Offener Kamin - Wie Wärme speichern?

  • Hallo in die Runde!


    In meinem Haus befindet sich ein offener Kamin. Gebaut in den 70ern, nach wie vor offiziell zugelassen, hervorragender Zug, optisch ansprechend...


    ...allerdings: ein offener Kamin ballert die Wärme direkt durch den Schornstein, was bleibt ist die Strahlungswärme während das Holz fröhlich abbrennt.


    DAS motiviert mich überhaupt nicht.


    Hat jemand eine Idee, wie man mit dem offenen Kamin den Raum tatsächlich erwärmen kann??


    Vielen Dank im voraus! 🙂

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  • Verseh das ganze mit einer Scheibe. Gibt es auch Bausätze, aber frag nicht wo es die gibt. Hab aber solche schon mal gesehen.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich vergaß zu erwähnen das eine Kassette nicht die Lösung ist, da es keinen Weg zum offenen Kamin zurück gibt.

  • flywheel Der Link, der Wahnsinn - zumindest kenn ich das überhaupt nicht... Danke für den Tipp, muss ich mir in Ruhe anschauen, könnte die Lösung sein.

  • flywheel Nach kurzer aber intensiver Recherche, 17 yt Videos später... gekauft :thumbs_up:


    Wenn es nur die Hälfte von dem liefert, was in den technischen Werten angegeben wird, dann ist das ein voller Erfolg.


    Ich liebe diese Community... nicht umsonst bin ich seit 2009 aktiv (mit kleiner Unterbrechung) dabei :slightly_smiling_face:

  • Wenn es nur die Hälfte von dem liefert, was in den technischen Werten angegeben wird, dann ist das ein voller Erfolg.

    Kannst dann ja gerne mal berichten. Wenn wir auf diese Weise unser Schlafzimmer UND Wohnzimmer im Gästehaus der Schwiegereltern gut beheizen können, ohne uns da einen Radiator oder sowas hinzustellen, dann wäre das super. Der Kamin ist ja da und hoffentlich auch noch einsatzbereit. Bis vor etlichen Jahren war es das jedenfalls, wie eine Nachbarin meinen Schwiegereltern berichtete, die in dem Raum den Sonntagsschulunterricht hatte.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich vergaß zu erwähnen das eine Kassette nicht die Lösung ist, da es keinen Weg zum offenen Kamin zurück gibt.

    Das kann ich so nicht bestätigen. Es gibt Kassetten welche erstens ohne bauliche Massnahmen eingebaut und zweitens bei Bedarf auch wieder ohne bauliche Massnahmen rückgebaut werden können. Link bei Interesse, jedoch aus der Schweiz :flag_Switzerland:

  • Azrael


    Das Problem wird vermutlich sein, das der Schornsteinfeger, den Kamin bei einem Rücklauf nicht mehr frei geben würde.


    In Deutschland werden seit Jahren alte Öfen außer Betrieb genommen, diese müssen entweder modernisiert, erneuert oder komplett entfernt werden.


    Für offene Kamine gibt es eine Sonderregelung, da diese als "Deko" gehandelt werden.

    Sollte man hier allerdings nun so eine Kassette einsetzen, könnte es danach ggf.probleme geben

  • Genau so ist es.


    Offene Kamine haben eine Sonderzulassung. In alten DDR Gebäuden gilt der Bestandsschutz. Wenn man auch nur eine Feuerstelle im Haus verändert, einen anderen Ofen einbaut, den Badeofen austauscht... dann erlischt sofort für alles die Betriebserlaubnis und nach aktuell gültigen Vorgaben wird das dann berechnet... und die sind echt beschissen...


    Ungeachtet dessen habe ich die Kaminheizung da: wertiges Teil, knapp 2m Rohr die durchs Feuer gehen mit einem kleinen 25 Watt Lüfter.


    Testen kann ich das derzeit leider nicht, da die Temperaturen einen Abzug verhindern würden. Sobald es kalt wird geht's los, dann berichte ich mehr. Laut yt Videos sprechen wir über 350 Grad heiße Luft die das Rohr verlässt, wurde dort mit Thermometer gemessen...


    Ach ja, die Kaminheizung die ich hab soll 6kw bringen. Wenn man bedenkt das ein ordentlicher Ofen 7,5kW hat, dann sollte das ordentlich wärmen.

  • damit kann man den Wirkungsgrad der Holzverbrennung (Anteil Energie die im Holz war und nun als Nutzwärme in den Raum geht) von fast gar nichts auf wenig steigern. Also allemal besser als den gewöhnlichen offene Kamin, aber deutlich schlechter als ein traditioneller schwerer gemauerter Ofen, der die Wärme in sich speichert.

    Grundproblem ist, dass ein Kilo Holz 4kWh Energie liefert, was eine viel zu hohe Leistung zum Warmhalten eines Raumes ist denn ein Feuer, das so klein ist, dass ein Kilo Holz dem Wärmebedarf entsprechend langsam verbrennt, kann man nicht machen. Das geht nur mit einem Pelletsofen mit geschlöossener Brennkammer und Zwangsbelüftung.

    Die angegebenen 6 kW Leistung dürften einem normalen Kaminfeuer entsprechen, mit einigen Kilo Verbrauch pro Stunde.

    Natürlich wärmt das ordentlich, aber gerade das ist das Problem. Man hätte ja gerne nicht 6.5 kW, sondern bloss 1... 2kW aber das dauernd, damit die Raumtemperatur halbwegs konstant im Komfortbereich bleibt.

    Die beste Lösung für Stückholz ist eine Wärmespeicherung entweder in einem Warmwasserspeicher mit Zirkulation oder in der Masse des Ofens selber (Grundofen).

    Ansonst überheizt man bei vernünftigem Wirkungsgrad den Raum, oder man dreht dem Feuer die Luft ab und hat dann eine schlechte Verbrennung. Holz ist ein ausgasender langflammiger Brennstoff, den man nicht bei Luftmangel verbrennen sollte.

    Zum Feuer schauen und, weil es ja eh brennt, als Beitrag zum Heizen nett, aber nicht als ernsthafte Heizung zu gebrauchen.

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • jp10686


    Absolut richtig: ungeachtet der tatsächlichen kw Leistung dieser "Heizung für offene Kamine" ist es in jedem Fall eine Leistungssteigerung von nahezu Null auf 100 😁


    Ungeachtet der Tatsache, das sich im Haus noch eine Warmluftofenheizung sowie eine Warmluftölheizung und im Bad ein Badeofen befindet, sehe ich optimistisch großes Potenzial dieser "offenen Kaminofenheizung", evtl. auch als fast alleinige Heizung für das ganze Haus.


    Erklärung dazu.


    Für alle die es nicht kennen: eine herkömmliche Warmluftheizung basiert auf zwei Öffnungen in jedem Raum: aus der einen Öffnung strömt heiße Luft von der Ölheizung und/oder vom Einsatzofen. Die andere Öffnung ist in jedem Raum im Fußboden eingelassen, wo die "kalte Luft des Raumes" wieder angesaugt wird. Es ist ein Kreislauf der ausschließlich auf Thermik basiert, ohne elektrische Komponenten wie Lüfter o.ä.. Die Wärme wird also via Schächte in jeden Raum geleitet.


    Der offene Kamin befindet sich im Erdgeschoss. Wie von jp10686 geschildert würde der Raum mit dem offenen Kamin durch die enorme Heizleistung überhitzt werden. Auf Grund der Thermik wird die heiße Luft auch in den Schacht geleitet und dann von dort in die einzelnen Räume verteilt. Eine Überhitzung des Kaminraumes ist daher ausgeschlossen.


    Im Obergeschoss habe ich einen Badeofen, der auch in der Heizperiode betrieben wird, natürlich nicht 24/7 - sondern ausschließlich wenn man Baden oder Duschen möchte, also mindestens einmal täglich. Auch diese Wärme strahlt in alle Räume des gesamten OG.


    Kurz gesagt: Wenn die Heizung für den offenen Kamin funktioniert, dann mpsste ich den zentralen Einsatzofen und die Ölheizung nicht betreiben, zumindest bis zu einem gewissen Maß an Außentemperatur. Durch die 36er Wände hält sich die Wärme ganz gut...


    Wenn ich also bis zB -5 Grad mit dem Konzept fahren könnte, wäre das eine phänomenale Sache. Weil wenn ich was genug hab dann ist es Holz 😁


    PS.: Ja ich weiß, Holz kann man nie genug haben 😂😂😂

  • Ich bin ja in der unkomfortablen Lage einer Stadtmietwohnung. Da hier sinnvolle Heizalternativen nur eingeschränkt möglich sind, habe ich mir einfach ein paar Kilo Lavasteine besorgt, die sonst beim Grillen verwendet werden. Die kommen einfach mit an die Kochstelle und werden miterwärmt und ich hab zumindest für ein paar Stunden etwas zusätzliche Wärme. Ich habe keine Ahnung von Kaminen, aber wüsste jetzt nicht, warum ein paar Speichersteine da nicht auch helfen würden die Wärme noch etwas besser auszunutzen.

  • Ein Bekannter hat in seinem Haus einen offenen Kamin aus den 60ern. Schornstein ist in Ordnung, Kaminkehrer ist regelmäßig zur Kontrolle da. Soweit, sogut.

    Aber dieser Kamin ist in erster Linie dekorativ und nicht so richtig zum Heizen geeignet. Keine Speichermasse, die Wärme verschwindet puff! durch den Schornstein nach oben.

    Wie kann man den Kamin für den Ernstfall effizienter nutzen? Ein paar Ziegelsteine drin stapeln, die als Speichermasse dienen zB?

  • Gib mal bei google "Wirkungsgrad verbessern Offener Kamin" ein. In der Regel wird der Einbau einer Heizkassette empfohlen. Das ist praktisch ein Ofen ohne Gehäuse. Kost so ab 1000 €, bis etwa 3000 €, mit Einbau. Zu allererst mal den Kaminfeger zu einem Beratungsgespräch bitten, um die technischen Details zu ermitteln. Wie schauts mit Zuluft und Abgas aus, Querschnitte, usw.

  • Heizkassette ist bekannt, aber darum geht es nicht. Mein Bekannter will da jetzt nicht investieren, er heizt ca. dreimal im Jahr den Kamin an, das reicht ihm. Die Frage ist, ob der Gedanke im Krisenfall Steine in den Kamin zu legen, oder vielleicht daraus so eine Art Kamin im Kamin zu bauen, hilfreich ist? Ich würde meinen JA, aber es gibt vielleicht auch Argumente dagegen? Oder noch andere Ideen?

  • Ein größeres rechteckiges Blech so rechtwinklig biegen, dass es die Rückwand abdeckt und teilweise die Seitenwände. Dann auf Press einsetzen. Das sollte die Wärme mehr nach außen, also in den Raum, reflektieren.


    Habe mir sowas für meinen Dutch-Oven-Tisch gemacht, wenn ich da mal Feuer drauf mache, an das man sich später zum Wärmen setzen will. Strahlt spürbar weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von zOSh ()

  • Man kann mit solchen Tricks den Wärmegewinn von grottenschlecht auf sehr schlecht steigern.

    Früher hat man oft gusseiserne Ofenplatten hinter dem Feuer aufgestellt.


    Allermindestens muss der Rauchabzug des offenen Kamins eine dicht schliessende Klappe haben, damit er den Raum nur dann kühlt, wenn es ein Feuer darin hat.


    Dem gefühllten Gewinn an Strahlungswärme steht die grosse Menge warmer Raumluft entgegen, die durch das Feuer unkontrollierbar abgezogen wird.

    Wenn man einen nennenswerten Teil der Wärme im Raum haben möchte, muss man das Feuer einsperren. Erst mit der Erfindung geschlossener Öfen war es möglich, geheizte Stuben zu haben. Die Vorläufer der Zimmeröfen hatten noch keine Feuertüre, sondern einfach ein Ofenloch. Sie waren gemauert und vom Korridor her heizbar, damit man den Dreck und den Rauch nicht in der guten Stube hatte. Es gab noch keine Feuertüre, sondern einfach ein Ofenloch, das man mit einer Steinplatte verschliessen konnte.

    Später wurden Rauchabzug und Feuerloch konstruktiv getrennt. Daraus wurden bald Öfen mit Feuertüre und Luftregulierung. Das Feuer brennt in einem abgeschlossenen Raum, der gegenüber dem Zimmer Unterdruck hat (der Schornstein "zieht") und man kann die Verbrennung über Holzmenge und Luftklappe steuern.

    Daran fehlt es dem offenen Kamin, weshalb man damit nie etwas erreichen kann, was die Beziechnung Wirkungsgrad verdient.

    Also den Kamin lassen wie er ist und einen für Holz geeigneten Ofen aufstellen.

  • Man kann mit solchen Tricks den Wärmegewinn von grottenschlecht auf sehr schlecht steigern.

    Das würde in diesem Fall auch ausreichen. Eine Klappe um den Kamin zu verriegeln ist übrigens vorhanden.