Szenario: Russischer Angriff auf ein NATO-Land

  • In der Grafik ist doch die USA herausgerechnet? :thinking_face:

    Die Frage ist auch, wieviel davon 60 Jahre altes Zeug in Griechenland und der Türkei ist.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Dann gibt es noch die "reiche Mitte" der EU, also Benelux und Deutschland. Die arbeiten im Militär ja eh schon sehr eng zu sammen:

    https://www.bmvg.de/de/themen/friedenssicherung/bilaterale-kooperation/deutschland-niederlande


    Könnte mir vorstellen, dass sich diesem Verbund die Skandinavier und die Balten ebenfalls eng anschließen. Das wären dann Belgien/Niederlande/Luxemburg/Deutschland/Dänemark/Schweden/Finnland/Norwegen/Estland/Litauen/Lettland. Dann hätte man eine europäische Kerntruppe, die nicht nur auf dem Papier besteht und die neben hochwertigen Waffensystemen auch die Planung und Führung beherrschen und die Logistik. Und man hätte die Länder dabei, die am stärksten motiviert und finanziell zu einer verbundenen Verteidigung in der Lage sind. Polen käme dann die Rolle zu ("Frontstaat in dem es zur Abwehrschlacht kommt"), die im kalten Krieg das geteilte Deutschland hatte: die Russen aufzuhalten und so alles, was westlich davon liegt, zu schützen. Dieser Schauplatz hätte sich nun ein paar hundert Kilomter nach Osten verlagert. Gegenwärtig übernimmt die Ukraine diese Rolle.


    Die kleineren osteuropäischen Staaten würden vermutlich darum buhlen, dass leistungsfähige Brigaden und Flugabwehr der (mittel-) europäischen Verteidigungstruppe in ihren Ländern aufgestellt würden. Sie selbst sind zu klein und zu finanzschwach, das angemessen selbst zu leisten.


    Bleibt die Frage, wie sich Ungarn künftig verhält und auch Serbien. Abgesehen davon hätte man dann aber ein Verteidigungsbündnis, das den Nordraum und den Osten einigermaßen abdeckt. Vermutlich werden sich dann die "PIGS"-Staaten entspannt zurücklehnen - für sie ist ein möglicher Krieg in Nordosteuropa erst mal so weit weg, wie für uns gerade der Ukrainekrieg. Man könnte natürlich den Mittelmeeranrainern die Aufgabe geben, das Mittelmeer zu sichern, damit Russland und Verbündete wie der Iran oder Jemen weder über Suez noch über Gibraltar in den Mittelmeerraum gelangen können.


    Frankreich kommt in diesem Szenario irgendwie nicht vor, das entspricht auch meiner derzeitigen Wahrnehmung der weltpolitischen Bedeutung Frankreichs, irgendwie unsichtbar. Die Briten sind derzeit noch der kleine Bruder der USA und fliegen lobenswerter Weise Einsätze im Roten Meer - unter Trump und einem USexit aus der NATO würde es aber sicher zu einer Entfremdung kommen und dann ständen die Briten erstmal etwas isoliert da. In einem positiven Szenario könnten sich Franzosen und Briten dann der "EVU" der Europäischen Verteididungs Union noch anschließen, aber das wird dann wieder ein Gezerre, dass sie dann Vetorechte etc. pp. haben wollen, weil sie ja die Jungs mit den Atombomben sind (sofern die noch einsatzfähig sind, der letzte Test war 1991, das ist auch schon ein Weilchen her).


    Also mein Tipp: die große EU-NATO wird es nicht geben. Eine Kern-Union der Verteidigung könnte ich mir dagegen kurzfristig vorstellen. Deutschland muss sich halt noch mit der Vorstellung anfreunden, in einer Post-NATO-Zeit den Platz der USA einnehmen zu müssen, das bedeutet dann auch, andere europ. Länder (kostenlos) mitzuschützen, nen Plan zu haben, die Ressourcen freizugeben und dann halt auch zu führen, auch wenns schwerfällt.

  • Also mein Tipp: die große EU-NATO wird es nicht geben. Eine Kern-Union der Verteidigung könnte ich mir dagegen kurzfristig vorstellen. Deutschland muss sich halt noch mit der Vorstellung anfreunden, in einer Post-NATO-Zeit den Platz der USA einnehmen zu müssen, das bedeutet dann auch, andere europ. Länder (kostenlos) mitzuschützen, nen Plan zu haben, die Ressourcen freizugeben und dann halt auch zu führen, auch wenns schwerfällt.

    ein interessanter Ansatz. Kann ich mir vorstellen, wenn die Ausrüstung dahingehend vereinheitlicht wird, also vor allem beim Großgerät man mal auf einen Nenner kommen (Also einen gut verbesserten Leopard [oder Panther] in die Massenproduktion, auch in Lizenz, dafür Ariete, Challenger, LeClerc usw.auslaufen lassen z.B.). Deutschland kann aktuell wenige Köpfe bieten, dafür sind die Ressourcen für viel Material da - wenn man will. Die schnellen Einsatzkräfte aller beteiligten Staaten müssten auf diesen Rüststand gebracht werden, der Rest die Möglichkeit zur Schulung erhalten - im Ernstfall eine große einsetzbare Materialreserve von uns.

    Munition ist eh ein Dauerbrenner, da könnte man sofort einen Großauftrag für 10 Jahre raushauen - primär Ukraine, dann unsere Lager füllen - und nicht zuletzt die NATO/EU Staaten die bisher noch viel Sowjetmaterial haben auf aktuellen Stand bringen.

    Die notwendigen Größenordnungen sind jetzt schwer zu schätzen, jedes Land müsste mindestens ein Panzerbataillon (z.B. knapp 50 Kampfpanzer) unterhalten, entsprechend andere Großgeräte, alleine um die interne Ausbildung, das KnowHow in der Wartung und die schnelle Verfügbarkeit sicherzustellen. Kleiner macht es wenig Sinn - nur eine KPz Kompanie, mit 14 Einheiten, braucht auch die Ausbildung und Wartung, da überwiegt dann schnell der Wasserkopf.

    Es müssen natürlich auch verschiedene regionale Aspekte berücksichtigt werden, aber als Grundlage einer gemeinsamen Verteidigung (und damit auch Bevorratung an Material) sehe ich erstmal eine Art EU Standard Regiment:

    - 1 Batallion Kampfpanzer

    - 1 Bataillon Schützenpanzer (Kette)

    - 1 Bataillon Schützenpanzer (Rad)

    - 2 Bataillone Artillerie (Rohr- und Rakete, ob Rad oder Kette sekundär)

    - 1 Bataillon Drohenkampf (vielleicht da auch die Heeresflugabwehr integrieren)

    dazu natürlich die unterstützungskräfte.

    Ja, wird ein eher großes Regiment, für eine Division aber zu klein - ich denke da jetzt eher daran, dass jedes Land eine gewisse Bandbreite zur Verfügung hat und umsetzen kann (Luftwaffe kommt da noch dazu, das kann man aber meiner Meinung feiner aufteilen).

    Am Ende wird das eh nicht so starr werden, da gibt es immer verschiedene Gewichtungen, aber ein Rumpf an verschiedenen - EU weit kompatiblen - Systemen erscheint mir schon sinnvoll. Der Eine wird mehr in die schweren Geräte gehen, andere mittlere Kräfte bevorzugen usw.

    Man müsste es aber schaffen, genug Einheiten jeden Typs insgesamt zu halten, um eine laufende Produktion von Ersatzteilen - zumindest im Rumpf - aufrecht zu erhalten.

    Als Beispiel waren da jetzt eher deutsche Waffen - wenn andere ebenso geeignet sind, gerne auch diese - ist eh kein Fehler Fähigkeiten innerhalb der Verbündeten zu streuen.

  • Die Frage ist auch, wieviel davon 60 Jahre altes Zeug in Griechenland und der Türkei ist.

    Naja, aktuell fährt der Russe auch wieder mit dem T-55 ins Gefecht.


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  • In der Grafik ist doch die USA herausgerechnet?

    Ups da habe ich wohl Tomaten auf den Augen gehabt. Aber wenn die Nato so viel mehr hat, wo ist das ganze Zeug? Oder steht das nur auf dem Papier, oder gammelt es irgendwo vor sich her, wie die spanischen Leos.

    Mit 10-20% der militärischen Mittel hätte man die Ukraine vollballern können. Dann wären vermutlich die Russen wieder dort wo sie hingehören.

  • Wenn du das so betrachtest und einfach alle rausrechnest, bis auf die Anrainerstaaten, kann man die NATO auch einfach auflösen.


    Die NATO funktioniert, weil man davon ausgeht, dass die Beistandsverpflichtung eine Bedeutung hat.

  • Schauen wir mal, was aus der europäischen Flugabwehr wird.


    Realität ist, dass sich die kleinen Frontstatten keine umfassende Flugabwehr leisten können, insbesondere keine gegen ballistische Raketen und Hyperschallwaffen. Das wird also zwangsweise ein NATO bzw. europäisches Projekt werden müssen und wenn ich mich recht entsinne machen da sogar die Österreicher mit (die bisher wohl gar keine Flugabwehr haben kann das sein?)


    Polen noch nicht, aber das kann an den anti-deutschen PiS gelegen haben, muss man mal schauen. Selbst Polen ist ja derzeit nicht in der Lage seinen Luftraum gegen russische Angriffe zu schützen und ich würde mal sagen, selbst Deutschland kann es nicht.


    Bei den gepanzerten Verbänden muss man primär auf Polen hoffen und dass da hinter dem ganzen Getöse auch reale Kampfkraft stecken wird. in Deutschland ist es derzeit ja schon eine Herausforderung eine einzige Brigade für Litauen vollständig kampfbereit aufzustellen.


    Spannend finde ich, ob man die Rolle der Kampfpanzer insbesondere deren Auslegung auf Kampfpanzerduelle heute anders bewertet als vor 2 Jahren.


    Bei Drohnen wäre spannend zu wissen, ob die europäischen Armeen da jetzt schlafen oder da wirklich mit Hochdruck dran sind, diese Gefahr kontern zu können oder da gar selbst einsatzbereit zu werden. Da ist es ja derzeit recht still, ich hoffe aus Geheimhaltungsgründen nicht aus Untätigkeit.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Fraglich wie sich Spanien und Portugal verhalten, die sind ja nur minimal betroffen.

    Das erinnert mich an die in der Prärie lebenden Indianer. Bis dato hatten die so gut wie nie einen Weißen zu Gesicht bekommen und konnten also mit den Weißen und ihrer Gier nach Land und ihre militärische Stärke nichts anfangen. Als die Siedler dann mit ihren Trecks da waren und damit auch das Militär, war es zu spät.

    Man sagt immer, der Mensch lernt aus seinen Fehlern, aber anscheinend ist das nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, er macht immer wieder die selben Fehler.



    Einmal editiert, zuletzt von Arwed51 ()

  • Leider alles nur für kurze Reichweiten und niedrige Höhen....dazu relativ unbeweglich. Jetzt ist mir klar, warum Austria bei dem Raketenschirm mitmacht.


    Tsrohinas

  • Die NATO funktioniert, weil man davon ausgeht, dass die Beistandsverpflichtung eine Bedeutung hat.

    Jein, die NATO funktioniert weil man sich sicher ist, die Amerikaner regeln das, wie bei WK1 und bei WK2 und bei KK.


  • Wenn ich was an Baerti zu kritisieren hab, dann ists nicht unbedingt seine Schwarzmalerei, oder das Rhetorische Gegenposition beziehen, den Reibebaum spielen.


    Eher das Link Dropping, ohne Zusammenfassung in Baerti Worten, Einordnung und Kommentar.


    SGS developed a new simulation for a plausible escalating war between the United States and Russia using realistic nuclear force postures, targets and fatality estimates. It is estimated that there would be more than 90 million people dead and injured within the first few hours of the conflict.

    This project is motivated by the need to highlight the potentially catastrophic consequences of current US and Russian nuclear war plans. The risk of nuclear war has increased dramatically in the past two years as the United States and Russia have abandoned long-standing nuclear arms control treaties, started to develop new kinds of nuclear weapons and expanded the circumstances in which they might use nuclear weapons.


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    This four-minute audio-visual piece is based on independent assessments of current U.S. and Russian force postures, nuclear war plans, and nuclear weapons targets. It uses extensive data sets of the nuclear weapons currently deployed, weapon yields, and possible targets for particular weapons, as well as the order of battle estimating which weapons go to which targets in which order in which phase of the war to show the evolution of the nuclear conflict from tactical, to strategic to city-targeting phases.

    The resulting immediate fatalities and casualties that would occur in each phase of the conflict are determined using data from NUKEMAP. All fatality estimates are limited to acute deaths from nuclear explosions and would be significantly increased by deaths occurring from nuclear fallout and other long-term effects. The simulation was developed by Alex Wellerstein, Tamara Patton, Moritz Kütt, and Alex Glaser with assistance from Bruce Blair, Sharon Weiner, and Zia Mian. The sound is by Jeff Snyder.


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  • AT verfügt über eine kleine Luftabwehr. https://www.bundesheer.at/unse…ebundene-luftabwehrtruppe

    Die Mistral Raketen sind 2 stellig vorhanden. Ich glaub das waren so 60-80... Stk die da mal beschafft wurden. keine Gewähr.


    Und Österreich hat 20 Stk GDF-002/005-Einheiten

    Das ist quasi ein stationärer Gepard. Und ob die Kanone nicht sogar die selbe ist.



    Das ist der stationäre Nahbereichsschutz für Zeltweg, Hörsching und Langenlebarn.



    Österreichs Flugabwehr ist, um es vorsichtig zu formulieren, nicht auf dem letzten technischen Stand und besteht zum großen Teil aus tragbaren Mistral-Raketen. Herzstück der Luftverteidigung ist aber die 35-mm-Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 (oder ZFlAK). Dabei handelt es sich im Prinzip um dieselben Kanonen, die auch im Gepard verbaut sind, der aktuell von der Ukraine erfolgreich gegen russische Drohnen und Marschflugkörper eingesetzt wird.

    28 ZFIAK anscheinend


    1 Fla Zug = zwei 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanonen 85 + ein Feuerleitgerät 98 "Skyguard" (Radar)

    ergibt 14 Fla Züge = 28

    2 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • Die Kanone ist die gleiche wie im Gepard. Allerdings muss die Waffendecke (Gurtzuführer) anders ausgeführt sein, denn beim Gepard kommt von der Turmseite die FlaMun und von der Außenseite die PzMun. Das kann bei der A Lafette aufgrund der engen Bauweise so nicht funktionieren.


    Tsrohinas

  • Ganz interessanter Beitrag, wie es im Bereich Kleindrohnen bei der Bundeswehr so läuft:


    Heeresverbände dürfen eigenständig handelsübliche Kleinstdrohnen beschaffen und einsetzen
    Die Verbände des deutschen Heeres haben die Erlaubnis bekommen, handelsübliche Kleinstdrohnen eigenständig zu beschaffen und im Rahmen von Ausbildung und Übung…
    www.hartpunkt.de


    Manchmal ist da einfach nur Kopfschütteln angesagt…


    Lesenswert sind die Beiträge von Hartpunkt auch zu anderen (Beschaffungs)Themen auf jeden Fall.

  • Manchmal ist da einfach nur Kopfschütteln angesagt…

    Solange Bürokraten mit Betonköpfen herumlaufen, wird sich auch nichts ändern. Dabei hat man gesehen wie effektiv die Ukrainer, und auch die Russen , mit den Drohnen umgehen können.

  • Wobei man bezüglich der Beschaffungsbürokraten fair bleiben muss: die alten Sachen, die sie in den letzten Jahrzehnten zusammengeschustert (sprich spezifiziert, bestellt und bei der Truppe eingeführt) haben, sind momentan recht gefragt: Marder, Leo 1&2, Gepard, Dingo, KAT, PzH2000, bald Taurus. Auch der Boxer braucht sich nicht zu verstecken. Es gibt eigentlich wenig "unbrauchbaren Krempel" bei der BW und wenn, dann waren es hektisch eingekaufte Schnellschüsse: Starfighter, Ford LKW (Nato-Ziege), M113, die man "as is" übernommen hat, ohne sie auf den berüchtigten BW-Goldrand zu optimieren. Auch beim "Pannenflieger A400" hört man mittlerweile keine Klagen mehr. Stattdessen rüstet man sie nach und nach mit verschiedenen Einsatzmodulen aus: Tankflugzeug, Löschflugzeug, MedEvac.


    Was die BW-Beschaffungsbeamten bräuchten, wäre neben der geordneten Goldrand-Beschaffung noch eine "Fast Lane" für dringendes, was schnell benötigt wird.


    Aber zu den Drohnen kann ich auch aus einer zivilen HiOrg was berichten. Unser kleiner DRK Ortsverein trägt sich ja mit dem Gedanken, ne Drohne zur Einsatzstellenerkundung und Personensuche einzuschaffen. Das Ganze müssen wir derzeit als "U-Boot" aufbauen. Denn im Kreisverband gibt es bislang noch gar keine Drohnen-Kompetenz. Dafür aber eine ausgeprägte Eifersucht der SEG-Leiter gegenüber allem, was in den kleinen Ortsvereinen eigenmächtig an Innovation eingeführt wird bzw. werden soll. "Dummerweise" haben wir einen guten Draht zu einer bereits bestehenden Drohnenstaffel der benachbarten Kreisverbands. Es menschelt halt überall und man kann sich wochenlang im Anforderungs- und Anweisungsdschungel verlieren. Und wer fragt, bekommt meist ablehnende Antworten. Deswegen ist bei uns die Devise: machen, nicht fragen. So wie wir einen "Behandlungsplatz light" in unserer Bereitschaft erfunden haben, um die Zeitspanne z.B. bei einem größeren Unfall oder Brand mit mehreren Verletzten abdecken zu können, bis sich der Regelrettungsdienst in ausreichender Stückzahl und die SEG bis zu uns in die Pampa bequemt haben. Das ist die bei uns berüchtigte "Die erste Stunde seid ihr allein, wenns dumm läuft"-Regel.


    Insofern sollte sich auch ein Kommandeur oder Ausbilder bei der BW nicht scheuen, das Thema Drohne in "vorauseilendem Ungehorsam" in seinen Einheiten schon mal zu thematisieren. Und wenn man nur mal rumfragt, wer privat nen Mavic hat oder nutzt. Und als nächsten Schritt ermuntert man die Kameraden dazu, den EU-Drohnenführerschein privat zu machen. Der ist garantiert auch bei der BW (wie beim DRK) nämlich Grundvoraussetzung, die eigene Drohnen-Schulung absolvieren zu dürfen.

  • Insofern sollte sich auch ein Kommandeur oder Ausbilder bei der BW nicht scheuen, das Thema Drohne in "vorauseilendem Ungehorsam" in seinen Einheiten schon mal zu thematisieren. Und wenn man nur mal rumfragt, wer privat nen Mavic hat oder nutzt. Und als nächsten Schritt ermuntert man die Kameraden dazu, den EU-Drohnenführerschein privat zu machen. Der ist garantiert auch bei der BW (wie beim DRK) nämlich Grundvoraussetzung, die eigene Drohnen-Schulung absolvieren zu dürfen.

    Das ist es was man tun muss um weiterzukommen. Man muss den bürokratischen Alltag überwinden. Das kann man nicht überall, aber der Vorschlag von dir geht schon in die richtige Richtung. Man erwartet immer, auch von den Soldateneine gewisse Eigeninitiative, aber wenn man sie anstrebt wird man geblockt. Wir sind nicht mehr in der Wehrmacht mit einem Kadavergehorsam.

  • Insofern sollte sich auch ein Kommandeur oder Ausbilder bei der BW nicht scheuen, das Thema Drohne in "vorauseilendem Ungehorsam" in seinen Einheiten schon mal zu thematisieren. Und wenn man nur mal rumfragt, wer privat nen Mavic hat oder nutzt. Und als nächsten Schritt ermuntert man die Kameraden dazu, den EU-Drohnenführerschein privat zu machen. Der ist garantiert auch bei der BW (wie beim DRK) nämlich Grundvoraussetzung, die eigene Drohnen-Schulung absolvieren zu dürfen.

    Aber das Problem liegt u.a. hier:


    Hinderlicher ist der Umstand, dass die Truppenpiloten der Kleinstdrohnen einen Bundeswehrlehrgang in Munster absolvieren müssen, bevor mit den Drohnen geübt werden darf. Man bedenke, dass diese Systeme zivil ohne jegliche Auflagen (Drohnengewicht unterhalb von 250 Gramm) bzw. nach Erwerb eines Drohnenführerscheins (Drohnengewicht bis 25 Kilogramm) geflogen werden dürfen, teilweise auch in bebauten Gebieten. Zudem ist der Erwerb der zivilen Lizenz online und innerhalb kürzester Zeit möglich, während die Ausbildungsplätze in Munster limitiert sind und, so hört man es aus der Truppe, bei weitem nicht den notwendigen Bedarf der Truppe decken können. Interessant ist auch, dass viele Soldaten diese Erlaubnis bereits besitzen, diese aber nicht für den dienstlichen Einsatz der Drohne nutzen dürfen. Es ist daher davon auszugehen, dass nur einzelne Systeme in homöopathischen Dosen in die Truppe kommen und für die Ausbildung und Übung genutzt werden können. Ein schneller und breiter Erfahrungsgewinn mit diesen Systemen ist auf diesem Weg nicht praktisch umsetzbar. Hier wäre ein deutlich pragmatischerer Ansatz wünschenswert, beispielsweise indem gemäß des „Schneeballprinzips“ nur einzelne für die Drohnenausbildung im Verband vorgesehene Soldaten die in Munster vergebene Qualifikationen bekommen und im Anschluss die Schulung im Verband übernehmen. Oder zumindest die Einführung eines Onlinekurses für die Durchschleusung von Soldaten, die bereits über Erfahrungen und Erlaubnisse aus dem privaten Drohnenbetrieb mitbringen.