Vorbereitung auf Kinetose (Seekrankheit)

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  • Soeben einen interessanten Artikel gelesen und eigentlich auch für die Vorbereitung nicht unwesentlich für Menschen, die leicht an Kinetose (Reisekrankheit, Seekrankheit) leiden. Zum Beispiel bei einer länger dauernden Evakuierung könnten Symptome der Seekrankheit auftreten.


    Wirksame Mittel laut Artikel:


    Sehr gut geeignet ist der Wirkstoff Diphenhydramin, der etwa in Dibondrin- und Calmaben-Dragees enthalten ist. Sie werden zur Behandlung der Reisekrankheit, sowie als leichtes Schlafmittel eingesetzt und machen entsprechend müde.

    Auch in Vertirosan-Tabletten und Travelgum-Kaugummis steckt Diphenhydramin, diesmal gepaart mit Chlortheophyllin, das die Schlappheit verringern soll, und heißt dann Dimenhydrinat.

    Es gibt aber auch Kombinationspräparate:



    „Es gibt auch Kombinationspräparate, die laut Studien sogar noch etwas effektiver sind. Die enthalten Dimenhydrinat in Kombination mit dem Calcium-Antagonisten Cinnarizin. Die Tabletten können am Reisetag bis zu dreimal am Tag eingenommen werden“, so Wiest. Ein Medikament mit dieser Wirkstoff-Kombination sind Arlevert-Tabletten.

    Für mehrtägige Reisen gibt es Pflaster, die man hinters Ohr klebt. Achtung, die sind in Österreich nicht zugelassen und können nur über Online-Apotheken im Ausland erworben werden.


    Für längere Reisen – etwa einer mehrtägigen Schiffsfahrt – eignet sich wiederum der Wirkstoff Scopolamin, der entspannend auf den Magen-Darm-Trakt wirkt.

    Als pflanzliche Alternative sollen Ingwer-Tabletten helfen


    Eine pflanzliche alternative für Reisekranke ist Ingwer. Pulverisiert und konzentriert in Kapselform eingenommen, kann die Wurzel Übelkeit abschwächen, wie Studien belegen.


    Leidet ihr an Kinetose? Wie habt ihr euch darauf vorbereitet? Was funktioniert bei euch?

  • Ist zwar schon eine Weile her....
    Bei mir haben bei Seekrankheit Tabletten geholfen die Auswirkungen der kabbeligen See etwas zu lindern. Um welches Produkt es sich handelte weiss ich nicht mehr. Was aber endgültig geholfen hat war der Blick auf den Horizont statt auf den Bug welcher zwischen Himmel und Wellental schwankte. Am zweiten Tag hat sich der Körper dann an das rollen des Schiffes gewöhnt. Allerdings war der Landgang nach ein paar Tagen eine Herausforderung, das Land war verdammt unruhig...

  • ... Allerdings war der Landgang nach ein paar Tagen eine Herausforderung, das Land war verdammt unruhig...

    Ich werde auch eher "Landkrank", das dauert ein paar Tage und ist erträglich.

    Als Kind litt ich sehr unter Reisekrankheit, Autofahrten länger als 20 Minuten, vielleicht gar noch kurvig, waren katastrophal für mich. Bis ich merkte, dass ich, in der Mitte sitzend und nur nach vorne schauend, ganz gut klar kam. Von meiner eigenen Fahrerei wird mir heute nur noch sehr selten schlecht :winking_face:.

    Auf Booten und Schiffen fühle ich mich bei starkem Seegang wohl, solange ich draußen bin, im Innern geht es, wenn ich mich sofort niederlegen kann.

    Die genannten Medikamente haben wir bei Segeltörns immer dabei, sie helfen den armen Opfern sehr schnell!

  • Übrigens, etwas OT vielleicht aber interessant:

    Lord Nelson, britischer Admiral, der mehrere Seeschlachten bestritt, litt sein Leben lang sehr unter Seekrankheit...

  • Beim meinen einzigen Segelurlaub verwende ich ein Plaster.
    nachdem das das die Landkrankheit auslöste fahr ich nicht mehr mit Schiffen Booten Fähren außer bei Schönwetter über Flüsse und Fjorde.


    das selbe gilt für Flugzeuge kleiner 130 Personen, bei Flugreisen buche ich so weit wie möglich in den vorderen Reihen. Nach dem alle Stabilitätmessgeräte in der Nähe des Cockpits verbaut sind ist es dort am ruhigsten.

    Gruß kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Nach dem alle Stabilitätmessgeräte in der Nähe des Cockpits verbaut sind ist es dort am ruhigsten.

    Klingt unlogisch, aus technischer Sicht würde ich solche Messgeräte dort einbauen, wo die größten Beschleunigungswerte auftreten, ich will ja die kritischen Stellen beobachten, nicht die unkritischen. Oder meinst Du, dass hinterm Cockpit die Bordelektronik eingebaut ist, weil es in dem Bereich am ruhigsten ist? Glaube ja eher, dass es historisch bedingt, sinnvoller war, die Avionik möglichst nah beim Cockpit unterzubringen, weil analoge Messtechnik keine langen Leitungswege verträgt. Heute, mit digitalen Datenbussen, ist das kein Thema mehr, da kommt die Elektronik dort rein, wo sie am wenigsten stört, bie vielen Fliegern sogar ganz am Heck.


    Aber es ist tatsächlich so, dass größere Flieger stabiler in der Luft liegen als kleine Hüpfer. Bei einem A380 merkt man zeitweise gar nicht mehr, dass man eigentlich gerade mit 900km/h in 11km Höhe unterwegs ist. Bei kleineren Maschinen (Regionalflieger) kommt aber noch dazu, dass diese meist auch nicht so hoch und schnell fliegen, wie die großen Jets. Bin mal mit einer 2-motorigen Propellermaschine (Air Berlin) von Stuttgart nach Usedom geflogen. War ein toller Ritt, vor allem im positiven Sinn, weil man die Landschaft drunter sehr schön sieht und auch noch was erkennt. Aber der Flug war welliger, als mit nem großen Jet.


    Bei Schiffen waren meine längsten Überfahrten bisher nie länger als 24h. Auch schon mal bei stürmischer See. Ich vermeide schweres Essen und halte mich eher unter Deck und in Schiffmitte auf, da ist man näher am Drehpunkt des Schiffs und unter Deck sieht man auch nicht den Horizont als fixe Linie, der einem verdeutlicht, wie stark das Schiff schwankt. Richtig schlecht wurde mir da bislang nicht, vielleicht etwas unwohl, aber ich döse dann vor mich hin oder versuche zu schlafen, da ist es mir dann egal.


    Die von Ben genannten Tabletten hab ich zwar auch immer in der Bordapotheke, habe ich und meine Familie bisher aber nicht gebraucht.


    Grüsse

    Tom

  • Das Problem mit der Reisekrankheit habe ich zum Glück nicht, weder in Auto, Bus, Schiff, Flieger, Achterbahn oder sonstiges.


    Mein Problem ist eher folgendes: Wenn ich vom Rettungsdienst eine Viggo bekommen soll, muss ich mich vorher hinlegen. Wenn ich das nicht mache, lege ich mich nachher hin, allerdings tachycard mit Schweißausbruch, und Du kannst ein NEF holen.


    Bei intramuskulären Spritzen ist es ganz anders, da stehe ich senkrecht wie eine Deutsche Eiche. Notfalls gebe ich mir die Spritze auch selber, habe ich schon etliche Male gemacht.


    An dieser Stelle mal ein Riesen Dankeschön an alle Foris, die ehrenamtlich in Rettungsdienst, FFW etc. tätig sind:exclamation_mark:


    Gruß Peter

  • Handelsübliche Tabletten gegen

    Seekrankheit,

    Reiseübelkeit,

    sonstige Übelkeit & Erbrechen,

    Schlaflosigkeit,

    allergische Reaktionen


    sind oft ein und das selbe, weil als Wirkstoff ein Antihistaminikum der 1. Generation verwendet wird.


    Die Wirkung kennt wer nach der Einnahme von Allergietabletten müde wird oder sich freut, dass den Kindern während der Fahrt in den Urlaub nicht nur nicht übel wird sondern sie die Fahrt über auch mal schlafen.

    Denn siehe da, wie oben aufgelistet ist der gleiche Wirkstoff , z.B. Diphenhydramin, auch mal in rezeptfreien Schlaftabletten (arzneirechtlich lediglich als "Einschlafhilfe" zu bezeichnen" enthalten.

    Wer möchte vergleicht mal Vomex®, Emesan®, Moradorm® Nachtruhe, Dormitul® u.a.


    Das sollte man, wenn man ein Präparat nicht ausdrücklich als Einschlafhilfe anwendet, im Hinterkopf behalten.

    Wenn die müde machende Wirkung nicht gewünscht ist (bei Übelkeit & Erbrechen kann ein Schläfchen schon willkommen sein), sollte man sich nach anderen Wirkstoffen umsehen.


    Wäre ja blöd, wenn man die Schiffsreise oder den Dienst an Bord verschläft.

  • Akupunktur oder Akupressur auf Pe6. Es gibt spezielle Akupressurbänder dafür, aber man kann die auch selber anfertigen oder improvisieren aus einem passenden elastischen Material und etwas, um Druck auszuüben, wie einen passenden Stein.


    Es gibt Studien hierzu bei Schwangerschaftsübelkeit https://www.karger.com/Article/Pdf/210117


    Vorteil der Akupressur/Akupunktur ist, dass man davon nicht müde wird und mit sehr wenig Material auskommt, das man kaufen müsste, verlieren oder vergessen könnte. Im Bedarfsfall geht das auch durch einfache Massage des Punkts, aber es wirkt besser mit so einem Band.

    Die Dinger habe ich während meiner Schwangerschaft auch ausprobiert. Das Geld hätte ich mir sparen können ....:rolleyes:

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Reisetabletten.

    Mir wird schon schlecht, wenn ich am Kai stehe und sehe, wie das Schiff sich hebt und senkt.

    Und an Bord ist es völlig egal, wo ich mich aufhalte oder wo ich hinschaue.

    Mir ist schlicht und einfach übel und die Fische freuen sich.

    Beim Fliegen und beim Autofahren ist das seltsamerweise nicht so.


    Dafür leide ich dann nicht an der Höhenkrankheit.

    Ist ja auch was.

  • Es ist komisch mit der Seekrankheit, oder besser gesagt ich bin komisch/merkwürdig...

    Auf dem Frachter auf welchem ich 1991 in der Maschinencrew fuhr, war ich nie Seekrank, obwohl wir ein paar üble Stürme & Taifune erlebten.

    Auf dem ersten Segeltörn für unsere 1000 B-Schein-Seemeilen, kotzte ich...eigentlich wollte ich sterben...3 Tage lang, bei leichtem Seegang (vielleicht so 5-6 Bf Wind).

    Meiner Frau gings derweil gut, Sie konnte Wache gehen, navigieren, Segel trimmen und sich ob meines Elends amüsieren.

    Seitdem haben wir immer Stugeron-Tabletten dabei und Akkupressurbänder. Diese Kombi scheint zu helfen.

    Wobei man beachten muss, dass mit den Tabletten schon ein-zwei Tage vorher angefangen werden muss.

    Zusätzlich achten wir darauf, vor dem Auslaufen etwas zu essen, nicht zu viel, aber das der Magen beschäftigt ist.

    Beginnts zu draussen zu hacken, wird heisser sehr süsser Tee ausgegeben....und Bob Marley voll aufgedreht.

    Genügend Schlaf hilft zusätzlich, dazu läuft der Marley dann natürlich nicht :winking_face:

    Die Party ist vorbei!

  • Ich mag zwar den Ausdruck "hab ich mal gehört" nicht, aber allgemeine Tabletten gegen Pollenallergien und Co sollen helfen bei Übelkeit aufm Boot...


    Reisekaugummi kenn ich. Ich fahre sehr selten Bus, aber früher wurde mir auf langen Busfahren und teilweise auch hinten im PKW öfter mal schlecht. Dann hatte ich die immer dabei. Da kannte ich aber auch noch keine Vorbehandlungen oder Alternativen. Aber so oft Reise ich auch gar nicht.


    Auf nem Boot ist mir bisher noch nicht schlecht geworden, ich war aber auch noch nicht auf offener See. Nur einige sehr viele male auf Autofähren zwischen West- und Ostfriesischen Inseln, ebenfalls mit historischen Segelschiffen. Da hat das auch wohl schon mal gut geschaukelt. Ein paar hand voll mal auf kleinen Sportbooten auf Kanälen und Flüssen, aber da kommen nur Wellen wenn da ein Frachtkahn vorbei kommt.

    Gruß David

  • Ich mag zwar den Ausdruck "hab ich mal gehört" nicht, aber allgemeine Tabletten gegen Pollenallergien und Co sollen helfen bei Übelkeit aufm Boot... [...]

    Das ist oft richtig und liegt daran, dass als Wirkstoff vieler Reisetabletten ein Antiallergiemittel (Antihistaminikum) der ersten Generation zum Einsatz kommt.


    Schrieb aber kappa3 in seinem Beitrag #9 hier auch schon :winking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.