Wie würdet ihr euch mit eurem Nahrungsmittelvorrat in Krisenzeiten verhalten? Wichtig ist mir hierbei die Betrachtung: Kein Mad-Max-Szenario, Atomkrieg etc. wo wirklich keine Vorhersagen über den nächsten Tag getroffen werden können.
Gehen wir mal von einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft oder einem ähnlich gelagerten Krisenszenario aus unter der Prämisse, dass die Lebensmittelversorgung stark eingeschränkt ist. Es kommt zu (wirklichen) Hunger-und Mangelerscheinungen in der Bevölkerung, jedoch verhungert kaum jemand, die Leute magern aber zusehens ab. Eine über mehrere Monate andauernde Notversorgung ist absehbar und die Nahrungsmittelreserven der Bundesrepublik wie wir alle wissen sind endlich. Der Staat wird jedoch mit allen erdenklichen Notstandsgesetzen und –maßnahmen versuchen die nächste Ernteperiode sicherzustellen. Es gibt vereinzelte Aufstände und Plünderungen aber die Polizei und Armee kann die Leute mit Waffengewalt noch so weit im Zaum halten,dass kein flächendeckender Bürgerkrieg entsteht.
Gehen wir mal ferner davon aus, dass man selber genügend Lebensmittelreserven vorrätig hat (6 Monate bis 1 Jahr) und mit den nochzugeteilten staatlichen Rationen aus der Notreserve das Ganze auch noch „stecken“ kann. Man schafft es also auf jeden Fall bis zur nächsten Erntesaison. Einem selbst und der Familie geht es also im Vergleich zur großen Mehrheit recht gut.
Ab diesem Zeitpunkt frage ich mich, wie ich wohl als Prepper selber reagieren würde. Meine Familie kann ich also erst mal über die Runden bringen, aber:
Wo ist die Grenze, welche Personen man dann noch ausseinem Vorrat mitversorgt? Ich denke hier z. B. an das hungrige Gesicht eines Nachbar-Kindes im eigenen Mehrfamilien-Haus oder die besten Freunde der eigenen Kinder. Was ist mit den eigenen guten Freunden? Was mit entfernteren Familienangehörigen?Wo ist die Grenze zum Selbstschutz bei der Nahrungsversorgung, wenn der Mangelzustand vom zeitlichen Umfang her nicht abgeschätzt werden kann?
Diese Gratwanderung ist für mich aus moralischer und emotionaler Sicht sehr schwer einzuschätzen. Ab wann würde man Hungernde Menschen abweisen zu denen man in guten Zeiten eine tiefe Bindung hatte?
Die Gefahr ist ja immer: Gebe ich einer oder 2 Personen etwas, werden die natürlich wiederkommen und der Nahrungsmittelvorrat wird auch nicht lange geheim bleiben. Das ist dann die Konsequenz des Teilens.
Ich habe für mich einen 2-stufigen Plan. Die Vorräte an meinem Hauptwohnsitz würde ich auf jeden Fall mit engeren Bezugspersonen teilen und versuchen so lange wie möglich dort zu bleiben. Aber nicht nach dem Motto: komm doch jeden Tag zum Essen vorbei, sondern nur wenn man merkt, dass jemandin seiner körperlichen Verfassung abbaut. Kinder hätten hier immer den Vorrang.
Dann hab ich noch auf dem Land bei meiner Mutter Vorräte eingelagert. Das ist dann für den letzten Schritt den ich gehen würde, weg von zu Hause mit der Familie, aufs Land und somit würde ich vor dem Elend fliehen,a uch wenn ich mich dabei extrem scheiße fühlen würde.
Was glaubt ihr wie ihr reagieren würdet?