Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Zitat

    »In dem Moment, in dem der Druck im Gasnetz in einer Region unter ein gewisses Mindestmaß fallen würde, würde auf einen Schlag in Hunderttausenden Gasthermen die Sicherung einspringen«, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe.


    Das könnte man ja mal gefahrlos testen.


    Therme einschalten, Warmwasser einschalten, Gasabsperrhahn abdrehen.


    Wenn die Therme dann in den Fehlermodus schaltet, gut. Wenn man dann das Gas wieder aufdreht und die Therme läuft wieder an nachdem man den Fehler quittiert hat, ... alles paletti.


    Ich geh mal mein Manual lesen bzgl. Fehler bei Gasmangel.

  • Wir haben da noch spezielle Vorgaben, das Ding muss zu den THW-Anhängern passen. Die haben ne ganz eigene Steuerung zur Synchronisation.

    Hi,


    das mit dem Hänger verstehe ich ja noch. Aber wozu die Synchronisation? Wenn es als Netzersatz dienen soll, braucht es die ja nicht.


    VG Herzhaus

  • Hi,


    das mit dem Hänger verstehe ich ja noch. Aber wozu die Synchronisation? Wenn es als Netzersatz dienen soll, braucht es die ja nicht.


    VG Herzhaus

    Die Dinger sollen sich in bestehende Netze automatisch integrieren und untereinander synchronisieren können. Wir haben bei nem Netzausfall in Alsdorf Schauffenberg über 20 von der Leistungsklasse an Mittelspannungsanlagen teilweise rückwärts einspeisen lassen...


    Hab dazu irgendwo ne Präsentation der regionetz - sehr interessant. Ich bin aber kein Elektroingenieur, da müsste ich im Detail passen. Das Leistungsverzeichnis suche ich aber gerne mal raus.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Schönen Abend,


    ich war letzte Woche bei einem Kunden, es ging um den Neubau einer Energiezentrale mit Wärmepumpen, Mittelspannungs- und Trafostation usw.

    Im Hof stand ein Heizmobil auf Tandemanhänger und ein niedlicher Heizöltank, der größere ist wohl schon im Zulauf. Die Anlage soll die Wärmeversorgung im Falle ausbleibender Gaslieferung in der Produktion und Verwaltung sicherstellen.

    Sollte dieser Fall eintreten, könnte ich mir jedoch vorstellen, dass dieses Ensemble eher bei einem Seniorenheim zum Einsatz kommt bzw. abgezogen wird.

    Ich habe noch angeregt, neben das Heizmobil eine Netzersatzanlage dazuzustellen, die Strommangellage wird aber wohl als eher unwahrscheinliches Szenario betrachtet.


    Aber es zeigt sich, die Nachrichtenlage hinterlässt Spuren bzw. sorgt zunehmend für Aktivität.


    Schönen Abend, Transalp

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • ...die Strommangellage wird aber wohl als eher unwahrscheinliches Szenario betrachtet.

    Im kernwinter wird bei ausfall der Gasversorgung das stromnetz in kurzer zeit folgen, da alles auf strombasis dann fürs Heizen verwendet wird und der verbrauch massiv nach oben geht.

    aus DE gesendet....

    Einmal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • ...wobei die Annahmen im Focus-Artikel teilweise überholt sind. Dass russisches Gas 55% Anteil in D hat, ist der Vorkriegswert gewesen. Schon Ende April sank der Anteil auf 35% und damals war das Ziel, den Anteil bis Ende 2022 auf unter 30% zu senken. Wenn man mal davon ausgeht, dass mit den laufenden Maßnahmen dieses Ziel erreicht werden kann, reden wir bei einem anzunehmenden Gas-Stopp durch Russland von einer Deckungslücke irgendwo zwischen 30 und 35% und nicht von 55%. Soviel zu sorgfältiger Recherche im Focus.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Die Qualität des Artikels ist doch ziemlich fragwürdig, z. B. diese Aussage:


    Zitat


    Der Mensch braucht für sein Funktionieren mindestens eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad.

    Das sehe ich auch so, so manchen Abend habe ich in meiner Stube nur 16 oder 15° und ich lebe nicht schlechter wie mit 18-20°. Das einzige ist ein etwas dickerer Pullover. Ja, ich gebe es ja zu, vielleicht etwas zugespitzt, aber muss denn in jedem Zimmer 18-20 ° sein?

  • Das sehe ich auch so, so manchen Abend habe ich in meiner Stube nur 16 oder 15° und ich lebe nicht schlechter wie mit 18-20°. Das einzige ist ein etwas dickerer Pullover. Ja, ich gebe es ja zu, vielleicht etwas zugespitzt, aber muss denn in jedem Zimmer 18-20 ° sein?

    Die haben von normalen Durchschnittsmenschen gesprochen und nicht von Preppern. :smiling_face_with_sunglasses:  :grinning_squinting_face:

    Über den Satz bin ich auch gestolpert. Da wäre die Menschheit längst ausgestorben.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Als ich noch kein Vorsorger war, sondern stinknormaler Bürger habe ich auch nicht anders gelebt. Vermutlich sind es die Leute die sich in Sicherheit wiegen. Das habe ich nie getan. Habe mich nie den Herdentrieb verschrieben. Warscheinlich komme ich deshalb mit Kälte besser zurecht.

  • Im kernwinter wird bei ausfall der Gasversorgung das stromnetz in kurzer zeit folgen, da alles auf strombasis dann fürs geizen vetwendet wird und der verbrauch massiv nach oben geht.

    Jawoll, ist mir klar. Aber den Zusammenhang konnte wohl noch nicht jeder herstellen, selbst dann nicht, wenn er sich um den Gasmangel in Bezug auf eine warme Bude sorgt.

    Bei uns in der Nähe ist eine kleine Gemeinde über deren Haushaltsberatungen in der Zeitung berichtet wurde. In diesem Zusammenhang wurde die Bürgermeisterin zitiert, wonach man das Schützenheim für die Versorgung von Bürgern als geeignet identifiziert hat. Es werden 2 Netzersatzanlagen - mobil und stationär - angeschafft und somit auch die Wasserversorgung gehärtet. Aber nicht im Sinne härteren Wassers 😉.


    Also im kleinen gehts voran. Schönen Tag. Transalp


    PS: War heute im Outback. Amprion lötet hier schon seit letztem Jahr an der Höchstspannungsleitung herum. Ist mittlerweile als kriegswichtiger Beitrag einzuordnen. 🧐

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Ach ja, da sind ja auch noch die Damen und Herren von der Insel die gerade klar machen das die Jacke näher ist als die Hose:


    https://www.focus.de/politik/a…bdrehen_id_110148193.html


    "Großbritannien könnte im Rahmen eines Notfallplans die Gaslieferungen in die EU stoppen. Die Abschaltung der Pipelines in die Niederlandeund nach Belgien, die sogenannten Verbindungsleitungen, wäre eine der ersten Maßnahmen im Rahmen des vierstufigen Notfallplans für Gas, berichtet die “Financial Times"(FT)."


    Wie nennt man dann so ein Verhalten? Gelebte europäische Solidarität? Ach nee, da war ja der Brexit, das entschuldigt. Wenn es hat auf hart kommt stehen wir als idealisierende Dinosaurier am Ende ohne alles da.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • "Großbritannien könnte im Rahmen eines Notfallplans die Gaslieferungen in die EU stoppen. Die Abschaltung der Pipelines in die Niederlandeund nach Belgien, die sogenannten Verbindungsleitungen, wäre eine der ersten Maßnahmen im Rahmen des vierstufigen Notfallplans für Gas, berichtet die “Financial Times"(FT)."

    Viel wichtiger ist doch dieser Abschnitt aus Deinem Link!

    Zitat

    Der Grund für die Gas-Exporte: Großbritannien verfügt zwar über viel Gas, einschließlich importierter Ladungen verflüssigten Erdgases (LNG), allerdings nur über minimale eigene Lagerkapazitäten. Im Sommer werden deshalb überschüssige Lieferungen nach Europageleitet. In sehr kalten Winterperioden bezieht die Insel dann wiederum Gas vom Kontinent.


    […]


    Europäische Gasunternehmen warnen deshalb, dass die Abschaltung für Großbritannien nach hinten losgehen könnte. Bart Jan Hoevers, Präsident des Europäischen Netzes der Fernleitungsnetzbetreiber für Gas, sagte der FT: „Ich würde ihnen [dem Vereinigten Königreich] auf jeden Fall empfehlen, die Unterbrechung der Verbindung zu überdenken. Denn während sie im Sommer für den Kontinent von Vorteil ist, ist sie im Winter auch für das Vereinigte Königreich von Vorteil.“

    Und wenn Europa ein Problem bekommt, danndoch eher im Winter, wenn der Bedarf bei uns steigt. Bitte nicht mit selektiven Zitaten unnötig Panik verbreiten!

  • Es geht hier um 2 Sachen:


    1. Das langsam an etlichen Ecken im Angesicht einer Mangellage die vielgelobte europäische Solidarität im Vorfeld schon anfängt zu bröckeln. Wie soll das dann bei einer wirklich eintretenden Krisensituation erst ausschauen? Darauf sollte man sich vorbereiten, denn dann wird unser Schönwetterkonstrukt nicht mehr so reibungslos funktionieren wie gewohnt, Geld kann man ganz easy drucken, Gas nun mal nicht.


    2. unsere europatreuen Experten kommen immer wieder mit hätte, würde, könnte, sollte, müsste und so weiter. Auf diese Aussagen lege ich keinen wert, ich messe den Erfolg von Maßnahmen an realen Ergebnissen, bis dahin bereite ich mich auf den Worst Case vor. Genau solche Experten haben nach dem Brexit schon die Engländer bildlich auf dem Niveau von Simbabwe gesehen und nix dergleichen ist passiert, der Wirtschaftseinbruch war sehr überschaubar und die Endländer sind auch nicht in Ermangelung von LKW-Fahrern zur Versorgung der Bevölkerung dahingerafft worden.ft


    Worauf es jetzt ankommt ist ein Gefühl dafür zu entwickeln wie in der europäischen

    Gemeinschaft wirklich Solidarität im Krisenfall gelebt wird und wer jetzt nur ein großes Blabla veranstaltet, dann aber beim Eintreten der Mangellage ganz plötzlich ausschert weil der eigene (frierende) Wähler dann doch eine größere Relevanz hat als eine "europäische Friedensgemeinschaft". Die "Empfehlung" von Herrn Hoevers werden die Briten bestimmt in ihren Betrachtungen mit durchgespielt haben, die sind ja nicht blöd. Am Ende ist das eine Risikoanalyse mit Kosten-Nutzen-Effekten. Und das machen die Briten ganz schlau. Sie nehmen sich das Recht zur Kappung aus wohlwissentlich das Europa dann auch im Sommer nach jedem Kubikmeter Gas in den nächsten Jahren lechtzen wird. Im Winter wird dann die Eigenversorgung immer noch mehr bringen als ein aufgezwungenes Teilen (der eigenen Fördermenge) mit zig Millionen anderen Europäern die dann garnix mehr haben. Denn dann findet auch kein Fluss von Gas nach Endgland statt. Staaten haben keine Freunde, sie haben Interessen. Und wenn das hart auf hart kommt wird diese Denke auch europaintern immer stärkeres Gewicht haben.

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