Wachsreste verwerten

  • Moin Zähneblatt,


    ich will es ja eben ohne Rohr, nur mit dem Kupferdraht als stabilisierende Wicklung probieren, das schafft vielleicht mehr Zugangsfläche für das abzusaugende Wachs.
    Wenn es klappt, dürfte auch die Herstellung schneller und einfacher laufen und kann auch mal eben mit einem Stück Funddraht gehen.
    Mal sehen.


    Gruß,
    Matthias

  • Na da bin ich mal gespannt ob das klappt .


    Ich glaube, das die Fläche des Kupferdrahtes allein zu klein ist das Wachs kplt. im Gefäss zu erwärmen bzw. zu schmelzen .


    Bei zu kleinem Brennrohr-Durchmesser passiert das gleiche - die abzugebene Wärme/Schmelzfläche ist eben zu klein .

    Aber " Probieren " geht über " Studieren " , teile doch bitte dein Testergebnis uns mit - .

    Grüsse ZB

  • previval.org/f/index.php?attachment/9728/


    Hach herrjeh, ich muss doch nebenbei noch arbeiten :lachen:


    Also. Der gestrige 1. Versuch verlief nur teilerfolgreich.
    Bereits beim Wachsgiesen fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Wenn der Docht nicht nach unten abgegrenzt wird, sollte die Flamme immer weiter nach unten durchschlagen und letztendlich der ganze Docht oberhalb des Wachses brennen. Die Drahtwicklung allein verhindert das Runterbrennen nicht.
    Und so war es dann auch, nach relativ kurzer Zeit wanderte die Flamme den ganzen sichtbaren Docht entlang.
    Das Metallrohr von Zähneblatt verhindert das, so daß nur der obere Teil brennt.


    Erfolgreich war aus meiner Sicht der Wärmetransfer durch den Kupferdraht. Der Docht wurde schnell mit flüssigem Wachs versorgt, die Kupferspirale brachte das ganze Wachs in der Dose zum Schmelzen.
    Auch der Anzündvorgang lief ohne Probleme, allerdings vermute ich, daß dies der relativ langen Brenndauer des freiliegenden Dochtes geschuldet ist, der dadurch die Spirale anwärmt und den Nachschub sicherstellt.



    Ich könnte mir vorstellen, daß eine Kombination aus Spirale (eventuell in weiteren Bögen im Wachs verlegt) und Zähneblatts Rohr (um das Runterbrennen des Dochtes über die ganze freie Länge zu verhindern) funktionieren könnte.



    Ich baue demnächst Modell 2, Auswertung folgt.


    Gruß,
    Matthias

  • Hallo Marodeur


    Sieht ja interessant aus, nun aber die Frage - wird der Doseninhalt zum Schmelzen gebracht ?
    Oder nur ein bisschen um den Draht herum ?


    Ich vermute letzteres - wäre ja auch zu einfach um schön zu sein - .


    Grüsse ZB

  • Hallo, Marodeur und Zähneblatt,
    aus echtem Interesse: wie ist es weiter gegangen mit euren Schmelzfeuerexperimenten?
    Gibt es Neuigkeiten? :)

  • Sollte man in die Verlegenheit kommen, tatsächlich an seinen Kerzenvorrat gehen zu müssen, so kann man durch Resteverwertung noch ein Quentchen mehr aus den Kerzen herausholen:

    In Teelichtern oder auch bei normalen Kerzen bleibt oft ein bischen nicht verbranntes Wachs/Parafin übrig, welches man aufheben sollte, denn man kann aus Resten wieder neue Kerzen machen.

    Das geht ziemlich einfach, auch wenn die Kerzen am Ende nicht besonders toll aussehen, aber das ist ja geschmackssache.

    Dies funktioniert mit Kerzen aus echtem Wachs oder auch aus billigerem (mineralölbasiertem) Parafin. Beides kann auch gemischt werden.


    Langversion in Bildern:

    https://www.frag-mutti.de/bild…0/sandkerzen-basteln.html


    Kurz zusammengefasst:

    Man braucht : feuchten Sand, Kerzenreste und etwas, was als Docht dienen kann (Irgendein Baumwollgewebegeflecht, welches ein wenig eigenstabilität haben sollte).


    Den feuchten Sand am besten in eine Schüssel, dann ein Loch in den Sand (Form nach Belieben), dann den Docht oben über dem Loch befestigen, sodass er mittig ins Loch herunterragt, und dann mit eingeschmolzenen Wachsresten das Loch auffüllen.


    Vorsicht, Wachs/Parafin sollten nicht über offenenem Feuer eingeschmolzen werden, da dies offensichtlich brennbare Materialien sind.


    Aber: Nur dampfförmiges Wachs lässt sich verbrennen.


    Wachs hat seinen

    Schmelzpunkt: ca. 63 Grad

    Erstarrungspunkt: 58 Grad

    Siedepunkt: 250 Grad (!)Die Werte für Parafin fast gleich.


    Wer Wert auf seine Gesundheit legen will, sollte wissen, dass beim Verbrennen von Parafin (also billige Kerzen) schädliche Substanzen entstehen können. Eigentlich kein Problem, aber wer 24/7 Stunden lang 30 Kerzen in seiner Wohnung am brennen hat, für den ist es vllt ein Thema:

    Zitat

    Zumindest wer in geschlossenen Räumen ohne ausreichende Belüftung wiederholt größere Mengen an Kerzen entzündet, setzt sich damit einer Reihe schädlicher Substanzen aus, die mit dem verbrennenden Paraffin in die Luft freigesetzt werden.

    https://www.welt.de/welt_print…koennen-krank-machen.html


    Dann lieber Wachs, auch wenn es etwas teurer sein mag.


    LG

    Bo

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „WACHSKERZENABFALL verarbeiten“ zu „Wachsreste verwerten“ geändert.
  • Wir verwerten Wachsreste mit dem Schmelzfeuer von der Firma 'Denk Keramik':


    https://www.denk-keramik.ch/Schmelzfeuer/


    Wir haben immer jeweils die Wachsresten gesammelt, etwas zerkleinert, wo nötig und dann den Behälter damit gefüttert. Tut Superdienste!

  • Ich habe mir eine Gießanlage gebaut so das ich Kerzen von ca. 22 mm Durchm. gießen kann.

    Ich kam auf die Idee da sich in unserem Keller Kerzenreste auf immerhin 30 kg angehäuft hatten. Selbst nach den drei jahren die ich nun gegossen habe sind es schon wieder etwa 5 kg geworden.

    Da ich richtige Kerzen haben wollte wund nicht diese dicken riesigen Flammen, sondern Kerzen die man in jeden Kerzenhalter stecken konnte, habe ich lange mich im Internet umgeschaut. Von Kerzengießen hatte ich bis dato keinen Schimmer. Also wie gesagt mich schlau gemacht. leider war alles was da angeboten wurde viel zu teuer, da hätte ich mir hunderte von fertigen Kerzen kaufen können. Irgendwo bin ich dann auf eine Anleitung gestoßen, die es genau erklärte. Also bin ich in den Baumarkt gefahren und habe mir zwei Allurohre von einem Innendurchmesser von 22mm besorgt und in Längen von 25 cm geschnitten. Die habe ich auf einen Restbalken von 8x8 cm eingelassen. Vorher noch Löcher für die Rohre , ca. 3cm, in den Balken gebohrt. Wichtig ist das die Rohre stramm in die Löcher passen, sonst kann es passieren das das heiße Wachs unten und an den Seiten wieder ausläuft.

    Nun ein Löchlein so Dick wie der Docht sein soll völlig durchbohren durch jedes Loch.

    Von unten nun den Docht durch das Loch nach oben ziehen. Vorher noch ein Plätchen aus Leder durchziehen, so das das Loch nach unten völlig verschlossen wird. Nun den Docht durch die Allurohre führen und das Rohr in die Löcher stecken. Nun das überstehende Dochende etwas anziehen und mit einer Stecknadel fixieren das der Docht genau in der Mitte steht.

    Wenn alle Rohre bestückt sind, ich habe 8 davon in einer Reihe, dann kann ich das geschmolzene Wachs einfüllen.

    Halt ganz wichtig. Bevor ich die Allurohre einstecke muss ich sie von innen mit einem Trennmittel behandeln, sonst bekomme ich die fertigen Kerzen nicht mehr heraus. Das wird mit Wasser verdünnt und hält so ein Leben lang, es sei man macht jeden Tag mehrere hundert Kerzen.

    Das Wachs schmelze ich in einer alten Hundefutterdose, dabei schmelze ich es erst einmal vor und gieße es auf eine alte Stahlpfanne,. Die Verunreinigungen bleiben so am Grund der Dose und werden weggeschüttel. Das gereinigte Wachs schmelze ich erneut ein und kann nun meine Kerzen gießen.

    Nach etwas 20 Minuten kann ich die Röhren mit dem Wachs aus dem Block nehmen, vorher aber noch unten das Lederläppchen abschneiden sonst kann es vorkommen das du nur die Alluröhre herausziehst, weil ja der Docht noch im Bloch steckt.

    Zum Schluss schneide ich die fertige Kerze in der Mitte durch, und schneide den Docht oben und unten soweit ab wie ich ihn brauche. meistens so um 1 cm.

    Sehr schön wird es wenn du das Wachs vor dem schmelzen nach Farben sortierst. meistens sind die alten Kerzen ja Rot, weis, blau und grün. Später kannst du die schönsten Farben bekommen. Sieht immer toll aus wenn ich neue Kerzen aus dem Keller hole mit neuen Farben.

    Gegossen habe ich vor drei Jahren etwa 550 Kerzen.


    Das ganze hat mich ca. 30 Euro an Matterieal gekostet. Das war es allemal wert, denn ich habe noch für weitere 1000 Kerzen Dochte und Trennmittel.

  • Hab mal noch schnell zwei Bilder von der Kerzenstation gemacht. Das erste ist von vorn das zweite von unten, damit man auch sieht was ich mit den Lederplätchen meine.



  • Ich habe letztens so ein "Schmelzfeuer" in den Werbeanzeigen einer TV-Programm Zeitschrift gesehen und habe danach gegooglet. Das vor ein paar Beiträgen erwähnte ist ganz schön teuer für dessen Funktion. :winking_face: ... Wir hatten immer einfach mal einen Alten Topf wo alles reinkam. Nicht sehr sauber aber man kann ja "neue Kerzen" davon selber machen.

    Gruß David

  • Als Trennmittel habe ich das hier genommen. https://www.kerzenkiste.de/Tre…npB_cCgBaZ1BoClL0QAvD_BwE

    Bei den Dochten diesen hier, https://www.ebay.de/itm/Docht-…be2d97:g:FvIAAOSwZVhWTYnt der hat wenigstens eine Tabelle dabei wo man sehen kann für welche Kerze du für den entsprechenden Docht benötigst.


    Man sollte drauf achten welchen Durchmesser deine Kerzen haben sollen, danach wird der Durchmesser des Dochts gemessen. Ich habe 1,7 mm für Kerzen mit einem Durchmesser von 22 mm

  • Wer Sicherheit ganz Groß schreibt kann auch alte kleine Marmeladengläser nehmen und dort das Altwachs samt Docht reinfüllen.

    Reduziert die Brandgefahr erheblich auf Kosten von Gewicht und nötigem Zusatzmaterial.

    Das Herausholen von Altwachs aus runtergebrannten Marmeladenglaskerzen ist zwar schwieriger aber eigentlich nicht nötig, wenn da ohnehin wieder eine neue Kerze draus werden soll. Einfach wieder neues Wachs auf den alten Prütt drauf. Den Alten Docht sollte man aber noch herauspopeln. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Man könnte es aber auch im Glas schmelzen und es herauslaufen lassen.


    LG

    Bo

  • Wer Sicherheit ganz Groß schreibt kann auch alte kleine Marmeladengläser nehmen und dort das Altwachs samt Docht reinfüllen.

    Reduziert die Brandgefahr erheblich auf Kosten von Gewicht und nötigem Zusatzmaterial.

    ...

    So handhabe ich das seit einigen Jahren für meine "outdoor"-Kerzen.

    Zusätzlich hat man noch den Vorteil, dass das Glas einen einigermassen passablen Windschutz bietet.


    Aber man muss schon darauf achten, dass der Docht zum Durchmesser des Glases passt. :winking_face:

    Ansonsten schmilzt nur ein Teil in der Mitte und am Glas bleibt ein Wachsrand zurück, der das Licht abschirmt.


    Gute Erfahrungen habe ich mit solchen Pestogläserngemacht.

    Die sind nicht zu gross und man findet problemlos Dochte für diesen Durchmesser.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich habe mal wieder einen 2Jahresvorrat der bewährten Wattepads-Anzünder hergestellt.


    Diesmal auf ausdrücklichen Wunsch der BEVA nicht in der Küche... :winking_face:


    Wegen der dadurch erforderlichen Umstellung auf Gaskocher diesmal sogar mit Löschdecke in Griffweite.


    Die Herstellung im Winter hat den Riesenvorteil das die Pads im Freien in wenigen Minuten soweit ausgekühlt sind um geerntet werden zu können.


    So kommt man mit 4 Lagen Backpapier sehr gut aus.


    Ich entnehme die Pads mit einer Pinzette aus dem Wachs.

    Tipp: Erwärmt man die Pinzette vorher im Wachs pappt nix an und es geht alles ganz fix!


    Habe überschlagen das ich jetzt immer noch für ca. 4000 Pads "Recycling"-Wachs habe.


    In einer Stapelchipsdose mit selbst entworfenen Etikett sind die Anzünder übrigens ein beliebtes Geschenk für die Grillfraktion..


    Grüße


    MvO

  • meine Resteverwertung ist ziemlich unkompliziert. Klopapierrollen, alte Blechbüchse, gekaufte Dochte, Kappen der O-Saft-Flaschen von Aldi.

    Ich gieße das im Wasserbad in der Blechdose geschmolzene Wachs in Klopapierrollen. Die habe ich unten mit einem alten O-Saft Flaschendeckel verschlossen, dort mittig ein kleines Loch hineingemacht, durch dass ich den Docht ziehe und ihn oben an einem quer gelegten Holzstäbchen festknote. Könnt ihr im verlinkten Film sehen. Im Film werden die Klopapierrollen aber nur auf Papier gestellt, was sich nach meiner Erfahrung nicht bewährt hat, das Wachs läuft unten raus.

    Wichtig: der Docht muss zum Durchmesser der Kerze passen. Zu dicke Dochte fackeln die Kerze schnell ab und sie steht in einer Wachslache.

    Dekotipps: in mehrere Rollen schichtweise verschiedene Farben gießen. Z.B. wird bei jeder Schicht die Farbe heller, wenn man mit roten Kerzenresten anfängt und dann weiter weiße Reste in die Schmelzdose hineinwirft.

    Wenn man die warmen Klopapierrollen schockartig kühlt, z.B. im Winter vor die Tür stellt, gibt es einen Raureifeffekt auf der Oberfläche. Wenn die Kerzen hart sind, entsteht ein trichterförmiges Loch in der Mitte, weil sich das Wachs zusammengezogen hat. Also noch etwas Wachs am nächsten Tag zum Nachgießen bereithalten.

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    Noch ein Nachtrag: die Kerzen stehen von alleine, man braucht keine Kerzenständer, eine nicht brennbare Unterlage (Untertasse, Marmeladenglasdeckel) reicht aus.

    Nachtrag: wie mache ich den Link hier so rein, dass nicht dieses riesengroße Bild im Forum erscheint, sondern nur der Link?

    Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. (Gorch Fock)



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