Erstmals Schweinepest bei Hausschweinen in Deutschland

  • Der lang befürchtete Katastrophenfall ist eingetreten: In Brandenburg hat die hochinfektiöse Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in Deutschland auf Hausschweine übergegriffen.

    Die Schweinepest ist für Menschen ungefährlich. Für Schweine ist das hochansteckende Virus aber in der Regel unheilbar und tödlich.


    Das heißt das hätte hauptsächlich Auswirkungen auf den Preis von Schweinefleisch, richtig?

  • ... der diesjährige "Katastrophentopf" ist anscheinend noch nicht voll?

    weniger Schweine = weniger Gülle, die ja auch entsorgt werden muss.





    :kissing_face: Vielleicht sollte man auf Brennnesseln umsteigen, die wachsen fast überall & die Schnecken gehen da ned ran :kissing_face:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Naja, wie bei jedem Produkt das vom Markt genommen wird, steigen automatisch die Preise für Ersatzprodukte.

    Schweinefleisch aus D war ironischerweise ein Exportschlager nach China /Asien, Da war das Ersatzprodukt nun zum Teil eben Schweinefleisch aus Ich weiss nicht ob sich unsere aufgeblähte exportorientierte Schweinemast auf längere Sicht gesundschrumpft, sich umstrukturiert oder ob sie kollabiert...

    Wer sich noch an die ersten BSE Fälle in Deutschland erinnern kann wird wissen dass Rindfleisch in den Kühltheken lag und Schwein und anderes ausverkauft waren?

  • Wer sich noch an die ersten BSE Fälle in Deutschland erinnern kann wird wissen dass Rindfleisch in den Kühltheken lag und Schwein und anderes ausverkauft waren?

    Schweinepest ist nicht auf den Menschen übertragbar. Das würde ich weiterhin kaufen.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Das heißt das hätte hauptsächlich Auswirkungen auf den Preis von Schweinefleisch, richtig?


    Die hatte es schon vor einen Jahr, als einen Reihe von Ländern ein Importverbot aus Deutschland verhängten (da gab es erst ein paar Fälle bei Wildschweinen). Dazu kam noch der Rückstau in den Schlachtbetrieben wegen Corona. Bei den Verbrauchern in De ist von den Preisverfall nicht viel angekommen, ausbaden mußten es die Bauern.


    Wenn sich der Schweinzyklus dann wieder in die andere Richtung bewegt, wird das aber garantiert als Vorwand für Preiserhöhung (wie im Moment jede andere Störung auch) genommen. Hauptsache man redet nicht von Inflation.

  • Das heißt das hätte hauptsächlich Auswirkungen auf den Preis von Schweinefleisch, richtig?

    Ich war, vor ich glaube ca 2 Jahren, dazu mal auf einem Vortrag. Der war vorbereitet vom Veterinäramt. Wurde dann aber, weil der Mitarbeiter ausgefallen ist, von einem ehemaligen Tierarzt gehalten. In der Präsentation ging man damals davon aus, das alleine im Schweinemastland Niedersachen, die Schäden bis zu 2 Milliarden Euro betragen könnten. Bedingt durch das Keulen der Betriebe, die komplette Reinigung der Stähle ( die ASP bleibt im Boden noch relativ lange aktiv und könnte so wieder die neuen Schweine anstecken) bis hin zu Ausfällen in Schlachtbetrieben und so weiter.

    Er zog dann auch Vergleiche zur europäischen Schweinepest und meinte damals hätte man beobachten können wie sich die Seuche vor allem entlang der Straßen ausbreitete die die Entsorgungstransporte nahmen. Einfach weil dort teilweise Flüssigkeiten austraten.

  • Schweinepest ist nicht auf den Menschen übertragbar. Das würde ich weiterhin kaufen.

    Das Problem ist ja, dass die Schweine daran sterben, bzw. infizierte Tiere nicht nur aus "Tier + Virus" bestehen, sondern aus "Tier + kaputtgehender Organismus + Virus" - kranke Tiere werden aus gutem Grund nicht mehr für den Verzehr freigegeben - da gibts dann nix mehr zu kaufen.

  • Das Problem ist ja, dass die Schweine daran sterben, bzw. infizierte Tiere nicht nur aus "Tier + Virus" bestehen, sondern aus "Tier + kaputtgehender Organismus + Virus" - kranke Tiere werden aus gutem Grund nicht mehr für den Verzehr freigegeben - da gibts dann nix mehr zu kaufen.

    Keine Angst, ich wollte keine verreckten Schweine futtern. Ich meine nur, wenn Schweinepest nicht auf den Menschen übertragbar ist, dann kaufe ich weiterhin das Fleisch. In Polen essen die Leute ja auch weiterhin Schwein.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Das heißt das hätte hauptsächlich Auswirkungen auf den Preis von Schweinefleisch, richtig?

    Auch ja, aber blöder ist, dass die Ausbreitung zunimmt. Und daher große Bestände gefährdet sind. Und wenn es blöd läuft eine Art Lauffeuer entsteht und man das nicht mehr oder ohne weiteres eingefangen bekommt. Dann reicht mal Schuhe nicht desinfiziert und der Stall oder der Sektor des Großviehbetriebs ist hinüber.


    Es gibt auch die Sorge, dass es passieren könnte, ASP mutiert kompatibel zu Menschen. Das wäre dann sehr blöd.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Es gibt auch die Sorge, dass es passieren könnte, ASP mutiert kompatibel zu Menschen. Das wäre dann sehr blöd.

    Ach eine Pandemie hatten wir ja länger nicht... :winking_face:

  • Ich hätte nichts dagegen wenn es ein paar weniger Schweinefabriken geben würde. Das meiste geht ja doch in den Export und wir versauen hier unsere Böden. Wohlbemerkt ich rede von den Mastställen die nur für den Export arbeiten und und uns den Dreck hierlassen. Die Besitzer sitzen aber im Ausland und lassen sich die Sonne auf ihren Bauch scheinen.


    Übrigens, mit Brennessel kann ich dich totschmeißen, und Schnecken habe ich auch keine.:face_with_tongue:

  • Es gibt auch die Sorge, dass es passieren könnte, ASP mutiert kompatibel zu Menschen. Das wäre dann sehr blöd.

    Super. Noch mehr Leute in die Panik treiben? Es gibt jetzt schon genug die sich vor Panik zu Hause verschanzen und am liebsten auch noch mit dem Atmen aufhören würden....

  • Bedauerlicherweise existiert diese Befürchtung schon sehr sehr lang. Und passiert ist bisher nichts. Aber ASP ist eine extreme Gefahr unserer Fleischversorgung. Und wir sind schon gebeutelt genug, keiner braucht ein ASP Lauffeuer. Dazu existiert keine Impfung gegen ASP aktuell, soweit ich weiß. Wir entnehmen in ASP Gebieten die Wildschweine etc. und schaffen damit einen sicheren Korridor. Allerdings aufgrund der rasanten Vermehrung und der größeren Bewegung einzelner Rotten und dazu der Personalmangel, da ist wohl einiges nun an der Grenze und das wirkt sich jetzt bis in den Stall aus.


    Da fehlt nicht mehr so viel, dann macht poff.


    Delta ist genug, um schiss zu haben, die Leute haben keine Kapazität für ASP und die Möglichkeiten. Wozu auch. Bisher gabs keinen Übersprung. Die Medien haben das auch bei weitem nicht so in den Fokus gerückt, wie andere Dinge.


    Unterm Strich hoffe ich, das Leben geht weiter.... einigermaßen jedenfalls.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • In einem Bestand bei Letschtin ist ein weiterer Fall von Afrikanischer Schweinepest bestätigt worden.


    Dritter ASP-Fall bei Hausschweinen in Brandenburg - Kleinstbetrieb in Märkisch-Oderland | rbb24

    und sicher wird sich die ASP weiter ausbreiten, bisher war es immer so. Irgendwann wird sie sich auch wieder totlaufen. Wir haben einfach zu viele Schweinefabriken, die dazu nicht Tiergerecht eingerichtet sind. Das einzigste was zählt ist maximale Steigerung bei wenig Ausgaben. Da ist es kein Wunder wenn Dreck und halbtote Tiere im Stall leben müssen. Die Ansteckungsgefahr ist da sehr viel höher als in kleinen Beständen, die sauber und Artgerecht gehalten werden. Wir versuchen ja auch in der Corona Pandemie gesund zu leben und nicht auf einem Müllhaufen.

  • Die beiden aktuellen Fälle (ASP bei Hausschweinen) waren allerdings einmal Kleinhaltung von zwei Schweinen und ein Biobauer mit Offenställen. Auch in Polen waren die betroffenen Betriebe AFAIK genau diese Kleinbauern die eben nicht Hygienekonzepte der Großbetriebe hatten/haben.