... die Heizung im Winter ausfällt?

  • Wenn in einer Mietwohnung die Heizung ausfällt, muss der Mieter diesen Mangel unverzüglich dem Vermieter anzeigen.

    Wenn deswegen tagsüber eine Raumtemperatur von 20-22°C nicht mehr erreicht werden kann, liegt ein erheblicher Mangel vor, der zu einer Mietminderung (bis 100%) berechtigt. Allerdings liegt die Beweislast beim Mieter, man sollte in so einer Situation also täglich die Außen- und Innentemperatur dokumentieren (z.B. durch Abfotografieren einer entsprechenden Wetterstation/Thermometer mit Datums-/Zeitanzeige. Ich würde das auch dann empfehlen, wenn man eigentlich ein gutes Verhältnis zum Vermieter hat.



    Der Berliner Mieterverein erklärt den weiteren Ablauf:


    "Bleibt der Vermieter trotz Mängelanzeige untätig, darf der Mieter für eine alternative Beheizung, zum Beispiel durch Heizlüfter sorgen. Anschaffungskosten und erhöhte Stromkosten (erfassbar durch einen separaten Stromzähler) können vom Vermieter zurückgefordert werden."


    Zur Dokumentation des Heizstromverbrauchs würde ich einen Stromzähler mit Zwischenstecker verwenden, die kosten nicht die Welt und sind hinreichend genau. An den Zwischenstecker schließt man den Heizlüfter/Radiator an. Auch hier kann man täglich den Zählerstand abfotografieren.


    Man dürfte aber auch - als langjähriger Wohnungsnutzer - mit einem Vergleich des bisherigen Stromverbrauchs in den Vorjahren und der aktuellen Verbrauchsperiode den Anteil plausibel nachweisen können, der durch den Heizlüfter hinzugekommen ist.

  • Ehrlich gesagt, bei den derzeitigen Heizölpreisen denke ich, dass die Kosten des Stroms für einen Heizradiator und den Kosten für die Ölheizung ziemlich ähnlich sind.


    Was bitte soll ein Vermieter machen, wenn er beim Heizungsbauer anruft, dieser sagt (war heute bei mir so): "Tut mir leid, wir haben keinen Monteuer zur Verfügung, alle krank oder im Urlaub." Die Heizung ist z. B. heute Nachmittag ausgefallen, kommen kann frühestens jemand morgen Nachmittag. Der Versuch von einer anderen Firma jemand herzubekommen war ebenfalls erfolglos, weil : "kein Personal, sie können keine neuen Kunden mehr annehmen." Ich habe heute den kompletten Nachmittag damit verbracht, einen Heizungsmonteuer aufzutreiben oder den Heizkessel irgendwie selbst in Gang zu bringen. Leider beides erfolglos.


    In Deutschland haben Vermieter tatsächlich schlechte Karten; für Schadensersatz grundsätzlich zuständig, aber bei üblen Mietern, fast keine Chance, diese wieder los zu werden. Da braucht man sich nicht wundern, wenn viele Wohnungseigentümer die Wohnungen lieber leer stehen lassen, als diese zu vermieten, zumindest bei den Eigentümern, die nicht unbedingt auf die Mieteinnahmen angewiesen sind.


    Gruß Claudia

  • …Wartungsvertrag abschließen mit entsprechenden Konditionen bei den Einsatzzeiten/Notdienst.


    Wenn man nicht ganz blöd als Vermieter war sind die Kosten eh im Mietvertrag als Betriebskosten definiert (nur Wartung, keine Reparaturen):


    Heizungswartung: Welche Kosten dürfen auf den Mieter umgelegt werden? | DAHAG


    Eine Zusatzklausel für den Notdienst sollte ohne Kostenangabe als inkludiert im Wartungsvertrag genannt werden und vom Handwerksbetrieb in den anderen Positionen "unter gehen", dann kann dem Vermieter keiner ans Bein pissen, die Kosten tragen dann (indirekt) die Mieter selber und der Vermieter hat selber keinen Stress.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Da bei mir z.B. auch ein Brief von Naturstrom ankam, die Stromkosten steigen von 30 Cent auf 52 Cent / kWh

    ab 1.1.2023 wird wahrscheinlich der Unterschied Gas/Öl zu Strompreis wieder ähnlich sein.


    Und bei Eigentümern, die Wohnungen leer stehen lassen, wegen schlechten Mietern, hm

    Da kann ich nur sagen, zu blöd an gute Bekannte zu vermieten. Man findet immer einen Mieter dem man vertrauen kann, man muss sich nur selber darum kümmern, und sich Zeit lassen. Meine jetzige Wohnung miete ich seit 20 Jahren, den Zuschlag von der Vermieterin (die im selben Haus wohnt) habe ich bekommen, weil sie meine Schwester kennt, ihre beste Freundin mich empfohlen hat, die Vormieterin mich kannte, und wir selber uns auch dann an der Haustüre beim ersten Treffen erkannten, weil sie 10 Jahre vorher als Teenie genau gegenüber meines besten Freundes wohnte, und wir uns dadurch seit der Schulzeit (flüchtig) kannten.

    Wer Wohnungen oder Häuser als Mietobjekte erwirbt, ohne die Gegend und die Menschen genau zu kennen, geht halt ein Risiko ein. Wer das nicht eingehen will, sollte es lassen.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Was bitte soll ein Vermieter machen, wenn er beim Heizungsbauer anruft, dieser sagt (war heute bei mir so): "Tut mir leid, wir haben keinen Monteuer zur Verfügung, alle krank oder im Urlaub." Die Heizung ist z. B. heute Nachmittag ausgefallen, kommen kann frühestens jemand morgen Nachmittag.

    Ein paar Tage Heizlüfter werden den VErmieter nicht arm machen. Ggf. wird man sich als mieter auch nicht die mühe machen, wenn es ein kurzer ausfall ist. Aber bei mehreren Wochen muss etwas passieren. Das Ding ist ja auch, das nicht alle Elektroinstallationen ein Heizen auf Kompforttemperatur packen. Da kann es dann schnell dunkel werden oder schlimmer: Brände entstehen.

    aus DE gesendet....

  • Wartungsvertrag abschließen mit entsprechenden Konditionen bei den Einsatzzeiten/Notdienst.

    Und die Haustechnik regelmäßig vorausschauend warten. Wartung übersetzen viele Hauseigentümer leider fälschlich mit "(ab)warten, bis etwas ausfällt" und lassen es halt drauf ankommen. Besser ist es, verschleißbehaftete Technik vor dem Ausfall zu ersetzen. Z.B. nach Betriebsstunden. Beim Auto machen das die Leute, weil sie wissen, dass ein Motorschaden teurer ist, als regelmäßige Ölwechsel. Natürlich ist es blöd, wenn die Heizung ausfällt und man keinen Techniker herbekommt. Aber das ist unternehmerisches Risiko des Immobilieneigentümers. Wie er für solche Fälle vorsorgt, ist seine Entscheidung. Bei einem guten Wartungsvetrag kann er ggf. bei Nichterfüllung verschuldet durch die Wartungsfirma , die ihm entstehenden Folgekosten (Heizlüfter + Strom) gleich weiterreichen.

  • Ich bemerke bei den Beiträgen hier den Unterschied zu Theorie und Praxis.


    Der Heizungsausfall hat nicht unbedingt etwas mit der Wartung zu tun. Und die nicht durchgeführte Wartung hat auch überhaupt nichts mit "Abwarten des Vermieters" zu tun. Die Wartung wurde bisher jedes Jahr durchgeführt, nur dieses Jahr, gab es leider keinen Termin, der Heizungsbauer war damit beschäftigt, ganz viele neue Heizungen/Wärmepumpen oder was auch immer einzubauen und mangels Fachkräften sind die Kapazitäten nicht allzu hoch. Vermutlich ist der Einbau einer neuen Heizung auch lukrativer als die Durchführung einer Wartung. Jedenfalls habe ich dieses Jahr seit Mai mindestens 10 Mal wegen eines Termins für die Heizungswartung angerufen und wurde jedesmal vertröstet. Hatte übrigens noch nie so Probleme mit Handwerkern wie dieses Jahr, egal ob es der Elektriker oder der Maler war.


    Jetzt muss ich vielleicht dazu sagen, bei dem Objekt, das ich hier verwalten muss, gibt es insgesamt drei Heizkessel und einen Lufterhitzer. Und bei einem der Heizkessel hatte ich diesen Winter jetzt den 3. Ausfall, jedesmal mit der gleichen Fehlermeldung. D. h. der Heizungsbauer war schon 2 Mal hier und das Teil funktioniert trotzdem nicht fehlerfrei und fällt immer wieder aus.


    Alle jammern wegen Personal-/Fachkräftemangel und manchmal frage ich mich, woher dieser angebliche oder tatsächliche Mangel eigentlich kommt. Jeder Normalbürger muss doch irgendwie für seinen Lebensunterhalt sorgen. Menschen, auch arbeitsfähige haben wir genug in Deutschland, was genau arbeiten die denn?


    Sorry, falls ich hier etwas negativ rüberkomme, ich bin heute so genervt wegen der Heizungsanlagen. Hatte heute zwei Kessel, die ausgefallen sind. Mieter sind genervt, weil es kalt ist (das verstehe ich ja, kann es aber leider nicht ändern.) Der Heizungsbauer sagt, er habe niemanden der kommen kann und dann fängt auch noch das Warnsignal vom Druckspeicher-Aggregat, (an dem ein Merkblatt vom Tüv hängt, dass man bei Gefahr von Oelverlusten die Feuerwehr oder sofort das Wasserwirtschaftsamt anrufen müsse), wie verrückt zu piepen an. Dabei überfällt mich leichte Panik, weil ich mir gleich bildlich vorgestellt habe, irgendwo sei der 50.000 Liter Tank undicht. In meiner Not habe ich mich dann in die Betriebsanleitung für das Gerät vertieft und ganz mutig an dem Teil herumgespielt (ich bin technisch ziemlich unbedarft!). Und man glaubt es nicht, das Piepen hörte auf und der große Heizkessel lief wieder einwandfrei. Bin mal gespannt, was der Fachmann morgen dazu sagt, hoffe mal, dass ich da nichts falsch gemacht habe.


    Gruß Claudia

  • Es geht um eine WartungsVERTRAG in dem Noteinsäzze zeitlich definiert sind bis die Leute vor Ort aufschlagen. Nicht um Wartungen auf Zuruf, dazu sind die Heizungsbauer zu ausgelastet und nehmen lieber Aufträge mit wo sie neben dem Personalgewinn auch noch den Materialgewinn mitnehmen. Wartung ist immer gut sichert einen aber nicht 100% vor Ausfällen ab. Wie alt ist denn die Anlage?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ggf. wird man sich als mieter auch nicht die mühe machen, wenn es ein kurzer ausfall ist. Aber bei mehreren Wochen muss etwas passieren.

    So geschehen seinerzeit, als ich noch bei meinem Vater wohnte.


    Vermieterin wurde älter und tüddeliger. Zeit fürs Altenheim. Das verkaufte sie erfolgreich und genau in diese "Grauzone" fiel der Ausfall der Heizung. Ich kann die genaue rechtliche Situation nicht mehr rekonstruieren.


    Aber das Elend mit der kalten Wohnung dauerte etliche Wochen an. Fast zwei Monate? Neuer Eigentümer/Vermieter wollte zunächst nichts machen, weil es ja angeblich noch nicht in seine Zuständigkeit fiele. Der Schaden müsse ja vor dem Eigentümerwechsel aufgetreten sein und dann sei ja der alte Eigentümer zuständig. Und die alte Eigentümerin hat sich zurecht darauf berufen, dass das Haus nicht mehr ihres sei. Die Argumentation des neuen Eigentümers war in der Tat ziemlich windig und an den Haaren herbeigezogen.


    Ende vom Lied: Mein Vater hatte dann die Mietzahlungen eingestellt mit der Begründung, dass die Heizung ausgefallen war. Winter kurz nach der Jahrtausendwende in einem Altbau, bei dem man sich um Lüftung keine Gedanken machen musste, weil es auch bei geschlossenen Wänden zog wie Hechtsuppe und die Wände rundum nur der blanke Stein war.


    Kurzum: das Einbehalten der Miete hat den neuen Eigentümer wohl doch recht schnell überzeugt und wir bekamen eine neue Heizung. Möglicherweise wollte er die Miete über einen Anwalt eintreiben und der hat ihn, ob der eindeutigen Rechtslage, bildlich gesprochen, nur ausgelacht.


    Wirklich mit elektrischen Radiatoren oder Heizlüfter oder ähnlichem hatten wir in dieser Zeit nicht geheizt.

    Mein Vater war als Fernfahrer in dieser Zeit nur alle zwei Wochen zu Hause, meine Schwester hatte sich bei ihrem damaligen Freund verkrochen und ich war tagsüber in dieser Zeit von früh morgens bis spät abends in der Uni bzw. am Wochenende jobben. Geschlafen haben wir dann mit ein paar zusätzlichen Decken.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Nur soviel (bei allem Ärger in der Praxis):

    Der Vermieter hat die Mietsache in einem für den üblichen Gebrauch der Mtiesache tauglichen gebrauchsfähigen Zustand zu halten. Da ist kein Platz für die Frage, wer bei einer technischen Panne, wo der Mieter nichts zu verantworten hat, schuld ist oder zahlen muss. Wenn ich in der Kneipe eine nicht essbare Pizza kriege, muss mich auch nicht interessieren, was mit dem Koch los ist.

    Ich denke, wenn Mieter und Vermieter sich auf Augenhöhe begegnen, sind unverschuldete technische Pannen kein unlösbares Problem. Aber es gibt auf beiden Seiten solche und solche.

  • Alle jammern wegen Personal-/Fachkräftemangel und manchmal frage ich mich, woher dieser angebliche oder tatsächliche Mangel eigentlich kommt.

    Das ist eine interessante Frage, denn die Ausrede "wir haben niemanden" hört man ja immer mehr. Vermutlich hat das verschiedene Ursachen:

    - demografische Entwicklung (die Boomer-Jahrgänge gehen in Rente)

    - die aktuell "kinderschwachen" Jahrgänge meiden - schlecht bezahlte - Ausbildungsberufe im Dienstleistungsbereich

    - die Unternehmen haben sich verschlankt und Handwerksbetriebe, die bisher ausgebildet haben, tun das nicht mehr (ist ihnen zu anstrengend)

    - die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ist verpönt


    Ausbildungsbetriebe beklagen sich über die schlechte Qualität der Bewerber, tun aber aktiv nichts, um diese Mißstände zu beheben (Kooperation mit Schulen, berufsbegleitende Qualifzierung/Nachschulung) etc. Jammern ist einfacher.


    Innungen mauern sich mit bizarren Vorstellungen in ihre eigene Welt ein:

    Versucht mal, als E-Technik-Fachkraft, die kein Elektroinstallations-Meister ist, eine Anerkennung als Elektroinstallateur mit Konzession für Netzarbeiten zu bekommen.

    Die dt. Heizungsbauer- und Sanitärtechnik-Lobby DVGW versucht alles, dass Arbeiten an Wasserinstallationen künftig nur noch von DVGW-genehmen Meisterbetrieben durchgeführt werden dürfen (so wie es bei den Gas-, Heizungs- und Elektroinstallationsgewerken schon ist). Sie lobbyieren sogar in die Richtung, dass es für Privatpersonen keinen Zugang zu entsprechendem Material mehr geben soll (also keine Wasserhähne, Waschbecken und Armaturen etc. mehr in Baumärkten und dem freien Handel).

    Das E-Technik-Handwerk versucht schon seit Jahren, Installationsmaterial wie Steckdosen, Leitungen etc. aus dem Einzelhandel zu verbannen.

    Im Kfz-Bereich, speziell bei Nutzfahrzeug-Ersatzteilen ist es jetzt schon so: Verschleiß- und Ersatzteile z.B. für Bremsen bekommt man von den OEMs und den Fahrzeug-Herstellern als Laie meistens nicht mehr.


    Das alles in der Summe führt IMO zu der momentanen Verknappung von Fachkräften insbesondere im technischen Servicebereich. Paralle dazu kommt noch die grassierende Verantwortungsvermeidung in allen Bereichen. Niemand will mehr für irgendetwas den Kopf hinhalten. Auch die Fachleute selber kneifen, wenn es um pragmatische Lösungen geht, um z.B. eine angeschlagene Heizungsanlage noch über den Winter zu bringen. Da wird dann llieber auf den Hersteller verwiesen (verbaut man ein Neuteil, ist man bei der nächsten Fehlfunktion fein raus). Blöd, wenn der Hersteller dann nicht liefern kann.


    Wir sind als Gesellschaft sehr ängstlich geworden.

  • Innungen mauern sich mit bizarren Vorstellungen in ihre eigene Welt ein:

    Versucht mal, als E-Technik-Fachkraft, die kein Elektroinstallations-Meister ist, eine Anerkennung als Elektroinstallateur mit Konzession für Netzarbeiten zu bekommen.

    ja, wenn man das mit dem PV Zubau endlich mal richtig hochfahren möchte, muss es dafür abgespeckte Varianten geben. Ich würde gerne da etwas Trut investierrn, aber in meinem Alter geht hakt keine Wusbklfung mehr. Das dard dann Vollzeit max 6 Monate dazern oder Teilzeit ein hahr. U d es muss demnächst beginnen, das die Arbeitskräft dann auch einsetzbar sind.

    aus DE gesendet....

  • Alle jammern wegen Personal-/Fachkräftemangel und manchmal frage ich mich, woher dieser angebliche oder tatsächliche Mangel eigentlich kommt. Jeder Normalbürger muss doch irgendwie für seinen Lebensunterhalt sorgen.

    Das stimmt schon das jeder für seinen Lebensunterhalt sorgen muss, vielleicht hat sich nur mit der Zeit die Haltung zum "Womit/Wie" geändert.


    Wenn ich jetzt nur auf mich faule/verwöhnte Socke schaue und mir jetzt überlege ich müsste einen anderen Beruf ergreifen.


    Welche Dinge würde ich für mich als Ausschlusskriterien ansetzen?

    - Keine Schichtarbeit (bitte ein 9 to 5 Beruf)

    - Keine Wochenend- oder Nachtarbeit

    - Kein Notdienst / Rufbereitschaft

    - Keine Montagefahrten für mehrere Tage

    - Keine "Knochenarbeit" mit großer körperlicher Belastung

    - Keine Arbeit bei der man sich dreckig macht

    - Keine Arbeit mit erhöhtem Verletzungsrisiko

    - Keine Arbeit bei denen ich direkten Kundenkontakt habe


    Bitte eine Arbeit bei der ich eine vernünftige neudeutsch Work-Life-Balance habe. Und natürlich eine vernünftige Bezahlung!


    Okay, vielleicht habe ich jetzt bei der Aufstellung ein wenig übertrieben. Allerdings kann ich nur für mich sagen: Als Handwerker würde ich auch nicht arbeiten wollen. Und die Ansprüche wachsen auch an den eigenen Beruf.


    "Früher" haben die Kinder eben den Beruf erlernt den Papa, Mama, Opa, Tante hatten.

    Das gibt es so heute sehr viel weniger.


    Und gerade für die Berufe für die meine Ausschlusskriterien zählen finden sich deshalb, aus meiner eigenen Perspektive, immer weniger Fachkräfte.


    Aber zurück zum Thema Heizungsausfall:


    Gerade in so einer Situation ist es immer Gold wert eine Rückfallebene von Familie und Freunden vor Ort oder in der Nähe zu haben bei denen man unterkommen und sich so unterstützen kann. Gerade wenn diese dann einen Holzofen im Haus haben.

    Beziehungen sind das A und O in so einer Situation damit man nicht auf sich alleine gestellt ist.

  • Die dt. Heizungsbauer- und Sanitärtechnik-Lobby DVGW versucht alles, dass Arbeiten an Wasserinstallationen künftig nur noch von DVGW-genehmen Meisterbetrieben durchgeführt werden dürfen (so wie es bei den Gas-, Heizungs- und Elektroinstallationsgewerken schon ist). Sie lobbyieren sogar in die Richtung, dass es für Privatpersonen keinen Zugang zu entsprechendem Material mehr geben soll (also keine Wasserhähne, Waschbecken und Armaturen etc. mehr in Baumärkten und dem freien Handel).

    Echt jetzt? In welcher Welt leben die denn? Wenn es den Kram nicht mehr frei erhältlich im Baumarkt gibt, wird sich der Onlinehandel freuen. Wenn nicht der deutsche, dann der ausländische. Oder man holt sich den Kram selbst. Aktuell ist es zum Beispiel noch so, dass Elektroinstallationskrams (und vielfach anderes Gedöns) in deutschen Baumärkten billiger zu bekommen sind als in Schweden. Wenn das in Deutschland verboten werden würde, würde ich den Kram dann halt in Schweden kaufen. So viel höher ist der Aufschlag dann auch nicht. Und meine Wartezeit wäre mit drei bis vier Monaten auch nicht viel länger als wenn ich auf einen Handwerker warten müsste...


    Wie wollen die das durchsetzen? Abgabe von Elektro- und Sanitärinstallationsbedarf nur noch gegen Vorlage des Waffenscheins... äh des entsprechenden Gewerbescheins? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Baumärkte das in Deutschland so ohne weiteres mit sich machen lassen und sich für die planerische Unfähigkeit des Handwerks sich vor den Karren spannen lassen. Kostet sie nur unnötig viel Umsatz (die entsprechenden Handwerksbetriebe kaufen in der Regel nicht im Baumarkt ein, sondern haben ihre entsprechenden Lieferanten mit passenden Konditionen) und ist gleichzeitig mit erhöhtem Personalaufwand verbunden. Darüber hinaus ist für so eine Restriktion eine entsprechende Gesetzesinitiative erforderlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die entsprechenden Handwerkskammern beim Bundestag so gut Lobbyisten haben, dass sie so einen Blödsinn durchbringen könnten. Nicht einmal in einer Nacht- und Nebelaktion in irgendeiner doofen, langweiligen Nachtsitzung des Bundestages...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

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    Die dt. Heizungsbauer- und Sanitärtechnik-Lobby DVGW versucht alles, dass Arbeiten an Wasserinstallationen künftig nur noch von DVGW-genehmen Meisterbetrieben durchgeführt werden dürfen (so wie es bei den Gas-, Heizungs- und Elektroinstallationsgewerken schon ist). Sie lobbyieren sogar in die Richtung, dass es für Privatpersonen keinen Zugang zu entsprechendem Material mehr geben soll (also keine Wasserhähne, Waschbecken und Armaturen etc. mehr in Baumärkten und dem freien Handel).

    Das E-Technik-Handwerk versucht schon seit Jahren, Installationsmaterial wie Steckdosen, Leitungen etc. aus dem Einzelhandel zu verbannen.

    [...]

    Man sollte sich nochmal vor Augen halten, dass hier eine Lobby ein Monopol erschaffen will, welche personell überhaupt nicht in der Lage wäre, dieses Monopol zu bedienen :see_no_evil_monkey:


    Also 9 - 5 schaffe ich sicher nicht, aber den Rest erfüllt mein Job vollumfänglich. Allerdings muss ich zugeben dass ich, würde ich zu einem Jobwechsel gezwungen, komplett umsatteln würde und tatsächlich eine Ausbildung zum Schreiner, Zimmermann oder Forstwirt in Betracht ziehen würde. Da ich ein Sicherheitsmensch bin nehme ich allerdings lieber den Spatz in der Hand ... :person_shrugging:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wenn ich jetzt nur auf mich faule/verwöhnte Socke schaue und mir jetzt überlege ich müsste einen anderen Beruf ergreifen.


    Welche Dinge würde ich für mich als Ausschlusskriterien ansetzen?

    1. Keine Schichtarbeit (bitte ein 9 to 5 Beruf)
    2. Keine Wochenend- oder Nachtarbeit
    3. Kein Notdienst / Rufbereitschaft
    4. Keine Montagefahrten für mehrere Tage
    5. Keine "Knochenarbeit" mit großer körperlicher Belastung
    6. Keine Arbeit bei der man sich dreckig macht
    7. Keine Arbeit mit erhöhtem Verletzungsrisiko
    8. Keine Arbeit bei denen ich direkten Kundenkontakt habe
    9. Bitte eine Arbeit bei der ich eine vernünftige neudeutsch Work-Life-Balance habe.
    10. Und natürlich eine vernünftige Bezahlung!

    Ich sehe mich nun nicht gerade als faule Socke an. Verwöhnt vielleicht. Aber wenn ich mir deine Liste anschaue und mit meinem derzeitigen Job vergleiche...

    1. Kann als erfüllt angesehen werden, auch wenn es durch echte Gleitzeit relativiert wird
    2. Trifft für mein Hauptamt zu. Alles andere ist Ehrenamt und da auch nur, wenn ich mich danach fühle und Zeit oder Lust habe (grüne Kügelchen beachten!).
    3. Trifft für mein Hauptamt zu. Alles andere ist Ehrenamt und da auch nur, wenn ich mich danach fühle und Zeit oder Lust habe (auch hier die grünen Kügelchen beachten!).
    4. Dienstreisen über mehrere Tage sind planbar und haben mitunter mehrere Wochen oder teilweise mehrere Monate Vorlaufzeit und lassen sich dadurch entsprechend auch familiär einplanen
    5. Trifft auf mein Hauptamt zu und auch auf das Ehrenamt. In beiden Fällen kann es zu körperlichen Belastungen kommen, die eine Einzelperson überlasten würde, aber in beiden Fällen wird sehr großer Wert auf Arbeitsschutz gelegt.
    6. Trifft auf mein Hauptamt im Wesentlichen zu. Ansonsten: Was verstehst du unter "sich dreckig machen"? Selbst bei reiner Büroarbeit kann ich mich dreckig machen. Seien es Kugelschreibermarken im Gesicht oder an den Fingern, Toner an den Händen oder Kaffeesatz an den Händen. Für letzteres muss man sich schon ziemlich blöd anstellen.
    7. Trifft auf mein Hauptamt und Ehrenamt im Wesentlichen zu. Ansonsten: Ab wann fängt für dich "erhöhtes Verletzungsrisiko" an? Wenn du im Büro einen neuen Tacker bekommst und du jetzt dich in den ersten Wochen öfter als sonst selbst tackerst? Oder weil du im fließenden Straßenverkehr rumhopsen musst, womöglich auf der Autobahn?
    8. Trifft im Hauptamt im Wesentlichen zu, kann ich aber auch zu 100% vermeiden, wenn ich gerade keinen Bock habe. Im Ehrenamt trifft es zu 100% nicht zu und lässt sich nur durch Nichtmitmachen vermeiden.
    9. Trifft auf mein Hauptamt zu und fürs Ehrenamt auch, weil ich da selber entscheide, was ich mitmachen will (aber wenn, dann in der Regel auch konsequent).
    10. Trifft auf das Hauptamt zu. Beim Ehrenamt: Deswegen ist es Ehrenamt. Da gibt es keine Bezahlung.

    Scheiße, ich sollte tunlichst den Arbeitgeber NICHT wechseln, weil auch die übrigen Parameter stimmen: interessante und abwechslungsreiche Aufgabengestaltung, mindestens gute Vorgesetzte über mindestens drei oder vier Hierarchieebenen, sehr gute Kollegen in der eigenen Abteilung und erträgliche bis mindestens gute Kollegen in den anderen Abteilungen...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Die Handwerker-Lobby aka Innungen wollen mit aller Macht eine Aufweichung der bestehenden Ordnung verhindern und sind da teilweise leider auch erfolgreich. So gab war bis vor wenigen Jahren die Meisterpflicht beim Verlegen von Parkettfußböden oder beim Einbau/Austausch von Fertigelementen wie Dachfenstern abgeschafft. Das ist vorbei. Die Innungen setzten sich mit der so genannten "Rückvermeisterung"(sic!) diverser Berufe durch. Hauptargument der Innungen ist immer die Gefährlichkeit eines Gewerks und dass deshalb nur eine von der Innung qualifizierte Fachkraft (Meister) solche Gewerke ausführen darf. Bei der Planung und Installation von Stromanschlüssen ans Netz oder Gas-Installationen ist das ja noch einsehbar. Aber beim Parkett-Legen oder dem Anschluss eines Elektroherds oder einer Deckenlampe halte ich das für übertrieben.


    Was die Innungen befürchten, sind "amerikanische Verhältnisse". Dort darf - so das Klischee - jeder, der einen Hammer oder einen Akkuschrauber halten kann, ganze Häuser mitsamt der Installationen bauen und verkaufen. Gerne wird dann auch auf die angeblichen Folgen dieses Laissez-faire verwiesen: die bei Hurrikans auseinanderfallenden "Papp-Häuser" (wobei unsere Handwerker froh sein können, dass wir bislang noch keine derartigen Wirbelstürme hatten).


    Gerade für eine beschleunigte Durchführung von Wärmesanierungen in Bestandsbauten und natürlich den massiven Ausbau der Photovoltaik braucht es eine starke Vereinfachung der Voraussetzungen. Ironischerweise bedienen sich Elektroinstallationsunternehmen schon seit Jahren billiger angelernter Subunternehmer-Kolonnen, die die eintönige Arbeit der Modulmontage und Verkabelung durchführen - da ist vom Elektromeister und seinen Gesellen oder auch von Dachdeckermeistern in der Regel weit und breit nichts zu sehen.


    Um zum Heizungsthema zurückzufinden:


    Nach Murphys Gesetz fallen Heizungen grundsätzlich am Wochenende oder vor Feiertagen aus und natürlich nur im Winter. Vermieter/Verwalter sollten sich dieser Problematik bewusst sein und eben nicht abwarten, bis es einen Alarm an der Anlage und einen Stillstand gibt, sondern vorausschauend die Anlagen in Schuß halten. Das passiert in der Praxis erfahrungsgemäß nicht mal ansatzweise.

    Gerade die Vermieter größerer Einheiten sollten aber auch ein "Notfallpaket" bereithalten und z.B. eine Anzahl Ölradiatoren, Verlängerungskabel und Zwischenzähler einlagern. Das kostet pro Set keine 100€ und ist jahrzehntelang lagerfähig. Dann kann man bei den Mietern punkten, weil man schnell reagiert und sie nicht mit dürren Worten abspeist ("Besorgt euch halt nen Heizlüfter."). Von Heizlüftern würde ich übrigens abraten, wegen der deutlich höheren Brandgefahr und dass Kinder Sachen da rein stecken (oder die Finger). Abgesehen davon haben bei älteren oder sehr kalt gelagerten Heizlüftern die Motoren meistens Anlaufprobleme, was dazu führt, dass die Heizwicklung überhitzt und der Heizlüfter zum Rauchgenerator wird.

  • was hat das in der praxis für eine relevanz?


    Was passiert denn, wenn jmd. Ohne meistertitel ein parkette verlegt?

    Das ist nur im gewerblichen Bereich relevant.


    Du als Privatperson kannst da tun und lassen was du willst, musst dafür aber auch die Haftungsrisiken für deine eigenen Arbeiten übernehmen (Elektrik kannst du auch ohne Ausbildung verlegen, nur wird sich die Versicherung die Hände reiben, wenn deine Hütte abfackelt).


    Bei einem mit Meisterzwang belegten Gewerbe darfst du als Handwerker ein Gewerk nicht anbieten, ohne von der jeweiligen Innung/Handwerkskammer abgestraft zu werden. Frag mich nicht, wie hoch das taxiert ist. Muss aber wirksam sein.


    Dieses ganze Geschwurbele um den Meistertitel dient heute einzig und alleine dem Sichern von Pfründen und Aufteilung des Marktes. Damals im Mittelalter als das aufkam. Und auch heute noch. Mit Qualitätssicherung hat das meiner Meinung nach nur ganz entfernt zu tun. Wäre ja wenigstens ein Argument für einen Meisterzwang, wenn dann kein Pfusch am Bau betrieben würde.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • So, heute bin ich etwas entspannter. Der Heizungsmonteur war schon heute Vormittag da und hat den kleinen Heizkessel (für die Wohnungen und die Büros) wieder zum Laufen gebracht. Das Problem sei angeblich die Steuerung, die hätte einen "Schuss", d. h. der Kessel kann jederzeit wieder ausfallen. Ich hoffe bloß, dass die neue Steuerung jetzt endlich mal geliefert wird (wurde vor zwei Wochen bereits bestellt), nicht das der Kessel noch über Weihnachten ausfällt. Bin tatsächlich am überlegen, ob ich nicht für jede Wohnung wenigstens einen elektrischen Ölradiator kaufen und einlagern soll, die ich bei Bedarf an die Mieter verleihen kann. Wobei mir der Heizungsmonteur als Notlösung zur Überbrückung der Zeit bis die neue Steuerung geliefert wird, angeboten hat, ein größeres elektrischen Heizgerät an eine Starkstromsteckdose anzuschließen, so dass die Wärme am Kessel (fragt mich bitte nicht genau, habe nicht so richtig kapiert, wie das gehen soll) eingespeist werden kann, und dann normal über den Heizkreislauf in die Wohn- und Bürogebäude verteilt würde. Allerdings müsste man dann die Kabel über die Fenster von der danebenliegenden Werkstatt in den Heizraum führen, die dann ca. 2 m im Freien liegen würden. Er könne das alles soweit vorbereiten und umklemmen oder installieren, so dass ich im Notfall nur noch auf den Knopf drücken müsse.


    Jetzt wird morgen erst mal abgeklärt, bis wann wir mit der neuen Steuerung rechnen können. Falls das nicht zeitnah geschehen sollte, muss ich mir überlegen, ob ich das Angebot des Monteuers annehme oder ob ich volles Risiko fahre.


    Bei dem gestrigen Problem mit dem Warnsignal beim Druckspeicher des Leckwarngerätes habe ich anscheinend alles richtig gemacht. Es hat sich herausgestellt, dass ein kleiner Hebel eines Kugelhahns leicht verstellt bzw. fast geschlossen war. Der Monteur meinte gleich, der Hahn muss immer ganz geöffnet sein. Auf Nachfrage bei dem Lagerarbeiter des Mieters, ob an dem Gerät jemand etwas verstellt hätte, gab er zu, er sei vor zwei Tagen mit einer Stange aus Versehen dran gekommen und - da könnte ich mich wieder aufregen - passiert ist das nur, weil der Lagerarbeiter die Schutzhaube für das Gerät abnahm, um ca. 30 cm mehr Lagerfläche zu haben. Was glaubt der eigentlich, weshalb es Schutzhauben gibt???


    Gruß Claudia