Was in der Betrachtung aber ganz und gar nicht vorkommt, ist das Thema Raketenabwehr. Es müsste doch aus rein volkswirtschaftlicher Sicht eine Selbstverständlichkeit sein, zumindest die großen Ballungsgebiete und Wirtschaftszentren bestmöglich vor anfliegenden Atomwaffen zu schützen. Selbst ein beliebig teures Raketenabwehrsystem müsste unterm Strich doch günstiger sein, als sich einfach tatenlos totbomben zu lassen. Systeme wie das israelische Arrow 3 können Interkontinentalraketen im Weltraum abfangen und wenden dabei neben dem direkten Treffer auch einen Splitter-Sprengkopf an, um die Eintrittskörper der angreifenden Rakete noch im Weltraum zu zerstören.
Das stimmt so nur, wenn man die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios als sehr hoch ansieht. Volkswirtschaftlich muss man eben die Wahrscheinlichkeit des Risikoeintritts berücksichtigen.
Ich erinnere mich aber noch gut ein meine Zeit beim Katastrophenschutz. Wir habendamals 2013 beim Hochwasser im überregionalen Einsatz im Dresen zuersteinmal Deiche roden mussten, weil sie komplett bewachsen waren. Dahinter lag ein Industriegebiet, dass zu überfluten drohte. Nur 11 Jahre zuvor, wurde genau dieses schon überflutet. Da müsste man jetzt mathematisch ran gehen mit entsprechenden volkswirtschaftlichen Modellen. Aber ich vermute, der brauchbare Unterhalt des Deiches wäre ökonomisch Sinnvoller gewesen, als eine erneute überschwemmung.
An einem wirklich brauchbaren Risikocontrolling mangelt es unserer Gesellschaft aber leider. Und das offensichtlich schon bei Ereignissen, die deutlich wahrscheinlich sind als ein nuklearer Schlagabtausch.