...wenn man sich verlaufen hat?

  • Wie verhält man sich, wenn man sich verlaufen hat?


    Ich meine nicht den städtischen Bereich, da sollte man schnell genug Hilfe bekommen. Hoffe ich.
    Nein, es geht mir eher um den Bereich der Wälder, bei einer Wandertour zum Beispiel, bei denen man den Weg nicht mehr richtig erkennen kann oder abseits vom Weg ist.


    Was wären Eure Strategien, Massnahmen, um diese Situation zu meistern?
    Wart Ihr schonmal in so einer Situation und wenn ja, wie geht es einem da emotional?
    Hättet ihr genügend dabei, um ein paar Tage länger zu überstehen, als geplant?


    Handy kann funktionieren, muss aber nicht.
    Karte kann man dabei haben, aber hilft sie einem, wenn man abseits vom Weg ist und nicht mehr weiß, woher man kam?


    Mich würden Eure Strategien, am besten die erprobten und bewährten, interessieren. Und vielleicht andere Prepper auch.




    LG, Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hi Survivalmausi,


    sich in D einfach zu verlaufen und tagelang rumzuirren ist als Erwachsener eigentlich unmöglich. Da ist die Bevölkerungsdichte und Bebauungsdichte zu groß.
    Man sieht die Sonne, Sterne oder die Hauptwetterseite und dann muß man nur 3...5...10...15km laufen. Dann ist man in der Zivilisation zurück.


    Wenn man im Gebirge wandern geht, sollte man sowieso Kleidung für einen Wetterwechsel, Karte, Kompaß, Nahrung für 1d dabei haben. Wers richtig machen will hat noch Signalraketen dabei. Handy, GPS usw müssen nicht immer funktionieren.


    Und nein, ich war noch nie in so einer Situation.


    Liebe Grüße


    Rocky

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • > Ich meine nicht den städtischen Bereich, da sollte man schnell genug Hilfe bekommen. Hoffe ich.


    Nun gut, wenn du in der falschen Stadt bist, ist Verlaufen mitunter ganz schlecht. Da bekommst du u. U. das Gegenteil von Hilfe und weiterhelfen kann dir dann allenfalls noch eine Nahkampfausbildung. Bei uns in Bayern ist das noch eher unkritisch, aber in den nördlicheren Großstädten, z. B. im Ruhrgebiet, sollte man besser nicht in die falschen Stadtteile geraten.


    > Nein, es geht mir eher um den Bereich der Wälder


    Das hängt natürlich von der Größe der Wälder ab. Ich wohne schon ziemlich in der Pampa, und habe mich schon mehrfach beim Schwammerlsuchen verlaufen. Aber unsere Gegend ist doch eigentlich überall so dicht besiedelt, dass man in recht kurzer Zeit auf die nächste Straße trifft. Ggf. an der Sonne orientieren, um geradeaus zu laufen, bis zur nächsten Straße laufen, und der Straße bis in den nächsten Ort folgen. Dort kennt man sich entweder eh wieder aus, oder kann zur Not Einheimische fragen.


    Wenn im Gebirge o. ä. zusätzliche Gefahren dazukommen, sollte man halt mit Kleidung, Rettungsdecke etc. entsprechend ausgerüstet sein.


    In wirklich großflächiger Wildnis wirds natürlich schwierig, wenn man sich bereits soweit verlaufen hat, dass die Karte nichts mehr bringt. Hier kann man eigentlich nur eine Anhöhe aufsuchen, und nach markanten Punkten Ausschau zu halten, oder einem Weg, Fluss o. ä. folgen in der Hoffnung, irgendwann doch auf eine Straße oder Siedlung zu stoßen. Damit vermeidet man zumindest, immer im Kreis zu laufen.

  • :psst: Rocky...


    ...es gibt tatsächlich noch andere Länder und Kontinente um Deutschland herum. :face_with_tongue:




    Liebe Grüße, Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Ich hatte mich mal in Dänemark in den Dünen verlaufen. Wer das nicht kennt:


    Die Dünen sind so ca. 10-15 Meter hoch und teilweise sehr weitläufig. Die Ferienhäuser stehen in den Dünen, sind also nicht zu sehen und man muss wissen, wie man dorthin gelangt.


    Ich war mitten in der Nacht mit den Jungs am Strand und sind dann irgendwann heimgegangen. Nur leider war es wirklich richtig dunkel und wir hatten weder Taschenlampe noch Kompass dabei. Ich weiß, ganz schlecht vorbereitet. :grosses Lachen:


    Natürlich hatte ich mir die Umgebung eingeprägt, logischerweise aber nicht so detailliert, dass ich im dunklen das Haus wiederfinden konnte. Also war es echt schwierig überhaupt zu wissen in welche Richtung man geht. Wir irrten ca. eine Stunde relativ ziellos herum nach der Nadel im Heuhaufen.


    Letztendlich wusste ich aber, wo (auf der Karte) die Hauptstraße lag. Und von dort wusste ich auch wieder, wie man zum Haus kommt. Nur wie ohne Kompass wissen in welche Richtung man gehen soll? Mond und Sterne waren auch nicht vorhanden.


    Das Meeresrauschen hat mir geholfen. Solange ich es im Rücken hatte wusste ich, dass wir die richtige Richtung laufen. Der Rest war dann einfach. An der Straße angekommen waren wir dann 30 Minuten später wieder im Ferienhaus angekommen.


    Hier noch ein Foto:


    previval.org/f/index.php?attachment/38614/

  • Auch ich hatte mich mal vor vielen Jahren in Dünen / im angrenzenden Wald verlaufen.


    Es war in den Niederlanden, nachts, aber nicht total dunkel und wir waren "nicht ganz nüchtern", Niederlande halt.
    Wir waren zu dritt und wollten das Meer erreichen, kamen vom Campungplatz an einem uns unverständlichen Warnschild vorbei über den Wald in die Dünen.


    Wir konnten die Entfernung überhaupt nicht abschätzen, waren uns auch nicht sicher, ob wir am Horizont weit weg das Meer sahen oder eben nur den Horizont, wollten es aber versuchen.
    Als wir es irgendwann aufgaben und uns umdrehten, stellten wir fest, dass der Wald hinter uns aus sehr vielen versetzten Waldstücken bestand und wir nicht wussten, aus welchem wir kamen. Schließlich läuft man in den Dünen nicht immer so ganz gerade aus, sondern auch mal un einen Hügel herum.


    Unsere Taktik war es, halbwegs in die richtige Richtung zu gehen und zu schauen, ob wir den richtigen Wald erkennen, wenn wir davor stehen. Das Waldstück kam uns nicht vertraut vor, wir fanden aber einen kleinen Weg und entschlossen uns, ihn zu nehmen, um "in die Zivilisation" zurück zu finden.
    Wir blieben auf einem Pfad, der uns recht lange durch den Wald führte, auch mal im Kreis, als wir mal falsch abbogen. An derselben Stelle anzukommen war schon verstörend, vor allem, weil niemand von uns das Gefühl gehabt hatte, das wir im Kreis laufen würden.:ehm: So wussten wir wenigstens, dass wir an der Abzweigung den anderen Pfad nehmen müssen. Dann kamen wir auch recht fix raus und fanden schnell zurück.


    Dabei hatten wir Wasser, Feuerzeuge und was zu rauchen.:psst:


    Moral von der Geschichte:
    Es schadet nie, im ungetrübtem geistigem Zustand zu sein
    und
    wenn man aus dem Wald tritt, sich rechtzeitig umzudrehen und sich die Gegend einzuprägen.

  • Die mehreren Tage, von denen anfangs die Rede war, halte ich hierzulande auch für unwahrscheinlich, aber auch eine einzige ungeplante Übernachtung im Freien kann durchaus unangenehm werden.


    Es gibt verschiedene Methoden, die meist darauf beruhen, dass man vom Stanort aus strukturiert in verschiedene Himmelsrichtungen läuft, bis man auf eine Straße oder Ansiedlung trifft. Das kann man sternförmig machen und die Wege beispielsweise durch Grasknoten, Zweigbrüche, geschälte Rinde oder Kreide auf Felsen markieren, dann wieder zum Ausgangspunkt zurück und in eine andere Richtung. Am besten fängt man in die Richtung an, in der am wahrscheinlichsten eine Orientierungsmöglichkeit liegt.


    Wenn man sich absolut und heftig verlaufen hat, scheint mir aber eine spiralförmige Bewegung effizienter zu sein. Dazu geht man vom Startpunkt aus fünf Minuten in eine Richtung, dreht scharf im rechten Winkel nach rechts und geht wieder fünf Minuten geradeaus. Dann wieder in 90 Grad nach rechts und zehn Minuten geradeaus gehen, dann wieder nach rechts und weitere zehn Minuten, dann nach rechts und 15 Minuten, nochmal nach rechts und wieder 15 Minuten, und dann immer weiter: rechts, 20 Minuten, rechts, 20 Minuten, rechts, 25 Minuten, rechts, 25 Minuten, rechts, 30 Minuten...


    Dadurch entsteht im idealfall ein eckiger Spiralkurs, mit dem man ein immer größeres Gebiet abläuft. Zwar wird man in der Praxis ohne Kompass nicht exakt gerade Linien einhalten und vor allem in hügeligem Gelände Probleme bekommen, aber im Prinzip sollte das klappen.

  • Wie gesagt, es gibt auch Gegenden außerhalb Deutschlands, die nicht so sehr mit Bevölkerungsdichte aufwarten können.
    Ich denke da an Skandinavien, wo wir gerne unterwegs sind.
    Und leider passiert es ja doch immer wieder, dass Wanderer sich verlaufen haben und erschöpft umherirren oder gefunden werden. Ich selber bin jemand mit einer grottenschlechten Orientierung, wenn ich mich einmal umdrehe, habe ich in entsprechendem Gelände durchaus Schwierigkeiten, trotz Merkmale, sicher erkennen zu können, wo es lang geht. Deswegen wandere ich in solchen Gegenden schonmal nicht alleine.


    Vielleicht ist es dann auch erstmal wichtig, eine Pause einzulegen und ggf. innezuhalten, bevor man Kopflos wird, wenn man den Weg nicht so schnell findet.



    LG, Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;304262

    ...
    Ich denke da an Skandinavien, wo wir gerne unterwegs sind....
    Ich selber bin jemand mit einer grottenschlechten Orientierung, wenn ich mich einmal umdrehe, habe ich in entsprechendem Gelände durchaus Schwierigkeiten, trotz Merkmale, sicher erkennen zu können, wo es lang geht...


    Ok, da sieht die Sachlage anders aus.
    Du solltest beim Wandern usw. immer ein Handy mit Offlinenavigation, ein kleines GPS-Gerät wie das Garmin foretrex, wetterfeste Kleidung, Notschlafsack oder Biwaksack, Leuchtraketen, Messer, Taschenlampe, Nahrung für 1...2d, Landkarte, Kompaß dabei haben. Eine Wanderkarte ist sinnvoll, man sollte dem Ausflug die karte studieren, sich Landmarken einprägen, regelmäßig Pausen machen und dabei die sichtbaren Landmarken mit der Karte abgleichen usw. So bekommt man ein Gefühl für die Region. Handy, Navi, GPS sind nur Backups und können jederzeit ausfallen!!!


    Wenn man sich dann mal verläuft ist man gewappnet.


    Ob in Spiralen oder sternförmig laufen was bringt, wage ich zu bezweifeln. Im Gebirge usw ist es immer sinnvoll bergab zu gehen, einem Flußlauf zu folgen, in Skandinavien Richtung Küste oder Richtung Süden zu gehen u.ä.



    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Ich habe ja geschrieben: Dahin, wo es sinnvoll ist. Natürlich kraxelt man im Hochgebirge nicht weiter auf den Gipfel, und wenn man einen Fluss gefunden hat, kann der eine Orientierungslinie wie eine Straße sein.

  • Hallo

    Zitat von survival;304262


    Vielleicht ist es dann auch erstmal wichtig, eine Pause einzulegen und ggf. innezuhalten, bevor man Kopflos wird, wenn man den Weg nicht so schnell findet.


    Ein wichtiger Punkt!


    Ein paar weitere Sachen:


    Wichtig: Während des Gehens immer wieder einen Blick zurück werfen und sich den gegangenen Weg merken. Ein markanter Fels sieht unter Umständen aus der anderen Richtung überhaupt nicht mehr markant aus.


    Wenn man sich verlaufen hat, oder besser bereits wenn man nicht mehr ganz sicher ist, nach Möglichkeiten zurück zum letzten bekannten Punkt (wo man herkommt weiss man ja dank dem Blick zurück).


    Immer auf Wegen oder Pfaden bleiben, keine Abkürzungen. Achtung: Wildwechsel können auch mal aussehen wie Wanderwege! (Ist mir auch schon passiert)


    Bergab oder dem Wasser nach ist schon gut, aber nicht stur! Hinunter kann auch bedeuten in eine unwegsame Schlucht und ein Bach kann sich auch in einem Sumpfgebiet verlieren.


    Keine auch nur ansatzweise kritischen Stellen passieren (z.B. eine steile, nasse Wiese hinab oder eine einfache Kletterpartie eine Felswand hinauf usw.).
    Was in der einen Richtung einfach ist, kann sich in der anderen als schwierig herausstellen.


    Ist die Sicht eingeschränkt, z.B. dichter Nebel, der kann im Gebirge innert Minuten aufziehen, oder Dunkelheit: Stoppen, Richtung markieren aus der man gekommen ist und abwarten.
    Mit einer Rettungsdecke und angemessener (Reserve-) Kleidung lässt sich auch mal eine Nacht durchwachen.
    Achtung: Taschenlampe ist sehr trügerisch, sofern nicht ein Weg klar zu erkennen ist!


    Grüsse, Gresli

  • Ich suche mir bei der Vorbereitung der Tour Auffanglinien auf der Karte heraus, die sich im Gelände gut auffinden lassen (Gewässer, Straßen, Hochspannungsleitungen, notfalls Waldschneisen,...), so dass ich nach einer gewissen Distanz jedenfalls auf eine davon stoße. Idealerweise habe ich eine grobe Idee, wo ich mich befinde und kann deshalb die Richtung zur nächsten Auffanglinie zumindest abschätzen. Zumindest in Mitteleuropa findet man eigentlich immer etwas, das sich dafür eignet.

  • Moin @ll,


    blicken wir doch einfach mal über den Zaun in eine andere Art der Orientierung - in die Seefahrt!


    Auf dem Wasser ist - spätestens wenn die Landsicht mit dem Horizont verschwimmt - die Sache mit den Orientierungspunkten recht übersichtlich. Deshalb gehört es zu den Pflichten guter Seemannschaft regelmäßig ein "Besteck zu machen", also den Schiffsort zu bestimmen und mindestens zu notieren, besser noch zusätzlich mit einem Bleistiftkreuzchen in der Karte einzuzeichnen. Und dies ist aus gutem Grund auch im Zeitalter der elektronischen Navigation so!


    Wenn man mal keine Peilung nehmen kann, kein "wahres Besteck" ermitteln kann, dann wird "gekoppelt", sprich aus Geschwindigkeit, evtl. Bekannter Abdrift durch Strom und Wind sowie Kompaskurs der Schiffsort abgeschätzt, man hat ein "gegisstes Besteck"...
    Mindestausstattung ist neben der detaillierten "Revierkarte" auch immer die Übersicht auf dem großmasstäbigen "Übersegler".


    Und wer jemals nachts gesegelt ist, weiß dieses Vorgehen zu schätzen. Denn spätestens bei bewölktem Himmel hat Du da aber mal gar keinen Orientierungspunkt mehr!


    Ebenso gehe ich an Land vor, egal ob zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto. Wenn mensch sich das einmal angewöhnt hat, ists in der Tat nicht sooo schwer ....
    Und eine Topo zu lesen ist auch kein Hexenwerk!



    JMO2CT


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Grundsätzlich gebe ich Dir recht, aber um ein "Besteck" nehmen zu können ist eine Uhr unerlässlich. Ferner hinkt der Vergleich mit der Seefahrt dahingehend, das hier andere Maßstäbe in Bezug auf die Ortsgenauigkeit angenommen werden.
    ich habe mich das letzt mal 2001 mit der BEVA in Kanada trotz GPS extrem verlaufen. Wir sind nur ca. 10min vom Weg weg und haben ihn dann trotz GPS für 1,5h nicht wieder gefunden, weil wir keinen Emfang hatten. Es war etwas komisch, weil wir an mehreren Plätzstellen von Bären vorbei kamen und nur einen Bearbanger dabei hatten. letztlich sind wir zunächst einmal im Kreis gelaufen. Als wir das bemerkt haben, haben wir einfach weit entfernten Bäume als "Peilmarken" genommen und waren nach 30min wieder auf einem Weg, wenn auch einem anderen.



    Gruß


    Tid

  • Moin TID,


    es ging ja auch primär darum, regelmäßig einen verlässlich bekannten Ort zu dokumentieren. Und sei es dass regelmäßig die GPS Koordinaten notiert bzw. In der Karte verzeichnet werden.


    Dies wird meiner Erfahrung nach von vielen Wanderern sträflich vernachlässigt ....


    Denkt der


    Christian,


    dem Kartenarbeit schon immer Spass gemacht hat!

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Übung, Übung Übung.


    Man kann seinen Kindern immer wieder zeigen, wie sich Bäume, Flüsse, Vogel- und Insektenflug, Sterne, der Wind, Wolken, natürlich Strassen, nicht zuletzt Gerüche, also eigentlich fast alles zur Orientierung eignen.
    Ich glaube nicht, dass man mit fünf Zeilen hier erklären kann, wie man sich nicht verläuft, oder wie man wieder zurückfindet. Ein paar sehr primitive Regeln (flussabwärts gibts meist eine Stadt, Berg runter auch,...)
    Kann man zwar irgenwie zusammenfassen, aber das wird einem auch der Gesunde Menschenverstand sagen, das braucht man wirklich nicht auswendig lernen.


    Rüdiger Nehberg hat in seinem Klassiker ein eigenes Kapitel zur Orientierung, und die gute alte ZDV3-11 (nummer korrekt?) hat auch einiges zur Orientierung.


    Ich würde aber, wenn ich sowas schon explizit lernen oder lehren will, keinesfalls die Orientierung vom Bewegen im Gelände oder von Tarnung trennen. Das gehört zusammen.


    Die Generation Handy hat zwar ein aus unserer Sicht erstaunlich schlechtes Orientierungsvermögen, aber wozu auch, wenn man stets ein Navi dabei hat? Mit funktionierendem Handy verläuft man sich auch nicht.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hallo !
    Für mich ist die Frage nach der Vorbereitung das wichtigste.
    Ein Kompaß und die Grundausrüstung sollt halt zur Gegend und zur Situation passen.Vorbereitung !
    Im eigenen Land kennt man doch die grundsätzliche Geografie, da kanns schon mal nicht allzu schwer sein den eigenen Standort in Bezug zu bekannten
    Auffanglinien zu setzen. ( Es sei denn man wäre tagelang blind herumgelaufen) Damit ist in Mitteleuropa Ende mit großer Suche .
    Weg von zuhause gehört es einfach zur Mindestvorbereitung sich eine Karten zu beschaffen und die auch vorbereitend anzuschauen.
    Ich war in Argentinien unterwegs, weit draußen wo auch mal 200 Km nix mit Zivilisation ist.
    Kompaß am Mann für jede Person. Kartenstudium ( Keine super Topo, aber gut genug um Flußläufe, echte Straßen, Berge, und andere Orientierungspunkte zu haben) mit Augenmerk auf wo sind wir - wo und wie weit sind die Orientierungspunkte entfernt. Das geht und kostet sehr wenig Zeit. Damit als Ausgangslage sind wir mehrfach in Situationen gekommen, wo wir aufgrund der Vorbereitung wussten, wir können nur irgendwo hier
    in diesem Bereich sein, also Abmarsch in diese Richtung, dann laufen wir auf die Straße ( oder andere Punkte )auf.
    Als praktisch gut hat sich herausgestellt, eine Auffanglinie ( z.B. Straße) zu wählen die man möglichst im rechten Winkel ansteuern kann.
    Damit sind wir recht gut über die Runden gekommen.
    Und was das GPS anbelangt , das war schon Super. Aber es nützt dir auch nur etwas wenn du weist wo du hin willst. Und diese Frage muß in der Vorbereitung ein bisschen mit dabei sein.
    Mit besten Grüßen
    Explorer