Blackout: Auswirkungen & Vorsorge

  • Das kapier ich auch nicht. Schweden hat solche Broschüren an jeden Haushalt verteilt, hier wissen viele nicht, dass sie existieren. Warum nicht von Anfang an offen damit geworben wurde? Klar hätten die Leute viellleicht Panikmache geschrieen, aber hätten sich dran gewöhnt und im Zweifel im Hinterkopf gehabt "Ah, da war doch was". Nu ist es zu spät.

    Da hat doch unsere Bundesinnenministerin eine klare Haltung zu gehabt - die Broschüren sind Panikmache. Man sollte das doch besser lassen.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Scheint, als hätte der/die/das Bundesminister ähnlich gedacht, als die Broschüren entworfen wurden :thinking_face:

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Nu ist es zu spät.

    Ich glaube nicht, dass es zu spät ist.

    Könnte mir sogar vorstellen, dass bei vielen die galoppierende Preisentwicklung dazu führt, speziell bei Sonderangeboten im Handel etwas mehr einzukaufen, als sonst und einzulagern. Würde jedenfalls Sinn machen, bei haltbaren Lebensmitteln und sonstigem Verbrauchsmaterial jetzt die Bestände aufzufüllen und nicht warten bis Dezember, bis alles nochmal 5% teurer geworden ist oder Mangelware wurde.


    Teilweise kann man ja auch Nebeneffekte ausnutzen. Die Preise für manche Baustoffe (Konstruktionsholz z.B.) sind in letzter Zeit sogar gefallen, weil sich viele geplante Bauprojekte nicht mehr realisieren oder zumindest verschoben werden.

  • Das kapier ich auch nicht. Schweden hat solche Broschüren an jeden Haushalt verteilt, hier wissen viele nicht, dass sie existieren.

    Es ist wie immer:

    - Papier verschicken kostet Geld und bindet Ressourcen. Man will sich ja nicht dem Vorwurf der Verschwendung von Steuergeldern aussetzen.

    - Die Papierversion würde wahrscheinlich auch schnell im Altpapier landen, da die wenigsten einen Kamin haben. Da hätte es für die dann wenigstens noch Brennwert. Für die große Masse wäre es aber nur eine Verschwendung von Ressourcen

    - Die Papierversion in mehr Sprachen als nur Deutsch zu verschicken getraut sich auch niemand. Welche Sprachen sollen das sein? Wie will man das differenzieren? Also besser gar nicht machen. Könnte sich ja jemand diskriminiert oder einfach nur nicht bedacht werden.

    - Auf das Onlineangebot proaktiv und offensiv hinweisen will wohl aber auch niemand. Auch hier wieder: Man will nicht diskriminieren und ausschließen. Denn was ist mit den älteren Menschen, die keinen Onlinezugang haben oder nicht so technikaffin sind, dass sie mit diesem Neuland-Medium klarkämen. Also auch hier wieder: besser nichts tun. Kann sich niemand ausgeschlossen fühlen.


    Im Tod sind alle Menschen gleich. Egal, welche Sprache sie vorher sprachen oder wie technikaffin sie waren. Also... Alles wird gut. Wir schaffen das. Einfach Aussitzen. :winking_face:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • ...


    Die verbliebenen noch betriebsfähigen dt. Atomkraftwerke trugen zuletzt gerade mal 6% zur Stromproduktion bei. Man führt hier eine Phantomdiskussion, solange man nicht von einem Szenario ausgeht, in dem man 25-50 Atomkraftwerke betriebsbereit zur Verfügung hat, damit diese Technik einen relevanten Anteil zum Gesamtstrombedarf leisten kann.

    ...

    Das wären immerhin 21,9 Tage, also 3 Wochen, in denen man GANZ Deutschland bilanziell mit Strom versorgen könnte. Das das nicht mit den 3 AKW geht ist klar. Andererseits ist aber auch klar, dass 6% eine absolute Hausnummer darstellen, die ich nicht einfach so abtun würde.

  • tomduly

    Für Vorbereitung ist es nie zu spät. Ich meinte damit, zu spät, die breite Masse zu sensibilisieren.

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Ich habe neulich eine interessante Dokumentation gesehen, da ging es um die Kampagne vor ein paar Jahren als die Empfehlung raus kam sich einen Vorrat anzulegen (+Broschüre). Die Macher wurden von den Medien zerrissen, die Politiker, die gerade Wahlkampf hatten sind den Verantwortlichen auf`s Dach gestiegen, was das soll und Fazit war, dass man jetzt in dieser Lage nicht noch zusätzliche Ängste schüren will, weil die Leute sich ohnehin schon Sorgen machen. Die Medien hatten also auch einen schönen Anteil dran, dass Krisenkommunikation gerade schleppend läuft.

    Ich hatte mir soweit möglich einige Gemeindeversammlungen online angeschaut. Oft blieb es bei den Bekundungen aller Fraktionen, dass man die Menschen nicht alleine lassen will und schauen will, wo Energie gespart werden kann. Ist ein bisschen wie mit der Digitalisierung. Alle sind dafür aber irgendwie habe ich das Gefühl die Umsetzung hakt...

    Zu spät noch Vorräte anzulegen ist es sicher nicht. Der finanzielle Puffer wird dünner dafür, aber noch geht es. Die Preise im nächsten Frühjahr würde ich nicht abwarten wollen.

  • Also besser gar nicht machen. Könnte sich ja jemand diskriminiert oder einfach nur nicht bedacht werden.

    ...

    Also auch hier wieder: besser nichts tun.

    Dies scheint der Grundtenor bei den Hauptverwaltungsbeamten zu sein. Ich hatte mal einen gefragt, ob er denn Schulen als Notunterkünfte benennen würde. Sinngemäße Antwort: Bist Du verrückt, dann hätte ich ja den Ball in der Tasche. Bevor da keine Anordnung vom Landkreis kommt mache ich garnichts.

  • Dies scheint der Grundtenor bei den Hauptverwaltungsbeamten zu sein. Ich hatte mal einen gefragt, ob er denn Schulen als Notunterkünfte benennen würde. Sinngemäße Antwort: Bist Du verrückt, dann hätte ich ja den Ball in der Tasche. Bevor da keine Anordnung vom Landkreis kommt mache ich garnichts.

    Wer bestellt, bezahlt die Musik. Wenn der Landkreis Schulen als Notunterkünfte benennt, dann zahlt der Landkreis. Wenn der HVB der Gemeinde das im "vorauseilenden Gehorsam" schon mal macht, hat er unter Umständen gute Karten, dass der Landkreis sagt "Danke, gut, dass du die Musik schon mal bestellt hast, wir setzen uns an den gedeckten Tisch. Rechnung? Ach, ne, lass mal, du hast die Musik ja bestellt..."


    Kann so laufen, muss es aber nicht. Aber die Furcht, auf etwaigen Kosten sitzen zu bleiben ist einem chronisch klammen Kämmerer immer ein schwerer Stein im Magen.


    Davon unabhängig dürften die meisten Schulen eines Landkreises sowieso bereits für etwaige Notunterkünfte erfasst und evaluiert worden sein. Primär kommen dafür nur weiterführende Schulen in Frage und nur in größter Not Grundschulen und Kitas. Und die Zahl der weiterführenden Schulen in einem Landkreis ist deutlich überschaubarer als die der Grundschulen und Kitas.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Zu spät noch Vorräte anzulegen ist es sicher nicht. Der finanzielle Puffer wird dünner dafür, aber noch geht es. Die Preise im nächsten Frühjahr würde ich nicht abwarten wollen.

    Vor allem da es ja nicht darum geht alle in Prepper zu verwandeln, es reicht wenn man 14 Tage autark mehr Recht wie Schlecht überstehen kann.

    Dazu braucht es kein 3 Gänge Menue, frisches Obst, Gemüse und Vitamine. Um zumindest die kurze Zeit zu reichen, darf es auch Dosenfutter und Wasser in PET Flaschen sein. Ein paar Kerzen, Taschenlampe - alles schon besser wie nix. Noch einen Campingkocher, dicke Wolldecke und schon hat man fast die Luxusvariante.

    Wahrscheinlich auch schon mehr vorgesorgt wie 50% der Bevölkerung. :winking_face:

  • Ich gehe mal davon aus, wer nicht mit einen Engpass rechnet, sorgt auch nicht für so einen Fall vor.

    Und dabei nahm ich Dummerchen an, nach über zwei Jahren Coronapandemie dürften die Leute zumindest den Vorteil eines Vorrates an Lebensmitteln und Getränken für wenigstens 14 Tage erkannt haben.


    Aber leider wurde ich in dieser Hinsicht vor ein paar Monaten durch Bekannte eines besseren belehrt. Um so erschrockener noch in der Hinsicht, dass beide den Zweiten Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit als Teenager erlebten...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Für eine Person nachgerechnet liege ich bei ~100€ für 14 Tage:

    70€ Nahrung und Wasser (2 l/Tag, Pfand mitgerechnet, 2100 kcal/Tag):

    - Frühstück 125g Brot, 125g Wurst

    - Mittag: 200g Fischkonserve, 2 Erdnussriegel a 25g

    - Abend: 125g Nudeln (Trockengewicht), 95g Pesto

    - 2l Wasser

    dazu Campingkocher, 3 Kartuschen, Taschenlampe und Batterien.


    im Extremfall ginge auch nur Spaghetti und Öl (ein paar Gewürze setze ich mal voraus),

    da wäre man bei 35€ für Nahrung und Wasser, 6 statt 3 Kartuschen, sonst gleich

    wäre bei etwa 70€. Beim Wasser könnte man mit 5l Gebinden noch weiter sparen.


    Mal für einen Single betrachtet, je mehr Personen desto mehr Synergieeffekte (effizienterer Kocher, günstigeres Gas)

    Bei einer Standzeit der Geräte von 10 Jahren und Wegwerfen der Lebensmittel/Wasser alle zwei Jahre wären das

    täglich 6ct für eine minimale aber taugliche Vorbereitung. 1 Liter Benzin entspräche damit über einen Monat Vorsorgekosten.


    Nur mal die Dimensionen überschlagen.

  • Um so erschrockener noch in der Hinsicht, dass beide den Zweiten Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit als Teenager erlebten...

    Das sind ja noch Geschichten aus dem letzten Jahrtausend.

    In der modernen Welt passiert sowas nicht, das größte Problem das der Mensch von heute hat ist das die Rechtschreibkorektur im Handy ein eigenes Bewustsein in einem unvertändlichen Dialekt entwickelt.

    Wie auch bereits von anderen hier erwähnt Ist der durchschnittliche Mitteleuropäer einen Stromausfall nicht gewohnt weil es in den letzten Jahrzenten nicht nennenswert vorkam.

    Ich hatte die Woche ein Gespräch mit einem technisch nicht ungeschickten Kollegen, denn er hatte Fragen zur Notstromversorgung seiner Wohnung. Ich hoffe ich konnte ihm ausreichend klarmachen das es eine ganz schlechte Idee ist einen Inselwechselrichter mit einem Doppelsteckerkabel mit der Steckdose zu verbinden, nur damit dann der Router wieder funktioniert und der im Internet nachlesen kann wie lange der Stromausfall noch dauert. Auch er hat das leider nicht zuendegedacht.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Bei einer Standzeit der Geräte von 10 Jahren und Wegwerfen der Lebensmittel/Wasser alle zwei Jahre wären das

    täglich 6ct für eine minimale aber taugliche Vorbereitung. 1 Liter Benzin entspräche damit über einen Monat Vorsorgekosten.

    Das wäre doch mal eine interessante Idee, um für eine Vorratshaltung zu werben. Zugegeben, die Variante für 35 Euro ist schon ziemlich Hardcore. Aber sich einen Vorrat auf diese Weise aufzubauen wäre zumindest eine Möglichkeit wenigstens die Angst vor dem Verdursten und zu Verhungern zu nehmen. Wobei letzteres in für eine durchschnittlich genährt, gesunde Person grundsätzlich nicht möglich ist (ja, die Person wird danach nur noch ein Gerippe sein und zwischenzeitlich mehrere Schwächeanfälle gehabt haben, aber in der Regel nicht gestorben sein) und für die meisten Deutschen (mich immer noch eingeschlossen) wären zwei Wochen "hungern müssen" endlich mal eine Gelegenheit, um von den unnötigen Pfunden runterzukommen.


    Es ist also mehr die psychologische Komponente dahinter, die für den Zeitraum von 14 Tagen in Sachen Ernährung das Problem darstellt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • [...] da wäre man bei 35€ für Nahrung und Wasser, 6 statt 3 Kartuschen, sonst gleich

    wäre bei etwa 70€.

    Was sind denn das für Kartuschen, dass eine Verdoppelung von 3 auf 6 Kartuschen auch gleich für eine Verdoppelung der Summe sorgt :thinking_face:

    [...]

    Mal für einen Single betrachtet, je mehr Personen desto mehr Synergieeffekte (effizienterer Kocher, günstigeres Gas)

    Da sagst schreibst du was - aber dann halte dir mal vor Augen, dass man in der Stadt mitunter schon froh sein kann, wenn wenigstens die Leute auf dem selben Stockwerk einen namentlich kennen und umgekehrt...


    Ich hab mal 6 Monate in Wien gewohnt, in dem Mehrparteienhaus wollten die Nachbarn untereinander nichtmal Kontakt. Dabei hätte das Gebäude einen perfekten Innenhof gehabt, mit gepflasterter Fläche, einem festen Pavillon (war mal eine große Voliere) als Schatten/Regenschutz... keine Chance, da hieß es schon bei der vorsichtigen Anfrage zu einem Haus/Hof-Fest "wir kommen nicht, interessiert uns nicht" :person_shrugging:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Die Zahlen der Tagesschau haben mich auch etwas schockiert.

    Und ich glaube auch, dass es oft einfach Bequemlichkeit ist. Wenn ich im Einzelhandel tätig wäre, würde ich einfach ein 20-Euro BBK Paket zusammenstellen, die De-luxe Variante dann für 50 € und da einen Vorrat den Empfehlungen entsprechend reinhauen plus ein paar werbetaugliche Gimmicks. Das ganze schön kompakt und ich bin mir sicher die Leute würden das kaufen. Aber sich alles selber zusammensuchen ist natürlich mühsam. Die Excel-Liste zum Vorrat ist ja auch ganz nett, entspricht aber meist nicht den Essgewohnheiten der Leute. Wenn wir nicht solche digitalen Einsiedler wären, müsste es doch möglich sein sich auf der Seite selber einen Warenkorb zusammenzustellen. Das Tool zeigt dann nur an wieviel von einer Sorte noch fehlt z.B. Obst und man selber füllt dann entsprechend die Waren durch Auswahl auf. Im besten Fall kann man das dann gleich als Einkaufszettel ausdrucken oder sich auf`s Handy schicken lassen.

  • ... ohne Registrierung ist leider kein Download möglich, schade

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    - aus Oberfranken in DE -