...die unvorbereitete alleinerziehende Nachbarin in einer langandauernden Krise um Hilfe bittet?

  • Hallo zusammen,

    vor zwei Wochen habe ich mit meiner Frau ein kleines Gespräch über unsere alleinerziehende Nachbarin geführt.

    Die Nachbarin ist mitte 40, 2 Kinder, Tochter16 und Sohn 14 Jahre alt. Der Ex-Mann wohnt mit seiner neuen Familie in einer anderen Stadt, kommt ab und zu die Kinder besuchen. Von dem ist keine Hilfe zu erwarten. Meine Frau und sie versteht sich gut. Sie kommt öfter zu uns in den Garten oder zum Kaffee trinken, der Sohn zockt mit meinem Sohn auf der Playstation... so weit ganz normales nachbarschaftliches Verhältnis.

    Leider weiß ich dass sie keine zwei tage überleben würde wenn eine richtige Krise ausbricht. Der Krieg in der Ukraine hat kaum angefangen kam sie schon rüber und fragte nach Speiseöl. Und sie weiß von unseren Vorbereitungen und wie ich so drauf bin.

    Natürlich helfen wir gern und bieten ihr auch Schutz wenn sie es braucht. Aber... was wäre wenn eine richtige Krise käme und diese länger dauern sollte.

    Dann wird sie 100% bei uns vor der Tür stehen und um Mitversorgung bitten. Darüber bin ich und meiner Frau leider einig.

    Sie zu überreden, Vorräte anzulegen ist sinnlos. Sie kommt grad so über die Runden.

    Sollen wir uns um noch 3 Personen mehr kümmern, die eigentlich gar nichts beitragen?

    Oder wären wir in der Situation skrupellos genug, sie weg zu schicken mit dem Wissen, dass sie und ihre Kinder in großer Notlage geraten werden?

    Ich befürchte, wenn es soweit ist, würde ich nicht fertig bringen, sie und die Kinder hungern zu lassen aber ich muss auch an meinen eigenen Kindern denken.

    Das was ich ihr heute gebe fehlt uns vielleicht in einem Monat. Ich hoffe es wird nie so weit kommen dass ich solche Entscheidungen treffen muss.


    Wie denkt ihr darüber? Würdet ihr anderen helfen oder knallhart bleiben?

    Mit Leute die gendern rede ich nicht. Gegenderte Texte lese ich nicht.

  • Nach meiner Warte ist niemand komplett ausser Stande, mitzuarbeiten. Wenn die Drei jetzt nicht völlig körperlich eingeschränkt sind, sind das drei Paar Hände, Augen, Ohren. Ich habe so was in der Art mit meiner Frau besprochen und wir haben darauf Regeln des Zusammenhaltes entwickelt. In einem Satz: Wer anpackt, kann Unterstützung erwarten. Unser Freundeskreis weiß das auch und kommt definitiv unter. Darum mag sich dann eine weitere Gruppe formen. Diese kommt aber dann nicht ins Haus. Wären mir zu viele, zu unübersichtlich.


    Diese kann nicht vollumfänglich versorgt werden, das übersteigt jedes Budget. Aber Unterstützung ist möglich, und sei es durch Hinweise, wo die Obstbäume sind. :smiling_face_with_sunglasses:


    Schwieriges Feld. Ich lagere für diese Personen ganz grundlegende, billige Nahrungsmittel ein. Reis, Fischsauce. Mit dem Mix sind Kriege gewonnen worden. Bei der Wasseraufbereitung haben wir so überdimensioniert, dass wir die Nachbarschaft gut mitversorgen können.


    Fangt bei der Argumentation zur Vorsorge bei Medikamenten für chronische Erkrankungen an. Das zieht meistens.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Sie und ihre Kids können sich in einer Notlage auch nützlich machen. Und wenn es Feuerholz sammeln, Wasser holen oder Müll in einer Tonne verbrennen ist. Gemüse anbauen und versorgen, Essen organisieren (anstehen bei Ausgabestellen). Das würde ich klar kommunizieren, dass ihr mit ihnen nur dann eine Notgemeinschaft bilden werdet, wenn sie sich einbringen und mitanpacken.

    Grundsätzlich sind bei uns haltbare Grundnahrungsmittel immer noch extrem billig: für den Preis einer Schachtel Zigaretten (8€) bekomme ich immer noch neun 500g-Packungen Spaghetti (Rewe Ja! für 0,89€) oder rund 7kg Kartoffeln (Rewe Beste Wahl 1,16€/kg) oder über 4kg Reis. Der Mehlpreis hat sich auch wieder etwas beruhigt und liegt z.B. bei 0,45€/kg (Rewe Ja! Weizenmehl Typ 405), was knapp 18kg Mehl entspricht bezogen auf eine Schachtel Kippen. Nur um die Aufwände für Lebensmittelvorräte zu relativieren.

    Für den Gegenwert von 10 Schachteln Zigaretten (was manche pro Woche verballern), könnte ich mir also eine respektablen Langzeitvorrat anlegen: Nudeln/Reis/Mehl bzw. Getreide, etwas Salz, Zucker, Öl.


    Will damit sagen, ich würde in eurer Situation die eigenen Vorräte stillschweigendend z.B. um 20-30% vergrößern und bei der Nachbarin beharrlich bleiben, was ihre eigene Vorratshaltung angeht. Und wenn ihr einfach ab und zu anbietet, was vom Einkaufen mitzubringen, wenn grad was im Angebot ist.

    Man muss auch sehen, dass "alleinerziehend" bei uns - leider - ein Automatismus zur Armut bedeutet. Die Alleinerziehende ist i.d.R. die Mutter, die wegen der Kinder ohnehin weniger arbeiten gehen konnte, wegen der kinderbedingten Tätigkeitspausen weniger Gelegenheiten hatte, Karriere zu machen und um die Kids versorgen und betreuen zu können, meistens auch noch in Teilzeit arbeitet. Wenn da noch der Ex mit den Unterhaltszahlungen rumzickt und evtl. noch der eine oder andere Kredit (Immobilie, Auto, Möbel) lastet, wirds da finanziell ganz schnell sehr eng. Deswegen würde ich in solchen Fällen eher "Milde walten lassen", als wenn die Nachbarn eine Großfamilie mit drei berufstätigen Söhnen Ende zwanzig bis Mitte dreißig sind, die aus reiner Faulheit noch im Hotel Mama residieren und die die Altpapiertonne alleine mit den Kartons ihrer Fertigpizzen vollbekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Wie denkt ihr darüber? Würdet ihr anderen helfen oder knallhart bleiben?

    Wie tomduly bereits richtig schrieb, ist der Status "Alleinerziehend" in Deutschland zumeist gleichbedeutend mit einem prekären Einkommen.

    Ich sehe es aktuell bei meiner Schwester, die mit ihrer Tochter von ihrem Mann in Trennung lebt. Weil sie sich noch während ihrer Schwangerschaft mit ihrem ehemaligen Mann darauf einigte, dass sie in den ersten drei Jahren zu Hause bliebe und danach so lange in Teilzeit arbeiten würde, wie die Tochter sich nicht auf der weiterführenden Schule akklimatisiert haben würde.


    Fakt ist: Sie kommt über die Runden und kann sich mit einem gewissen Zeithorizont einen Vorrat aufbauen für ihre Tochter und sich. Aber ein Zuckerschlecken ist es in ihrer Situation definitiv nicht.


    Meine Frau und ich sind die letzten, die jemanden in Not abweisen und Unterstützung verweigern würden. Aber bei aller sozialen Einstellung: Blut ist dicker als Wasser. Sprich: Unserer beider Eltern und Geschwister würden Priorität bei der Unterstützung haben. Egal wie gut deren Vorbereitung bei Eintritt des Ereignis X ist.


    Ansonsten: Klare Kommunikation und klare Spielregeln. Hand gegen Koje, wie es in der Seemannschaft heißt. In unserem Fall ist es vielleicht auch ganz gut, dass unsere nähere Nachbarschaft nicht die Details unserer Vorbereitung kennt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Aus dem Grund weiß niemand aus unserem Wohnumfeld über unsere Vorbereitungen Bescheid - weil es dann auch in der größten Not schwierig wäre, nein zu sagen. Unsere Strategie dazu: Mund halten und „überpreppen“, so dass man andere bei Bedarf unterstützen kann, ohne dass die gleich wissen, dass richtig was bei uns zu holen ist. Fakt ist: wir werden bei einer längerfristigen Notlage nicht alle im Wohnumfeld, die nicht vorbereitet sind, mit durchziehen können. In erster Linie bin ich dazu verpflichtet, meine Familie über Wasser zu halten - wenn dann was übrig ist, helfe ich gern, und ich versuche mich so vorzubereiten, dass dann auch was übrig ist.

  • Danke für die vielen Antworten und Vorschlägen.

    Also wie ich verstanden habe: Hilfe ja. Aber nicht Bedingungslos und nicht unbegrenzt. Richtig?

    In meinem Fall weiß ich nicht wobei uns die Familie der Nachbarin helfen soll. Sie können wirklich nichts.

    Der Junge kann nur Fortnite zocken. Das Mädchen hatte früher mal ein Pferd. Sie kann also reiten. Mehr aber auch nicht.

    Die Nachbarin arbeitet in öffentlichen Dienst. Was genau habe ich nie gefragt.

    Da von unserem Keller aus einen Zugang zum Garten gibt, ist sie irgendwann meine Frau suchend in den Keller gegangen und hat die Regalen mit den Vorräten gesehen. So viel wie manche hier im Forum habe ich nicht gelagert. Für 3-4 Monaten würde Nahrung für uns reichen. Trinkwasser höchsten einen Monat. Versorgen wir sie mit, halbiert dann diese Zeitspanne.

    In dem Miethaus neben uns wo diese Nachbarin wohnt, sind noch 3 andere Familie mit Kindern. Wehe die kriegen mit dass wir was zu verteilen haben stehen sie alle vor unsere Tür.

    Mit Leute die gendern rede ich nicht. Gegenderte Texte lese ich nicht.

  • Meine vielleicht etwas harte Meinung: hilf ihr und deren Familie im Notfall maximal (!) 1 x, danach mach ihr klar das sie nur ein paar Tage hat um sich selber zu versorgen. Du bist nicht Jesus, kannst nicht über das Wasser latschen und nicht jeden retten. Das muss man auch erst einmal akzeptieren und die Konsequenzen daraus ziehen und die heißen: wenn ich nicht in den Mengen der nächsten Metro eingelagert habe dann sollte ich für meine Familie die größtmögliche Zeitspanne vorhalten um diese zu versorgen und das bedeutet (leider) nicht für andere. Gerade wenn du Leute versorgst die sonst am normalen Leben scheitern bzw. Unfähig sind für Notzeiten vorzusorgen und nur begrenzt was auf die Reihe kriegen werden sie dir wie Schifferscheisse in der Krise am Hintern kleben. Das gilt es zu vermeiden. Die Härte muss man sich beibringen und sich selber darauf hin trainieren.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Auch wenn die Frau nur geringe Resourcen hat, kann sie jederzeit einen kleinen Notvorrat anlegen.

    Bei jedem Einkauf ein, zwei Packungen Nudeln mehr mitnehmen, oder eine Packung Reis, oder dies oder das.

    Das kann wirklich JEDER.

    Aber nur wenn derjenige das auch wirklich will.

    Aber viele verlassen sich da lieber auf "den Staat" oder Menschen wie euch, die sich Vorräte angelegt haben.

    Warum soll ich mein Geld dafür ausgeben? Der Nachbar hat doch so viel!

    Schade, daß sie eure Vorräte gesehen hat.

    Und wenn die anderen Mieter in deren Haus mitbekommen, daß sie von euch etwas bekommt, werden die genauso auf der Matte stehen und die Hand aufhalten.


    Das ist heute ja wohl der Normalfall, daß vor allem junge Menschen gar nichts können.

    Außer flinken Daumen für die Onlinespiele haben die keinerlei Talente.

    So jemanden auch nur loszuschicken um Brennholz zu sammeln, wird wohl schief gehen.


    Ich würde ihr vorschlagen, ihr bei der Erstellung einer Liste für einen kleinen Vorrat zu helfen und ihr die Ukrainekrise als Beispiel nennen.

    Ebenso den Vorschlag machen, bei jedem Einkauf etwas über dem Bedarf mitzunehmen.


    Helfen? Im Prinzip ja.

    Aber keinesfalls Schmarotzertum unterstützen.

    Wie sagt der Schwabe so anschaulich? Mir ischs Hemmed näher als dr Kiddel.

    Also zuerst die eigene Familie. Wenn etwas zu erübrigen ist - und nur dann - kann man sich über die Hilfe für diejenigen, die nichts haben, Gedanken machen.

    Denn du fängst mit der Alleinerziehenden Nachbarin an, dann wäre da noch das alte Rentnerehepaar mit der Minirente, der psychisch kranke Hartz 4ler, das junge Ehepaar mit dem Säugling.................

    Ich denke, du weisst, worauf ich hinauswill.

    Die Inder haben ein Sprichwort: wer jedem Bettler gibt, sitzt bald selber mit der Bettelschale am Straßenrand.

  • Ich gebe dir bei allem recht. Ausser bei der Behauptung "daß vor allem junge Menschen gar nichts können."

    Das ist so ein dummer allgemeiner Schwachsinn, da hatte ich gehofft, den hier nicht lesen zu müssen.


    https://bildungswissenschaftle…llschaft-und-arbeitswelt/


    Lies dir das durch, und denke nochmal darüber nach!

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Helfen...Da wäre ich auch in der Zwickmühle. Einerseits bin ich hilfsbereit, andererseits sind wir 6 Leute. Ich glaube, wenn ich mit einer längeren Notzeit rechnen würde, würde ich so wenig wie möglich rausrücken.


    Solange jemand etwas Platz hat, kann er auch Vorräte anlegen.

    In D lass ich Geldmangel da nicht gelten. Legt jemand keine Vorräte an, hat er sich dagegen entschieden.

    Beispiel

    Da ich nur zu einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit damit rechne, länger als 1 oder 2 Monate keine Nahrung kaufen zu können, habe ich für längere Zeiträume nicht teuer und vielfältig bevorratet. Bei längeren Notfallzeiten gibt's dann halt Nudeln mit Reis oder Reis mit Nudeln, einen Schuss Öl, Gewürze und vielleicht ab und zu noch etwas Tunfisch. Vitamine wachsen draussen. Das ist weder ausgewogen noch schmackhaft hat aber genug Kalorien um damit einige Zeit zu überleben. Und wie schon von anderen erwähnt sind Nudeln und Reis nun wirklich von jedem bezahlbar.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Lies dir das durch, und denke nochmal darüber nach!

    Das kenne ich natürlich.

    Ich schrieb meinen Kommentar aber nicht ohne eigene Erfahrungen.

    Ich habe lange Jahre selber junge Menschen ausgebildet.

    Du glaubst nicht, wie oft sie die einfachsten Anweisungen nicht verstanden haben, weil sie selbst gebräuchliche Worte nicht kannten.

    Nicht wenige kommen als funktionale Analphabeten aus der Schule - Ja, auch Hochschüler!

    Sie können zwar prima lesen, aber einem hinterher keine Zusammenfassunge des Gelesenen geben.

    Bei Vorbereitungen auf Prüfungen klappte es oft nicht, gerade wegen dieses Nichtverstehens der Aufgaben.

    Sobald auch nur ein Wort in der Prüfungsfrage anders war als im Lehrbuch, ging gar nichts mehr.

    Wenn es um die praktische Ausbildung ging, lief das nicht viel anders. Da bekam ich oft Antworten wie:

    Nein, keine Lust, wenn ich das nicht kann, muss ich es auch nicht machen.

    Das können Sie nicht von mir verlangen.

    Ich kenne meine Rechte. ( Aber niemals: ich kenne meine Pflichten. )

    usw.

    Natürlich waren nicht alle so.

    Aber gegen Ende meiner beruflichen Zeit wurden es immer mehr.

  • Solange jemand etwas Platz hat, kann er auch Vorräte anlegen.

    In D lass ich Geldmangel da nicht gelten. Legt jemand keine Vorräte an, hat er sich dagegen entschieden.

    Beispiel

    Da ich nur zu einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit damit rechne, länger als 1 oder 2 Monate keine Nahrung kaufen zu können, habe ich für längere Zeiträume nicht teuer und vielfältig bevorratet. Bei längeren Notfallzeiten gibt's dann halt Nudeln mit Reis oder Reis mit Nudeln, einen Schuss Öl, Gewürze und vielleicht ab und zu noch etwas Tunfisch. Vitamine wachsen draussen. Das ist weder ausgewogen noch schmackhaft hat aber genug Kalorien um damit einige Zeit zu überleben. Und wie schon von anderen erwähnt sind Nudeln und Reis nun wirklich von jedem bezahlbar.

    Sehe ich auch so. Es geht ja nicht darum den perfekten Vorrat für x Wochen zu haben.

    Ein paar Pack Spaghetti, paar Dosentomaten und am Ende noch paar Konserven ist doch schon mehr wie nix.

    10 € investiert und schon wäre viel gewonnen.

  • Das Problem würde ich nun ja nicht mal in der einen Familie sehen, sondern bei den vielen anderen im Mietshaus.

    Da reicht ja ein Gespräch von wegen "ah wo hast du den das Öl jetzt bekommen?" - " ach der eine Nachbar da drüben, der hat genug davon".

    Du kannst dich drauf verlassen, das die Bemerkung in einer Notlage wieder rausgekramt wird und schon schlagen mehr bei dir auf.


    bei mir recht es ja auch schon das fast alle im Dorf wissen das ich einkoche. Wer Obst einkocht, oder Marmelade macht,

    selber Brot bäckt, der hat einfach "genug" zuhause. Da wird einfach von aus gegangen.

    Klar hab ja auch einen Garten und bau das was an und liege da nicht nur in der Sonne wie die meisten hier rum.

    Die auch noch Vorräte für überflüssig halten.


    Das Problem aber, wie man in einer Notsituation wirklich damit umgeht............. weiß ich auch noch nicht zu lösen.

    Am besten noch Billig Grundnahrungssachen zum weitergeben einzulagern.

  • Bei uns stellt sich diese Frage Gott sei dank nicht. Wir haben eigentlich immer genug Getreide, Hülsenfrüchte und Raps auf dem Hof um die gut 1000 Einwohner des Dorfes komplett für ca. 3 Wochen zu versorgen (es gibt hier noch andere Bauernhöfe die anschließend übernehmen könnten). Hier stellen sich eher Fragen zur Verwertung. Getreide kann in den Mengen maximal geschrotet werden und wie bekomme ich das Öl aus dem Raps.


    An die Einwohner hier im Dorf würden wir das alles leichten Herzens abgeben, bei staatlichem Zugriff kommt es auf die Gesamtsituation an, da könnten wir uns auch durchaus Situationen vorstellen in denen wir das erfolgreich verweigern.

  • nachtvogel

    Ja billige Grundnahrungsmittel zum Abgeben an die Nachbarn einlagern, daran hab ich auch gedacht.

    Ich weiss nur nicht ob das klappt.

    Am Anfang der Notlage: was soll ich denn mit Nudeln pur? Hast du keinen Käse, Tomaten, Hackfleisch......

    Bei länger andauern: Komm wir gehen zu xy, da steht schon eine Schlange an.

    Wie mans macht, macht man es falsch.


    Ich sag mir, wer nichts eingelagert hat, ist selbst schuld. Das gilt für Erwachsene, wenn allerdings Kids ins Spiel kommen......

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Hallo Leonardo!

    Ohne despektierlich sein zu wollen: deine Nachbarin scheint psychisch wenig stabil zu sein, wenn sie schon (vermutlich) ohne eigene Anstrengung für eigene Lösungen bereits vor der „richtigen“ Krise von euch Lebensmittel erfragt.

    Wenn dem so ist: Solche Menschen sind im Ernstfall nicht nur eine Last, sondern geradezu gefährlich! In der einer angespannten äußeren Situation reagieren sie meist überempfindlich & fühlen sich schnell benachteiligt / gedemütigt, wenn ihre sich steigernde ungerechtfertigten Wünsche nicht erfüllt werden, gepaart mit Rache-Gedanken.

    Ruck-Zuck ist das beste Verhältnis -auch eine lange Freundschaft- einseitig gekündigt & in das Gegenteil verkehrt.


    Hat sie Bezahlung für das Speiseöl angeboten? Würde sie dir im Krisenfall das Essen abkaufen? Andere Gegenleistungen?


    Wenn nicht:

    In diesem Fall würde ich ausschließlich bei der Vorbereitung Hilfe zur Selbsthilfe geben: Tipps zur Lagerung, Auswahl, Prioritäten, Hilfe beim Regalbau usw.


    Kein Geld ist keine Entschuldigung für Untätigkeit!


    Eine Grundeinsicht zur Bevorratung scheint ja bereits gegeben zu sein.

    Wie hier schon geschrieben: auch mit wenig kann viel erreicht werden.

    Die Kinder könnten zum Beispiel eine Ferienarbeit machen (keine Ahnung, wie das momentan gesetzlich möglich ist, ich habe mit 15 im Hotel Geschirr gespült für meinen Urlaub), Sachen basteln, Bilder malen & verkaufen, irgendetwas in der Richtung.

    Keinesfalls solltest du ihr das Gefühl geben, sie könnte sich im absoluten Ernstfall auf euch ausruhen.

    Das geht nur mit einer klaren, eindeutigen Ansage, auch wenn dadurch trotz der diplomatischsten Formulierung das gegenwärtige Verhältnis erstmal belasten wird.

    Wenn es so klappt, wird sie euch später mal sehr dankbar sein!


    Gruß Wolfgang

  • Ich habe eigentlich 2 verschieden LM Vorräte. Allerdings jetzt nicht generalstabsmäßig getrennt.

    Der für kurze Zeiten ist in der offiziellen Speisekammer, alles vorhanden, breites Sortiment. Die Wasserflaschen stehen im kühlen Hausflur.

    Dann den für einen längeren Notfall (den ich eigentlich für unwahrscheinlich halte), Nudeln, Reis, Salz, Eipulver, Milchpulver, Öl und Schokolade. Der steht woanders, auch den Blicken der Freundinnen entzogen, im Keller sind weitere Wasserflaschen. Das ist Überlebensgrundsortiment, wenn wir von dem "Fraß" irgendwann leben müssten würde ich keine Kalorie abgeben, dann ging's für die Familie ums Überleben.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Apfelbaum ()

  • Ich sehe 3 Möglichkeiten:


    1. Mit ihre reden und bei einem Einsehen in die Notwendigkeit von Vorräten ihr anbieten, ihr ab und zu ein paar Sachen (Mehl, Nudeln, Reis, Thunfischdosen) mitzubringen, die sie einlagern kann. Das übergibt ihr die Verantwortung für die Sachen. Natürlich muss ihr dabei klargemacht werden, dass sie keinerlei Hilfe erwarten kann, wenn sie die Spenden zweckentfremdet und jetzt schon verbraucht.


    2. Überpreppen, um ihr etwas abgeben zu können. Wir machen das mit Lebensmitteln, die wir zum Teil nur im Notfall essen würden. Wer Hilfe braucht, bekommt dann diese, Ansprüche an eine Auswahl zu stellen, wird es nicht geben. Konkret sind das diese 4kg-Kartoffelflocken-Packungen von Pfanni/Knorr, (dazu könnte man noch Sauerkraut legen), Milchpulver, Knödelteig + Fertigsauce, ein paar Kilo Mehl.


    3. Ich weiß nicht, wie viel Aufwand das wäre, aber bei einer eintretenden Krise könntet ihr einen Teil der Vorräte in die Wohnung verbringen und ihr zeigen, dass euer Vorrat sehr geschmolzen ist, da ihr schon so viel an andere gespendet habt. Das würde es glaubhaft aussehen lassen, dass ihr nur kurz helfen könnt.

    Einmal editiert, zuletzt von Holbrete ()

  • Ich sag mir, wer nichts eingelagert hat, ist selbst schuld. Das gilt für Erwachsene, wenn allerdings Kids ins Spiel kommen......

    Sehen meine Frau und ich ähnlich. Bei Erwachsenen ohne Kinder wird aus dem Vorrat nichts weltbewegendes abgezogen und denen gegeben.

    Neulich waren Bekannte in Corona-Quarantäne gesetzt und hatten tatsächlich deutliche klinische Symptome. Da hat dann meine Frau in dieser Zeit die Einkäufe erledigt, insbesondere mit frischen Lebensmitteln. Und tatsächlich eine Flasche Zuckerrübensirup haben wir denen aus unserem Vorrat mitgegeben, weil der aktuell zu diesem Zeitpunkt nicht im Supermarkt greifbar war.


    Wenn Kinder im Spiel sind, wird es tatsächlich emotional-moralisch schwierig. Ich wüsste jetzt keine harte Grenze beim Alter zu setzen. Aber je älter die Kinder sind und je eher sie in ihrem Verhalten auch eher einem Erwachsenen zuzuordnen sind, desto eher würde ich versuchen, mich da auch emotional zu distanzieren. Bei einem 13/14-jährigen... Schon schwierig, wenn ich an damals an meinen 12-jährigen Sohn denke, der bereits sehr "erwachsene" Entscheidungen traf. Bei 15- bis 17-jährigen würde ich in diesem Fall wohl schon eher den "Erwachsenenmaßstab" anlegen.

    Bei Säuglingen und Kleinkindern hingegen würde wahrscheinlich meine emotionale Ergriffenheit von der Notlage der Mutter dazu führen, dass ich helfe. Wenn sie mich allerdings auf dem falschen Fuß erwischt... 🙄 Dann helfen auch 10 Säuglinge nicht. 😔

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Natürlich helfen wir gern und bieten ihr auch Schutz wenn sie es braucht. Aber... was wäre wenn eine richtige Krise käme und diese länger dauern sollte.

    Dann wird sie 100% bei uns vor der Tür stehen und um Mitversorgung bitten. Darüber bin ich und meiner Frau leider einig.

    Sie zu überreden, Vorräte anzulegen ist sinnlos. Sie kommt grad so über die Runden.

    ...

    Wie denkt ihr darüber? Würdet ihr anderen helfen oder knallhart bleiben?

    Wenn du heute schon das mögliche Szenario vorwegdenken kannst, dann gehe es an. Damit meine ich:

    • sprich deine Einschätzung der Notwendigkeit einer Krisenvorsorge gegenüber der Nachbarin offen und mit dem notwendigen Ernst an
    • konfrontiere sie mit ihrer Entscheidung, die sie durch ihr Nichthandeln heute für ihre Zukuft trifft
    • frage sie nach ihrer Erwartung in der von dir befürchteten Situation
    • was stellt sie sich vor, um die Situation zu verbessern?
    • was kann sie von euch erwarten: in der Krise, aber besser noch vorher, wenn noch Zeit ist zu handeln? -> Hilfe zur Selbsthilfe

    Die Rahmenbedingungen für dieses Szenario kannst du nur alleine einschätzen:

    • könnt ihr für 3 zusätzlich aushelfen?
    • bleibt es bei +3 Personen?
    • wollt ihr +3 Personen (auf eure Kosten - und damit meine ich nicht nur Geld, sondern auch Kraft und Zeit!) mitversorgen?

    Sie ist für ihre Familie allein verantwortlich. Nachbarschaftshilfe und ein gewisses Maß an Solidarität halte ich für selbstverständlich. Aber wie "der Staat" nicht in der Lage sein wird, alle Menschen in diesem Land zu versorgen, so ist der einzelne nicht in der Lage, alle Nachbarn um ihn herum zu versorgen!


    Die einzige Lösung, die ich sehe, ist, dass wir unsere Nachbarn zu einem gewissen Maß an Eigenverantwortung und Krisenvorsorge bewegen. Je mehr, desto besser. Das hilft nicht nur den Nachbarn, sondern uns selbst!


    Hypothetisches Szenario: wenn jemand in einem Hochhaus mitten in der Stadt lebt und es sehr unwahrscheinlich ist, dass er seine Nachbarn in diesem Haus zur Krisenvorsorge bewegen kann, dann wäre es aus meiner Sicht notwendig, die eigenen Lebensumstände zu ändern, sodass sich die eigenen Chancen auf ein Überleben erhöhen. In diesem Szenario ist die von mir oben angesprochene Vorbereitung aller Nachbarn schlicht unrealistisch. Dann müsste man der Situation präventiv ausweichen und wegziehen.

    Wenn das gar nicht möglich ist, ist die Notwendigkeit einer Bug-out-Location extrem hoch: gehe weg, wenn die unvorbereiteten Nachbarn auf der Matte stehen könnten!

    Einmal editiert, zuletzt von Trontir ()