Nahrungsmittelkrise voraus?

  • außerdem ist Palmfett ja gar nicht schlecht.

    Unbehandeltes Palmöl ist sogar gesund, leider gelangt zu uns nur das industriell verarbeitete.


    Man fokussiert sich sehr stark auf das böse Palmöl, aber wenn wir das Palmöl durch ein anderes Öl ersetzen löst es ja noch immer nicht unser Grundproblem das wir zu viel Pflanzenöl brauchen. Im Gegenteil Ölpalmen sind sehr ertragreich, und brauchen daher weniger Fläche als Kokos oder Sojaöl, somit wäre Palmöl sogar im Vorteil. Der einzige Ausweg ist insgesamt weniger Pflanzenöl (auch für Biotreibstoff) zu verbrauchen.

  • Unter dem Gesichtspunkt, dass solche Futures ursprünglich den Landwirten die Möglichkeit eröffnen sollte, ihre Ernten abzusichern, empfinde ich solche Spekulationen auf Nahrungsmittel der reinen Spekulation und des Thrills wegen in höchstem Maße unmoralisch. Aber da stehe ich mit meiner Meinung vermutlich einigermaßen alleine da.

    Nein, eigentlich hast du damit vollkommen recht, jedoch werden die essenziell lebenswichtigen Güter ja schon seit Jahren der reinen Marktlogik unterstellt. Schau die Nestle oder Coca Cola an und deren Einflussnahme auf das Wassergeschäft bzw. dessen Privatisierung zu lasten der Bevölkerung im Umkreis des Fördergebietes. Oder jetzt Tesla in Grünheide und bei neuen Privatverträgen die Obergrenze beim Wasserverbrauch etc.


    Die Entwicklung die wir durchmachen führt in diesen Bereichen zu einer immer weiter voranschreitenden Verarmung und entweder du bist geschickt genug das Spiel zu deinem Vorteil mit zu spielen oder du bleibst auf niedrigem Niveau hängen. Oder du suchst die eine Nische zum Leben die (noch) zu uninteressant ist als das du Melkkuh wirst.


    Lies dich mal in den Debitismus ein, angefangen von der Urschuld an beim Dasein. Sehr interessante wirtschaftliche Betrachtung wo man heute viele Punkte in der Entwicklung wiedererkennt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wer genaueres wissen will über Palmöl vs. Rapsöl der sollte im Netz das nächste mal durchlesen.


    Flächenerträge von Schweizer Rapsöl und Palmöl im Vergleich


    Gibt es leider nur als pdf.

  • Flächenerträge von Schweizer Rapsöl und Palmöl im Vergleich

    Füge den oberen Satz in deinen Brauser ein und dir wird geholfen.

    Soweit ich weiß sind PDF Dateien hier nicht erwünscht.

  • Nein, das ist eine Wirtschaftstheorie von Dr. Paul C. Martin. es geht dabei um Schuldverhältnisse im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sinn.


    Debitismus – Wikipedia


    Ich halte diese Herangehensweise in vielen Bereichen für sehr schlüssig und sie liefert auch gute Erklärungen die eine gewisse Vorhersagekraft für eine zukünftige Entwicklung mit beinhaltet. Als der Wahrheit letzter Schluss kann man sie jedoch nicht betrachten, da auch der reine Tauschcharakter der Wirtschaft mit einbezogen wird während Martin versucht alles nur über die Schuldverhältnisse zu definieren. Am Ende wird es eine Mischform sein. Man muss


    Muss man sich aber durcharbeiten: Martin, Paul C.: Der Kapitalismus - ein System, das funktioniert. Frankfurt/M.: Ullstein


    Bei vielen Aussagen muss man wirklich drüber nachdenken um sie zu verstehen, Zusammenfassungen der Theorie kratzen nur an der Oberfläche und führen zu verzerrten Interpretationen. Lohnt sich für Leute die sich für Wirtschaftsvorgänge interessieren und man kann viele Aussagen auch auf das eigene Leben und Wirtschaften beziehen und darüber den "Wahrheitsgehalt" der Theorie prüfen.

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  • In Brasilien fängt eines der größten Farm-Unternehmen an den Einsatz von Dünger wegen der Kosten zu kürzen, das wird Auswirkungen auf den Ertrag haben. Viele kleine Unternehmen die nicht in der Presse landen werden das auch machen. Die hier genannte Firma bewirtschaftet eine Fläche in der Größe von Dellaware.


    https://www.bnnbloomberg.ca/ma…2D%2D%20One%20of%20Brazil's,testing%20to%20maintain%20crop%20yields.


    Wird insbesondere Sojabohnen betreffen, die dann wieder bei Futtermitteln drin sind etc.


    Nur 15% des brasilianischen Farmlandes können ohne Dünger bewirtschaftet werden, das zeigt wie groß derAusfall werden kann wenn dieser nicht zu tragbaren Preisen (auch von Russland weil sehr energieintensiv) beim Dünger kompensiert werden kann.

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  • Faszinierend, dass man eine Leguminose wie Soja mit künstlichem Stickstoffdünger düngt.


    Wo das brasilianische Soja bei uns landet wissen wir ja: Überwiegend in Tiermägen.


    Wäre der Sojaanbau in Brasilien nicht mehr wirtschaftlich würde das hoffentlich auch dazu führen, dass man die Reste der Regenwälder endlich mal in Ruhe lässt und falls der billige Kunstdünger versiegt denkt man vielleicht(!) auch mal über nachhaltiger Landwirtschaft dort nach, die nicht nach 2 Jahren den Boden zerstört.


    ich sehe das alles eher als Chance denn als Risiko. Sow wie es war, war es alles andere als gut. Im Grunde kann es kaum noch schlimmer werden, sondern fast nur besser.


    Es wird ja hier so getan, als wäre der bisherige Sojaanbau i Brasilien und die extreme Regenwaldzerstörung basierend auf billigster Energie etwas tolles.


    Hiern mal Grafiken zu Pflanzenölen:


    OVID - Diagramme zu Ölsaaten - ovid-verband.de


    man beachte das geradezu extreme Wachstum seit 2010.


    Übrigens werden in Deutschland rund 3 Millionen Tonne Biodiesel pro Jahr verbrannt., das ist grob die Hälfte des jährlichen Verbrauchs an Pflanzenölen in Deutschland.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • North Dakota in den USA hoch im Norden ist auch nicht unerheblich von der landwirtschaftlichen Erzeugung. Leider verzögert sich da gerade nahezu landesweit die Aussaatu und es ist nicht sicher wieviel Aussaat dieses Jahr noch möglich ist. Eine sagen wir mal etwas suboptimale allgemeine Wettersituation erschwert es den lokalen Treckerfahrern ein wenig das Land zu bestellen:


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    In vielen Weltteilen sieht man ja gerade leichte nennen wir es Behinderungen der Aussaat und/oder Ernte durch Wetterereignisse. China erwartet ja auch eine der schlechtesten Ernten überhaupt.

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  • Wenn wir kein südamerikanisches Gensoja mehr importieren könnten, wäre das definitiv ein kleineres Problem. Fleisch würde zwar deutlich teurer und knapper werden, aber eigentlich haben wir eh zu viel davon.

  • Faszinierend, dass man eine Leguminose wie Soja mit künstlichem Stickstoffdünger düngt.

    In der Tat, wie HIER ZU LESEN IST sogar kontraproduktiv. Aber vielleicht genau hier das Problem bei den Landwirten, die Sojapflanzen mit Stickstoff düngen müssen? Ungeduld, fehlende Sorgfalt, Unwissen...? Wobei ich mir das alles bei einem gewissenhaften Landwirt nicht so recht vorstellen kann.


    Sojapflanzen können keinen für sie verwertbaren Stickstoff selbst generieren, sondern nur die mit ihnen in Symbiose lebenden Bakterien (die Knöllchenbakterien). Wenn diese Gemeinschaft erst einmal aufgebaut ist, ist es ein Selbstläufer, der sogar dazu genutzt werden kann, im Rahmen einer Dreifelderwirtschaft zum Beispiel die Äcker auf natürliche Weise mit Stickstoff zu düngen (zu düngen lassen vielmehr).

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Indien, Pakistan, die Hitze und die Ernteausfälle:

    Ist doch nur ein kleiner Blick in unsere Zukunft.


    Bald sind wir 10 Milliarden und es wird noch viel heißer. Das heute ist doch nur das Vorgeplänkel.


    Wartet mal ab, wenn bei uns die Felder verdorren und unsere Wälder Quadratkilometergroß brennen.


    Aber Klima- und Umweltschutz ist ja was für Doofe.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • [...]

    Aber Klima- und Umweltschutz ist ja was für Doofe.

    Nein, sind sie nicht. Nur leider ist DE einfach viel zu klein, als dass "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" in dem Fall funktioniert.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Trotzdem hält es diese Länder nicht davon ab, jedes Jahr die Bevölkerung um 1% zu erhöhen.

    Auch das ist ein Problem, an dem wir aber genauso wenig ändern können wie am Klima.

  • Trotzdem hält es diese Länder nicht davon ab, jedes Jahr die Bevölkerung um 1% zu erhöhen.

    Auch das ist ein Problem, an dem wir aber genauso wenig ändern können wie am Klima.

    Die deutsche Regierung ist ja der Ansicht, dass wir jedes Jahr so und so viel mehr Arbeitskräfte benötigen würden, um den Laden am laufen zu halten.

    Da dies aber nur mit effektivem Bevölkerungzuwachs geschehen kann, wir die Einwohnerzahl in Deutschland naturgemäß immer größer.

    Nur mal so als Idee: 1871 lebten im Deutschen Reich rund 41 Millionen Menschen (76 Einwohner/km², dabei gehörten Elsass-Lothringen, Schlesien, Pommern, Westpreußen und Ostpreußen noch dazu!).

    Bereits rund 70 Jahre später (1939) war das Deutsche Reich um Westpreußen und Elsass-Lothringen kleiner geworden und zählte fast 80 Millionen mit 136 Einwohner/km². Sieben Jahre später, ohne Schlesien, Pommern, das Saarland und Ostpreußen, einem Weltkrieg mit Millionen toten Zivilisten und Soldaten später, sind wir bei rund 65 Millionen Einwohnern (184 Einwohner/km²). Heute, im Jahr 2021, haben wir 83 Millionen Menschen und Deutschland (232 Einwohner/km²) und ein jährliches Wachstum von 0,2%.


    Als Vergleich der Verhältnisse/Größenordnungen: die heutige Einwohnerdichte in Deutschland ist vergleichbar mit dem US-Bundesstaat Conetticut heute (255), 1946 vergleichbar mit Maryland heute (198),1939 vergleichbar mit Florida (128 Einwohner/km², der Staat New York wäre mit 140 Einwohner/km² Dichter dran, aber beim Staat New York denkt jeder automatisch an die Stadt New York mit bummelig 10.000 Einwohner/km²) und last, but not least, das Jahr 1871 mit einer Einwohnerdichte, die dem US Bundesstaat Virginia (78) heute vergleichbar ist.


    Dabei muss man wissen, dass die meisten Bundesstaaten der US eine Einwohnerdichte unter 100/km² haben und dabei zu einem nicht unwesentlichen Teil sogar deutlich unter 50/km²!


    Was ich mit dieser Auflistung zeigen möchte ist, dass ewiges Wirtschaftswachstum schon nicht funktioniert, wie soll es dann erst recht beim Bevölkerungswachstum funktionieren?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Einmal editiert, zuletzt von UrbanTrapper ()

  • Ergänzend zum obigen Beitrag: unsere heutige Einwohnerdichte erscheint uns in Teilen sehr weitläufig. Aber auch nur deswegen, weil die Städte regelrecht überlaufen sind. Wenn auch noch nicht so krass wie beim US Bundesstaat New York mit der Stadt New York City (140 zu 10.000).

    Es zeigt aber auch, das ein "aus dem Wald leben" oder "in die Wälder flüchten" bei uns in Deutschland aus genau diesem Grund nicht funktionieren kann! Selbst Kalifornien hat mit rund 40 Millionen Einwohner und einer Einwohnerdichte von 93/km² und den Rockys vor der Haustür es da sicher nicht einfach. Da wäre es eher vorstellbar in Wyoming (2,3) auf der anderen Seite der Rockys mit dem Yellowstone Nationalpark.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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