Bewässerunssysteme

  • Hallo zusammen


    Da sich in diesem Jahr gezwungenermassen mein Gemüse nur in Blumentöpfen befindet, habe ich mir überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre dieses System auch in den nächsten Jahren fort zu führen.
    Ich stelle mir vor, dass dadurch die Zeit, die ich zum Unkraut zupfen aufwenden muss erheblich verringert werden könnte.
    Als Bewässerung teste ich gerade die Variante mit Petflaschen.


    Nun wäre ich sehr an Erfahrungsberichten interessiert, welches Gemüse gut gedeiht in Töpfen und welches nicht. Und natürlich auch daran, ob der Pflegeaufwand wirklich geringer wäre.
    Ausserdem bin ich sehr an alternativen Bewässerungssystemen interessiert. Das hiesst Marke Eigenbau.


    Grüsse Susanne

  • PET-Flaschen, gefüllt und umgedreht in die Erde gesteckt, das geht - aber die laufen schnell leer. Versuche es mit Infusionsbesteck - das kann man in die PET-Flasche bohren, die über der Pflanze aufgehängt wird, das Ende des Schlauches geht dann an die Wurzeln. Dann hast Du das Wasser dfa, wo Du es haben willst, die Oberflächenverdunstung bleibt gering und im Beet/Topf geht kein Platz verloren, weil da keine PET-Flasche rumsteht. Außerdem kann man im Tropfglas des Bestecks gut kontrollieren, wie schnell das Wasser läuft und die Flaschen ziehen sich nicht zusammen.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Wie sieht es mit Algenbildung aus beim Infusionsbesteck?


    Ist es nicht mehr Aufwand, dutzende kleine PET Flaschen nachzufüllen statt einfach nur zu gießen?


    Bei Töpfen hat man keine Alternative zum regelmäßigen Bewässern (je größer der Topf desto weniger Aufwand fürs Gießen), aber im Garten ist meine bevorzugte Methode, die Pflanzen nur selten, dafür dann aber auch sehr intensiv zu gießen. So benetzt man nicht immer nur die Oberfläche und zwingt die Pflanzen durch die meist trockene Oberfläche dazu, Wurzeln in die Tiefe zu entwickeln.
    So kann man seine Tomaten im Hochsommer täglich mit 10l/m² oberflächig ein bisschen befeuchten oder aber nur alle 5 Tage mit 30l/m² intensiv gießen (mit dünner Mulchschicht aus Gras und natürlich auch abhängig von der Art des Bodens)


    Bei manchen Gemüsen leidet aber bisweilen das Ergebnis, wenn man zu knausrig mit Wasser umgeht, Kohlrabi und Radieschen werden dann gerne mal holzig.


    An einem bezahlbaren aber guten automatischen Bewässerungssystem für Balkonkästen wäre ich auch interessiert. Ich muss die auf meinem superheißen Südbalkon im Hochsommer täglich gießen trotz großer weißer Kästen mit Wasserspeicher.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Tropfschlauch und Zeitschaltuhr funktionieren auch im sehr kleinen Rahmen :)
    Das Wasser geht an die Wurzeln, nicht an die Oberfläche, es ist wenig aber kontinuierlich Wasser an der Pflanze, man muss sich quasi um nix kümmern.
    Wie man den Schlauch nun versteckt, dass es auch dekorativ sein könnte, bleibt euch überlassen :winking_face:

  • Ich finde den Pflegeaufwand durch das Bewässern der Töpfe- wenn du nicht gerade ein gut funktionierendes System etablierst- wesentlich höher als das Jäten von Beeten. Der Wasserverbrauch ist ungleich höher, da sich die Töpfe sehr schnell aufheizen und die Erde dadurch ausdörrt. Im Sommer muss man eigentlich täglich sämtliche Töpfe gießen. Da ich nur einen begrenzten Wassertonnenvorrat habe und das Leitungswasser hier recht teuer ist, bin ich da etwas geizig :unschuldig:


    Gut gewachsen sind hier in den Töpfen Salate, Kräuter, Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Radieschen, Gurke, Aubergine und in ausreichend großen Gefäßen auch Tomaten, Zucchini und Kartoffeln. Da Zucchini über die großen Blätter viel Wasser verdunsten, ist hier der Wasserverbrauch nochmal besonders groß. Eher mickerig waren bei uns Karotten, Rote Beete, Pastinake und Co, also so gut wie alle Wurzelgemüse ebenso wie Kohlgemüse.

  • Ich habe bei den Petflaschen je eine ohne Deckel, eine mit nur aufgesetztem Deckel und eine mit Löcher im Deckel als Versuchsreihe.
    Super Idee mit dem Infusionsbesteck. Aber würde das Kostenmässig nicht auch so hoch kommen wie eine Bewässerungsanlage aus dem Baumarkt? Für mich als nicht im medizinischen Bereich Tätige?


    Probleme bereitet mir im Moment vor allem, dass ich auch mal zwei, drei Tage mit dem System überbrücken müsste, falls wir mal weg sind.
    Da ich sowieso jemanden für die Tiere haben muss, der mindestens alle zwei Tage vorbeischaut, wird es nie eine Woche oder noch länger sein.

  • Ich würde das mit dem Infusionsbesteck auch nur für längere Abwesenheiten nutzen, ansonsten gießen wir natürlich auch. Rückverkeimung ist bei stetigem Wasserfluss nicht zu befürchten, und in den PET-Flasche wird Leitungswasser auch nicht so schnell grün. Wenn man Wasser aus der Regentonne nimmt, sieht das vielleicht anders aus - dann kann die Tropfgarnitur vermutlich irgendwann auch verstopfen. Aber da reden wir von Monaten. Ich züchte ja (unabsichtlich) Grün- und Braunalgen in alten Gärballons auf der Terrasse, die wachsen auch recht langsam.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Allgemein kann man sagen das wenn nur ein Balkon, oder kaum Platz zur Verfügung steht man sich mit Töpfen durchaus behelfen kann. Das ersetzt aber keinen Garten. Eine Fläche herzurichten und von Zeit zu Zeit von Unkraut zu befreien und zu wässern ist leichter als dutzende von Töpfen mit Erde zu befüllen und zu pflegen, denn auch die müssen Unkraut frei gehalten werden. Außerdem ist der Wasser und Düngeverbrauch höher als im normalen Beet. Der Topf hat nur ein bestimmtes Reservoir an Stoffen die die Pflanze benötigt und man muss ständig nach düngen. Zudem kann es passieren das sich die Wurzeln ihren eigenen Weg durch den Boden der Töpfe suchen, um an die Stoffe zu kommen die sie benötigt. Natürlich ist da nichts, aber das weiß ja die Pflanze nicht. Für den Fall sollte man einen Untersatz nehmen, sonst sammelt sich das Wasser dort wo es nicht gebraucht wird. Zudem hat die Pflanze die Möglichkeit, das überschüssige Wasser mit der Zeit aufzunehmen.
    Zudem sollte man sich auf Pflanzen spezialisieren, die was bringen. Also wie Kartoffeln oder Mohrrüben, Zwiebeln, Bohnen oder Kohl. Alles was Menge bringt. Auch Tomaten sind willkommen, oder Mais. Dabei drauf achten das man die Gemüsesorten einlagern kann. Und Sorten kaufen die Samenfestes Saatgut erzeugen, also Samen den man immer wieder verwenden kann.
    Hier mal ein Link dazu.


    http://www.bantam-mais.de/samenfestes-saatgut.html.


    Ich habe selber dieses Jahr damit angefangen und Mais und Stangenbohnen mir zu besorgt. Nächstes Jahr kommen Zwiebeln und Tomaten dazu. Vielleicht noch die eine oder andere Gemüsesorte.

  • Ahoi,
    der Thread ist zwar schon älter, aber für 2017 vllt von Interesse. PET-Flaschen mit Wasser füllen, Tonkegel draufpropfen, oben (ehemals unten) ein Loch reinstechen und in die Erde stecken. Habe das System 2016 das erste Mal beim Tomaten im Einsatz gehabt--> Gießintervalle konnten erheblich ausgedehnt werden.
    Viele Grüße, Lentas

  • Zucchini lassen sich auch gut im sehr großen Topf kultivieren.
    Ich kenne Leute, die damit sehr gute Erfahrung haben und sagen, dass die Erträge gut sind und die Zucchini vom Topf hängen, was praktischer ist, als wenn man sie von der Erde anheben muss.
    Bei ihnen standen Sie draußen, waren eben nur im Topf.


    Es sind aber Starkzehrer, also recht hoher Nährstoffbedarf.

  • +1 für die Blumat-Kegel! Ich habe damit 2016 meine Kräutertöpfe bestückt und die haben sich die Lunge aus dem Hals geblüht.

  • Ja, mit den Blumat Kegeln, haben wir anno dazumals auch unsere empfindlichen Cannabis Sativa Pflänzchen versorgt, wenn wir auf Urlaub waren. Hat einwandfrei funktioniert. Lange, lange ists her.... :grosses Lachen:


    LG. Nudnik

  • Wow, das nenn' ich Passion! Oder Overkill. Oder Wahnsinn. Oder einfach: Hobby :grinning_squinting_face:

  • Ja, genau, die Micro-Drip. Eine mittelweite Angehörige hat die. Eigentlich ganz zufrieden damit, aber wohl eher "Endkonsumentenversion" verglichen mit so professionelleren System. Sie meinte, da müsse man schon öfter mal Dichtungen nachsehen/kontrollieren und so einmal bauen und ewig laufen lassen ohne Kontrolle ist wohl nicht (auf's Jahr betrachtet). Ich denke mal, ist eben so wie Gardena-Schlauch zu Feuerwehrschlauch :grinning_squinting_face: Aber gut, wenn man es im Auge behält sicherlich eine gute Alternative um Wasser gleichmäßig zu verteilen etc...


    Gruß


    Avesjünger

  • Das Gardena System käme bei uns nicht in Frage, da wir bei uns ein so kalkhaltiges Wasser haben das nach spätestens 1 Woche die Tropfdüsen zugekalkt wären.