Welche Baustoffe einlagern und für welchen Zweck?

  • Hallo,


    kürzlich flatterte ein Email Newsletter eines Baumarktes mit einer schönen Rabattaktion in mein Postfach rein. Das hat mich zum grübeln gebracht, was ich denn an Baustoffen in einer Krise benötigen könnte. Außer ein paar größere Bretter um z.B. ein Fenster zu vernageln und Eisenwaren wie Nägel, Schrauben, etc. ist mir nicht viel sinnvolles eingefallen.


    Daher meine Frage: Lagert ihr Baustoffe als Krisenvorrat ein, wenn ja was habt ihr eingelagert und zu welchem Zweck?

  • Zement, Fertigmörtel, -estrich, Putz , Fliesenkleber, Gips , alles was es in Säcken gibt, hat den Nachteil, daß es mit der Zeit durch den

    Sack wahrscheinlich Feuchtigkeit zieht und dann hart wird. Denkbar Bau- und Fliesenkleber im Eimer für kleinere Arbeiten mit Ytong oder dergleichen.

    Da machts dann auch Sinn ein paar Steine einzulagern. Schamott-/Ofenmörtel , umgefüllt in Gläser

    Im Freien gelagerter Sand und andere Zuschlagsstoffe können im Winter im nassen Zustand gefrieren und müssen dann aufgetaut werden, also entweder unter Dach lagern oder gut abdecken.


    Meine Tendenz geht da eher zu Trockenbaumaterialen . Für größere Flächen: Kanthölzer und Blechplatten ( Well- oder Trapetzbleche, gibts in manchen Baumärkten im Format ca. 1x 2m)


    Baustützen

  • Zement und dergleichen kannst du in Müllsäcke verpacken oder, wenns ewig halten soll, in die blauen Tonnen umfüllen.

    Für Kleinmengen eignen sich leere Weithalsflaschen, worin Fruchtsaft und dergleichen gehandelt werden.

  • wenns ewig halten soll, in die blauen Tonnen umfüllen.

    Aus Erfahrung: ist nicht ewig haltbar. Nicht mal 5 Jahre, selbst wenn der Deckel mit Frischlaltefolie und Tape zusätzlich abgedichtet wird.

  • Baustoffe würde ich nur bei einem konkret geplantem Bau-/Umbau bevorraten. Vor den Corona-Lockdowns hatten wir uns 1 Palette Gipsfaserplatten, Kanthölzer und mehrere Bund Latten liefern lassen und dann die Zeit zuhause genutzt, an der Einliegerwohnung in der Scheune weiter zu arbeiten.

    Ansonsten halte ich nur Reparaturmaterial vor:

    - Dachlatten

    - Gewebeplanen

    - Klebeband (Sicrall, Gaffatape, Alu)

    - Schrauben, Nägel, Winkel etc.

    - Plexiglaszuschnitte für Dachfenster

    - Dichtungen, Hähne, Ventile und Pumpen für den Sanitärbereich

  • Hi, danke für eure Antworten. Nach einem ersten Abgleich finde ich die Gewebeplane und Dachlatten sehr sinnvoll. Ich denke, davon werde ich noch was besorgen. Dazu noch Eisenwaren, die ich eh immer gebrauchen kann. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Hi,


    ist zwar kein Material aber ich habe auch diverse Bits, Bohrer, Sägeblätter, Trennscheiben, usw. eingelagert.


    Um Gewebeplanen sinnvoll nutzen zu können noch diverse Seile.


    VG Herzhaus

  • Ein Blick auf die Rohstoff-Importliste ist da bei den Überlegungen vielleicht auch noch ganz hilfreich. Kupfer und Stahl ist wohl etwas kritisch mit der politischen Lage gerade, evtl. auch Holz oder Alu wegen der Energiepreise. Und dann abgleichen, was da vielleicht an Reparaturen in den nächsten 2 Jahren anfallen könnte.

  • Ich habe ein paar Dachlatten, Dachfolie, Kanthölzer (8x8 + 10x10),

    Winkelverbinder, Silikon, 3 Säcke Sakret-Fertigbeton, Rotband,

    Baufolie(200my), Drahtstifte, Holz- und Sechskantschrauben bis

    160mm eingelagert. Darüber hinaus noch passende Dachziegel

    und Klinkersteine vom Vorbesitzer des Hauses.

    Für die Putzarbeiten am Rauchrohranschluss unseres neuen Kaminofens

    habe ich ca. acht Jahre alten Rotband aus dem Keller geholt; der war noch

    gut zu verarbeiten.

  • Ich meine sowas als Tipps mal in einem oder andrem Ratgeber oder vllt hier im Forum schon mal gelesen zu haben.

    Wer Hausbesitzer ist und vllt einen kleinen garten hat, wird sich über die zeit ein paar handwerkliche Fähigkeiten angeeignet haben. So kommt man selber ein wenig darauf. Vllt denkt man noch daran das etwas wichtiges kaputt gehen könnte und es ist Wochenende nach 16 Uhr und kein Notdienst verfügbar (oder eben eine Krise).


    Es muss ja nicht gleich ein Schaden durch Brand, Unwetter oder "Einbrecher" oder so sein der plötzlich passiert. Sondern einfach Verschleiss oder ein Unfall.


    Wichtig ist denke ich mal Das Eingangstüren und Fenster gut schliessen und gute Schlösser haben, d as Dachfenster dicht sind, das Wasserleitungen dicht sind, das Stromleitungen und vor allem Verbindungen und Endverbraucher fachmännisch ausgeführt sind... Und wenn man andere Dinge braucht oder diese ersetzen muss, das man sich ein wenig behelfen kann.

    Manches haben ja andere Schon kommentiert, passt soweit...


    Neben Werkzeug diverses Kleinmaterial:


    Eine Handvoll teile üblicher Elektroinstalattionen

    Schrauben verschiedener Sorten, Längen

    Bauholzreste nicht wegschmeissen, grössere Platten, Dachlatten,...

    Gewebeplanen, Folien

    Erstatztürschlösser und Beschläge

    Gewindestangen, Muttern, Unterlegscheiben,...

    Kleber/Dichtstoffe/Klebeband

    Verbrauchsmaterial bei Werkzeugen

    Dichtungen, Verbindungen für Wasserleitungen

    ...

    Die Liste kann man echt noch sehr viel weiter schreiben :winking_face:

    Gruß David

  • Hi, danke für eure Antworten. Nach einem ersten Abgleich finde ich die Gewebeplane und Dachlatten sehr sinnvoll. Ich denke, davon werde ich noch was besorgen. Dazu noch Eisenwaren, die ich eh immer gebrauchen kann. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Wir haben ja eine relativ große Werkstatt für Holz, Metall, Elektro eingerichtet (also für den Heimwerker gesehen)

    Einfach mal alles an Verbrauchsmaterial aufgestockt. Von Dachlatten bis Gas und Zubehör für das Schweißgerät.

    Von den verschiedensten Baustellen ist eh von allen Restmaterial vorhanden. Von Gips bis Dachpappe.


    Zusätzlich habe ich eben auch Gewebeplanen in verschiedenen Größen plus Seile und ich habe noch Wäscheleine dazu genommen.

    Gedanke, undichtes Dach z.B.

    Denk mal ein Sturm macht dir eine Fensterscheibe kaputt, mit was kannst du das kurzfristig abdichten ?


    Panzertape, etwas Silikon und Acrylmasse, Kabelbinder, Isolierband,

    Also Dinge mit denen man auch noch improvisieren kann gut aufgestockt.


    Und ja Dichtungen, für alles was man so brauchen könnte.

    Kommt ja auch immer darauf an wie gut man als Handwerker ist, je mehr man selber macht, umso mehr ist meist eh schon vorhanden.

  • Vorhanden sind:

    - Schrauben, Dübel, Nägel, Klammern und zugehöriges Werkzeug

    - verschiedene Kleb- und Dichtstoffe, Panzertape. "Maler Acryl" und fertige Spachtelmasse auch beruflich - das Zeug mag keine tiefen Temperaturen, bei der Lagerung aufpassen! Gilt wahrscheinlich für andere Massen auch

    - Holzteile (kanthölzer, Plattenreste) aus verschiedenen Projekten, notfalls könnten noch andere Reserven angezapft werden

    - Verbinder, also Winkel und Platten aller Art

    - ein paar m² Planen

    - Seile: vom 11mm Kletterseil bis zur 2mm Mauererschnur fast alles. Dazu Material zum Abspannen (Schlingen, Karabiner, Flaschenzug usw.)

    - Elektromaterial: Kabel, Dosen, Schalter, Klemmen, Installationsrohr starr und flexibel, Sicherungen

    natürlich fehlt noch was:

    - Wasserinstallation beherrsche ich nicht wirklich. Angedacht wäre eine Art Notfallkit, wenn es so was gibt und halbwegs erlernbar ist.

    - Metall: das fehlt mir echt. Im Sinne der Baustoffe denke ich da an Spließe (Stützen) und Träger um temporär abzustützen. Oder Bleche gegen Funkenflug, Rohre für sonstwas usw. Vielleicht geringe Mengen Baustahl, eher zum improvisieren, notfalls kann Beton auch dabei sein.

  • Um die Jahrtausendwende hab ich viel mit "gelernten DDR-Bürgern" zusammengearbeitet. Zement für Privat gab es nur im Winter Da kann man ihn naturgemäss kaum verarbeiten und lagern? das war bis in die warme Jahreszeit auch schon eine Herausforderung.

    Es kann schon funktionieren, klar, aber auch wenn solche Baustoffe augenscheinlich noch "gut" sind, kannst du das beurteilen ob sie es auch wirklich noch sind, besonders nach mehreren Jahren?

    Zement für den Gartengrill wird wohl unkritisch sein, aber ...

  • Bedingt durch eine Erfahrung in jungen Jahren (Hochwasser im Haus, Strom abgeklemmt) habe ich durch meinen Vater dann auch gezeigt bekommen, Werkzeug udn Material vorrätig zu haben, was ohne Strom funzt.

    Wir mussten damals ein Fenster dichtmachen, da kam die Spanplatte und der Fuchsschwanz zu Einsatz, sowie Hammer und Nägel.


    Darauf habe ich mich auch teils ausgerichtet.

    Durch Umzug in ein 2 Familien Haus, wo ich auch viel machen kann, liegen in der Gatage und dann später im Keller: OSB Platten, Dachlatten inkl Planen und Co um Fenster abzudichten.

    Dazu kommen die Dichtungssets mit, wenn ein Eckventil oder so undicht wird. Manche Warmwasserleitungen haben Dichtungen die bei kalten Wasser undicht werden (flachdichtender Doppelnippel, kein Scherz)

    Sowas ist dann auch vorhanden.


    Und halt eben, stromloses Werkzeug zum verarbeiten und bearbeiten von vielen Materialien

  • Aus Erfahrung: ist nicht ewig haltbar. Nicht mal 5 Jahre, selbst wenn der Deckel mit Frischlaltefolie und Tape zusätzlich abgedichtet wird.

    Bei mir hats geklappt. Du musst natürlich die Dinger nehmen, wo der Deckel eine Rille mit Gummidichtung hat, und die Metallsicherung montieren.

    Man kann es auch vakuumieren, ist halt umständlicher.

    Ach ja, für kleinere Mengen (wenige Kilo) sind leere Flüssigwaschmittelgebinde geeignet: ausspülen, ganz trocknen (ein paar Tage verkehrtrum an die Sonne stellen) und über Weithalstrichter (oder abgesägte Fruchtsaftflasche) befüllen. Die sind dicht, und man hat jederzeit bequem Zugang für Kleinmengen für Baureparaturen und dergleichen.

  • - Wasserinstallation beherrsche ich nicht wirklich. Angedacht wäre eine Art Notfallkit, wenn es so was gibt und halbwegs erlernbar ist.

    Erste Massnahme, wissen wo der Haupthahn ist, und den ab und zu betätigen. Die sitzen sonst gerne fest, wenn sie jahrelang nie betätigt werden.

    Bei modernen Installationen mit Pressfittigen kannst du ohne Gerät nichts machen, ansonsten brauchst du Hanf, Dichtpaste, eine *gute* Rohrzange, einen oder zwei *gute* verstellbare Schlüssel mit grosser Maulweite, und vor allem Erfahrung, wieviel Gewalt angemessen ist. Dann solltest du wissen, wie herum ein Rechtsgewinde aufgeht, auch wenn du im Fach unter der Spüle liegst und nicht richtig beikommst.

    Ich betone *gut*, weil billige Ware die Überwurfmuttern ruiniert und man ab und zu doch etwas murksen muss.

    Dann wäre eine Spirale für die Abflussreinigung zu empfehlen. Lagerhaltung für ab und zu kaputt gehende Teile ist schwierig, weil der Zoo an solchen sehr weitläufig ist und man dann zwar drei Kisten voll Kram hat, aber gerade nicht das, was eben kaputtgegangen ist.

    Falls du einen Wasserfilter hast, ist natürlich der Schlüssel dazu und eine Ersatzfilterpatrone an einem Ort, vorhanden, wo man sie dann auch findet.

  • Du musst natürlich die Dinger nehmen, wo der Deckel eine Rille mit Gummidichtung hat, und die Metallsicherung montieren.

    Hi,


    ja, hatte ich. Über den Metallspannring hatte ich dann zusätzlich die Frischhaltefolie gewickelt und mit Tape über den gesamten Umfang fixiert. Trotz trockener, dunkler Lagerung nicht mehr zu gebrauchen. Dunkel, weil auch Tape von Markenherstellern langfristig nicht UV-Beständig ist.


    Werde noch einen Vesuch mit stapelbaren 5l-Kunststoffkanistern starten. Die Kanister, in denen destilliertes Wasser, Reinigungsmittel usw vertrieben wird.


    VG Herzhaus

  • ALso neben Nägel, Schrauben, viel Tape und diverse Reparaturmörtel, schaue ich das ich immer eine gewisse Menge Dachlatten und Kanthölzer auf Vorrat habe. Zudem habe ich stand jetzt OSB Platten von der Fläche aller Fenster hier im Haus auf Lager, sowie 1K Bauschaum. Falls man die Bude mal wirklich dicht machen muss.

  • Hy

    Bei Folie und Planen möchte ich Teichfolie noch ins Spiel bringen. Laut Suchfunktion wird die hier und da schon verwendet.

    Sie ist robust und hat je nach Dicke ein entsprechendes Eigengewicht. Ich habe immer Stücke davon auf Lager. Kleine Stücke lassen sich zB. unter Holzkonstruktionen als Feuchtigkeitsschutz legen, oder Steckdosen/Schalter etc., zusätzlich schützen. Abdeckungen (für Brennholz) sind mit einem Stück entsprechend großer Teichfolie dicht. Über vieles, was mal eben schnell dezent verschwinden oder gegen Nässe geschützt werden muss, lässt sich Teichfolie werfen. Auf Grund des hohen Gewichtes flattert meist nix und es muss weniger also auch dezenter gesichert werden. Die meist schwarze Farbe erwärmt das darunter liegende in der Sonne sehr (kann man sich zunutze machen), die Folie wird in der Sonne auch weich und geschmeidiger. Auch als Unterlage bei verschiedenen Arbeiten (auf dem Rasen zB.) nehme ich gern ein Stück. Die Folie lässt sich abfegen/ abwaschen, sauber schneiden und kleben/schweißen (selber nicht ausprobiert). Zum Befestigen reichen mir meistens die speziellen Nägel, die auch für Dachpappe verwendet werden.

    Auf Grund des Gewichtes und der Dicke ist sie schwerer einzulagern als Baumarktfolien, die dadurch in größeren Abmessungen Vorteile hat. Auch unterliegt Teichfolie einem Alterungsprozess und wird durch Sonne irgendwann hart und dann brüchig, doch dann fleddert sie nicht so wie billige Gewebeplane.

    Wenn ihr die Möglichkeit habt, guckt euch die Folie mal an oder guckt nach Reststücken. Ich bevorzuge dabei immer neue Folie. Folien, die ich gesehen habe, die schon in der Erde, also als Teich verwendet wurden, waren zu hart, um damit noch etwas anfangen zu können.


    Gruß

    Witness