...die unvorbereitete alleinerziehende Nachbarin in einer langandauernden Krise um Hilfe bittet?

  • wie bekomme ich das Öl aus dem Raps.


    Ich habe hier eine kleine elektrische Ölpresse (https://www.amazon.de/Sichler-Haushaltsgeräte-Ölmühle-Elektrische-Selbermachen/dp/B01N66HJJI, gibt es baugleich auch unter anderen Bezeichnungen), damit lasse sich kleiner Mengen Rapsöl herstellen.

    Ehe ich mich mit einer reine Handmühle rumqälle, stelle ich lieber die 500W elektrische Leistung zur Verfügung.


    Das so gepresste Öl ist allerdings nicht raffiniert und hat eine deutlichen Eigengeschmack und die Ausbeute kommt auch nicht an die Industrie heran.


    Ein paar Nummer größer ist auch noch bezahlbar (https://www.amazon.de/dp/B07D34SF2B?tag=httpswwwaustr-21).

  • Ehe ich mich mit einer reine Handmühle rumqälle, stelle ich lieber die 500W elektrische Leistung zur Verfügung.

    Und wenn kein Strom aus der Steckdose kommt? Kannst du die an ein Solarpanel anschließen oder eine Powerbank?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Und wenn kein Strom aus der Steckdose kommt? Kannst du die an ein Solarpanel anschließen oder eine Powerbank?

    Ich würde eine Inselsolaranlage empfehlen. Dafür braucht es bei dem Leistungsbedarf allerdings schon einen (Süd-)Balkon oder eine Terasse. Ein 100 Watt-Modul (besser zwei, wenn man dauerhaft 500 Watt braucht), sowie einen MPPT-Laderegler + Wechselrichter mit echtem (!) Sinus und eine leistungsfähige Batterie.

    Ich nutze so ein Setup seit mehreren Jahren und bin sehr zufrieden. Kleinere Elektrogeräte lassen sich problemlos betreiben. Im Winter wird's allerdings schon mal eng ... :)

  • Ein paar Nummer größer ist auch noch bezahlbar (https://www.amazon.de/dp/B07D34SF2B?tag=httpswwwaustr-21).

    sorry, das ist eine Küchenmaschine, wie soll damit eine LKW-Ladung Raps gepresst werden?

    Ich müsste zwischen 50 und 100k investieren um das selbst zu machen . . . .


    soweit geht aber die Fürsorge nicht.


    Vor einigen Jahren gab es in der Nähe eine Firma die aus Raps Bio-Kraftstoff gepresst hatte. Die Leute waren gut im Geschäft und wollten kräftig in grüne Energie investieren. Bis dann über Nacht der Gesetzgeber unerwartet einen dicken Strich durch die Förderrichtlinien machte. 3 Monat später sind Sie bei einem Gewitter restlos abgebrannt. Im weiterem Umfeld gab es hier noch weitere Ölmühlen die aber auch alle dicht sind.

  • Leute...Leute....

    Wenn ich im SHTF Fall Raps hätte, würde ich ihn zur Not einfach anquetschen und so essen, oder besser mit anderem Essen mischen.

    Mein Verdauungssystem wird dann schon das Öl und damit die Kalorien herauslösen.

    Hört sich nicht prickelnd an, aber so holt man das optimale heraus.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • leonardo

    Ich sehe es Dauer-Alleinerziehende (erst die eigenen Kids, jetzt das Enkelkind), die ständig "klamm" war, tatsächlich als Verweigerungshaltung an den Gedanken, Vorräte zu haben. Hab ich immer für alles Geld gehabt? Nein. Manchmal musste ich ganz schön die laufenden Kosten jonglieren. Trotzdem hatte ich immer genug zu essen im Haus. Klar, große Sachen wie Equipment jeder Colour wären eher nicht drin gewesen, aber davon hatte ich damals auch noch keine Ahnung. Aber Vorräte für 2 Wochen waren immer vorhanden. Das geht selbst mit dem kleinsten Budget, wenn man nach dem Prinzip "macht satt" geht (und wenn es eben eine Woche nur Nudeln mit Ketchup gibt *g*).


    Wie es uns allen hier bekannt ist, bringt es niemanden um, hier von oder davon eine Packung mehr mitzunehmen, wenn man einkauft. Das läppert sich schnell zusammen und stockt sich auf. Da würde ich mir eher die Frage stellen, warum sie so gut über euren Bestand Bescheid weiß, dass du befürchtest, sie würde vor deiner Tür stehen. Mit sowas halte ich mich persönlich bedeckt, vor allem, wenn ich keinen Willen bei den Menschen erkenne, selbst aktiv zu werden.


    Zum Abschluss zum Thema Einsatz gegen Hilfe: es ist egal, was deine Nachbarin und ihre Kids können oder nicht. Man kann ihnen beibringen, was gebraucht wird. Der Mensch bleibt ein Leben lang lernfähig. Und wenn sich heraus stellt, dass es nicht am können, sondern am wollen scheitert.... Tja, du solltest dir vorher überlegen, wie du dann damit umgehen würdest...

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Ich möchte nur 2 Punkte los werden. Was die Nachbarschaftshilfe angeht.... der Nachbar ist auch nach der Krise Dein Nachbar. Der mir bis jetzt wichtig war ist es ganz besonders in der Krise, der mir jetzt egal ist wird es mir auch in der Krise und danach sein. Kinder und Jugendliche plaudern alles aus, das ist ein großes Problem weil die Anzahl der Mitwisser zur großen unbekannten wird.

    Zum Zweiten bin ich schon sehr oft bei Versteigerungen und Delogierungen anwesend gewesen. Alleinerziehende haben immense Probleme zu mehr als dem Nötigen zu kommen. Alleinerziehend ist a

    ber kein Dauerzustand, daher ist man dafür nicht immer und ewig verpflichtet.

  • Bei uns stellt sich diese Frage Gott sei dank nicht. Wir haben eigentlich immer genug Getreide, Hülsenfrüchte und Raps auf dem Hof um die gut 1000 Einwohner des Dorfes komplett für ca. 3 Wochen zu versorgen (es gibt hier noch andere Bauernhöfe die anschließend übernehmen könnten). Hier stellen sich eher Fragen zur Verwertung. Getreide kann in den Mengen maximal geschrotet werden und wie bekomme ich das Öl aus dem Raps.


    An die Einwohner hier im Dorf würden wir das alles leichten Herzens abgeben, bei staatlichem Zugriff kommt es auf die Gesamtsituation an, da könnten wir uns auch durchaus Situationen vorstellen in denen wir das erfolgreich verweigern.

    Das Problem ist dann eher das die Leute nicht wissen was sie mit Weizenschrott anfangen äh kochen sollen.

    Ein Nachbar von mir hat mehrere Getreidesilos, daran würde es nicht fehlen, aber ich habe nur eine Nachbarin hier die des Brot backens mächtig ist.

    Da käme keiner auf die Idee, da was zu holen, weil wenn dann brauchen sie ja Mehl, Nudeln, Reis oder fertige Tomatensosse :rolleyes:

  • Nun haben ja einige sich schon - aus meiner Sicht sehr treffend - geäußert. Es gibt halt eine Reihe von Leuten, die gar keinen Bezug zu Vorratshaltung haben und kein Verständnis dafür aufbringen. Obs jetzt die Alleinerziehende ist oder jemand anders. Im Fall der Fälle werden manche an unsere Tür klopfen. Solange sie nur klopfen gehts ja noch. Die Alleinerziehende dürfte dabei dann wohl das geringste Problem sein.


    Ob wir alle im Ernstfall hartherzig wären kann ich mir nicht vorstellen. Allerdings ist es natürlich nicht in Ordnung, dass der eine bevorratet und der andere meint, dass ALDI auch bei Stromausfall oder Abriss der Lieferketten noch alles bietet. Sehr schwierige Frage, auf die ich konkret jetzt auch keine Antwort parat habe...


    MfG Der Averell

  • Ich bin weder Unmensch noch Gutmensch. Natürlich helfe ich anderen Menschen wenn sie in Not sind und ich in der Lage bin zu helfen. Ich glaube, niemand hier im Forum würde eine Frau mit Kinder zum Teufel jagen wenn sie vor der Tür stehen und um etwas zum essen bitten. Andererseits würde welcher wie ich, der 2 kleine Kinder zu versorgen habe, gut überlegen, ob und wieviel von seinem Vorrat entbehren kann.

    Wenn die Krise von der Dauer und Intensität gut überschaubar wäre, würde ich euch hier nicht mit so einer Diskussion belästigen. Sowas wie die letzte Corona Krise setze ich mit meiner Familie auf eine halbe Popobacke ab. Wir haben sogar Toilettenpapier via DHL an Freunden verschickt weil sie die dringend brauchten. Es geht mir darum, wenn es richtig schlimm wird. Da wo ich her komme haben wir fast 30 Jahre Dauerkrieg. Ich weiß ganz genau wie es ist, Hunger über eine längeren Zeit zu haben. Ich kenne die Angst, die Ungewissheit was morgen passieren wird. Es wäre dann gerade zu naiv von mir zu behaupten, sowas würde nie passieren.

    Genau für diesen Fall dass die Kacke richtig am dampfen ist, kein Öl kein gas kein Strom kein gar nichts mehr gibt und niemand weiß für wie lange überlege ich, wem ich helfen soll und wem nicht.

    Die Familie mit Männer würde ich wahrscheinlich raten, selbst plündern zu gehen. Nur nicht bei mir weil sie es nicht überleben werden. Bei der Nachbarin habe ich ihre Kinder mehrere Jahre aufwachsen sehen. Die Kinder, zumindest der Sohn, spielte mit meinem Sohn zusammen. Es würde mir sehr schwer fallen, sie abzuweisen.

    Meine Frau und ich haben uns heute nochmal darüber gesprochen. Sie versucht wenn sich eine Gelegenheit bietet, der Nachbarin schonend beizubringen, dass sie nicht komplett auf uns verlassen soll bei der aktuellen instabilen Weltlage.

    Aber so dass sie es nicht in den falschen Hals kriegt und denkt wir würden sie in der Not sofort im Stich lassen.

    Ich danke euch sehr für die Vorschläge und Einblicke, was in euch bei der Situation vor geht.

    Es hat sich gelohnt zu fragen :gut:

    Mit Leute die gendern rede ich nicht. Gegenderte Texte lese ich nicht.

  • Wenn die Krise von der Dauer und Intensität gut überschaubar wäre, würde ich euch hier nicht mit so einer Diskussion belästigen. Sowas wie die letzte Corona Krise setze ich mit meiner Familie auf eine halbe Popobacke ab. Wir haben sogar Toilettenpapier via DHL an Freunden verschickt weil sie die dringend brauchten. Es geht mir darum, wenn es richtig schlimm wird. Da wo ich her komme haben wir fast 30 Jahre Dauerkrieg. Ich weiß ganz genau wie es ist, Hunger über eine längeren Zeit zu haben. Ich kenne die Angst, die Ungewissheit was morgen passieren wird. Es wäre dann gerade zu naiv von mir zu behaupten, sowas würde nie passieren.

    Genau für diesen Fall dass die Kacke richtig am dampfen ist, kein Öl kein gas kein Strom kein gar nichts mehr gibt und niemand weiß für wie lange überlege ich, wem ich helfen soll und wem nicht.

    Ich denke hier gibt es auch noch das Problem am Anfang der Krise unterscheiden zu können,

    ist das eine Krise oder nur ein "Krischen". Glaube nicht das man dies immer so eindeutig unterscheiden kann.

    Wenn das ganze nur kurz dauert, oberlächlich ist, kann man ja noch "großzügiger" sein,

    sollte sich das aber länger hinziehen......... kann einen die großzügigkeit am Anfang auf die Füsse fallen.

    Dann fehlt einen womöglich das Zeug selber.

  • Das Problem ist dann eher das die Leute nicht wissen was sie mit Weizenschrott anfangen äh kochen sollen.

    Ein Nachbar von mir hat mehrere Getreidesilos, daran würde es nicht fehlen, aber ich habe nur eine Nachbarin hier die des Brot backens mächtig ist.

    Da käme keiner auf die Idee, da was zu holen, weil wenn dann brauchen sie ja Mehl, Nudeln, Reis oder fertige Tomatensosse :rolleyes:

    Man kann von den Leuten auch nicht erwarten, dass sie alles können. Stellt sich ja auch immer die Frage, ob überhaupt die Vorrausetzungen gegeben sind.

    Was bringt es einem Stadtmenschen, der noch gar keine Möglichkeit für einen Ofen ohne Strom hat, Mehl oder Schrot zu bevorraten, wenn er nicht backen kann. Mal abgesehen davon, dass es einfach viel Wissen gibt, das zu wenig weiter gegeben wird, ist es doch völig ok, wenn jemand nur Nudeln, Reis und Fertigsoßen hat. Essen ist Essen. Alles drüber hinaus kann man einer persönlichen Wunschliste zuordnen. Dem einen ist Gemüse wichtig, dem anderen frisches, tierisches Eiweiss, der Dritte will einfach nur satt werden,


    Obwohl ich mir (als manchmal ziemlich illusorischer Mensch) durchaus vorstellen könnte, dass Nachbarn interessiert sein würden, wenn es auf dem nächsten Dorffest Workshops zur Schrotverarbeitung oder Brot backen gäbe. :winking_face:

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Ich für meinen Teil habe mich den Nachbarn gegenüber sehr bedeckt gehalten was ich im Keller habe. Durch meinen eigenen Brunnen kann ich meine direkten Nachbarn mit Wasser versorgen. So sind sie dann auch längerfristig an unserem Wohl interessiert und passen mit auf uns auf. Wenn sie wollen das das so bleibt haben sie die Klappe zu halten. Ich werde keine 50 Familien mit Wasser versorgen.


    Was meine Freunde angeht so wissen die was ich treibe. Allerdings habe ich ihnen von Anfang an gesagt dass ich zwar Unterkunft, Wasser, Sicherheit und Wärme stellen kann aber mich nicht in der Lage sehe andere mit durch zu füttern. Wer auf mein Angebot zugreifen möchte und ohne Vorräte ankommt kann also sehen wo er bleibt. Allerdings kann ich nicht behaupten das viele deshalb mit Vorräten angefangen haben (es gibt sie aber)... im Notfall ihr Problem.

  • Hallo Leonardo,ich will dir nicht bangemachen, aber deine Fehler sind schon jetzt nicht mehr auszubügeln. Deine Nachbarn die nichts auf die Reihe bekommen was Vorsorge betrifft, wird dir noch mal große Schwierigkeiten einbringen. Menschen, die schon jetzt mit einer gewissen Sozialen Hängematte nicht klarkommen, wie sollen die in einer Notlage überleben ohne von anderen was zu fordern oder wegzunehmen. Vor allem bei jemanden der ein gut gefülltes Lager hat. Da hilft auch keine nachbarschaftliche Freundschaft und Hilfe in normal Zeiten.

    Sie werden kommen und sicher nicht nur sie. Auch wenn du es bisher noch nicht bemerkt hast, dein Vorratskeller hat sicher schon seine Runde gemacht und sei es auch nur durch ein paar unbedachte Worte, die bisher keine große Beachtung gefunden hat. Aber glaube mir, sie werden in in dem Moment Beachtung finden wenn der Hunger kommt. Und sie werden nicht höflich fragen, sondern sich das nehmen wollen, was ihnen angeblich zusteht. Du hast ja genug, und diese Menschen sind der Meinung das du gefälligst zu teilen hast, sonst wärst du ja ein Unmensch.

    Ich halte nicht von Ratschlägen und netten Worten wenn es ums Überleben geht. Da muss man sich durchsetzen. Versteh mich nicht falsch, barmherzig zu sein ist gut, und hilft wo Hilfe benötigt wird. Aber in dem Fall steht dein Leben und das deiner Familie auf dem Spiel, und da gibt es keine Kompromisse. Ich weiß das ist schwer zu verstehen in normalen Zeiten. Was nutzt dir ein Vorrat über den andere Menschen bescheid wissen und du ihn nicht verteidigen kannst. Da helfen auch nicht Baseball Schläger oder dergleichen.Wenn dem so ist dann solltest du auch in Erwägung ziehen diesen Vorrat auch zu verteidigen mit Kauen und Zähnen. Und das ist nicht überspitzt gesagt. Hunger bei Menschen die Hunger nicht kennen, ist ein Factor der nicht zu unterschätzen ist.

    Es wird auch wenig Sinn machen ein großen Teil des Vorrates zu verstecken, so das deine Nachbarn, die ja anscheinend bei dir ein und ausgehen, keine großes Lagere mehr vorfinden würden. Irgendjemand wird sich verplappern oder man sagt was und bekommt nicht mit das es ein Mithörer gibt.

    Wenn du jetzt denkst ich wäre paranoid, nein bin ich nicht, nur vorsichtig. Aber meine Bedingungen sind auch anders gelagert als deine.

    Diese Frau steht jetzt schon am Abgrund, da fehlt nicht viel. Mag sie auch sonst noch so nett sein und ihr kommt super mit ihr aus. das wird sich schnell ändern wenn es ums Essen und Wasser geht. Frag dich mal was diese Menschen zu verlieren haben, ja richtig, nichts. Sie können alles auf eine Karte setzen.

    Aber eigentlich bracht man es dir nicht zu sagen du hast durch deine Flucht genug erlebt um das alles selber zu beurteilen. Deshalb wunderte ich mich auch wieso du diesen Tread eröffnet hast. Irgendwo musst du es besser wissen als viele hier im Forum, wie die Menschen ticken wenn sie in Not geraten, und nicht mehr ein noch aus wissen.

    Zum Schluss möchte ich noch betonen, halte was die Vorsorge betrifft dich zurück, egal wer es ist. Selbst bei Verwandten mache ich einen Unterschied. Zum Glück habe ich eine kleine Gruppe aus engen Freuden, Nachbarn und Verwandten, die wissen wie ich ticke und die sorgen auch vor. Im Notfall kommen die zu uns und wir versuchen gemeinsam durch das Szenario zu kommen.

  • Ich muss zu einem großen Teil Arwed51 recht geben. Wenn es tatsächlich soweit kommen sollte, dass die Leute hungern, Ihre Kinder hungern sehen, dann erinnern sie sich aller Voraussicht nach nicht an den netten Nachbarn Leonardo, sondern an den Kerl, der so viel zu Essen im Keller hatte. Und wenn dann auch eine Mutter und zwei Heranwachsende mit Nachdruck weggeschickt werden besteht die nicht unerhebliche Gefahr, dass genau die mit weiteren Hungernden bald wieder vor der Türe stehen und das mit mindestens ebenso viel Nachdruck.


    Das Meiste wurde hier schon mehrfach genannt, aber für mich heißt das:


    - Keine Werbung mit meinen Vorbereitungen

    was die Leute nicht wissen, weckt keine Begehrlichkeiten. Das gilt nicht nur für Essen und Trinken!

    - Die Bereitschaft, seine Vorräte und damit seine Familie und deren Wohlergehen im Fall der Fälle zu verteidigen.

    wenn alles um mich herum hungert bin ich nicht bereit, mich und meine Familie da mit einzureihen, weil ich mich für den dritten Nachbarn und dessen Schwägerin blank gemacht habe.


    Der Wichtigste Punkt ist m.E. (u.a. auch von Arwed51 genannt), dass man sich schon heute mit Leuten zusammenrauft, auf die man sich in der Not verlassen und zusammentun kann. "Helfende Hände" werden Dir im Fall der Fälle sicher überall angeboten, aber ich bin nicht bereit, das Wohlergehen meiner Familie und mir darauf zu verwetten, indem ich bereitwillig mit jedem teile, der im Besitz zweier Hände ist...

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Unnötige Sorgen auf Vorschuss.


    In dieser hypothetischen zukünftigen Krise stecken viel zu viele Unbekannte und viel zu viele Faktoren, die Du heute überhaupt nicht beeinflussen kannst, als dass ich mir deshalb großartig einen Kopf machen würde.

    Das ist vertane Lebenszeit ohne Freude (außer Dir macht das jetzt Spaß, es klingt mir jedenfalls nicht danach)


    Wozu also willst Du Dich mit sowas belasten? Es kommt wie es kommt und sehr wahrscheinlich kommt es garnicht und wenn dann eh völlig anders.


    Wenn Du auch Mitte 40 bist kümmere Dich um Deine Altersvorsorge, um Deine Gesundheit und ggf. die Nachlassregeln und dann halt um den persönlichen Prepperkram, solange das Spaß macht. Das erscheint mir mehr als genug Aufwand.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • ...solange das Spaß macht. Das erscheint mir mehr als genug Aufwand.

    Wenn du das als Spass verstehst dann hast du nichts verstanden. Das glaube ich aber nicht bei dir. Man kann soviel von dir lernen, und deine Ansätze sind meistens die richtigen.

    Aber du hast auch Recht, man kann sich das Leben versauen wenn man immer an das Ende denkt. Muss also nicht sein. Vorsorge soll doch nichts anderes sein wie gut durch den Schlamassel zu kommen und eventuell da anknüpfen wo man stehengeblieben ist; oder noch besser aus seinen Fehlern lernen und es besser machen.

  • [...]

    Vorsorge soll doch nichts anderes sein wie gut durch den Schlamassel zu kommen und eventuell da anknüpfen wo man stehengeblieben ist; oder noch besser aus seinen Fehlern lernen und es besser machen.

    ...und genau an der Stelle kommen doch "was wäre wenn"-Szenarien und Fragen ins Spiel. Ich verstehe den Seitenhieb aus #37 von Cephalotus in dem Fall auch nicht so wirklich :person_shrugging:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wir neigen im Forum dazu, uns möglichst ultrakomplexe theoretische Szenarien ausdenken zu wollen, für die es dann eine in der Praxis taugliche schnell umsetzbare Lösung geben soll.

    Ich sehe hier ein -heute- einfaches Problem: Es besteht vielleicht(!) die Möglichkeit, dass die Finanzmittel nicht ausreichen, das gewohnte Konsumverhalten ohne Schulden fortzusetzen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass es hier einen Ratschlag durch Nachbarn braucht, das Problem, sofern vorhanden, und seine Lösungsmöglichkeiten dürften den Betroffenen ja durchaus bekannt sein.

    Bzgl. einer künftigen Hungernot erscheinen mir die realistisch kalkulierbaren Lösungsansätze auch trivial. Man lagert als Prepper eine gewissen Menge an Lebensmitteln x ein und jeder wird da seine persönliche Abwägung treffen, wie groß x sein soll. Das wird für manche Szenarien reichen und für andere nicht.


    Entweder man erhöht jetzt die Menge, weil man die Nachbarn ins Szenario mit einbindet oder man erhöht die Menge nicht, weil man das nicht will. Wie soll man da einen Ratschlag geben? Das ist eine rein individuelle Einstellungssache.


    Ich sehe einfachen keinen Nutzen darin, (außer natürlich die Freude an der Diskussion an sich, aber kommt dabei jemals etwas nützliches raus, was man vorher nicht schon wusste?) , das Szenario maximal kompliziert zu machen.


    Wie ich die letzten Jahre erleben durfte sind ja selbst sehr einfache Szenarien wie die Covid Pandemie oder jetzt stark steigende Energiepreise oder mal ein temporärer Mangel bei bestimmten Produkten für viele bereits "überraschend" bzw. "stressig".


    Man hat nur ein Leben. Ich rate davon ab, es über das leider manchmal nötige Maß hinaus zusätzlich mit Tätigkeiten, Zeug und Gedanken zu füllen, das einem keinen Spaß bereitet. Wenn ich eins gelernt habe in 15 Jahren preppen, dann ist es das, es ab einem gewissen Level einfach gut sein zu lassen und sich davon zu lösen, es immer weiter zur Perfektion treiben zu wollen. Außer natürlich es ist ein erfüllendes und Spaß bringendes Hobby, genau das zu tun. Wenn nicht stimmen Kosten und Nutzen einfach nicht. Am Ende sterben wir alle und 99,9% von uns sterben nicht daran, weil sie als Prepper versagt haben und man beim Vorrat was nicht berücksichtigt hatte.


    Dein Vorrat wird niemals für alle denkbaren Szenarien ausreichen können und ist grundsätzlich immer ein Kompromiss. Wenn es also eines Tages entgegen jeder Wahrscheinlichkeit doch soweit sein sollte, dass Du eine solche Entscheidung treffen musst tue es dann. Dann hast Du auch deutlich bessere Informationen als heute.


    MfG


    PS: Um vielleicht noch was Inhaltliches beitragen zu können. Ich habe im Keller alte NRG-5 Kartons, die nach und nach "ablaufen". Meine Idee ist, dass ich ggf. das Zeug abgebe. Ob das dann im Fall des Falles so tatsächlich praktikabel sein würde weiß ich heute nicht (und auch sonst niemand weiß das) und es ist mir deshalb heute auch egal...


    Früher hätte ich noch kommentiert, dass ich es für nicht sonderlich plausibel halte, anderen Leuten Unterkunft und Wasser anzubieten, dann aber vor deren Augen aus dem Vorrat zu essen, während die langsam verhungern. Heute hingegen sage ich, dieser Plan ist okay, wenn man sich selber gut damit fühlt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    4 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()