Obstbäume auf öffentlichen Flächen (Waldrand usw.) pflanzen ja/nein

  • Grüß Gott zusammen,


    ich habe gerade hier gesucht und keinen passenden Threat gefunden - liebe Admins, wenn es den schon gibt, bitte verschieben. Danke!


    Wäre das pflanzen von Obstbäumen am Waldrand oder im Wald, umbeachtet einer Rücksprache mit dem Eigentümer (das will ich hier ausdrücklich nicht diskutieren/ist nicht das Thema!), eine Prepper-Ergänzung? Auch wenn die Bäumchen noch einige Jahre benötigen, gepflanzt ist gepflanzt und eine Inestition für die Zukunft.


    Wenn man dann genug unterschiedliche Obstbäume (> 20 oder >50 Stück als Beispiel) auf einer Fläche angepflanzt hat, könnten davon einige Familien in Zukunft partizipieren.



    Hier ein Beispiel auf einer Karte:


    previval.org/f/index.php?attachment/39291/


    Man könnte dann an den grün markierten Stellen schrittweise die Bäume pflanzen. Von der Menge der Bäume fallen die gar nicht auf. Das wäre überhaupt kein Problem.


    Die Frage ist: Ist der Nutzen überhaupt größer 0% oder bringt es gar nichts? Danke für eure Überlegungen und Kommentare.


    Waidmannsheil
    zero-error


    PS: Hihi, ich habe auch noch Samen von Mamut-Bäumen aus den USA. Das wäre ein Spaß bzw. Ausflugziel für unsere Kinder in einigen Jahren wenn die dann über 30 Meter sind. >>Lach<<

    Dateien

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Wäre es mein Grundstück, würde ich den Baum ausgraben sobald ich ihn sehe und in meinem "anderen" Garten wieder einsetzen. Danke für den Spender :)


    An einer Stelle im Wald, an die genug Licht hin kommt und man ihn nicht entdeckt, wenn er vor Wildverbiss geschützt ist/steht und gepflegt wird, klar.
    Wird der Förster den Baum auch stehen lassen? Es muss auch immer kontrolliert werden, wie es um den Baum steht.
    Manches Obst freut sich über einen Befruchter!


    Du bekommst große Mengen Nahrung in sehr kurzer Zeit (so sie denn ausgewachsen sind). Das möchte auch konserviert/gelagert werden.


    Erinnert etwas an Guerillia-Gardening xD


    Vorsicht bitte bei Dingen, die wuchern wie Unkraut. Süßkartoffel, Topinambur, z.B., oder Arten, die die heimische Flora auf andere Art verdrängt (Walnuss), das dürfte eher ungern gesehen sein.

  • Wenn man mal die rechtliche Seite außen vor lässt, fallen mir zwei Aspekte ein:


    Erstens wächst an Obst eigentlich nur Kirsche und vielleicht noch Hasel mitten im Wald, und auch am Waldrand hat es das meiste Obst ziemlich schwer gegen die Konkurrenz der Waldbäume. Dann schon eher einige Meter vor dem Waldrand auf verwilderten Agrarflächen oder sowas.


    Zweitens kann es gut sein, dass sich ziemlich viele Leute um das Obst balgen, falls es tatsächlich mal ernste Versorgungsprobleme gibt. Es gibt ja doch einge Leute, die regelmäßig im Wald unterwegs sind, und dann würden solche Obstbäume, auf denen derzeit die Früchte im Herbst regelmäßig verfaulen, doch wieder zur begehrten Ressource. Kann also sein, dass du wenig von deinen Anpflanzungen hast.

  • Es gibt hier als Bepflanzung entlang der Wege etliche Obstbäume, wie Apfel, Birne, Zwetschge. Es sind eher Hochstammsorten, damit bleibt der spontane Gelegenheitspflücker leider außen vor. Außerdem sind es nicht die schmackhaftesten Sorten. Da hier Obstbaugebiet (Altes Land nahe Hamburg) ist, ist die Befruchtung der Bäume kein Problem.
    Es gibt auch "glückliche Bäume", d. h. solche, die sich ihren Standort frei wählen konnten und da einfach gewachsen sind, wie Wildpflaume, Wildkirsche, Mirabelle und Holunder, die sind sowohl am Deichvorland der Elbe als auch im Wald. Es gibt immer einige Spaziergänger, die sich davon einige Früchte mitnehmen, auch in kleinen Gefäßen für Zuhause. Daher nehme ich nie Obst mit, wenn ich von Juli bis Oktober unterwegs bin, weil man hier in der Region immer etwas findet.

  • Ist in Nordhessen nicht viel anders, nur dass die Äpfel getrocknet echt lecker sind :)
    Ich hol da immer ein paar Sack voll mit :)

  • Kultivierte Obstbäume sollten auch regelmäßig geschnitten werden, damit sie vernünftig tragen.
    Das dürfte bei wild gepflanzten Bäumen schwierig werden.
    Außerdem musst du mit dem Verlust der Bäume rechnen. Die Besitzer der Grundstücke entscheiden was stehen bleibt und was nicht.....


    Edelkastanien (Maronen) könnte ich mir vorstellen, sind aber veredelt ziemlich teuer. Da muss man halt in der Nähe eine passende Bestäubersorte dazu pflanzen.
    Ob man da Früchte abbekommt und die Wildtiere sich nicht zuerst bedienen, kann ich nicht einschätzen.


    Sanddorn, Eberesche, Wacholder, Haselnuss, Holunder, Felsenbirne, Heckenrose (Hagebutte) und Weißdorn wären unauffällig und typische Waldrandbewohner.
    Alles brauchbar für die Ernährung.


    Tsrohinas

  • Seid ihr euch sicher das die Obstbäume keine "Besitzer" haben? Mir geht es nämlich immer so das meine Obstbäume am Wegesrand geplündert werden. Und das meistens kurz bevor sie richtig reif sind.
    Und das trotz schildern. Auf Nachfrage höre ich dann immer: ich hole hier schon seit Jahren mein Obst. Der Bauer holt das ja nicht."
    Stimmt so leider nicht. Ich würde es gerne holen, aber erst wenn es REIF ist.

  • Zitat von wolpertinger;306975

    Seid ihr euch sicher das die Obstbäume keine "Besitzer" haben? Mir geht es nämlich immer so das meine Obstbäume am Wegesrand geplündert werden. Und das meistens kurz bevor sie richtig reif sind.
    Und das trotz schildern. Auf Nachfrage höre ich dann immer: ich hole hier schon seit Jahren mein Obst. Der Bauer holt das ja nicht."
    Stimmt so leider nicht. Ich würde es gerne holen, aber erst wenn es REIF ist.


    Klar haben Obstbäume Besitzer. Selbst Fallobst....> Das Obst bleibt im Eigentum des Baum- oder Straucheigentümers (§ 911 Satz 2 BGB). Lassen Sie es allerdings längere Zeit liegen, dürfen die Passanten davon ausgehen, dass Sie auf Ihr Eigentum verzichten und es mitnehmen (§ 958 BGB). ( gilt nur für Fallobst)

  • Ohne Erlaubnis des Besitzers würde ich garnichts tun. Ich hätte auch keine Lust, dass ein prepper meinen Besitz nach seinem Gutdünken verändert.


    Obstbäume im Wald funktionieren außerdem sowieso nicht.


    Versuche heraus zu finden, ob in Deiner Umgebung das Anlagen einer Streuobstwiese denkbar wäre, ganz offiziell und mit EU Förderung.


    Das ist dann wirklich eine super Sache und man kann sich da reichlich mit Arbeitskraft und Geld engagieren, hat dafür aber auch langfristig tatsächlich was.


    Mammutbäume haben bei uns eher nichts zu suchen. Solche Ansalbungen sind typischerweise eine Ordnungswidrigkeit und aus Riesenbärenklau, indischem Springkraut und Co sollte man doch heute eigentlich gelernt haben...


    Was den Prepperaspekt betrifft. Ich habe hier in der Stadt (mit Duldung und abseits der Verkehrswege) vor ein paar Jahren einen Kirschbaum gepflanzt mit der Idee, dass das dann Naschobst für alle ist. Die Erfahrung zeigt, dass da nachts einer mit der Leiter kommt und den ganzen Baum abräumt.
    Ich finde das eher frustrierend als ermutigend.


    Selbst in meiner umzäunten und abgeschlossenen Schrebergartenanlage hat mir letztes Jahr einer meinen Birnbaum abgeerntet, mir ist keine einzige meiner eigenen Birnen geblieben. War halt ein anderer Gartenfreund und das soll wohl kein Einzelfall sein. Ähnliches betrifft viele Urabn gardening Projekte. Auch dort gibt es (angelesen, keine eigene Erfahrung) wohl Leute, die zwar nicht säen und arbeiten wollen, dafür aber dann ernten was sie erwischen können. Und das in den heutigen Überflusszeiten.


    Hier mal links zu Streuobst in Sachsen, gibt es sicher auch für NRW:


    http://www.streuobst-in-sachsen.de/de/58/p1/initiativen.html


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;306980


    ...
    Mammutbäume haben bei uns eher nichts zu suchen. Solche Ansalbungen sind typischerweise eine Ordnungswidrigkeit und aus Riesenbärenklau, indischem Springkraut und Co sollte man doch heute eigentlich gelernt haben...
    ...
    MfG


    Grüß Gott Cephalotus,


    ein großes "Aber": die vermehren sich nicht wie der Riesenbärenklau. Das Funktioniert nicht über die Wurzeln und daher wären und sind sie einfach zu entfernen wenn da einmal einer stehen sollte. Man müsste nur genug Platz haben. :grosses Lachen:


    Waidmannsheil
    zero-error

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Was das "Fremdernten" betrifft: Das kann ich so für meine Gegend nicht bestätigen. Da verfault ein großer Teil des Obstes auf den Bäumen, die überall in der Feldgemarkung vereinzelt rumstehen.


    Aber das ist vermutlich regional unterschiedlich und im ländlichen Raum eher geringer ausgeprägt, weil es da so viele Bäume gibt, dass ein paar Obstdiebe weniger ins Gewicht fallen.


    Auf jeden Fall würde ich, wenn ich so eine Pflanzaktion vorhätte, eher abseits von Straßen, ausgebauten Feldwegen und beliebten Spaziergängerrouten bleiben.

  • Neophyten entwerten Lebensräume, das ist z.B. dann relevant, wenn das nächste Bauvorhaben geplant wird. Ob die Art invasiv ist spielt dabei keine Rolle. Oftmals stellt man das auch erst später fest, Natur ist ja komplex. Evtl. begünstigt eine Art damit verbundene Schädlinge o.ä...


    MfG


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    Zitat von Asdrubal;306984

    Was das "Fremdernten" betrifft: Das kann ich so für meine Gegend nicht bestätigen. Da verfault ein großer Teil des Obstes auf den Bäumen, die überall in der Feldgemarkung vereinzelt rumstehen.


    Aber das ist vermutlich regional unterschiedlich und im ländlichen Raum eher geringer ausgeprägt, weil es da so viele Bäume gibt, dass ein paar Obstdiebe weniger ins Gewicht fallen.


    Auf jeden Fall würde ich, wenn ich so eine Pflanzaktion vorhätte, eher abseits von Straßen, ausgebauten Feldwegen und beliebten Spaziergängerrouten bleiben.


    Es reicht ja bereits ein einziger, der es tut. Zumindest wenn man nur wenige Bäume hat. Auf alle Fälle sollte man das mit einplanen, ich zumindest hab mich darüber doch ziemlich geärgert. (noch schlimmer fände ich es aber, wenn mir einer nach ein paar Jahren einen schönen Baum umschneiden würde)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Meine Schwiegereltern wollten einmal eine Linde (Andenken an die Heimat) in ihrem Wohnviertel heimlich pflanzen. Hat alle gut geklappt und das Bäumchen fing nett an zu wachsen.


    Bevor der Baum allerdings einen Stammdurchmesser erlangen konnte, den ihn als Baum ausgewiesen hätte, wurde er kurzerhand gefällt!


    Merke: Heimliche Anpflanzungen in Wohnvierteln gehen bei einem "tüchtigen" Grünflächenamt schief.


    Was meine Schwiegertiger aber gemacht haben: Sie haben bei der Gemeinde nachgefragt, ob es außerhalb Obstbäume in Gemeindebesitz gibt und ob sie diese "adoptieren" können. Mein Schwiegervater musste einmal zeigen, dass er Bäume beschneiden kann und die Gemeinde war froh, dass sich jemand kümmert. Ein Vorpflückrecht hat er aber nicht! Aber an den gepflegten Bäumen ist nun so viel zu holen, dass er bis jetzt nie zu kurz gekommen ist.


    Also fragt doch mal bei eurer Gemeinde nach, ob diese noch ein paar alte Obstanpflanzungen besitzt. Vielleicht hat die Gemeinde ja sogar alte Streuobstwiesen, die sie euch verpachtet.


    Wilde Anpflanzungen stehen halt immer in Gefahr, dass jemand sie umholzt, weil sie nach Ansicht der Gemeinde dort nichts verloren haben. Aber auch ein solches Glücksspiel kann funktionieren.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Tsrohinas;306974

    Sanddorn, Eberesche, Wacholder, Haselnuss, Holunder, Felsenbirne, Heckenrose (Hagebutte) und Weißdorn wären unauffällig und typische Waldrandbewohner.
    Alles brauchbar für die Ernährung.


    Tsrohinas


    Ich würde auch unbedingt solche Pflanzen wählen, die nicht jeder kennt oder nicht jeder ernten würde. Felsenbirne oder auch Kornelkirsche wachsen teilweise am Straßenrand oder als heckenartige Büsche, ohne dass sich jemand dafür interessieren würde, auch Walnuss, Haselnuss, Hagebutte.


    Wenn meine Mutter Kornelkirschen für ihre Konfitüre sammelt, wird sie schon mal angeprochen, was das denn sei und ob es essbar wäre.


    Und ich habe mich schon mehrfach über rote Johannisbeeren am Waldrand gewundert, in ganz unterschiedlichen Gegenden. Wachsen die dort von allein oder hat da auch schon jemand vorgesorgt?

  • Moin @ll,


    ich wollte schon das Stichwort Streuobstwiese in den Ring werfen, aber Ceph war schneller ...:Gut::Gut::gratuliere:


    Da gibt es nicht nur Fördermöglichkeiten, sonweit ich weis, die sind auch für Biene, Hummel &Co. gut!
    Davon profitiert das gesamte System!


    Meint der


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Obstbäume im Wald funktionieren sehr schlecht. Brauchen viel Licht stehen gerne solitär und werden vorzugsweise von Wild verbissen.
    Davon abgesehen würde ich auch ehr einen legalen Weg wählen. Das Kosten Nutzen Verhältnis würde davon abgesehen mir nicht zusagen.

  • Es gibt doch in europäischen Wäldern wild wachsendes Obstgehölz und-gestrüpp in Massen. Ernte doch erst mal dort bevor du mit zeitlichem und finanziellem Aufwand neue Pflanzungen anlegst die erst nach Jahren einen hypothetischen Ertrag bringen.

  • Zitat von KUPFERSALZ;307270

    Also das es in deutschen Wäldern in den Beständen tragende Obstbäume in Massen gibt halte ich für ein Gerücht.


    In der Erntezeit esse ich während der Hundespaziergänge Äpfel und Kirschen direkt vom Baum am Waldrand und mit ein wenig Fleiß sind 10l Beeren/h problemlos zu pflücken.