Mein Paradies

  • Heute ein neues Schweißgerät gekauft, dazu für meine 24 Volt Batterie ein BMS, sowie für die Batterie Nickelband um die einzelnen Zellen zu verbinden.

    Wollte noch ein paar Twist-Off-Deckel bestellen, da hab ich nur noch gebrauchte, hab aber erstmal Abstand davon genommen. Die sind in zwei Jahren um das doppelte im Preis gestiegen. Ich werde jetzt versuchen kleinere Mengen im 1€ Laden oder bei reduziertem Preis zu bekommen.

    Langsam kommt man sich vor wie nach einem Szenario auf dem Schwarzmarkt.


    https://www.ipotools.de/produc…geraet-mig-mag/?wpam_id=4


    https://de.aliexpress.com/item…t.0.0.68be3c00wYJh2Q&mp=1


    https://de.aliexpress.com/item…042311.0.0.45394c4dAJVyQH


    Einmal editiert, zuletzt von Arwed51 ()

  • Bitte achte aber drauf, wofür die Deckel geeignet sind. Nicht alle Deckel sind für essig- und/oder ölhaltigen Inhalt oder zum längerem Einkochen bei 100 °C oder darüber geeignet. Die meisten Deckel, die du im normalen Handel etc. bekommst, sind nur für Marmelade geeignet.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Bitte achte aber drauf, wofür die Deckel geeignet sind. Nicht alle Deckel sind für essig- und/oder ölhaltigen Inhalt oder zum längerem Einkochen bei 100 °C oder darüber geeignet. Die meisten Deckel, die du im normalen Handel etc. bekommst, sind nur für Marmelade geeignet.

    Ja ich weiß, bestelle sie ja schon seit Jahren bei Reis. Aber ich war doch geschockt wie teuer die geworden sind. Ich wollte mir einen größeren Vorrat wieder anlegen, das geht nun nicht mehr, da ich sonst fast meine halbe Rente dafür ausgeben müsste. Aber zum Glück habe ich noch genug einmal gebrauchte.

    Jetzt ist erstmal die Aquaponic Anlage dran. Warte nur auf besseres Wetter.

  • Ja ich weiß, bestelle sie ja schon seit Jahren bei Reis. Aber ich war doch geschockt wie teuer die geworden sind. Ich wollte mir einen größeren Vorrat wieder anlegen, das geht nun nicht mehr, da ich sonst fast meine halbe Rente dafür ausgeben müsste. Aber zum Glück habe ich noch genug einmal gebrauchte.

    Jetzt ist erstmal die Aquaponic Anlage dran. Warte nur auf besseres Wetter.

    Hast du da schon geschaut, wie die Preise im Verhältnis sind? Ich kaufe dort hin und wieder beim Lagerverkauf. https://www.muellerglas.at/

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • und ich hier

    Flaschen Bauer


    gut bei dem, das der bei allen Deckeln dabei stehen hat ob für pasteurisieren, sterilisieren, ölhaltig

    und du kannst sie ab 1 Stück kaufen.

    Gegenüber Reis sind die Gläser auch günstiger.

    Aber irgendwie ist immer wo was im Angebot.

  • Ich habe beide Händler durchgeforstet und keine besondere Preisnachlässe gefunden. Ob ich nun bei 100 Stück ein Euro mehr oder weniger bezahle fällt dann auch nicht mehr ins Gewicht. Es lohnt sich auch nich das eine dort und das andere da zu kaufen. Sollte es Nachlässe geben fressen die Transportkosten das wieder auf.

  • Stimmt schon, kommt immer darauf an was man braucht.

    Mir hat der gut gepasst, da ich viele Deckel nicht gleich in der 100er Menge brauche.

    Tja und einige hübsche Gläser sind halt auch gleich noch mitgegangen...... :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Endlich, endlich habe ich das Ebbe und Flut System für meine Aquaponicanlage fertiggestellt. Eigentlich keine Raketentechnik, aber doch etwas kniffelig, da bei den Anlagen auf YouTube nur grob umrissen wird, aber nie der genaue Werdegang gezeigt wird. Aber noch fast fünf Tagen und etlichem probieren mit verschiedenen Rohrdurchmessern und dem Zufluss des Wassers habe ich heute Nachmittag es geschafft die Anlage zum Laufen zu bringen.

    Für den Wasseraustausch verwende ich eine 30 Watt 230 Volt Teichpumpe, die ca. 4500 Liter umwälzt. Das ist auch nötig, dass das Wasser etwa 4–5 Mal die Stunde umgewälzt werden muss.

    Da die Pumpe nur so wenig Watt braucht, versuche ich die nächsten Tage und Wochen meine kleine MISA mit einer Batterie von 75Ah zu verwenden. Angeschlossen ist ein 240 Watt Paneel.

    Jetzt muss erstmal das Wasser ein paar Tage laufen, um zu sehen, dass die Anlage selbständig über Tage gut läuft. Dann, wenn es wärmer wird, kommt der erste Salat in die Styroporplatten. Die bekommen noch die

    Löcher für die Töpfe. In den Blähton sollen später Tomaten gesetzt werden. Erstmal auch hier nur Salat und Kräuter, als Probe.

    Die Fische kommen nächsten Monat, wenn es etwas wärmer geworden ist. Hier werde ich Graskarpfen einsetzen. Vielleicht auch ein paar andere Fische, die mit den Karpfen gut auskommen und meine Schnecken nicht vertilgen. Diese Posthornschnecken sind hauptsächlich für die Bekämpfung von Algen und Pflanzen-Futterresten der Fische gedacht. Alles andere wird die Zeit zeigen, ob ich was ändern oder umarbeiten muss.

    Ach ja, billig war das ganze nicht, aber es hat Spass gemacht und wenn im Herbst noch einige Fische und die Beete gemüse abwerfen, sehe ich das Ganze als gelungen an. Der ganze Spass hat knapp 500€ gekostet. Ich denke das ist ok wenn man bedenkt das man die Anlage jedes Jahr benutzen kann und sonst nichts kostet, nicht mal Strom.


    Meine kleine Misa mach recht gut ihren Job.

    Rechts der große Fischtank, links daneben die beiden Filtertonnen bestechend aus, der hinteren mit Bürsten, die den groben Schmutz abhalten sollen und vorne ist die Tonne mit Helix gefüllt. Das sind kleine Plastikteile, die eine große Fläche aufweisen, auf der sich Bakterien ansiedeln sollen.

    Vorne das beet mit den Styroporeinsätzen, dahinter das Beet mit Blähton.

  • Heute kommt ein weiteres Batterie Teil dazu. Aus den restlich verbliebenen Akkus habe ich mir eine 24 Volt 145 Ah Batterie gebastelt.

    Das BMS zeigt alle Parameter richtig an und ich kann nun an den Bau der Kiste gehen. Diese baue ich aus Fichtenbrettern, da mir Siebdruckplatten einfach zu teuer geworden sind, und ich die Bretter noch hatte. Dazu kommt das ich mal richtig meine neue Akku Tischkreissäge ausprobieren kann. Bis jetzt bin ich mehr wie begeistert, hätte nicht erwartet das sie so gut zu handhaben ist. Auch die Akkus bringen eine gute Kraft auf das Sägeblatt. Es muss aber auch klar sein das man nicht den Vergleich mit einem 230 Volt Motor herstellen kann, aber mit etwas Gefühl schaft die Säge mehr wie ich erwartet habe.


  • So, ich möchte hier mal antworten auf "Bilder eurer letzten Anschaffung", mit dem Thema, die Top 10 der ungeliebtesten Tätigkeiten in einer Zeit wo Strom Mangelware oder gar nicht zur Verfügung steht.

    Wir hatten 1961 einen kleinen Aussiedlerhof gekauft, mit einer Heidelbeerplantage von 3,5 Ha. Die andere Hälfte wurde für die Selbstversorgung verwendet.

    Wir hatten keinen Strom. Wasser gab es im Stall mit einer Schwengelpumpe. das Wasser musste gefiltert werden, dafür hatten wir einen 50 liter Tongefäß von der Firma Bergefeld. In einer Stunde liefen so ca 20 Liter durch.

    Stall: Im Stall standen 2-3 Kühe die gemolken werden mussten, daneben das Pferd. Im anderen Stall standen Rinder, meistens 1-2 als Nachzucht. Die Kühe wurden vom Tierarzt belegt, zwecks Nachzucht, einen eigenen Bullen wäre zu teuer. Dazu 6-8 Schweine. Zwei haben wir geschlachtet was etwa drei Tage dauerte. Dazu etwa 50 Hühner, die Eier wurden nebst der Butter, Buttermilch, Quark und Molke an feste Kunden in der Stadt verkauft. Davon kauften wir das ein was wir nicht selber herstellten.

    Garten und Haushalt wurde von meiner Mutter versorgt. Ich musste die Milch durch die Zentrifuge laufen lassen, meistens vor der Schule. Alle zwei bis drei Tage wurde gebuttert. Das dauerte je nach witterungslage eine halbe bis eineinhalb stunden. Manchmal klappte es überhaupt nicht wenn Gewitter in der Luft lag. Dann musste die Buttermilch aus der Butter geknetet werden nach nochmal mit klarem Wasser weiter durchgeknetet werden bis das meiste Wasser raus war. Das konnte nochmal eine bis zwei Stunden dauern. Meine Mutter säuberte indessen das Milchgeschirr das zum Abend sauber sein musste. Irgendwann zwischendurch machte ich Schularbeiten, danach aufs Feld Futterrüben hacken oder im Garten helfen. Auch mal meinem Vater beim pflügen helfen oder andere Arbeiten die gerade anlagen. Alle 4 Wochen musste Gülle ausgefahren werden. eine Scheißarbeit, oder der Mist im Frühjahr auf die Felder gebracht werden. Bitte nicht vergessen, alles mit der Hand per Forke aufladen, Pferd und einem alten Ackerwagen.

    Die Heuernte war kein Vergnügen wie so machmal im Fernseh gezeigt wird. man schwitzt und es juckt am ganzen Körper. Da wir Heu noch lose reinholten, musste das Heu auf dem Heuboden festgetrampelt werden. Manchmal bekam man kaum noch Luft, und der Hals war wie eine Reibahle.

    Im Garten helfen hatte ich in meiner Kindheit nie gerne gemacht, das hat sich später erst entwickelt. Wir hatten einen ca.1500m² großen Garten der von meiner Mutter fast allein bewältigt wurde. Zudem hatte sie den Haushalt zu bewältigen. Einen Staubsauger gab es noch nicht, der kam erst mit dem Strom. Die Wäschetage zogen sich über zwei machmal über drei Tage dahin. Kam immer darauf an was gewaschen werden musste. Die Stall und Drecksachen vom Feld wurden extra gewaschen. deshalb immer einen Tag noch drangehängt. Gekocht wurde die Wäsche im Wurst und Kartoffelofen. Beheißt mit Holz.

    In der Heidelbeerzeit wurde alles reduziert um die Ernte einzufahren. Sie dauerte ca. 6-8 Wochen. Ich musste jedenTag die Körbe auf ihr richtiges Gewicht überprüfen. Um fünf, wenn der Wagen kam um die Blaubeeren abzuholen, hatte ich frei.

    Nach den Blaubeeren kam die Kartoffelernte. Da hatten wir viel Spass, weil dann viele jugendliche zum Kartoffelaufsammeln kamen. Danach kam noch die Futterrübenernte.

    Mit dem Herbst kam für uns die schönste Zeit, dann hatten wir keine Arbeiten mehr draußen und man machte wieder mehr gemeinsam. Obwohl Hobbys wie heute kannten meine Eltern nicht. Es gab immer was zu tun und die Arbeit hörte nicht auf. Sie wurde etwas leichter als wir 1964 Strom bekamen. Ein jahr später das erste Auto. Es gab die erste Gefriertruhe und die erste Melkmaschine. Dazu den Einachser, der die meiste Arbeit des Pferdes übernahm. Auch die Heuernte wurde besser. Der Nachbar hatte eine Niederdruckpresse, die das heuen erleichterte und eine Berieselungsanlage für die Blaubeeren wurde angeschafft.

    Um ehrlich zu sein, kann ich wirklich nicht sagen welche Arbeit schlimmer war. Alles musste gemacht werden sonst kam man nicht über die Runden. Es war ein Räderwerk das man nicht irgendwo anhalten konnte. Alles war mit allem verbunden.

    Mein Vater kannte sich gut aus. War selber Bauer in Ostpreußen und hatte dort einige hundert Morgen unter dem Pflug. Kannte sich mit Pferden aus und züchtete Trakener.

    Auch wenn das ganze nach nur Arbeit roch, es gab auch Zeiten da konnte ich tun was ich wollte. Ich kann sagen das diese Zeit, so arbeitsreich sie auch war meine glücklichste war.

    Wenn ihr speziell was wissen wollt dann nur raus damit. Ich habe jetz nicht alles aufgezählt und einige auch vergessen, aber mit dem entsprechenden Stichwort kommt auch das Gedächniss zurück. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • 1000 Dank für die Schilderung, finde ich super spannend. Wie und in welchen Mengen habt ihr Butter hergestellt und hattet ihr die zum Eigenverbrauch oder auch zum Verkauf? Wie seid ihr damals über die Runden gekommen? Wenn du sagst, die Zeit war auch deine glücklichste Zeit woran machst du das fest? Was war so erfüllend an dem damaligen Dasein? Hintergrund der Frage ist, dass ich an "dieser Art" von Tätigkeit (im ganz kleinem Maßstab bei meinem SO im Vergleich zu deiner Situation damals) auch immer mehr Freude finde und ich dem "Einfachen" immer mehr abgewinnen kann und einige andere Sachen wie berufliche Karriere immer mehr in den Hintergrund treten. Noch mal vielen Dank für deine Beschreibung hier.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • PS: wie ist dein Vater damals in die Landwirtschaft "reingewachsen"?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Butter hatten wir alle für den Eigenverbrauch und zum verkaufen. War auch damals unsere Haupteinnahme neben Eiern und natürlich den Blaubeeren. Wobei ich die Blaubeeren mehr in die Investionsschiene packen sollte. Die Ernte hatten wir für alles was man so für außerhalb unser kleinen Welt brauchten, also Auto, Versicherungen, Steuern usw.

    Alles was für das tägliche Leben gebraucht wurde, kam aus dem Erlös der Landwirtschaft. Da waren auch die 6 Schweine die verkauft wurden.

    Kommen wir zur Butter zurück. Am Tag hatten wir ca. , das richtete sich nach der Zeit ob eine Kuh trocken stand oder nicht. Das heißt sie wurde ein Monat vor dem kalben nicht mehr gemolken. Und auch davor nahm die Milch stark ab. Sagen wir eine Kuh schaffte in der besten Zeit am Tag 30 Liter, dann konnte man mit zwei Kühen ca. 40 Liter am Tag haben. Das waren etwa 5-7 Liter Sahne. Zwei Tage bis sie sauer war und dann in die Buttermaschine. Wieviel dann an Butter rauskam kann ich nicht mehr genau sagen. Ins Butterfass passten 10-12 Liter Sahne. Es mögen so um die 4-5 kg Butter gewesen sein, der Rest Buttermilch. Es kommt auch immer darauf an wieviel Fett pro Liter die Milch im Originalzustand hatte.

    Wir sind Ende der 60ger auf Jersy umgeschwenkt, weil die mehr Fett haben aber auch etwas weniger Milch brachten. Dazu waren sie genügsamer. Brauchten also kein hochwertiges Futter. Auch wenn wir Futterrüben hatten so mussten wir im Winter immer Kraftfutter dazufüttern. Die Jersy Kuh war genau das was wir brauchten. Die letzte Jersy verkauften wir 2002 https://de.wikipedia.org/wiki/Jersey-Rind


    Eigentlich sind wir ganz gut über die Runden gekommen, es sei den wir hatten mit den Blaubeeren eine Missernte, und das ist nicht nur einmal passiert. dann wurde die Landwirtschaft aufgestockt. Mehr Kühe, Statt zwei dann drei, und mehr Schweine, statt sechs 12-15. Auch bei den Hühnern ging es von 50 auf 100 Platz hatten wir ja genug. Der Kundenstamm wurde vergrößert, was damals noch ging, denn die Butter und Milcherzeugnisse waren gefragt. Teilweise haben wir auch Frischmilch abgegeben.

    Sollte das alles nicht reichen musste ein Kredit her, der bis zur nächsten Ernte reichen musste. Aber das kam selten vor und nur minimal.


    Warum ich geschrieben habe das es meine glücklichste Zeit war?. Na weil ich alles machen konnte was ich wollte. Ja ich musste viel mitarbeiten, aber meine Eltern hatten auch drauf geachtet, das ich genug Zeit zum spielen hatte. Ich bin stundenlang mit unserem Pferd durch die Felder und Wälder geritten. Bin auf Schatzsuche gegnagen und habe ein alte Me 109 aus dem 2 Weltkrieg gesucht und auch gefunden. Zumindest den Krater von der Absturzstelle. Oder ich bin durch die Wälder mit Pfeil und Bogen gestrohmert. Wenn ich den Jäger getroffen habe lächelte er mir zu oder er zeigte mir wie man Tierspuren unterscheiden kann, oder schenkte mir eine Abwurfstange. Ich muss dazu sagen, unser Hof lag mitten im Wald. Der nächste Nachbar war 2 km entfernt. Der nächste Ort Luftlinie fast 4 km. Ich denke ich kann sagen es war meine glücklichste Zeit, auch wenn es machmal hart war. Das wir einfach gelebt haben hat mich nie gestört. Im Gegenteil mit der Zeit wurde das Leben komplizierter, und ich hasse das. Nun habe ich dank meiner BEVA wieder zu dem gefunden was ich in der Jugend glaubte verloren zu haben.

    Deshalb kann ich auch Menschen nicht verstehen die der Karriere hinterherlaufen und später völlig ausgebrannt nach dem Sinn des Lebens suchen. Oder fast jeden Ort auf dieser Welt gesehen haben müssen, weil sie denken sie versäumen etwas.

    Ich möchte keine Minute meines Lebens davon missen. Wir haben nur dieses eine Leben, und das sollte man sich nicht selber kaputtmachen.


    Ach ja mein Vater war schon immer mit Leib und Seele Bauer, bitte nicht verwechseln mit einem Landwirt. Früher war ein Bauer ein selbständiger Landmann dem der Boden gehörte den er beackerte. Ein Landwirt war ein Bauer, aber ohne Land, also mit gepachtetem Land. So hatte man mir das mal erklärt.

    Er bewirtschaftete schon in Ostpreußen eigenes Land und war auch Verwalter eines größeren Gutes. Mehr weiß ich aber auch nicht. Seine Liebe zur Scholle war immer ungebrochen. Ich kann mich noch erinnern wie er Händeringend nach was passendem gesucht hatte. Bis uns der Zufall in die Heide verschlug. Da lebte mein Vater richtig auf. ich war damals 9 Jahre.

  • Kannst du dich noch erinnern welche Hühnerrassen ihr hattet und wie die Haltung ausgesehen hat? Ich finde das Konzept mit der ausgleichenden Aufstockung bei deinem Beispiel Blaubeer-Mißernte dafür dann mehr (unter anderem) Federvieh gut gelöst. Hattet ihr dann größere Hühnerställe als in Normalzeiten eigentlich nötig? Oder in der Notzeit einfach mehr Hühner in die vorhandenen Baulichkeiten gepackt? Gab es mal Zeiten wo es Probleme mit Tierseuchen gab die euch auch betroffen haben? Sorry soll kein "Ausquetschen" von deiner Person sein, nur an solchen Eigenerlebnissen lernt man am Besten, deshalb das vielleicht nervige Nachgefrage……

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hattet ihr bevor ihr Strom hattet einen von den handbetriebenen Waschmaschienen oder wurde die Wäsche "nur" (Kack-Arbeit für deine Mutter, ich weiss) ausgekocht und dann gespült und über dem Waschbrett die Seife "ausgerubbelt"?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Arwed51

    Danke für Deine Schilderungen. Obwohl nicht im bäuerlichen Umfeld aufgewachsen (aber auf dem Land) kann ich deine freizeitlichen Aktivitäten mit ähnlichen, eigenen Bildern versehen. :) :gut:

    Die Party ist vorbei!

  • Ich kann mich noch erinnern......riesiger Waschkessel unten mit Feuerstelle.....Stampfer, so unten mit Glocke, ....Waschbrett.....Zinkwannen...Waschbretter.....lange Holzzangen.......

    Ich bin mit fast allem bei dir, was die Lebensqualität als Selbstversorger angeht, aber bei KEINER Waschmaschine hört die Sehnsucht nach dem einfachen Leben auf. :)

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Kannst du dich noch erinnern welche Hühnerrassen ihr hattet und wie die Haltung ausgesehen hat?

    Wir hatten weiße Leghorn, das war damals die Rasse, die am meisten Eier brachte. Die Zweinutzungsrassen, wie sie heute wieder im Kommen sind, gab es damals kaum noch.

    Du musst bedenken, es war genau diese Zeit, wo alles über den Haufen geschmissen wurde, was damals die Landwirtschaft ausgemacht hatte. Pferde wurden gegen Trecker ausgetauscht. Die landwirtschaftlichen Geräte, die bisher brav ihren Dienst verrichtet hatten, wurden auf den Schrott geschmissen und neue effizientere Maschinen angeschafft. Der Mineraldünger zog bei den Bauern ein und verdrängte teilweise die Gülle und den Mist. War einfacher und schneller auf das Feld zu bringen. Damals fing es an das die kleinen Bauern gegen die größeren ausgespielt wurden, das Höfe sterben begann damals schon.

    Wenn wir damals nicht die Blaubeeren gehabt hätten, wären wir spätestens ende der 70er am Ende gewesen.

    Denn selbst die privaten Kunden konnte man nicht endlos aus dem Boden stampfen. Der Hof musste abgezahlt werden, auch wenn es nicht pro Jahr viel war.

    Aber kommen wir wieder zu den Hühnern zurück. Wir hatten das Glück, dass der damalige Handwerker den Hühnerstall zu groß gebaut hatte und wir eigentlich bis zu 150 Hühner dort hätten halten könnten, deshalb wurde ein kleiner Teil für Ferkel abgetrennt. Das half uns bei Hühnern und Schweinen bei einer Missernte der Blaubeeren. Ein Auslauf von 150 m² war vorhanden.

    An Tierseuchen außer an Tollwut bei einem Hirschkalb und zwei Füchsen, die sich in unserem Garten verlaufen hatten, und Rotlauf bei den Schweinen kann ich mich nicht erinnern.

    BSE war die erste größere Seuche, die ich mitbekommen habe.

    Hattet ihr bevor ihr Strom hattet einen von den handbetriebenen Waschmaschienen oder wurde die Wäsche "nur" (Kack-Arbeit für deine Mutter, ich weiss) ausgekocht und dann gespült und über dem Waschbrett die Seife "ausgerubbelt"?

    Was meiner Mutter zur Verfügung stand, waren der Waschbottich mit einem Wäschestampfer. Nach dem Kochen der Wäsche wurde eine Handmangel benutzt, oder per Hand ausgewrungen, bevor sie gespült wurde. Danach wieder in die Mangel und das noch zweimal wiederholt. Danach auf die Wäscheleine zum Trocknen. Ein Rubbelbrett hatten wir nie, da die Wäsche ja nicht kalt gewaschen, sondern fast immer ausgekocht wurde. Der Wäschestampfer sorgte für die nötige Bewegung während des Kochvorgangs. Gewaschen wurde auch nicht mit Seife, sondern mit normalem Waschpulver.

    Das ganze Wasser musste vorher angesammelt werden, da unser kleiner Wasserfilter nur 20 Liter in der Stunde schaffte. Wenn ich mich recht erinner waren das mind. 2–3 hundert Liter Wasser, die meine Mutter verbrauchte. Und wir brauchten ja auch Wasser für andere Dinge. Unser Wasser war sehr eisenhaltig und roch nach Schwefel. Es war nicht ungesund, aber eben damit Wäschewaschen, das hinterließ immer braune Streifen, vor allem auf weißer Wäsche. Oder wir haben auch Regenwasser genommen, das wir über einen Sandfilter gereinigt haben.


    Noch Fragen, dann immer her damit.

  • Wenn du eine autarke Nicht-Handkurbel-Waschmaschine haben willst dann empfehle ich dir die Modelle von Maytag aus den USA. In den 30er Jahren sahen die so aus:


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    Und um 1915 so:


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    Die hatten sogar schon die "Technik", das je nach Waschladung die Zündzeitpunkte angepasst wurden, je mehr Wäsche drin je mehr Zündungen. Sind sehr geile Geräte.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd