Erdkern dreht langsamer, Richtung kehrt möglicherweise um

  • Heute wurden auf vielen Plattformen Berichte dazu veröffentlicht.



    Der innere Erdkern könnte sich bald langsamer drehen – das hätte Folgen.

    Im Inneren der Erde sind gewaltige Massen in steter Bewegung. Das aber wohl nicht immer gleich schnell, wie Forscher herausgefunden haben. Der Geschwindigkeitswechsel bleibt demnach nicht folgenlos


    Die Berichte sind sehr frisch, und teilweise sehr ident. Bin gespannt was das zu bedeuten hat.

  • Die Meldungen zum rotierenden Erdkern, die die Tage durch die Medien gehen, sind ein wenig pseudo-alarmistisch. Dabei ist der (vermutete) effekt im Erdinneren nicht wirklich was neues. Hier z.B. ein Spektrum-Artikel aus dem Jahr 2013 zu diesem Thema (noch ganz ohne den unterschwelligen "Hilfe-wir-müssen-alle-sterben"-Duktus):


    Tektonik: Der Erdkern rotiert variabel
    Der Erdkern dreht sich nicht im Gleichtakt mit dem Rest des Planeten. Doch der Unterschied in den Geschwindigkeiten scheint mit der Zeit zu schwanken.
    www.spektrum.de

  • Mal zu den Größenordnungen: die Erde rotiert im Jahr grob um 131000 Grad, die Differenz des Erdkerns ist im Jahr um 1 Grad. Umdrehen tut sich da eh nichts, der Kern geht nur mal etwas vor und mal etwas nach. Am Äquator betrachtet mit etwa 4 facher Schneckengeschwindigkeit (3 Meter pro Stunde) bei 1Grad Differenz pro Jahr oder wie der Minutenzeiger einer großen Turmuhr (Durchmesser 4m).

  • Jetzt weisst du warum dir manchmal schwindlig ist.

    Dann dreht der Erdkerns sich folglich immer am Wochenende langsamer?

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Die Meldungen zum rotierenden Erdkern, die die Tage durch die Medien gehen, sind ein wenig pseudo-alarmistisch. Dabei ist der (vermutete) effekt im Erdinneren nicht wirklich was neues. Hier z.B. ein Spektrum-Artikel aus dem Jahr 2013 zu diesem Thema (noch ganz ohne den unterschwelligen "Hilfe-wir-müssen-alle-sterben"-Duktus

    Korrekt, das ist erforschter kalter Kaffee.

    Aber heutzutage soweit wieder in Vergessenheit, das man Click-Baiting mäßig wieder, an den Kinofilm erinnern kann und wiederum Angst schüren.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Also eine Richtungsumkehr halte ich für Schwachsinn, sorry.

    Das widerspricht sowas von meinem Verständnis von Physik, Erhaltungssatz, Drehmoment, Massenträgheit usw und so fort.

    Um die Rotationsrichtung der Erde zu ändern bedarf es einer Energie die höher ist als die Rotationsenergie die die Erde aktuell hat und diese müsste auch dann genau in die andere Richtung wirken.

    Da müsste der dicke Brocken aber eine ziemlich präzise Flugbahn haben und wenn der die Erde trifft, haben wir ohnehin ganz andere Probleme.

    Falls die Erde dann überhaupt in einem Stück bleibt.


    Und dass nur der Erdkern die Richtung wechselt und der Mantel nicht .... häh?

  • So wie ich das verstehe, nimmt man an, dass der Erdkern mal schneller, mal langsamer rotiert, als der Erdmantel drumherum. Also wie zwei Züge, die nebeneinander gleichzeitig und fast gleichschnell aus dem Bahnhof fahren: mal zieht der eine etwas vor, dann der andere.


    Würde der Erdkern seine Drehrichtung umkehren, dann müsste er ja bis zum Stillstand abbremsen und dann in die Gegenrichtung losbrettern, bei diesem Manöver dürfte der ganze Planet zu Wackelpudding werden und seine Bestandteile zwischen Mars und Venus verteilen...

  • Das ist in der Tat saugefährlich, denn durch die Drehimpulsseparation wegen der unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeit kommt es zur rotationssymmetrischen Trennung der beiden Erdhemisphären, da dies der energetisch günstigere Zustand ist. Dann geht für die Australier die Sonne im Westen auf und die Schiffe welche den Equator überqueren werden durch eine gegensinnige Meeresströmung plötzlich umgedreht. Weil Unterseekabel die von Neuseeland nach Japan gehen dadurch abgerissen werden wird auch das Internet empfindlich gestört werden.

  • Das ist in der Tat saugefährlich, denn durch die Drehimpulsseparation wegen der unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeit kommt es zur rotationssymmetrischen Trennung der beiden Erdhemisphären, da dies der energetisch günstigere Zustand ist. Dann geht für die Australier die Sonne im Westen auf und die Schiffe welche den Equator überqueren werden durch eine gegensinnige Meeresströmung plötzlich umgedreht. Weil Unterseekabel die von Neuseeland nach Japan gehen dadurch abgerissen werden wird auch das Internet empfindlich gestört werden.

    Wenn man an der Linie ein paar Generatoren aufstellen würde, alle Energieprobleme wären gelöst. Habe da so ein Bild im Kopf, Kilometergroße Hauptantriebsscheiben die ganze Kaskaden von Stromgeneratoren antreiben. Aber bitte mit viel Dampf, Rohren und mit Messing verschraubten Sichtscheiben. Stört meine Steampunk Träume nicht. :) Vielleicht sogar Kriege die sich um nur um Teile dieser Anlagen drehen...

  • Steampunk Systeme bewegen sich in einem rotierenden Bezugssystem und wenn diese Bewegung nicht parallel zur Rotationsachse oder dem Vektor der

    Winkelgeschwindigkeit verläuft bewirkt diese keine Vergrößerung oder gar Verkleinerung der Geschwindigkeit, sondern eher eine Ablenkung zur Seite, weil die Kraft eher senkrecht zur momentanen Bewegungsrichtung des Massepunkts im rotierenden Bezugssystem steht.
    Das ist dann der gefährliche
    Klimawandel. :globe_showing_Asia_Australia: :umbrella_with_rain_drops: :cyclone:

  • So wie ich das verstehe, nimmt man an, dass der Erdkern mal schneller, mal langsamer rotiert, als der Erdmantel drumherum. Also wie zwei Züge, die nebeneinander gleichzeitig und fast gleichschnell aus dem Bahnhof fahren: mal zieht der eine etwas vor, dann der andere.

    Wäre das so, was ich mir auch nur schwer vorstellen kann, dann wäre das seit Anbeginn der Erde als Staubscheibe so,

    Schwer vorstellbar weil die Reibung die dadurch seit ein 4,5 Milliarden Jahre entstehen müsste, hätte diese Unsynchronität doch längst behoben.

    Oder der Synchronisationsprozess dauert halt noch an, weil wir über gewaltige Energiemengen sprechen.

  • Ich für meinen Teil bin da eher bei Pinky und Brain. Die zwei wollen bestimmt eine riesige Flutwelle auslösen um die Weltherrschaft an sich zu reißen!


    :smiling_face_with_sunglasses:

  • Mal ernsthaft: Wie misst man das?

    Mir bekannt ist, dass die Restradioaktivität des Erdinneren als Hauptenergiequelle für die Erdwärme und damit die Kontinantalverschiebungen und die gebirgsbildenden Prozesse gilt. Ebenso ist es denkbar, dass diese konvektiven Prozesse den Erdkern, der ja nach innen zunehmende Dichte hat, etwas verformt, was aufgrund des Drehimpulserhaltungssatzes der Physik zu Schwankungen der Rotationsgeschwindigkeit des gesamten Erdballs führen kann (-> Pirouetteneffekt). Aber dass sich der Erdkern im Prozentbereich schneller oder langsamer drehen soll als die mehrere tausend Kilometer dicke Erdmantelschicht drumherum, welche ja den Erdkern mit ihrem unvorstellbar grossen Gewicht zusammendrückt - das kann ich mir nicht vorstellen.

    Zudem braucht es, eben der Drehimpulserhaltung wegen, zwingend eine Kraft, die den Kern gegenüber dem Mantel bremst oder beschleunigt, die also einen Drehimpuls vom Kern auf den Mantel oder umgekehrt übertragen müsste. Was könnte das sein?

    Das alles funktioniert aber seit Milliarden von Jahren und ist eher von akademischem Interesse.

  • und die Schiffe welche den Equator überqueren werden durch eine gegensinnige Meeresströmung plötzlich umgedreht

    Da gab's vor einigen Jahren auch mal eine Doku:


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    Nicht ganz ungefährlich würde ich sagen...

    I feel a disturbance in the force...

  • @jp

    Vielleicht wenn etwas Schweres absinkt.. es nimmt seine Rotationsenergie von oben mit und beschleunigt das, was unten ist.

    Vielleicht ist der Prozess ja noch nicht komplett abgeschlossen und es gibt noch schweres Zeug (Gold oder so) oben im flüssigen Mantel.

  • Mal ernsthaft: Wie misst man das?

    Es wird irgendwie mit seismischen Wellen gemessen. Wie genau weiß ich nicht. Ich finde aber die möglichen Auswirkungen, Änderung der Tageslänge und Änderung des Magnetfeldes nicht ganz unspannend. Wobei die Änderung der Tageslänge in einem Bereich liegen wird der nicht auffällt, aber das Magnetfeld könnte da vielleicht spürbarere Auswirkungen haben.


    Ist jetzt kein Thema zum Panik schieben, aber trotzdem interessant.

    Einmal editiert, zuletzt von preppapapa ()