Die Lust an der Krise

  • Hand aufs Herz, wer erwischt sich nicht ab und an dabei,
    so ein kleines wohliges Gefühl zu bekommen,
    wenn mal für ein paar Minuten der Strom wegbleibt
    (auch wenn es nur am eigenen Sicherungskasten liegt)


    oder die Frischwasserversorgung wegen eines Rohrbruches für einige Stunden...einen Vormittag lang ...brach liegt?


    Eine Autopanne bei angenehmen Wetter und der Weg ohne Zeitdruck....


    So ein kleines bissl Geilheit, endlich doch mal die Ausrüstung anwenden zu können,
    sich behaupten zu können....


    Wem geht es nicht so?
    Ist die kleine Krise nicht auch ein bisschen geil?


    Brisantes Thema, sicherlich,
    aber was macht unsere Psyche da mit uns?


    Ist es eine Art emotionale Belohnung, dass man gut "gearbeitet" hat?


    Oder ist es eine unausgesprochene, nicht zugelassene Sehnsucht nach dem Ausfall des Alltags,
    weg mit dem Üblichen, endlich etwas anderes, raus aus der Gewohnheit!?


    Ist die "Abwechslung" durch eine Krise nicht fast gedankenbefreiend? Quasi mentaler Urlaub?


    Ich spreche nicht davon, wenn einem drei-meter das Wasser vor dem Wohnzimmerfenster steht,
    Wer dann so etwas wie eine Aufbruchsstimmung verspürt ist entweder durchgeknallt oder lebensmüde! :winking_face:


    Nein, ich meine die oben angesprochenen, kleinen, (noch) überschaubaren Krisen.


    Wer kennt es?

  • Ich hatte schon manchmal den Gedanken, dass so eine "kleine Krise" auch mal gut tut.
    Man kann seine Tools testen, und sehen, ob man etwas vergessen hat. Wenn alles gut geht, stellt sich ein erhebendes Gefühl ein.


    Ich würde das ein wenig mit einem Sportler vergleichen: erst Trockentraining, und sich dann in realen Wettkämpfen messen. Mit jedem Wettkampf werde ich dann ein wenig besser, und bin für den "großen Wettkampf" besser vorbereitet.


    Ein System von Herausforderungen und Belohnungen, das uns dazu bringt, uns immer weiter zu verbessern.


    Gruß trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Aaaalllllssssssoooooo,


    wenn ich ganz ganz ehrlich sein soll


    ich wünsche so etwas allen die mich und alle anderen als Deppen, Spinner, Paranoide abtun. So richtig heftig von Herzen wünsche ich ihnen das. Da wird meine Seele rabenschwarz.


    Erst heute noch in einem anderen Forum. WOW, bringt die Type mich zur Weißglut mit ihren Antworten. Ich wünsche ihr, das so 3 Stunden vor ihrem Wochen- oder Monatseinkauf. Aber BITTE das volle Programm ja?! So mit Schnee, Wasser, Blackout, Heizungsausfall und draussen bitte bitte bitterkalt und spiegelglatt. Und bitte mindestens 14 Tage.
    So verbohrte Typen lernen nur durch die harte Tour.


    Ach, das tat gut mir das mal so vorzustellen.


    Ja, ich bin böse, sehr böse sogar im Augenblick. :devil::devil::devil: :gunsmilie::gunsmilie::gunsmilie:

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Nun, ich spüre den Effekt des Preppens in meinem normalen Alltag, dafür brauche ich gar keine "kleine Krisen" um mir in Erinnerung zu rufen wie "geil" oder "lustvoll" dass Preppen doch ist.


    Einpaar Beispiele um das zu verdeutlichen:


    - Mein Nahrungs-, Getränke- und Haushaltsartikelvorrat wird nicht irgendwo gebunkert und erst im Falle einer Krise verwendet, sondern er ist Bestandteil des Alltags und wird laufend rotiert und verwendet.
    Es wird damit gekocht, damit gearbeitet und allgemein der Alltag damit vereinfacht.


    - Selbstversorger-Aspekt. Seitdem ich angefangen habe etwas Strom mit Solarpanels herzustellen, und selber etwas Gemüse, Kräuter und Früchte anzubauen, spüre ich eigentlich jeden Tag ein befriedigendes Gefühl von "Errungenschaft".
    Es macht mich wirklich glücklich, und ich arbeite daran die nächsten Jahre mehr und mehr Wissen und Können in diesen Gebieten aufzubauen.


    Ehrlich gesagt.... so kleine Krisen empfinde ich eher wie eine Erkältung oder einen Husten.... daran erfreuen kann ich mich nicht wirklich, sondern ich stelle meinen Alltag dann sofort so um, damit dieser Zustand so schnell wie möglich beendet wird.


    Aber ich stimme dir zu, dass ich mich schon freue wenn all die kleinen Tools die ich im Rucksack dabei habe, plötzlich gebraucht werden und ich damit sogar anderen Leuten in einer Situation helfen kann. :)

  • Ja Galahat: ich verstehe dass durchaus. Ein bischen Eskapismus spielt auch bei mir eine Rolle, aber ich habe mit der Zeit eine lockerere Einstellung bekommen. Inzwischen sehe ich das Thema komplett als Versicherung, die ich abgeschlossen habe und mich bei Krisen auslöst. Ich bin inzwischen auch einiges entspannter geworden, was die Dauer und Auwirkung von Krisen angeht. Für mich steht inzwischen das Thema weltweite Rezzession an alleroberster Stelle meiner Horrorszenarien und ausgerechnet dagegen kann man nur sehr wenig preppen.


    Aber niemand schließt eine Lebensversicherung ab und hofft dann auf den eigenen Tod! Daher könnte ich sehr gut damit leben, alt und grau zu werden, ohne dass auch nur für einen Tag der Strom ausfällt.


    Ich habe die Theorie, dass einige Leute sich mit dem Thema befassen, weil sie hoffen, dass nach einer Krise die Karten neu gemischt werden und sie dann ein besseres Blatt bekommen. Besonders scheint mir das in den USA verbreitet zu sein, wo das Thema Preparedness oft mit dem totalen Zusammenbruch der Gesellschaft verbunden ist. Aber vielleicht täusche ich mich da auch.


    Und kleine Krisen, wie du Sie beschreibst sind harmlose Sachen, die den Alltag eher mit Abwechselung anreichern, als wirklich eine Gefahr darstellen. Daher ist ein zweitägiger Stromausfall für die meisten Vorbereiteten dann eher eine Art Urlaub, von dem man noch lange tolle Geschichten zu erzählen hat.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Volle Zustimmung,
    so ein kleiner Ausfall, testen der Ausrüstung und mir die langen Gesichter derjenigen vorstellen die alles für Spinnerei halten..... jaaaaaaa, das hat was!

  • Also Schadenfreude st für mich kein Motiv. Vielleicht habe ich ein zu weiches Herz, oder einfach nur kein Bock auf bettelnde Nachbarn


    :nono:


    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich das Thema nie mit großem missionarischem Eifer verfolgt habe und somit nicht oft offen belächelt wurde.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo,


    mir ist schnuppe, ob ich jemand 'bekehre' oder nicht. Das Thema wird einmal angeschnitten, Reaktion abgewartet und wenn nein dann nein.
    Da bleibt kein '... du wirst schon sehen...', das hat was von Rechthaberei.
    Wenn man sich stark reinhängt und Hohn und Spott erntet, spielt sicher Gesichtsverlust eine Rolle (Stichwort späte Genugtuung).
    Hält man den Ball flach, ist es vermutlich einfacher.


    Weder halte ich mich für einen besseren Menschen noch die anderen für blinde Deppen; wenn es um andere Themen geht bin ich vielleicht aus deren Sicht verbohrt.
    Wenn meine Vorbereitungen mal auf die Probe gestellt werden - ok. Aber scharf drauf bin ich nicht.


    Grüße
    Tom

  • Moin im Thema,


    als Ganzjahresradler, ich besitze kein Auto oder Motorrad mehr, kann ich mir oft ein inneres "Grinsen" nicht verkneifen, wenn die schweineteuren "Panzerwagen" mit jeweils nur einer Person darin im Stau vor der Ampel, oder einer Bahnschranke stehen...:face_with_rolling_eyes:


    Natürlich fast alle mit einem laufenden Motor, anscheinend ist der Sprit immer noch zu billig.


    Schadenfreude ist es aber nicht, ich war vor dem Jahr 2007 ebenso bequem, um nicht zu sagen stinkfaul, und bin jeden Meter mit meinem schweren NISSAN Truck gefahren. Das habe ich mir komplett aberzogen, nicht zuletzt auch aus Kostengründen. Außerdem ist das Radfahren bei jedem Wetter ein erstklassiges Training, und es kostet mich keinen Pfennig, bis auf die wenigen und geringen Kosten der Ersatzteile für das Radel.


    Benzinpreis, mir egal, "who gives a shit!", Energiekrise, kann kommen, warme Kleidung habe ich mehr als ausreichend, essbare Vorräte ebenso...


    Ich wünsche mir bitte keinen Krisenfall, aber dieser würde dann endlich einmal wieder viele Menschen zurück auf den sprichwörtlichen "Teppich" herunterholen, und vielen Kandidaten, denen es noch zu gut geht in ihrem unüberlegten, und ebenso verschwenderischen Lebenswandel.


    Wie sangen es einst die Barden von "Insterburg und Co." "Sibirien, du lieblicher Ort, bist prima für Ferien und Wintersport!" :lachen:


    Zieht euch warm an, es kommen eisige Zeiten!


    In diesem Sinne meinen Gruß an das Forum



    Michel

  • Nun ja, Lust an der Krise - ich sehe all das mit gemischten Gefühlen.


    Tritt mal ein kleiner Stromausfall ein, oder bleibt kurzfristig der Wasserhahn trocken ist natürlich Vorsorge getroffen; es ist das "Wollen" sich mit dieser Situation auseinander zu setzen. Ich gebe zu, mich in solchen Situationen erst mal überlegen zu fühlen.


    Käme es aber jemals so, dass Strom bzw. Wasser für Wochen oder gar Monate weg sind, dann wird ein "Muß" aus der ganzen Sache...und ich bin mir sicher, die Lust wird in ein notwendiges Übel umschlagen.


    Unsere ganzen Vorbereitungen dienen zweifellos dem Überleben, dem Überbrücken einer Krise, wenn der gewohnte Versorgungsfluss unterbrochen ist. Zu einem gewissen Teil ist es auch ein gutes Mittel gegen die Angst nackt und unvorbereitet in Schwierigkeiten zu geraten.


    Desto länger eine Krise anhält, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass auch der Frust über den Verlust des schönen und bequemen Lebens steil ansteigt.


    Gruss, Fairlane

  • Zuhause und am Wochenende so ein kleiner Stromausfall oder die Wasserwerke stellen für ein paar Stunden das Wasser ab - okay kein Problem. Aber bereits unter der Woche hätte ich Probleme - auch mit Preppen - denn die Arbeitsstelle ohne Strom, da kann ich gleich Zuhause bleiben. Das bedeutet kein Geld oder zu unmöglichen Zeiten die ausgefallenen Stunden nachholen.


    Vor 2 Jahren hatten wir auf meiner Arbeitsstelle öfters mal Stromausfall, weil immer wieder Stromkabel bei Baggerarbeiten beschädigt wurden. Keiner wusste wie lange es dauert - so war es nicht möglich einfach den Mittag zu verschieben oder früher nach Hause zu gehen und jedesmal kostete es mich unbezahlte Überstunden um die Arbeit doch noch termingerecht auszuführen.


    So nein, keine Freude bei mir - eher bin ich genervt - denn ich kann für mich selber noch so preppen, wenn andere es nicht tun werde ich auch bei so "kleinen" Alltagskatastrophen Probleme bekommen und wenn ich mit dem Auto in der Stadt bin und die Ampelanlage fällt ausgerechnet aus wenn ich auf der Kreuzung stehe ...... damm hilft alles preppen nicht - nur Glück.

  • Erwischt!?


    Ich habe vorher in einem anderen Thread zum Stromausfall in München geschrieben "das hat Spaß gemacht".


    Mir hat es wirklich Spaß gemacht. Weil es eigentlich ohne Auswirkung war und die Leute völlig unentspannt und panisch reagierten. Das hat mich amüsiert.
    Ist ja auch echt schlimm, wenn ich mal keine Handyverbindung habe.....


    Die Leute, die in Aufzügen oder U-Bahnen ohne Licht stecken geblieben sind. Werden das natürlich anders betrachten.


    Eine echte Krise, eine echte Katastrophe, einen langanhaltenden Stromausfall wünsche ich mir wirklich nicht.
    Dafür gefällt mir mein derzeitiger Lebensstil zu gut.


    Tsrohinas

  • Lust an der Kriese gibts bei mir nicht.


    Aber die Frage "Was kann eine Kriese für Vorteile bringen?" sehe ich auf jeden Fall als berechtigt an. Auf Erden gibt es nichts, das ausschließlich Gut oder Böse wäre, und so ist es auch mit Krisen.


    Schon länger mal ist in einer Anstalt, in der ich beschäftigt war, der Strom ausgefallen, und da das Notstromkabel sinnvollerweise auch abgebaggert wurde, wars nach 20 Minuten Rechenzentrum runterfahren zappenduster. Das schöne war, dass man Kollegen, die man schon Wochen oder Monate nicht mehr gesehen hat, getroffen hat, gemeinsam das Problem, dem Automaten Kaffee oder Getränke zu entlocken gelöst und auch so recht interessantes gelernt hat.


    Das war jetzt keine schlimme Krise, die in München auch nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sogar so eine schlimme Katastrophe wie Fukushima dem einen oder anderen etwas Gutes bringen kann, wenn er gepreppt hat und flexibel ist.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hallo Galahat.


    Keine Ahnung ob ich bei Eintritt einer Krise, egal ob klein oder groß, ein inneres "yeeeeess!" fühlen würde. Ich schätze, das wäre für mich eher so wie bei einem Kfz-Parkschaden, wo man gelassen seine "Versicherungs-Schadensfall-Plastikkarte" überreichen kann.


    Beruhigender Gedanke, dass man nicht kalt erwischt worden ist.


    Gruß,


    Wahlbayer.

  • Zitat von galahat;117555

    Wem geht es nicht so?
    Ist die kleine Krise nicht auch ein bisschen geil?


    Mir.
    Nein.


    Adrenalin schiesst ein, mehr nicht. Ich würde das keineswegs als "Geilheit" identifizieren, sondern wäre ich in einer echten Krise dauergeil. Das kann nur negative Folgen haben, es lenkt ab von der Bewältigung der nächsten Aufgabe.


    Wir hatten Stromausfall, Wasserausfall, TV-Ausfall, Internetausfall. Die Situation kein Bargeld mehr zu haben. Die Situation mit Gewalt bedroht zu werden. Das Wissen gewisse Vorsorgungen getroffen zu haben, Zugang zu Alternativen zu haben, hat mich nie lustig oder geil gemacht. Ist vielleicht ´ne Altersgeschichte oder Verantwortung, wer für sich selber vorsorgt, der braucht evtl. eine Gratifikation, ich/wir nehmen es vielleicht zu ernst.


    Der kalte Schweiß auf der Stirn, das passiert mir eher, obwohl ich mir wenig Gedanken machen muss. Weil es die natürliche, körperliche Reaktion ist. Das Wissen, die ratio kommt hinterher, nachträglich.


    Ich spinge ja nicht mit dem Messer in der Hand auf die Straße, weil ich irgendwoher eine Detonation gehört habe. Ein Soldat mit PTBS macht das evtl., jeder trägt so seine Geschichten mit sich rum. Warum nicht Geilheit ? Angesichts der verrückten US-Prepper (die ernsthaften klammere ich aus) und des Hypes um Survival-TV, Gear & Tactical kein Wunder. Finde das i.O., nur leider kenne ich das nicht.


    Angesichts der Schönheit und Perfektion von Werkzeug und Ausrüstung kann ich ausrufen "geil !", generationsgeprägt hört man bei mir eher "Boaahh ...klasse ... Waaahnsinnn", Lust verspüre ich in angenehmem Umfeld.


    Krisen sind auf-regend. Stimulierend, das hat seinen biologischen Sinn, den Körper auf Höchstleistung gepusht zu erleben, damit diese Energie nicht vergeudet sondern in Handlung übergeht. Sich an der Lust/Geilheit erfreuen und darin verharren, ist kontraproduktiv, m.M. ein Status, der schnell überwunden werden soll. Sonst findet man es "geil", wenn das Blut am eigenen Bein in Strömen spritzt und der beginnende Schockzustand ist fast "wie auf Droge". :face_with_rolling_eyes:


    Dazu: sich anderen als überlegen fühlen, ja das ist ein Thema für die Sparte Psychologie. Bestätigung finden sowie Anerkennung ist eine Seite der Medaille, auf der anderen findet sich Arroganz und verweigerte Hilfeleistung. Mit solchen Münzen zu zahlen oder in Zahlung zu nehmen, stelle ich mir nicht als Ziel von solidarischem Leben vor. Was im Umkehrschluß keinesfalls Blauäugigkeit oder Selbstvergessenheit bedeuten muss.


    Krisen erleben wir im Kleinen tagtäglich, lernen damit umzugehen, alles was nicht umbringt, macht uns evtl. Stück für Stück vorsichtiger statt stärker, der Eintritt einer Überlebenskrise spitzt die Entscheidungsfreiheit des Alltags zu auf eine handvoll Optionen. Nur weil ich die ersten Ausgangsbedingungen richtig vorbereitet haben, wäre dieser "Sieg" kein Garant für das Durchstehen einer Krise. Ich denke, wir sollten uns an einen langen Atem gewöhnen, was unsere "Siege" in den ersten Tage seit Krisenbeginn angeht und unser Verhalten gg. den "Verlierern". In meinen/unseren Szenarien geht es um weit mehr als kurzfristige Etappen, die ehrlicherweise die wahrscheinsten und am besten planbaren sein dürften.


    In den längeren Szenarien ist die Kommunikation, der Austausch und konkrete Tauschhandel mit den "Verlierern" vorhergesehen. Da kann ich mir keine Überheblichkeit leisten, sondern bin angewiesen Vertrauen zu schaffen oder zumindest Kontrolle zu ermöglichen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und stolzgeschwellter Brust sehe ich meine gute Ausgangsposition (a) schnell in eine ungewollte Zentrumsposition bzw. (b) zunehmend in eine Abseitsposition sich verändern. Keine guten Aussichten für die Bewältigung des weiteren Verlaufes der Krise.


    Wer sich die Zukunft als Gesetz des Stärkeren ausmalt, wird andere Ziele definieren, darunter egoistische wie Machtphantasien. Das ergänze ich bewusst, weil es Typen in jeder Krise gibt und man sich damit auseinandersetzen muss. Der eine meint, er habe genau den Tauschgegenstand, den jeder braucht und setzt sein Lächeln auf, trägt seine Arroganz im Gesicht. Das wird kommen, das werden wir mit Sicherheit erleben. In der einen oder anderen Form. Zu verstehen, warum das so ist, das es uns selbst passieren kann, ist m.E. der Schlüssel um es zu erkennen wie damit umzugehen. Womit wir einem echten Psychologie-Thema wären, wie das gelingt, etwa mit dem Ansatz von Carl Rogers.

  • Hallo zusammen


    Ich denke die Wortwahl ist ein wenig falsch oder nicht richtig definiert.


    Denn jeder von uns hat mal das Bedürfnis mal zu prüfen ob alles auch so funktioniert wie gedacht.


    ABER die wenigsten sind dazu bereit auch mal den Hauptschalter an der Bude auf "OFF" zu schalten und dann zu schauen was man machen kann.


    Daher sehe ich diesen Beitrag so ........, es ist eine Ausrede mal den Schalter zu drehen!


    Man hat es nicht selber gemacht sondern wurde von aussen bestimmt.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Na klar, ist das eine Hilfsausrede. Du hast ganz recht. Es ist schwer, ganz bewusst seine Bequemlichkeit aufzugeben und selbst wenn man es getan hat, es nicht wieder rückgängig zu machen, wenn man doch mal schnell Licht oder Wasser braucht. Aber auch das seiner Familie zu erklären, ist etwas was sehr unangenehm werden kann.


    Mein Mann würde da nicht mitmachen. Er meint, wenn du das willst, kannst du das machen in der Zeit wenn ich nicht zu hause bin. Aber Abends will ich Essen haben und alles wie es war. Schlimm genug wenn wir im Ernstfall so leben müssen.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo nashua


    Tja ich vermute wenn Dein Männchen dann wirklich mal am Ar... ist, so ist er froh wenn Du weiter gedacht hast.


    Aber man kann Leute nicht dazu zwingen, einigen würde eine kleine Panne im öffentlichen Leben sicher helfen sich ein paar Gedanken zu machen.


    Und wenn wir es für uns und unsere Lieben machen.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von ID 2;117728


    Denn jeder von uns hat mal das Bedürfnis mal zu prüfen ob alles auch so funktioniert wie gedacht.


    ABER die wenigsten sind dazu bereit auch mal den Hauptschalter an der Bude auf "OFF" zu schalten und dann zu schauen was man machen kann.


    Genau das habe ich mir für diesen Winter vorgenommen. Der FI wird mindestens ein Wochenende auf "aus" gestellt... soweit zumindest bisher der Plan, ich werde berichten, ob ich es wirklich gemacht habe. :face_with_rolling_eyes: Denn dann kann ich zumindest im kleinen, gewollten Ernstfall testen, ob, wie, und wie gut die Ausrüstung bzw. Planung funktioniert.



    Zum Startposting muss ich noch etwas nachdenken, ob ich wirklich "Lust" an der Krise habe... tendiere aber eher zu nein.

  • Die im Eingangsposting angesprochenen "kleinen Krisen" gehören für mich zu im Leben hin und wieder vorkommenden Situationen, auf die ich herzlich gern verzichten kann.
    Es nervt, nimmt Zeit und Kraft in Anspruch, die eindeutig hätten lustvoller eingesetzt werden können.


    Dass man Vorsorge trifft, wenn man mal im Auto im Winter im Stau gestanden hat und danach immer einen Schlafsack dabei hat, dass es spätestens nach erlebtem Stromausfall Kerzen im Haus gibt, etc. ist m.E. eine normale Folge beim halbwegs intelligenten denkenden Menschen.


    Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die- zumindest befristet- eine Auszeit ihres Alltags für erstrebenswert halten und für die "die Krise" ein Abenteuer mit Heldenpotential ist.
    Wie oben geschrieben wurde, muss man nicht auf den Stromausfall warten, um stromfreies Leben zu testen.
    Man muss auch nicht auf eine Krise warten, um sich endlich lebendig fühlen zu können.


    Bei mir stellt sich am sichersten ein wohliges Gefühl ein, wenn ich nach getaner Arbeit an einem Tag ohne größere Katastrophen gemütlich vor dem Feuer sitze.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut