Vom Missionieren oder anonymen Verteilen irgendwelcher Zettel halte ich wenig. Sinnvoller scheint mir, allgemein ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft zu pflegen. Der daraus erwachsende Zusammnenhalt dürfte im Krisenfall viel mehr helfen als die Tatsache, dass eine Handvoll Leute in der Straße ein paar Konservendosen und Kerzen mehr eingelagert haben.
Jetzt kommt es m.E. auf die jeweils angenommene Lage an:
Gehe ich von einem zeitlich begrenzten Ereignis (einige Tage bis wenige Wochen) aus, sehe ich den Zusammenhalt in der Versorgung als vernachlässigbaren Faktor an. Egoistisch gesprochen: Meine Vorräte bringen mich durch (dies gilt nicht für bspw. Lagen wie Hochwasser, bei denen die Anzahl der helfenden Hände den Erfolg bedingt). Es sollte also jeder seinen eigenen Vorrat anlegen (siehe BBK / KHD / Zivilschutz Broschüren etc.)
Nehmen wir aber ein länger anhaltendes Ereignis (mehrere Wochen bis Monate - so wie hier im Thread) an, dann stimme ich Dir beim Zusammenhalt zu. Viele Hände schaffen mehr als wenige (in jedem Bereich). Allerdings sind auch alle Betroffenen über kurz oder lang auf dem selben Versorgungs-Level (jeder Vorrat geht mal zu Ende) - mitgehangen, mitgefangen. Es gäbe also schlicht kaum Anlass für Neid / Habgier. Hier würde ich selbstverständlich bspw. Werkzeug aus meinem Fundus "teilen", um die Gemeinschaft / Nachbarschaft zu unterstützen.
Sollte es ein Ereignis sein, welches sich von zeitlich begrenzt zu länger anhaltend entwickelt, könnte ich immer noch von Egoismus auf Gemeinschaft umstellen - aber eben nur, wenn ich den Leuten nicht zuvor "öffentlich" meine Vorräte vorenthalten habe