Schlafen im ungeheizten Zimmer

  • angeregt durch @Traumgartens Beitrag habe ich mal durchüberlegt, wie man in einem ungeheizten Zimmer, ganz egal aus welchem Anlass oder bei welchem Szenario, komfortabel schlafen kann.


    Also in einem vor Regen und Wind geschützten Zimmer und in einem Bett mit Matratze, im Unterschied zur Situation Outdoor-Biwak.


    Folgende Punkte sind mir dazu eingefallen:

    - Bett nicht an einer kalten Außenwand

    - Warmer Matratzenüberzug

    - dicke wintertaugliche Bettdecken, auf österreichisch Tuchent

    - Flanellbettwäsche verwenden, kein Satin oder Seide

    - lange Schlafkleidung, ebenfalls aus Flanell oder Frottee, kein Satin oder Seide

    - am besten mit Bündchen an Hand- und Fußgelenken

    - zusätzliche Schlafkleidung: zB Thermounterkleidung, Socken, oder in den letzten 100 Jahren sehr außer Mode gekommen: Schlafhaube bzw. Nachtmütze


    Mit dieser Ausstattung haben jedenfalls noch unsere Groß- bzw. Urgroßeltern prima auch kalte Winter im unbeheizten Zimmer überstanden. Mit Eisblumen an den Fenstern.


    Zusätzliche Maßnahmen:

    - Zu mehreren in einem Bett oder zumindest in einem Raum schlafen

    - Bett mit Wärmflaschen vorwerfen

    - Schlafzimmer neben einem geheizten Raum einrichten, traditionell neben der Küche oder bei Bauern oberhalb vom Kuhstall :winking_face:

    bin grad sehr froh, dass ich dier vier jahreszeitendecke statt einfach einer dickeren 220x240 bettdecke beim schwedischen möbelhaus bestellt zu haben.


    ...


    Aktuell schlafe uch im langen schlafi mit tdhirt drubter, weil es mir mut drr decke zu kalt ist.

  • Kann den Artikel nicht lesen; aber ein sehr gutes Bettzeug ist schon sehr viel wert.


    Zu Kinderzeiten auch manchmal mit Eis auf der Bettdecke aufgewacht..

  • [...] kein Satin oder Seide

    Seide hat, obwohl dünn und "grazil", durchaus ein beachtliches Wärmevolumen. Gerade als Schlafwäsche ist es auch im Hinblick auf das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen sowie Trocknungsverhalten interessant, zudem ist sie temperaturausgleichend.


    Ich (Frostbeule:index_pointing_up:) weine noch immer in jedem kalten Winter meinen langen Seiden-Unterhosen von Pro Idee nach, aber nach +10 Jahren waren die halt durch und der Preis hatte sich zwischenzeitlich dann vervierfacht :face_with_rolling_eyes:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Was wären denn hier einmal Empfehlungen für entsprechendes Bettzeuch ?!


    Gibts da Daten, wie beim Schlafsack ?


    Hab ich mich ehrlich gesagt noch nie mit auseinander gesetzt….


    Ist das nach dem Motto :

    Kauf ich mir ein neues Auto, oder lieber ein Bett ?!


    Unser Kram is von Ikea ( bis auf die Supermario Bettwäsche )

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Gibts da Daten, wie beim Schlafsack ?

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    Gibt schon eine Einteilung mit Wärmepunkten, aber ob die genormt ist und wirklich herstellerübergreifend ist, weiß ich nicht.

  • Ja... also man sollte sich beraten lassen im Fachhandel.

    Dachte ich auch nicht... was kann man da schon falsch machen? :winking_face:

    Man sollte aber nicht jeder Matratzenwerbung nachgehen.

    Fachgeschäfte bringen auch Matratzen oder Decken zum testen.


    auch ohne Werbung oder einfach und günstig oder das edelste... regelmässige Reinigung, Waschen, und nach ein paar jahren eventuell aussondern.


    Nu hab ich ne teure Matratze, nen teures Kopfkissen wo man die Höhe und härte "einstellen kann" und ne Federkerndecke aus fair gehandelten Federn. (aber auch neine Verwandte die in dem uralten inhaber geführten Fachgeschäft arbeitet) :winking_face:


    Zum Thema: hab ich mir noch keine gedanken gemacht, ist immer etwas kühl in dem Raum. Aber alles gut.

    Gruß David

  • Seide hat, obwohl dünn und "grazil", durchaus ein beachtliches Wärmevolumen. Gerade als Schlafwäsche ist es auch im Hinblick auf das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen sowie Trocknungsverhalten interessant, zudem ist sie temperaturausgleichend.

    Ich besitze ein Seideninlett, das hatte ich mal für Testübernachtungen mit Biwaksack und Daunenschalfsack benutzt. ich habs vorher und nachher gewogen und die Feuchtigekistaufnahme war Null (mit meiner Waage nicht messbar). Die Feuchtigkeit steckte in den Daunen bzw innen am Membran-Bivi.


    Schlafen m kalten Zimmer: Dicke Dauenbettdecke, wenn man zukalten Füßen neigt ne Wärmflasche und wenn es wirklich eisig wird ne Mütze und was um den Hals. Jedes stinknormale Bettzeug funktioniert gut (naja, evtl irgendwelche Fetischprodukte nicht), das Gefühl ist halt unterschiedlich. Und ja, das mag 30 Sekunden lang einen Unterschied machen.

    Soweit bin ich noch nicht, dass ich nicht schlafen kann, wenn der falsche Stoff meine Haut berührt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wir schlafen seit Jahren im unbeheizten aber gut isolierten Dachgeschoss.

    Zur Mittagszeit gut für 5-10 min lüften, zum Bettgehen nochmal 2-3 min.

    Meine Gattin nimmt gerne eine Wärmflasche, ich brauche das nicht.

    Biber Bettwäsche, ordentliches Winterbettzeug und wenn es extrem wird noch eine Bettdecke.

    Schlafanzug oder T-Shirt mit langer Unterhose, aber nur wenn es draußen wirklich sehr kalt ist.


    Tsrohinas

  • Mich würde ja interessieren über welche Temperaturen ihr hier redet.


    Wie kalt ist es in euren Schlafzimmern?


    Bei mir hat es 18 Grad und ich schlafe nur in Boxershorts unter einer Daunenkassettendecke mit 800g Daunenfüllung.


    Selbst damit wird mir manchmal in der Nacht zu warm.


    Also ich hätte alleine dadurch noch viele Möglichkeiten, besonders was Bekleidung angeht.

  • Über den Threadtitel musste ich kurz schmunzeln. Aber die Schlafgewohnheiten sind halt verschieden. Ich kann in einem beheizten Zimmer bei geschlossenem Fenster überhaupt nicht gut schlafen. Mir graust es immer vor Hotelzimmern in Großstädten, die voll klimatisiert sind und man dafür keine Fenster aufmachen kann.

    Zuhause schlafen wir grundsätzlich bei gekipptem Fenster, das Zimmer wird eigentlich nie beheizt. Tagsüber ist das Fenster zu, damit das Zimmer nicht über die Maßen auskühlt. Allerdings haben wir ein voll gedämmtes Haus und die Stockwerke unter und über dem Schlafzimmer sind beheizt.

    Wir hatten letzte Nacht -10,1°C und sollte es heute Nacht auch wieder sternklar werden, dann dürfte es auch wieder zweistellig werden, es sind aktuell schon -7°C. Ich liebe die kühle Luft im Schlafzimmer und es gibt nichts schöneres, als dann in/unter einem dicken Daunenbett zu liegen. Wir haben allerdings auch das Glück, dass es bei uns auf dem Land nachts totenstill ist, kein Verkehr, kein Hundegekläffe, lediglich die Kirchturmuhr schlägt alle Stunde aber das blendet das Unterbewusstsein irgendwann aus (ähnlich wie an einer Bahnlinie: regelmäßig auftretende Geräusche gehören irgendwann dazu und werden kaum wahrgenommen - solange die Bude dadurch nicht wackelt).

  • Mich würde ja interessieren über welche Temperaturen ihr hier redet.


    Wie kalt ist es in euren Schlafzimmern?

    Momentan ca. 9 Grad C im Schlafzimmer.

    Kälter wie 5 Grad wird es nicht, unter dem Schlafzimmer ist die gut geheizte Stube.


    Tsrohinas

  • Momentan ca. 9 Grad C im Schlafzimmer.

    Kälter wie 5 Grad wird es nicht, unter dem Schlafzimmer ist die gut geheizte Stube.


    Tsrohinas

    Hui, das ist husch.


    Mein Startbeitrag war übrigens gar nicht an einem konkreten Szenario aufgehängt. Hab ich eigentlich ausdrücklich erwähnt, nicht wahr tomduly und Ben ?

    Meine eigene Schlafzimmertemperatur liegt in diesem Moment bei 18 Grad und wird bis zum Morgen vielleicht auf 15 Grad runtergehen, und dafür brauche ich natürlich weder Wärmflasche noch Thermounterkleidung.

  • Mein Startbeitrag war übrigens gar nicht an einem konkreten Szenario aufgehängt. Hab ich eigentlich ausdrücklich erwähnt, nicht wahr tomduly und Ben ?

    Ja, aber ungeheizt ist eben nicht ungeheizt. Es macht schon einen Unterschied ob ich in der Nacht nahe an den Gefrierpunkt im Schlafzimmer komme, oder so wie bei mir bei 18 Grad schlafe.


    Ich heize im Schlafzimmer im OG zb auch nicht. Habe dennoch 18 Grad aktuell. Kälter würde ich es aber nicht werden lassen wegen Kleinkinder die hier schlafen.

  • Ja, aber ungeheizt ist eben nicht ungeheizt. Es macht schon einen Unterschied ob ich in der Nacht nahe an den Gefrierpunkt im Schlafzimmer komme.

    Ein häufig nicht bedachter Umstand bei Häusern mit Zentralheizung:

    Wenn ich das Thermostatventil bis Anschlag zudrehe, ist die Heizung aus. Ein weit verbreiteter Irrtum. Alle in Europa verkauften Themostatventile öffnen bei Temperaturen unter plus 6 Grad. Das heißt Raumtemperaturen darunter sind so nicht möglich, weil die Frostschutzfunktion das Ventil öffnet, um ein weiteres Absinken der Raumtemperatur unter 6 Grad zu verhindern. Das geht bis voll offen und prügelheißem Heizkörper.

    Textauszug: Eine Frostschutzmarke »*« am Einstellring kennzeichnet die Frostschutz-Stellung als unterstmögliche, so dass der jeweilige Heizkörper nicht unter ca. 6 °C auskühlen kann, um Frostsprengung zu verhindern.

  • @ Matteo: es sei denn ich habe die Heizung auf Reduzier- oder gar Frostschutzbetrieb eingestellt.

    Wenn ich so wie letzten Montag-Abend im Schlafzimm 9 Grad + vorfinde, kommt erstmal unter die Daunenzudecke ne Wolldecke und die Socken bleiben noch einen Moment an .

  • Das Dr. Sommer-Team meint dazu:

    Alleine schlafen ist reinste Bettverschwendung- :winking_face:


    Schon in alten James Bond Film wurde der MI6 Trick gezeigt, wie man von der Körperwärme der jeweils anderen Person profitieren kann. Die in den Szenen verwendeten Kostüme boten durch möglichst wenig Stoff zwischen den „Heizkörpern“ natürlich ein Maximum an möglicher Wärmeverteilung. Das diese durch zu viel Stoff aber auch gehemmt werden kann, wurde bei der Bundeswehr in „der Schlafsack in der Lage, Solobetrieb“ thematisiert: dort wurde empfohlen, um den Schlafsack aufwärmen zu können, solle das Hemd geöffnet und die Hose der Oberbekleidung ein Stück heruntergezogen werden... demnach könnte ein „zu viel“ an Thermo-Funktions-Schlaf-Unterwäsche ja ein Aufwärmen auch verhindern? Ist die Erkenntnis der BW mittlerweile überholt oder gilt sie durch den Unterschied zwischen Bettdecke und Schlafsack nicht bei beiden? :sleeping_face: :cold_face:


    Gruß

    Witness

  • Jedes stinknormale Bettzeug funktioniert gut (naja, evtl irgendwelche Fetischprodukte nicht), das Gefühl ist halt unterschiedlich.

    Wusste bis vor 5 Minuten gar nicht dass es sowas gibt *unschuldigschau*

    Ich hoffe der Spoiler reicht als Zensur.... aber reden wir über sowas? Vielleicht bei kaputten Fenstern hilfreich, kann man den Schnee besser runterkehren :) Und wenn es doch zu kalt war - einrollen und zubinden.

  • Ich empfehle zusätzlich zu wintertauglichen Bettdecken noch ein bis x Fellnasen als wohltemperierte lebende Wärmeflaschen. 🤣

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • habe gerade in einem Zeitungsartikel dieses Zitat von Sebastian Kneipp von vor 130 Jahren gefunden. Das bezieht sich aber auf ein Wohnzimmer wohlgemerkt:


    Du fragst mich lieber Leser, welche Wärme soll man denn im Wohnzimmer haben? Und ich antworte dir: 12 bis 15 Grad ausnahmsweise auch 16 Grad ist die beste. Was aber über 16 Grad ist, gereicht zum Nachteile deiner Gesundheit.


    Im selben Artikel wird dann aber auch der damals weit verbreitete Schimmel in Form von "Moder und Fäulnis" erwähnt.

    Zitat von 1870: erst neuerdings hatte ich Gelegenheit zu sehen, wie die Wände eines solchen Schlafzimmers über und über von Pilzen bedeckt waren.

  • In einem Bericht über eine Epidemie (auch ungefähr die Zeit) bei uns ist das Problem auch genannt: Die Straße wurde immer wieder nur aufgeschüttet, der Bach wurde dadurch ebenso höher, die Hauseingänge blieben gleich. Bei jedem Regen lief das Wasser Richtung Häuser. Dabei waren die Fenster klein und wurden selten geöffnet, so richtig gesund war damals keiner. Besonders die Kammern unter dem Dach hatten Fensteröffnungen zwischen A4 und A3 als Größenvergleich, da lüftet nicht viel und ein Bett hängt man da auch nicht raus... Man wusste damals schon über die Rolle der Luft bei Krankheiten, vermutete aber Miasma (Ausdünstungen der Erde) und krankmachende Winde dahinter, also besser nicht lüften.