Wie haltet Ihr es mir Euren Nachbarn?

  • Hallo zusammen,


    wir wohnen ja am Stadtrand in einem der üblichen Mietbunker. Da verrate ich niemandem von unseren Vorräten - denn so nett ein Pläuschchen hier und da ist: Man kennt die Leute nicht so gut, um sie einschätzen zu können - oder will gleich ganz schnell weit weg von ihnen :peinlich:
    In der Gegend wird es je nach Szenario ohne hin schnell ungemütlich und man muss irgendwann zu BoB oder INCH übergehen.
    Die einzigen, die (ohne es zu wissen) in die Planungen einbezogen sind: das nette Arztehepaar und der Alki.


    Die beiden Ärzte sind intelligente Leute - wenn es ernst wird, gebe ich denen gerne einen Vertrauensvorschuss. Manche Leute haben aber auch bis zum Schlüsselreiz eine naive Art - und das trifft auf die beiden zu (keine echte Reaktion auf die Empfehlungen zum 2 Wochenvorrat des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz). Daher sage ich ihnen erst einmal nicht mehr.
    Wenn es ernst wird, dann binde ich sie je nach Szenario erst einmal locker oder sofort eng ein.


    Vom Alki wird man sicherlich gleich am Anfang gegen Sprit das eine oder andere nützliche eintauschen können. Also Am Abend des 2. Tages klingel ich mal mit einer kleinen Flasche Woldka in der Hand und frage, ob er was eintauschen kann.
    Mal gucken, was sich da so findet. :unschuldig: Wenn nichts für mich brauchbares wie Münzsammlung oder so, nehme ich irgendwas unauffälliges im Tausch, nöle, dass ich was zum Essen brauche und gut ist. Sonst verkauft er nachher die Info, dass ich offensichtlich kein Essen brauche. :ohhh:
    Mehr ist mit dem natürlich nicht geplant.


    Es gibt gute Bekannte, die wohnen etwas weiter draußen und sind Prepper, aber die vertrauen uns nicht so, dass sie das uns gegenüber zugeben. Weil sich ein Gast bei denen mal im Keller verlaufen hat ("Du, die haben nen ganzen Supermarkt und halb Amazon ordentlich sortiert im Keller."), weiß ich, dass sie im Keller Prepper's Paradise haben müssen. Das passt auch zum einen oder anderen sonstigen Indiz. Abgesehen, davon, dass ich die echt mag, arbeite ich immer noch am Vertrauensaufbau ... je nach Szenario kann da eine Zusammenarbeit gut klappen. Aber für diese Hardcoreprepper (ich meine das positiv!) bin ich mit dem Vorrat in der Mietwohnung wahrscheinlich kaum mehr als ein "Muggel".


    Sieht also nicht so toll aus bei uns mit Nachbarn und so - ist aber typisch für größere Städte und aber der Rest wird sich schon finden. :lachen:


    Viele Grüße, Alge

  • Mit den direkten Nachbarn geht der Kontakt nicht über die üblichen Smalltalk-Zaungespräche hinaus. Zwei Nachbarn sind ganz selten hier (Eine Familie nutzt es nur als Ferienhaus, die andere verbringt sehr viel Zeit im Ausland. Mit den zwei anderen, älteren Damen habe ich nicht wirklich eine gemeinsame Gesprächsbasis finden können. Der nächste Freund wohnt in 100m Entfernung, die nächsten sind dann ca. im Umkreis von 1km.


    Die eine ältere Dame hat meine Handynummer und ist besser als eine Überwachungskamera. Bei Auffälligkeiten ruft sie sofort an und hat auch schonmal bei unserer Abwesenheit die (bestellten) Handwerker des Grundstücks verwiesen :grosses Lachen:

  • Wir achten auf ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn. Eigentlich nicht wegen dem Preppen, sondern weil es das Leben generell einfacher macht. Grüßen, mal einen Smalltalk um informiert zu bleiben und Interesse zu zeigen, hier und da eine Gartenparty, hier und da etwas helfen. Es kosten nichts, bringt Spaß und einem wird auf einmal geholfen. Wir haben den alten Schuppen abgerissen und schon standen zwei Nachbarn bei Fuß, mit der Mitteilung, daß sie helfen würden. Leute helfen sehr viel lieber bei Menschen, die sie sympathisch finden.


    Das heisst aber nicht, das ich sie als Freunde betrachte. Sie sind gute Bekannte. Wir preppen für uns beide, und unser Familien.
    Wir beziehen aber Familien und Freunde nicht aktiv mit ein. Es reicht, das sie wissen das ich wegen meiner etwas ausufernden Gemüsebeete immer viel zu viel habe und darum einkoche und das mein Mann an Themen wie Solarenergie schon deswegen interessiert ist, weil wir viel Technik daheim am laufen haben. Wichtig ist, das sie wissen das falls es Probleme gibt, sie immer bei uns willkommen sind. Was wir ansonsten so im Keller lagern geht sie momentan nichts an.
    Die Gemüsebeete fallen bei uns in der Nachbarschaft nicht auf. Viele hier, auch die jüngeren haben neben den Blumen auch noch ein Nutzgartenbereich, Obstbäume und in zwei Fällen sogar Bienen und kleine Teiche - nicht zur Zierde sondern tatsächlich mit essbarem Fisch. Bei uns ist die Nachbarschaft ein wilder mix: Berufssoldaten, Piloten, Handwerker, Akademiker, normalen Angestellten bis zum pensionierten Schuldirektor. Alles dabei in verschiedenen Nationalitäten.


    Im Krisenfall werde ich mit allen zusammenarbeiten. Das bedeutet nicht das sie dann wissen müssen was bei mir im Keller herum liegt. Außerhalb der Familie gibt es dann Essen oder anderen Sachen nur gegen eine kleine Gegenleistung - ohne zu verraten was man noch so gelagert hat. Natürlich nur dann, wenn man selber was über hat oder wenn derjenige eine Gegenleistung hat, die man undebedingt braucht. Beim Wachdienst oder ähnliches machen wir natürlich mit: in gewissen Dingen, ist man nur in der Gemeinschaft stark.

  • Zitat von Grübler;270949

    Die eine ältere Dame hat meine Handynummer und ist besser als eine Überwachungskamera. Bei Auffälligkeiten ruft sie sofort an und hat auch schonmal bei unserer Abwesenheit die (bestellten) Handwerker des Grundstücks verwiesen :grosses Lachen:


    Dann dürft Ihr nur hoffen, dass die nie Alzheimer kriegt. Nicht dass die Euch auch dann vom eigenen Grundstück verweist. :grosses Lachen:

  • Wohne in einer Großstadt. :) Meine Nachbarn kenne ich wenig bis nicht und sie wissen auch nicht, was ich so treibe. Wundern tun sie sich ggf vielleicht. :unschuldig: Auf einem Dorf wäre das bestimmt etwas anders. Ich persönlich denke, dass nicht jeder alles über einen wissen muss. :kichern: Mit manchen Sachen geht man erstmal in homopatischen Dosen hausieren. Das Thema Prepping löst bei vielen einfaches Menschen Unverständnis und vieles anderes negatives aus, manche belächeln einen etc., da ist es besser man behält seine Aktivitäten für sich.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Hier bei uns im Dorf gibt eigentlich nur Prepper mit den üblichen dörflichen Sozialstrukturen. Kleingärtner, Tierzüchter, Vereine, etc...



    Zurzeit hüpft ein Wurf Zicklein direkt vor unserer Terasse herum.



    Gemeinschaft und gegenseitige Hilfestellung haben hier noch einen hohen Stellenwert. Auch wenn wir Zugezogene sind und es fast 10 Jahre dauerte, bis wir "akzeptiert" wurden. Klar wird da viel getrascht und "überwacht". Als ich noch jünger war hätte ich das vielleicht als spießig empfunden.


    Heute sehe ich das so, dass man aufeinander aufpasst.


    Allerdings gibt es auch ein paar wirklich unangenehme Menschen hier, deren Familien wahrscheinlich schon 100e von Jahren in diesem Dorf leben und kaum darüber hinaus gekommen sind. Meist sind das alleinstehende Männer mittleren Alters die irgendwo im Ort in der Landwirtschaft oder im Handwerk tätig sind mit einem sehr merkwürdigem Selbstverständnis, das nicht mehr so recht in die Zeit passt. Das geht bei Ansprache von einem muffeligen durch die Zähne gequetschten Gruß bis zu einer extremen Ignoranz und Respektlosigkeit vor allem Frauen gegenüber.


    Und sehr wahrscheinlich sind die auch noch ziemlich hochgerüstet. Auf die muss man aufpassen. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Den Versuch, zu überleben, würde ich immer nur mit der eigenen Sippe und guten Freunden angehen, niemals mit Fremden.


    Was nützen nette Nachbarn ohne Kenntnisse, ohne Vorräte, ohne Wehrwillen?


    In einer ernsten Krise wollen sie auch nur überleben und das auf Kosten derer, die sich vorbereiten.


    Damit sind sie eine Gefahr und keine Hilfe.

  • Nur mit den besten Freunden, alles andere seh ich im Moment eher als Risiko. Evtl. stellt sich dann in einer Krise fest, welcher Nachbar doch ins Boot geholt werden kann. So leichte Unterstützung wie Wache schieben oder mal ein Pack Pasta würde ich springen lassen um nicht negativ aufzufallen. Aber mehr nicht, zum jetzigen Zeitpunkt.

  • Hallo Player188,


    Zitat von Player188;271107

    Nur mit den besten Freunden, alles andere seh ich im Moment eher als Risiko. Evtl. stellt sich dann in einer Krise fest, welcher Nachbar doch ins Boot geholt werden kann. So leichte Unterstützung wie Wache schieben oder mal ein Pack Pasta würde ich springen lassen um nicht negativ aufzufallen. Aber mehr nicht, zum jetzigen Zeitpunkt.


    Wirklich komisch, bei Deinem Satzanfang hatte ich Dein Satzende bereits im Kopf.
    Freunde = Boot!


    Ich habe den ein oder anderen Urlaub auf dem Wasser verbracht und hab dabei gemerkt, dass auch Leute die ich dachte gut einschätzen zu können in Stressituationen anders reagierten als vermutet. Insbesondere der Gruppenkoller bei Sauwetter auf engstem Raum hat das ein oder andere offenbart.
    Zwar hat sie dadurch die Fähigkeit Menschen einzuschätzen trainiert, es bleibt bei mir immer auch ein wenig Skepsis, wenn ich ihn noch nicht im "Grenzbereich" erlebt hab....


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Hallo Wasser
    Da ich es nicht so mit Menschen hab, verlasse ich mich nur auf altbewährtes, klar kann keiner vorausschauen wie die Menschen/Freunde in Kriesen funktionieren.
    Kann auch sein, das ich die Nerven verliere und meine Freunde enttäusche-gefährde.
    Kann sein das, der direkte Nachbar gleich tickt wie ich und wir uns in der Kriese ergänzen.
    Genau wird das wohl keiner sagen der nicht mal in so einer oder ähnlichen Situation war.
    Ich kann daher nicht aus Erfahrung berichten. Verlasse mich daher nur auf meine Menschenkenntnis.
    Ob sie was taugt wird sich erst zeigen...


    In diesem Sinne.
    p188

  • Schwierig das Thema.
    Absolut sicher ist für mich, dass es nicht absehbar ist wie die Nachbarn dann wirklich reagieren.
    Da sehe ich das Problem.


    Man kann das nur abwarten und dann dementsprechend reagieren.
    Ich weiß jetzt schon, dass ich auf einen Teil der Nachbarn null bauen kann. Das sind die, die pünktlich Samstag Abend läuten und Zucker, Mehl, Zigaretten usw leihen.
    Das heißt aber nicht, dass sie auch wissen was ich hier so lagere. Bekannt ist nur, dass ich das Nötigste immer irgendwie da habe. Schließlich kommt ja der Enkel mal zu Besuch.... :face_with_rolling_eyes:


    Ansonsten setze ich jetzt schon auf gute nachbarschaftliche Verhältnisse.
    Gemeinsames Grillen usw. Dadurch lernt man sich kennen und es verbindet. Gespräche finden statt.


    Im Januar hatten wir hier einen fast fünf stündigen Blackout. Das nütze ich jetzt immer wieder mal um das Thema Vorsorge einzustreuen.
    Dadurch wurde ich auch positiv überrascht wieviele doch ganz gut aufgestellt sind.
    Und der Erste hat mir heute einen Link zu einer Prepperreportage geschickt. Es tut sich also was. :grosses Lachen:


    Sicher wie es abläuft kann man erst sein wenn der :shit:Fall eintritt.


    meint
    der Boxer


    P.S.: Ich wohne ländlich

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Nach Eröffnung diese Threads habe ich mir nochmal Gedanken um die Situation mit den Nachbarn gemacht.



    Zum einen sind wir Zugereist und haben, aufgrund verschiedener Umstände, keinen weiteren Kontakt mit Menschen aus dem Dorf, außer den unmittelbaren Nachbarn.


    Ich bin mir sicher, dass man am Anfang zusammen hält und sich gegenseitig hilft.
    Die einen haben eine Grillhütte, wir einen Holzbackofen und entsprechendes Equipment, etc.
    Zwei, drei Nachbarn schätze ich als sehr vernünftig und realistisch ein, die anderen kann ich nicht beurteilen.


    Vorsorge - gut, manche haben viel Holz, einige ein Schwimmbecken, Teich.
    Mehr Einblicke habe ich nicht.
    Stromlos dürfte für die meisten ein Problem sein - ich bin da sicher die letzte, die gewisse Geräte nicht zur Verfügung stellt, wenn sie darauf angesprochen wird.
    Essenszubereitung kann man sicher gemeinschaftlich lösen, da sollte aber jeder vorhandenes mitbringen.
    Und genau da wird es nach einer gewissen Zeit kippen.



    Ich bin mir auch nicht sicher, wie willig die Nachbarn für gemeinsame Aktionen sein werden ( Schutz) und wann sich jeder selbst der nächste ist, bzw. wann es anfängt umzuschlagen.
    Menschen reagieren in Extremsituationen sehr unterschiedlich, die Sorge um das eigene Wohl oder der Kinder lässt sicher einige anders reagieren, als sie es von sich gedacht hätten.


    Prinzipiell bin ich bereit, miteinander zu agieren - gemeinsam wird man stärker sein!
    Nur ob die Nachbarn das auch so sehen, kann ich beim besten Willen nicht wirklich vorhersehen.



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;271189

    Essenszubereitung kann man sicher gemeinschaftlich lösen, da sollte aber jeder vorhandenes mitbringen. Und genau da wird es nach einer gewissen Zeit kippen.


    Das würde wahrscheinlich sogar ziemlich schnell problematisch werden, vorallem wenn eine grössere Anzahl nahezu keine Vorräte besitzt. Ohne Futter wird dann selbst aus dem überzeugtesten Verfechter von Eigenverantwortung auf einmal ein kleiner Kommunist, der möchte das alle Vorräte gleichmässig verteilt werden...




    Zitat von survival;271189

    Ich bin mir auch nicht sicher, wie willig die Nachbarn für gemeinsame Aktionen sein werden ( Schutz) und wann sich jeder selbst der nächste ist, bzw. wann es anfängt umzuschlagen. Menschen reagieren in Extremsituationen sehr unterschiedlich, die Sorge um das eigene Wohl oder der Kinder lässt sicher einige anders reagieren, als sie es von sich gedacht hätten. Prinzipiell bin ich bereit, miteinander zu agieren - gemeinsam wird man stärker sein! Nur ob die Nachbarn das auch so sehen, kann ich beim besten Willen nicht wirklich vorhersehen.


    Ich denke es hängt entscheidend davon ab wie die Zusammensetzung der Leute ist und ob sich ein von allen akzeptierter leader oder eine Gruppe von allen respektierter Leute etablieren kann.


    Man darf nicht vergessen, dass die Leute es gewohnt sind vieles in ihrem Leben diktiert zu bekommen. Wenn diese ganzen Zwänge, Regeln und Struktur auf einmal wegfallen, werden die Menschen orientierungslos sein und sich um jemand scharen, der ihnen das Gefühl vermittelt alles im Griff und einen Plan zu haben.


    Im dümmsten Fall bilden sich dann Grüppchen die gegeneinander arbeiten, oder die Leute scharen sich z.B. um den kleinen Kommunisten der sie dann aus eigenem Interesse gegen die besser Vorbereiteten aufhetzt...

  • T-72


    Ehrlicherweise finde ich deine Gedanken teilweise sehr extrem.
    Sicher deine Sache und vielleicht aus ein paar Erfahrungen heraus geprägt.
    Ich weiß es nicht.


    Aber bei so Aussagen, wie:
    "Ein paar dieser Menschen sind vielleicht nützliche Ressourcen für eine "Überlebensgemeinschaft", andere sind im besten Fall eine Last, im schlimmsten Fall eine Gefahr." ,
    frage ich mich mittlerweile, in welche Kategorie Du gehörst.


    Prinzipiell sind die Nachbarn Menschen (!), die man meist nur am Rande kennt. Also weiß ich auch nicht genau, wo Ihre Stärken sind.
    Ich masse mir nicht an zu sagen, dass nur ich als Prepperlein in allen Bereichen gut vorbereitet bin.
    Ich bin vorsichtig und werde in gewissen Situationen abschätzen müssen, was wer kann oder wie man miteinander kooperieren wird.
    Genau wie meine Nachbarn dies tun werden, oder eben auch nicht.


    Angepasstes Verhalten und stetes analysieren der jeweiligen Situation finde ich persönlich angebrachter, als Menschen vorweg komplett in eine Schublade zu stecken.


    Natürlich hast Du recht, wenn Du sagst, dass es auf die Zusammensetzung der Leute drauf ankommt - aber im Vorfeld schon so über andere zu urteilen ist für mich etwas zu extrem.
    Dafür habe ich im Leben schon viel zu viel überraschendes mit Menschen jeglicher Art erlebt.
    :)


    Ist nicht böse gemeint, aber ich kann es nicht anders verbalisieren.



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~



  • Hmm. Ich teile die Ansicht von T72 zu den Nachbarn in hohem Mass.


    Möglicherweise kommen die unterschiedlichen Ansichten davon, dass einige Leute, zb. du, an das Gute im Menschen glauben und andere nicht.


    Meiner Meinung nach hat im Krisenfall ein Einzelkämpfer keine Überlebensmöglichkeit, aber eine Gruppe, die zuviel Untaugliche enthält, noch weniger.


    Daher auch meine Absicht, mich im Krisenfall nur auf Famlie und sehr gute Freunde zu verlassen und nicht auf Unsicherheitsfaktoren, wie unbekannte Nachbarn.


    Wie würdest du das Problem lösen, wenn sich Nachbarn an dich klammern, dir und deiner Familie die Vorräte wegfressen, sich aber nicht an der Beschaffung neuer Vorräte oder an der Verteidung deiner Gruppe beteiligen wollen?


    Da, meine Liebe, da wird´s kriseln... :peinlich:

  • @Varminter


    Ich habe keineswegs gesagt, dass ich mich ausschließlich auf Nachbarn verlassen werde.
    Der Unsicherheitsfaktor ist mir selbstverständlich auch zu hoch.
    Alles weitere habe ich ja schon erklärt und muss nicht wiederholt werden. :)


    Und das Problem mit den "kuscheligen"Nachbarn wird wohl vermutlich jeden von uns einholen, je nach Situation und je nachdem, was sie von einem wissen.
    Und mehr als die offensichtlichen Dinge, wie z.B. Holzbackofen weiß niemand von uns.


    Massnahmen werden unterschiedliche sein - wiederum angepasst an die Situation mit entsprechenden Dingen...



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~



  • Meine Liebe,


    ich habe auch keinesfalls behauptet, du würdest dich ausschliesslich auf Nachbarn verlassen. So dumm würde ich dich niemals einschätzen.


    Meine Replik bezog sich darauf, dass du T72 offensichtlich nicht verstehst, oder dich seine Ansichten schockieren.


    Dieses Unverständnis erkläre ich mir aus unterschiedlichen Denkweisen und/oder unterschiedlichen Erfahrungen.


    Wir alle sind in unserem Verhalten das Produkt unserer Erziehung und unserer Lebensserfahrungen und die können sehr, sehr unterschiedlich sein.


    Sieht man an "kuscheligen" Nachbarn: ich hege die Vermutung, dass meine Nachbarn umsoweniger kuscheln möchten, je mehr sie über mich wüssten... :face_with_rolling_eyes:


    Irgendwer in diesem Forum schrieb mal, in diesen kleinen Dörfern leben einige mittelalte Männer mit reaktionären Ansichten, vor denen man sich besser in Acht nehme.


    :face_with_rolling_eyes:


    Mit Handkuss aus dem Ösiland,


    Varmi

  • Ich denke es kommt auch auf die Survivalsituation an.


    a) eine oertlich/zeitlich begrenzte Krise (e.g. Erdbeben, Tzunami, Katastrophe bei der Hilfe vom Ausland zu erwarten ist), da teile ich generell mit Nachbarn und helfe so gut ich kann. Vorrang haben die Nachbarn mit Kindern, Erwachsene sterben nicht, wenn sie 3 Wochen kaum was essen, die bekommen zur Not nur Wasser, aber Kinder sollten nicht langfristig hungern, nicht gut fuer die Entwicklung. Was ich nicht teile ist: Kaffee, der ist meiner einer! Mich einzuigeln und mir das Elend anzuschauen macht eigentlich wenig Sinn. Gebe ich alles ab? Wohl kaum, aber doch ne Menge.


    b) Weltweiter blackout, Meteror etc. Ich glaube wir koennen uns nicht vorstellen, was das wirklich bedeutet. In solch einer Situation, sollten wir den Anfang ueberlebt haben, hilft nur eine Gemeinschaft. Alleine kann man nicht ueberleben. Bin eh' nur fuer 6 Monate mit Nahrung versorgt, gebe ich alles ab, vieleicht nicht, haengt auch vom Verhalten der anderen ab, aber alleine in meiner Bude, da ist nach 6 Monaten Schluss, wenn ich dann keiner Gruppe angehoere, dann sieht es fuer mich schlecht aus.


    LG Simka

  • Moin @ll,


    bei all diesen Diskussionen um die Frage "was wäre wenn..." fällt mir der Grundsatz ein: "Erstens kommt es zweitens anders drittens als man viertens denkt!"


    Sicherlich gibt es diese Typen, die bei uns in der Region umgangssprachlich als "Nass" bezeichnet werden - die, die immer alles irgendwie zusammenschnorren, nie eigene Vorräte haben etc. Die, deren Zigaretten "Van anderen" oder "Na gib" heißen ...


    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass auf einen vor der Sorte zehn andere kommen!


    Und ja, es kann sein, dass sich einer nicht um die Beschaffung von Vorräten kümmert - die Frage ist ob er oder sie andere Aufgaben für die Gruppe leisten können ...
    Und diese Fähigkeiten herauszufinden macht die Qualität einer guten Führungskraft aus!


    Wenn ich lese, dass Menschen als "Ressource" klassifiziert werden, setzt bei mir offen gestanden jedes Verständnis aus. Ich weiss, dass der Begriff "Human Ressources" heute im Management gang und gäbe geworden ist. Dabei handelt es sich um eine nicht ganz neue Denkungsart. Allerdings ist sie in meinen Augen - um es höflich auszudrücken - nicht sehr menschenfreundlich.


    Interessant ist für mich, dass die Generation meiner Eltern und Schwiegereltern, die zum Teil unter wirklich apokalyptischen Umständen die Bombennächte in Breslau oder Köln überlebt haben, immer über gegenseitige Hilfe und Solidarität berichteten. Auch und gerade innerhalb der zusammengewürfelten Schicksalsgemeinschaften der Nachbarschaft waren es diese Faktoren, die das Überleben sicherten.


    Und von anderem Verhalten wurde nicht berichtet ...


    Einfach mal darüber nachdenken ...


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Vor dem Vorratsaspekt sehe aktuell zumindest bei mir im Vordergrund beim Kapitel Nachbarschaft die Frage der Sicherheit .


    Teilweise hat man mit den direkten Nachbarn gewisse (bauliche) Berührungspunkte und man kommt mit Ihnen schnell ins Gespräch,
    zB wegen Neugestaltung des Gartenzauns oder Anbringung von Lampen mit Bewegungsmeldern, Fenstergittern.


    Da zeigt sich dann auch ganz schnell, auf welcher Seite der Barrikade Frau/ Herr Nachbar steht und ob überhaupt ein Interesse besteht, sich zu schützen oder gar zu verteidigen . Mit einer bestimmten Sorte gibts da dann sehr schnell keinen Kontakt und keinen Gruß mehr .


    Ich denk mir, daß die sich dann auch hüten werden, frech wegen irgendwas nachzufragen .


    Frieder