Smartphone als universelles Werkzeug

  • Ich habe gerade die ersten 10 Seiten der 50 Treffer bei der Forumsuche nach "Smartphone" gesichtet.

    Das Smartphone wird sehr häufig erwähnt, weil es einfach universell einsetzbar ist.

    Es ist ja im Prinzip ein kleiner vollständiger Computer mit mehr Funkschnittstellen als ein Standardlaptop und in der Laufzeit einfachst durch Powerbanks verlängerbar.

    Des Weiteren aufladbar in den meisten modernen KFZ, bzw über Zigarettenanzünderadapter eigentlich in allen KFZ. Bei LKWs kenne ich mich jedoch nicht aus.

    Es gibt sogar Kurbelaufladegeräte.


    Vielleicht lohnt sich ein Thread wo wir gemeinsam mal "brainstormen" wozu man ein Smartphone in einer Krise nutzen könnte?


    Ich fange einfach mal mit dem an, was mit spontan einfällt:


    eher Hardwareseitig:


    - Satellitentelefonie mittel SAT-Sleeve.

    - Taschenlampe

    - Anfertigen von Beweis- oder Erinnerungsfotos

    - Radio


    Softwareseitig:


    - diverse staatliche Katastrophenapps

    - Offlinenavigation (auch ohne GPS kann man Karten anschauen)

    - IT-Unterstützung für Vorratshaltung

    - Entertainment (ebooks, Jukebox, schwelgen in alten Fotos,...)


    Es gibt doch sicherlich apps die essbare Pflanzen (mit Verwechslungsgefahren) erklären? Ansonsten sicher als ebook?

    Anleitungen wie man gärtnert/landwirtet (ebooks)


    Vorteil ist die Apps/ebooks können einfach auf dem Handy liegen ohne zu stören.

  • die große frage ist, was bei kompletten internetausfall noch funktioniert bzw. Bluetooth geräte, die gps benötigen, weil das google so möchte (thermometer, strommessgeräte etc)


    Bzgl. Offline medien bin ich sehr schlecht vorbereitet.


    Schön wäre das previval forum als offline version

    aus DE gesendet....

  • Es gibt doch sicherlich apps die essbare Pflanzen (mit Verwechslungsgefahren) erklären? Ansonsten sicher als ebook?

    Leute, vergesst das mit den essbaren Pflanzen. Wenn euch das Thema interessiert dann fangt JETZT an Pflanzen kennenzulernen am besten dieses Frühjahr, wenn alles wächst und schießt.

    Ich habe als Kind damit angefangen Pflanzen und Pilze kennenzulernen, das haben mir meine Eltern beigebracht. Aber es braucht Jahre und regelmäßiges Nachschlagen in Büchern, bis man mal einen Überblick hat.


    Abgesehen davon ist der Nährwert von Wildpflanzen und Pilzen vernachlässigbar Sie taugen vielleicht als Gewürz und Geschmacksbringer, als Tee oder kleiner Snack, aber bringen minimal Kalorien.

    Relevant sind höchstens Beeren, Früchte oder Nüsse, ansonsten bringt richtig Nährwert nur das, was in Gärten oder Äckern wächst.

  • die große frage ist, was bei kompletten internetausfall noch funktioniert

    So ist es. Das Smartphone ist nur dann halbwegs universell, wenn man vor einem Ausfall von Kommunikationsnetzen die entsprechenden Apps und Datenbestände auf das Handy gezogen hat. Die neueren Modelle akzeptieren ja mittlerweile auch großvolumige Speicherkarten und diese kosten auch nicht mehr die Welt (512GB für 39 Euro). Aber das muss man halt vorher installieren. So kann man seine persönlichen Dokumente z.B. als passwortgeschützte PDFs drauf packen, seine Familienfotos oder was einem halt so wichtig ist. Siehe Erdbeben in der Türkei, da man sein Handy heute fast immer "am Mann" trägt, hat man so eine Chance, wichtige Dokumente bei sich zu haben, wenn man überlebt hat, das Haus aber komplett in Trümmern liegt.

    Detailgenaue Landkarten von ganz Europa oder meinetwegen auch die Offline-Version von Wikipedia kann man sich ebenfalls auf die Speicherkarte ziehen. Oder Filme/Serien zur Unterhaltung.


    Im normalen Alltag nutze ich das Smartphone hautpsächlich als Kamera und Lesehilfe. Ideal, wenn man z.B. ein schlecht erreichbares Typenschild auf der Rückseite eines Gerätes ablesen muss oder den Zählerstand einer Wasseruhr in einer dunklen Ecke des Kellers. Kurz mit dem Handy draufhalten und man kann die fotografierten Infos bequem ablesen und hat sie auch gleich dokumentiert.


    Zur Kommunikation ausserhalb der normalen Mobilfunknetze kann man Smartphones auch verwenden, Bluetooth reicht einige Meter weit, WLAN einige zehn Meter. Aber auch hier gilt: die dafür nötigen Apps muss man vorher installiert haben und Apps, die aus Smartphones, die untereinander in Funkreichweite sind, ein AdHoc-Netzwerk zaubern, können das nur, wenn auf jedem dieser Handys die entsprechende App installiert und aktiv ist. Und diese Handys müssen dazu alle eingeschaltet sein. Und diese WLAN-Funkerei ist energieintensiv, d.h. der Akku leert sich schneller als sonst. Man sollte also für alle beteiligten Handys an eine Lademöglichkeit denken.


    Wozu Smartphones natürlich auch taugen, ist die Nutzung als Zugang z.B. zu speziellen Funktechniken wie LoraWan, dazu brauchts dann aber wieder extra Hardware (z.B. Lilygo T-Echo), die man jedem Smartphone per Bluetooth an die Seite stellt und natürlich vorher installierte und konfigurierte Apps wie Meshtastic. Dann hat man aber eine feine Kommunikationslösung (die kompakten T-Echo-Transceiver haben in bebautem Gebiet 1-5km Reichweite, bei optimalen Verhältnissen, z.B. von Hügel zu Hügel können es über 40km sein). Über die Meshtastic-App kann man dann Chatnachrichten an die beteiligten T-Echos(Smartphones schicken.


    Viele Drucker haben eine WiFi-Schnittstelle und die HErsteller bieten entsprechende Apps an, damit man Druckdaten direkt vom Handy an den Drucker schicken kann. Mit den App-Versionen von Office-Software wie MS Office kann man im Prinzip auch Dokumente am Handy bearbeiten (wobei das an einem Tablet mit externer Tastatur deutlich bequemer ist).


    Was die Nutzung des Smartphones als Radio-Empfänger angeht, muss man bei neueren Modellen häufig schon wieder verzichten: FM-Radios benötigen eine Antenne, das hat man bisher über das Kabel des Headsets gelöst. Ohne bzw. auch mit einem drahtlosen Headset funktioniert der FM-Empfang nicht. Manche Handymodelle haben schon gar keine FM-Radio-Funktion mehr.

  • Was meinst du? Was hat Bluetooth mit GPS zu tun, und was beides mit Google???

    Ja, klingt absurd, aber alle, die die Google Api nutzen z.b. meine thermopro hygrometer, mein voltcraft sem energiekostemessgerät, müssen fürs verbinden per bluetooth gps angeschaltet haben. Ich weiß nicht, ob es dann trotzdem geht, falls kein gps emfang ist, aber gps aktiv ist, aber ohne anschalten von gps geht es nicht.

    aus DE gesendet....

    2 Mal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • Was meinst du? Was hat Bluetooth mit GPS zu tun, und was beides mit Google???

    Manche Apps funktionieren - ohne Rücksicht auf ihre Funktion - nur mit aktivierer Standortsuche und Verbindung zu Google. Ohne Googleverbindung keine Werbung und ohne Standortangabe keine personalisierte Werbung...


    Und auch wenn die App bezahlt ist und keine Werbung mehr anzeigt, funktioniert es häufig ohne diese Verbindungen nicht.


    Schaltet einfach bei eurer Lieblings-App mal die Berechtigungen aus und schaut, was die App beim Starten so rumquengelt...

  • Ja, klingt absurd, aber alle, die die Google Api nutzen z.b. meine thermopro hygrometer, mein voltcraft sem energiekostemessgerät, müssen fürs verbinden per bluetooth gps angeschaltet haben. Ich weiß nicht, ob es dann trotzdem geht, falls kein gps emfang ist, aber gps aktiv ist, aber ohne anschalten von gps geht es nicht.

    Ups, ja klingt strange. Aber das kannst du recht einfach testen: geh in eine Tiefgarage und schalte die App ein. Ich bin fast sicher, sie funktioniert trotzdem.

  • Ich denke man sollte sich nicht zu viel auf Firefanz Technik geben. Wir wissen doch wie schnell alles zusammenbrechen kann und dann steht man mit seinem schönen neuin Spielzeug da und staunt.

    Technik ist gut soweit sie auch in einem Szenario weiterhilft oder im alltäglichen Chaos. Aber wenn die Lichter ausgehen sollte man umschalten können und sich aus seine Instinkte und den menschlichen Verstand besinnen.

  • Und das Smartphone direkt wegwerfen weil es kaputt gehen könnte?


    Nö, solange ich es habe und es funktioniert werde ich es auch nutzen.

  • Beim Thema geht es ja generell um Krisen. Der Blackout/Stromausfall ist eine Form der Krise und einiges von den Ideen wird dann nicht mehr gehen. Zu sehr auf das Handy verlassen sollte man sich nicht, aber es schadet auch nicht, die Möglichkeiten zu kennen, die es bietet.

    Am Rande: Ich habe gestern einen Beitrag eines Mannes gelesen, der über das Erdbeben in der Türkei berichtete. Er schrieb, dass die Sozialen Medien, WhatsApp inkl. Standortfunktion, etc. und eben der mobile Zugriff darauf eine sehr große Hilfe bei der Organisation der schnellen Hilfe von Freiwilligen und Hilfsgütern gewesen sein soll.


    Als nützliches Zubehör hab ich eine Kamera mit Akku, die ihr eigenes WLAN Netz aufbaut und über die ich mit dem Handy dann live schauen kann.

    Ähnliches habe ich auch als Endoskopkamera mit ein paar Metern Verlängerung gesehen. Drohnenbilder kann man doch je nach Modell auch auf dem Handy sehen? Da sind wir zwar bei Zubehör, aber dadurch lässt sich die Verwendungsbreite des Handys anpassen und erweitern.


    Eingebaut im Handy sind noch:

    Maßband

    Wasserwaage

    Kompass

    Schrittzähler (kann in bestimmten Situationen hilfreich sein)

    Manche Handys haben auch eine Wärmebildkamera

    Wer ist wo- Funktion (ggf. als App)

    Notrufassistent (ggf. als App)


    Wichtige Apps für mich u.a.

    Übersetzer, ggf. Umrechner bei Auslandsreisen

    Wind/Regen/Wettervorhersage


    Seht ihr einen Sinn in Apps, die Sternenbilder erkennen? Ev. im Hinblick auf Navigation?


    Ich sehe das Handy auch als Speicher für Dokumente (Coronaimpfung etc. gibts ja schon, Führerschein im Handy war hier auch mal Thema, Erlaubnisscheine), bitcoinsafe :winking_face: Bezahlfunktion,


    Als Handy-Zubehör sollten neben den bereits erwähnten Lademöglichkeiten auch „Hüllen“ und Schutzgläser erwähnt werden. Das Gerät sollte den Eintritt der Krise ja überstehen. Je nach Hülle bieten sich weitere Möglichkeiten, Geldkarten, Geld, Tools etc. zu verstauen…


    Ah, ich muss hier noch mal nacharbeiten:(.

    Interessant: es gibt/gab ?(ich kann sie nicht finden) eine App, die vor überfüllten Orten warnt, so soll sie funktionieren https://1e9.community/t/diese-…ellte-orte-zu-meiden/4529


    Diese sehr interessante Arbeit aus 2015 erklärt, wie Krisen Apps Menschen helfen

    Begleiter und Helfer in der Not - Apps

    für Krisen und Gefahrenlagen“

    https://dl.gi.de/bitstream/handle/20.500.12116/8059/Karl_Rother_Nestler_2015.pdf?sequence=2&isAllowed=y

    Dort werden neben Alamierungsapps auch „1Hilfe Apps“ aufgeführt. Auch wird geschrieben, dass z.B. Rettungssanitäter sich bei manchen Apps registrieren konnten und dann bei Notfällen in der Nähe alarmiert zu werden. Ob das noch so ist, konnte ich nicht herausfinden,


    Einige Institutionen geben scheinbar eigene Krisenapps heraus, wie die Uni Bielefeld für ihren Kampus: https://www.uni-bielefeld.de/themen/hilfe-notfall/evalarm/

    (Also je nach Aufenthaltsort checken, ob es zusätzlich Angebote gibt)


    Auch gibt es Apps, zum Krisenmanagement: https://www.multibel.eu/krisen…2BkQjPEAAYAiAAEgJZ_PD_BwE


    Nachdem was ich jetzt so gelesen habe, liegt die Stärke des Handys eben auch in der Krise in der besonders schnellen Verfügbarkeit von Informationen.


    Gruß

    Witness

    Einmal editiert, zuletzt von Witness ()

  • Ich möchte, bei allem was wirklich nützlich ist, auch einwerfen dass das Handy für viele Leute offensichtlich auch ein Werkzeugkiller ist - das wirklich universellste Werkzeug ist, oder sollte, sein, zwischen den Ohren des Benutzers.


    Gestern habe ich eine volle Stunde im Bahnhof verloren, Rolltreppe kaputt und keine App hat mich gewarnt und was man tun kann, wenn es wieder passiert.

    Ich bin jedenfalls jedesmal bei einem neuen Gerät zuerst damit beschäftit, all den Mist zu dektivieren, den sich die Programmierer als nützlich ausgedacht haben. Wieviel Schritte ich mache und wann ich schlafen gehen soll geht das Teil genau gar nichts an.

    Personenzuordung auf Fotos sind zwar genial, aber wer sagt, dass BigBrother nicht diese Infos mitliest, um alle möglichen Bilder nach Personen die ich kenne zu durchforsten?

    Noch schlimmer sind biometrische Daten wie Fingerabdruck zur Identifikation. Bequem, aber im Gegensatz zu einem Passwort kann man die nicht wechseln, d.h. damit kann man verschiedene Profile, SIMCards und Useraccounts einer realen Person zuordnen.

    Apfel &Co sagen zwar, diese Daten würden strengst vertraulich behandelt, unknackbar stark verschlüsselt und niemals nicht keinem weitergegeben, also wird es wohl so sein.

  • :thinking_face: da hatte ich doch mal eine Arbeit von der JLUniGiesen gelesen:


    "Mit Luxus hat das übrigens in den wenigsten Fällen etwas zu tun"


    Smartphone am Ohr vor der Flüchtlingsunterkunft. Dieses Bild verstört ja viele Leute hier, wenn es um Asylbewerber geht, denn in Deutschland gelten die Geräte ja zumeist als Luxusartikel und es wird dann gerne diese Narrative vorgebracht z.B.:


    "Wie kann man sich als Flüchtling ein teures Smartphone leisten und dazu noch eine Flatrate? Wer zahlt ihnen die Roaming-Gebühren ins außereuropäische Ausland? Das geht doch schnell in die Tausende! So arm können die doch dann garnicht dran sein... usw."


    In Wirklichkeit ist das Smartphone oft der einzig "teure" aber eben auch der wichtigste Gegenstand, den die Flüchtlinge besitzen. Das einzige Mittel wenn überhaupt um mit der Familie zu Hause in Kontakt zu bleiben oder mit Familienmitgliedern, die auf der Flucht an unterschiedlichen Orten gestrandet sind.


    Roaming-Gebühren zahlen die Flüchtlinge nicht. Sie telefonieren günstig per Internet mit Skype, Whatsapp oder Viber. Das geht nicht mit einem herkömmlichen Handy, sondern nur mit einem Smartphone. Daten-Tarife mit Prepaidkarte sind inzwischen überall günstig zu haben. Kostenlose Wlan-Hotspots gibt es in Bahnhöfen, Fastfood-Filialen und Café und werden benutzt.


    Ich denke daher, das auch für die Preppervorsorge ein Smartphone seine Berechtigung & Nutzen hat auch wenn ich mein jetzt schon 7 Jahre altes einfaches "Noname" Outdoorhandy mit 10 Tagen Akkustandby und überragende Empfangseigenschaften eigentlich viel lieber mag :exclamation_mark:


    Gestern habe ich eine volle Stunde im Bahnhof verloren, Rolltreppe kaputt und keine App hat mich gewarnt

    Ja ist mir auch letztens passiert bei einem Stromausfall im Hauptbahnhof und ich hab ne geschlagene Stunde auf der defekten Rolltreppe gestanden :winking_face_with_tongue:


    und sorry der muss auch noch sein weil es einfach zugut zum Threadthema "smartphone-als-universelles-werkzeug" passt:


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    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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