Lieferengpässe Medikamente

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  • Das ist ein Skandal

    Das ist ein RIESENSKANDAL!!!!!!

    Anfang November verstarb meine Mutter nach langer Krankheit friedlich daheim, umgeben von mir und der Pflegerin.

    Friedlich deshalb, weil ein ausgezeichnetes Palliativteam uns mit ausreichend Morphinpflaster und genügend Morphiumampullen versorgt hat, sodass wir sie in ihren letzten Tagen schmerzfrei halten konnten.

    Ich mag mir nicht vorstellen, dass sie vielleicht ein paar Monate länger durchgehalten hätte und ich jetzt vielleicht um jedes Pflaster, um jede Ampulle betteln müsste, während sie, wie anfangs leider geschehen, vor Schmerzen weint (... und sie war ihr Leben lang sehr tapfer und hart im Nehmen...)

    Ich bin fassungslos!!!!!!!!

  • Gestern hat mein Kind Antibiotikasaft verordnet bekommen, nach dem Anruf in der 27. Apotheke hab ich aufgehört zu zählen. Schlussendlich bin ich etwa 100 km zu einer Apotheke gefahren die noch einen Saft vorrätig hatte.


    Glücklicherweise hatte ich einen auf Vorrat, aber den wollte ich natürlich gleich wieder nachgefüllt wissen., bei den Zuständen.


    Das wird immer schlimmer.

  • Gestern hat mein Kind Antibiotikasaft verordnet bekommen, nach dem Anruf in der 27. Apotheke hab ich aufgehört zu zählen. Schlussendlich bin ich etwa 100 km zu einer Apotheke gefahren die noch einen Saft vorrätig hatte.


    Glücklicherweise hatte ich einen auf Vorrat, aber den wollte ich natürlich gleich wieder nachgefüllt wissen., bei den Zuständen.


    Das wird immer schlimmer.

    Mir fehlen die Worte!

    Wie alt ist denn Dein Kind?

    Ich weiß gar nicht, ab wann Kinder Antibiotika in Tablettenform bekommen können, aber ich war vor ein paar Tagen extrem entzückt, dass jetzt alle meine Kids in der Lage sind, Tabletten zu schlucken.

    Das beruhigt mich jetzt wenigstens im Hinblick auf die Fiebersaftgeschichte.

  • Gestern hat mein Kind Antibiotikasaft verordnet bekommen, nach dem Anruf in der 27. Apotheke hab ich aufgehört zu zählen.

    Hier in der Region Nürnberg genauso.

    Der Apotheker in unserem Viertel versucht (leider recht erfolglos) für den Notdienst am Wochenende ein paar Fläschen aufzutreiben,


    Auch für Erwachsene ist aus der Gruppe der Penicilline (u.a. Amoxicilin) schwer was zu bekommen.

    Ich war aufgrund eines Infekts beim Arzt, schon dort wurde mir gesagt, dass eine Menge Patienten erneut kommen für ein anderes Rezept, da die o.g. nicht zu bekommen sind.

    Problem: sie dürfen wohl aus abrechnungstechnischen Gründen nix anderes verschreiben


    Ursache laut Apotheker:

    Zur Zeit extreme Nachfrage trifft auf *keine Lagerhaltung* udn die Herstellung ist mittlerweile recht komplex: eine Vielzahl von Komponenten aus China, Indien und anderen Ländern. Wenn da auch nur ein Stöpsel für eine Ampulle bei einem Zwischenprodukt nicht verfügbar ist, hakt die ganze Kette und die Produktion fürs Endprodukt ist gestoppt. Und es es hakt immer mal wieder, aber an verschiedenen Bestandteilen.

  • Ursache laut Apotheker:

    Zur Zeit extreme Nachfrage trifft auf *keine Lagerhaltung* udn die Herstellung ist mittlerweile recht komplex: eine Vielzahl von Komponenten aus China, Indien und anderen Ländern. Wenn da auch nur ein Stöpsel für eine Ampulle bei einem Zwischenprodukt nicht verfügbar ist, hakt die ganze Kette und die Produktion fürs Endprodukt ist gestoppt. Und es es hakt immer mal wieder, aber an verschiedenen Bestandteilen.

    :person_facepalming: :person_facepalming: :person_facepalming: :person_facepalming:

    Sowas regt mich wirklich auf.

  • Mir fehlen die Worte!

    Wie alt ist denn Dein Kind?

    Kind wird 3 also Tabletten sind leider noch keine Option :frowning_face:

    Mich schockiert das wirklich. Mein Hausarzt meinte noch, als ich ihn vor Wochen zu einem Privatrezept genervt habe, "es sei angespannt aber irgendwo bekommt man immer was". Naja, "irgendwo" war jetzt 100km entfernt und nach vielen Telefonaten. Das nächste mal gibts dann nichts mehr?


    Problem: sie dürfen wohl aus abrechnungstechnischen Gründen nix anderes verschreiben

    Alternativen sind leider auch keine zu bekommen, hab ich auch abgefragt. Normalerweise gibt es so 7-10 Alternativen, davon ist aber auch nichts erhältlich.

  • Gestern hat mein Kind Antibiotikasaft verordnet bekommen, nach dem Anruf in der 27. Apotheke hab ich aufgehört zu zählen. Schlussendlich bin ich etwa 100 km zu einer Apotheke gefahren die noch einen Saft vorrätig hatte.


    Und der Apotheker war nicht in der Lage, Tableten zu mörsern und mit was zu mischen zu mischen?

    Rezept sollte er ermittel können.

    Bei der Apotherndichte sollte es ja reichen, wenn eine Apotheke im Umkreis die "Produktion" aufnimmt.

  • Und der Apotheker war nicht in der Lage, Tableten zu mörsern und mit was zu mischen zu mischen?

    Tabletten sind ja auch so schwer zu bekommen und mörsern von Tabletten bin ich skeptisch. Da ich einen Saft hatte, wollte ich zum einlagern wieder so einen haben. Ein Apotheker erzählte, dass er dran ist die Rohstoffe zu besorgen, aber es fehlt ihm noch was, damit er so einen Saft selber herstellen kann.

  • Bloß nicht Krankwerden jetzt… :winking_face_with_tongue:


    Passend dazu:


    https://www.rnz.de/region/rhein-neckar_artikel,-Notstand-Kinderaerzte-und-Apotheker-warnen-vor-Antibiotika-Mangel-_arid,1086062.html


    Bloß nicht krank werden? Antibiotika sind in Bremerhaven Mangelware
    Der Bremerhavener Apotheker Thomas Anthes hat im Lager kaum noch Antibiotika. Das geht fast allen so. Dürfen wir jetzt nicht mehr krank werden?
    www.nord24.de


    Antibiotika-Engpass bei Kindern hält an
    Der Antibiotika-Engpass des Winters 2022/2023 scheint vor allem in der Pädiatrie noch nicht überwunden zu sein. Ab April sollen jetzt laut AMK Chargen von…
    www.deutsche-apotheker-zeitung.de

  • Ich komme gerade vom Tierarzt (der Gott sei dank noch die Medikamente da hatte, die ich gerade für einen der Hunde brauche)


    Die Tierärztin erzählte mir, dass eine befreundete Kinderärztin sie gerade (spaßeshalber/sarkastisch) gefragt hat, ob sie sich ein bisschen Amoxicillin in der Tierarztpraxis abholen darf?

    Die Kinderärzte hängen mehr am Telefon, als zu behandeln, um die benötigten Medikamente für ihre kleinen Patienten ranzuschaffen.

    OT: "Wir haben hier einen Ansturm von Kindern mit so schwerer Ohrentzündung, dass ihnen der Eiter aus den Ohren läuft und bekommen keine Medikamente bei!"

    Eine einzige Apotheke in der Region hat noch Amoxicillin. Der Inhaber ist ein Syrer. Meine Tierärztin: "Der war wohl schlauer und vorausschauender und hat rechtzeitig eingelagert".

    Sprechstundenhilfe: "Vielleicht hat der auch andere Quellen?" Tenor: "Egal, Hauptsache, man bekommt es dort noch."


    Ansonsten bekommen die Kinder jetzt nämlich weiter die Medis für Erwachsene und reagieren mit Magenproblemen darauf. :crying_face:

  • Apothekerin sagte mir die erwartete Entspannung sollte schon längst da sein. Stattdessen geht es noch immer in die verkehrte Richtung.

  • Apothekerin sagte mir die erwartete Entspannung sollte schon längst da sein. Stattdessen geht es noch immer in die verkehrte Richtung.

    Den Eindruck hab ich auch.

    Und sagen wir es mal so, die Ärzte mit denen ich so Kontakt habe sind alles andere als optimistisch oder entspannt.

    Du hörst ihre Fassungslosigkeit aus jedem ihrer Worte.

  • Es ist auch in der Notfallmedizin nicht anders. Seit einem guten Jahr bekommen wir jedes Monat andere Produktnamen als Alternative zu den eigentlichen Notfallmedikamenten. In einem System, das auf schnelles Auffinden der richtigen Medikamente in Stresssituationen angewiesen ist und mit Alphabetischer Reihenfolge und Farbcodierungen aufbaut ist das natürlich absolutes Gift. Vor allem, weil dann der Wirkstoff, der gerade erst unter "C" mit "grün - weiß" zu finden war jetzt plötzlich unter "N" mit "weiß - blau" läuft (wo man sich vielleicht gerade erst an die Bezeichnung VOR "C" gewöhnt hatte. Und bei C hatte es eine Dosierung x und bei "N" jetzt plötzlich "x mit Faktor 10".

    acta, non verba - viribus unitis

  • Wie es aussieht kommt Bewegung in den Arzneimittelmarkt. Man versucht mittels "Geldspritze" die Pharma-Konzerne dazu zu bringen mehr und zeitnah zu produzieren.....


    Besonders Interessant finde ich die Tatsache das man dabei jetzt wirklich auf das Anlegen eines 3- Monats Vorrats für wichtige Medikamente hinaus will.

    Liest die Bundesregierung hier mit ?


    Zitat aus "N-TV.DE" :


    Im letzten Winter mangelte es an vielen teils lebenswichtigen Medikamenten. Das Bundeskabinett will vorbauen und bringt ein Gesetz auf den Weg. Das soll mehr Generika auf den Markt bringen. Pharmakonzerne dürfen künftig einmalig ihre Preise deutlich anheben.
    Die Lieferengpässe bei bestimmten Arzneimitteln stellen viele Menschen vor große Probleme. Das Bundeskabinett verabschiedete einen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der das Problem beheben soll. Ein Kernpunkt: Der Kostendruck auf die Pharmahersteller soll gesenkt werden, damit die Produktion der Arzneien lohnenswerter wird - etwa durch die Abschaffung von Festbeträgen und Rabattverträgen bei bestimmten Mitteln.


    "Auch in der Arzneimittelversorgung haben wir es mit der Ökonomisierung übertrieben", erklärte Minister Lauterbach nach dem Kabinettsbeschluss. "Das korrigiert die Bundesregierung mit Augenmaß." Deutschland solle "wieder attraktiver als Absatzmarkt für generische Arzneimittel" werden. Zudem sollten europäische Produktionsstandorte gestärkt werden. Verbessert werden sollten auch die Reaktionsmechanismen: "Lieferengpässe wie im jüngsten Winter wollen wir damit vermeiden", erklärte der Minister.


    Die Lieferengpässe hatten zuletzt laut Ministerium in manchen Bereichen auch die Versorgung mit lebenswichtigen Arzneien gefährdet - etwa bei Krebsmitteln, bei Antibiotika und bei Kindermedikamenten. Lauterbachs Entwurf sieht eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Behebung des Problems vor.


    Preise können einmalig massiv steigen

    Für Kinderarzneimittel etwa sollen die Preisregeln gelockert werden, Festbeträge und Rabattverträge werden abgeschafft. Die Pharmaunternehmen können ihre Abgabepreise einmalig um bis zu 50 Prozent des zuletzt geltenden Festbetrages anheben. Anfang Februar waren die Festbeträge für bestimmte Kinderarzneien für zunächst drei Monate ausgesetzt worden. Die Preisregeln können auch bei anderen Arzneien im Falle einer "Marktverengung" gelockert werden. "Gibt es zu wenig Anbieter, können Festbetrag oder Preismoratorium einmalig um 50 Prozent angehoben werden", erklärte das Ministerium.


    Die sogenannten Austauschregeln für Apotheken sollen vereinfacht werden. Ist ein Arzneimittel nicht verfügbar, dürfen Apothekerinnen und Apotheker ein wirkstoffgleiches Arzneimittel abgeben. Für den Austausch sollen Apotheken und Großhändler einen Zuschlag erhalten.


    Im Bereich der Antibiotika sollen die Kassen verstärkt auf Mittel aus europäischer Produktion zurückgreifen. Es soll nicht nur der billigste Anbieter weltweit zum Zuge kommen, sondern auch der günstigste Anbieter aus der EU. Dadurch werde die "Anbietervielfalt erhöht", erklärte das Ministerium. Die Anreize für die Pharmaindustrie zu Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika würden verstärkt.


    Außerdem sollen Vorräte für wichtige Medikamente für drei Monate angelegt werden. "Dies beugt kurzfristigen Lieferengpässen beziehungsweise gesteigerten Mehrbedarfen vor", erklärte das Ministerium.


    Zitat Ende


    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Deutsches Gesetz löst Bedenken aus

    Die Lieferengpässe bei wichtigen Arzneimitteln stellen viele Menschen vor große Probleme. In Deutschland wurde am Mittwoch ein Gesetz verabschiedet, wonach u. a. der Preis von Kindermedikamenten von den Herstellern um bis zu 50 Prozent erhöht werden darf. In Österreich könnte das das Problem verschärfen – und sowohl eine langfristige Strategie als auch kurzfristige Abhilfe fehlen weiter.

    Auf der anderen Seite heißt es dann, dass es keine Auswirkungen auf uns hat.

    Sozialversicherungschef Peter Lehner bezeichnete den deutschen Gesetzesentwurf am Donnerstag im Ö1-Mittagsjournal als „europäisch unsolidarisch“. Er schließe aber aus, dass Deutschland nun mehr Medikamente bekommt als Österreich.

  • Nicht wirklich ein Lieferengpass, aber es passt trotzdem zum Titel:


    Diese Woche habe ich 2 Online-Zeitungsartikel gelesen, das überlegt wird den Wirkstoff "Pseudoephedrinhydrochlorid" nicht mehr ohne Rezept zu erlauben. Also nicht mehr "over the counter" sondern nur noch über Rezept.


    Pseudoephedrinhydrochlorid wird in Erkältungs und Sinusitis/Schnupfen/Allergie Mitteln eingesetzt. Z.b. Aspirin Complex, Rhinopront, Reactine Duo, Ibu Grippal, Wick Day&Night. Er lässt die Schleimhäute abschwellen und erleichtert das Atmen.


    Keine Ahnung ob es nur eine Vorüberlegung/Gerücht ist - mir würde der Wirkstoff fehlen.

  • Mein Mann meinte, das liegt daran, dass man mit Pseudoephedrinhydrochlorid Chrystal Meth herstellen kann. Kam letztens in einer Reportage. 🤷