Chirurgisches Besteck

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  • Ich möchte hier mal mein Projekt der letzten Wochen, naja eigentlich Monate vorstellen und mit Euch diskutieren.


    Zur Vorrede, meine Lebensgefährtin ist Ärztin und ich bin Medizinstudent, wenn wir unterwegs sind haben wir neben dem "normalen" Erste Hilfe Set noch einiges an Ergänzungen, die je nach Tour bzw. Gruppengröße angepasst wird. Darunter ist natürlich auch etwas chirurgisches Instrumentarium.


    Die Basis bildet der Kram, den vermutlich auch die meisten von Euch in ihren EH Taschen haben bzw. haben sollten.
    Eine ordentliche Schere und eine Splitterpinzette, das ist immer dabei und reicht in 99% der Fälle auch aus.


    In den letzten Wochen habe ich dann noch etwas weiter überlegt und gepackt.


    Wir benutzen schon länger ein kompaktes Set zur Versorgung / Reinigung / Naht von Wunden, dieses enthält alles an Sterilgut als Einmalmaterial und ist kompakt, wasserdicht verschweißt.


    Inhalt:
    1x chirurgische Schere spitz/stumpf gerade
    1x chirurgische Pinzette
    1x Nadelhalter
    3x verschiedenes Nahtmaterial (Polyester bzw geflochten)
    1x Skalpell Fig.11


    Siehe Bild.


    Ich hoffe das Forum bzw ich bekomme es auf die Reihe den 2. Teil meines Beitrags in einem eigenen Artikel zu schreiben, sonst wird es etwas unübersichtlich...


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    so, nun zum 2. Teil.
    Alles fing damit an, dass ich vor ca. 10 Jahren einige Glasspritzen und alte, re-sterilisierbare Kanülen beim Katastrophenschutz des Roten Kreuzes vor der Verschrottung rettete und diese seit Jahren meine Vitrine schmücken.


    Im Rahmen der Prepper Vorbereitungen gehen meine Gedanken immer mehr von Fluchtmaterialien hin zu sicheren, einfach zu reparierenden mechanischen Lösungen. Das EH-Material stellt da keine Ausnahme da. Also fing ich in den letzten Monaten an peu a peu Materialien zusammen zu suchen, die (auch mit einfachen Mitteln) resterilisierbar und mehrfach verwendbar sind.


    Ich habe jetzt ein Set gepackt, das es uns ermöglicht kleinere Wundversorgungen durchzuführen selbst wenn der Nachschub an sterilem Material nicht gegeben ist.


    hier die Liste:


    sterilisiert + verpackt

    Menge Bezeichnung
    01x Sterihülle blau
    01x Spritze Glas 5ml
    04x Kanüle
    Pinzette(n)
    01x anatomisch
    01x chirurgisch
    01x Splitterpinzette
    Schere(n)
    01x spitz/stumpf gerade
    01x spitz/stumpf gebogen
    Klemme(n)
    01x anatomisch gerade
    01x anatomisch gebogen
    01x chirurgisch gerade
    01x Nadelhalter
    04x Wundnadel Acufim
    01x Hautmesser
    01x Skalpell (nur Griff)


    Das alles befindet sich in einer blauen Stoffhülle und wurde komplett sterilisiert (Autoklav meines Zahnarztes) und in einer Sterilgutverpackung eingeschweißt.
    (Das Hautmesser ist eine nachschleifbares Skalpell)


    Dazu wird das Set ergänzt durch steril verpacktes Einmalmaterial:


    Menge Einwegmaterial Typ
    02x Ethilon II 2016/06
    02x Ethibond Exel 2016/06
    02x Mersilene 2016/12
    04x Skalpellklingen Fig13 2017/08
    10x Skalpellklingen Fig11 2018/05


    (Die ersten 3 Posten sind Nahtmaterial)


    Das Alles wurde dann zusammen gepackt und wasserdicht verschweißt.
    Mein Plan ist es die blaue Stoffhülle 1x/Jahr neu zu sterilisieren und ggf. abgelaufenes Einmalmaterial zu erneuern.


    Ich würde immer steriles Einmalmaterial vorziehen aber wenn es das nicht mehr gibt ist es gut auf solch ein Set zurückgreifen zu können. Operationen kann man damit nicht durchführen, dies würde auch unsere Fähigkeiten übersteigen aber zum Wunden säubern/reinigen/nähen ist es in meinen Augen gut geeignet.


    Zur Anschauung noch einige Bilder und dann hoffe ich mal, dass das Forumsprotokoll die Beiträge nicht zusammenschmeißt...

  • Hallo Frequenzkatastrophe,


    gratuliere, das sieht richtig gut aus :Gut:. Da ich schon in der Medizin tätig war, als noch regelmäßig mit Mehrfachmaterialien gearbeitet wurde, ein paar Tipps:


    Ihr braucht noch ein dünnes Bürstchen oder Draht zum Reinigen der Kanüle innen nach Gebrauch, dazu noch feines Schmirgelpapier zum Schärfen und Begradigen der Spitze, falls mal ein Häkchen die Spitze verunstaltet (kommt sehr häufig vor).


    Und jetzt trage ich wahrscheinlich Eulen nach Athen: Mehrfachspritzen und Kanülen hatten früher unterschiedlich Ansätze. Achtet darauf, dass alles zusammen passt, also z.B. Luers-Ansätze hat.


    Bei der Desinfektion werden Spritze und Kolben nebeneinander gelegt. Sonst sind sie vielleicht nicht komplett desinfiziert und man hat seine liebe Mühe, den Kolben zu bewegen dank der Kapillarkraft.


    Viele Grüße,
    Chris

  • @Tsrohinas Desinfektion etc. habe ich nicht mit aufgeführt, da es bei mir unter Erste Hilfe Set läuft.
    Selbstverständlich gehört auch Desinfektionsmittel (bei mir Alkohol und Octenisept), Kompressen, etc. zur Ausrüstung ich wollte hier aber nur meine beiden Instrumente Sets vorstellen.


    @ChrisHamburg vielen Dank für den Input!
    Draht habe ich im Werkzeug Set, werde aber überprüfen ob er in die Kanülen passt.
    Bezüglich schärfen, ich habe einen kleinen Abziehstein, den ich auch für meine Messe nutze in der Mitte ist eine Rinne um Angelhaken nachzuschärfen, diese eigenet sich hervorragend für die Kanülen/Wundnadeln (schon getestet) Modell: Victorinox Messerschärfer für Taschenmesser.
    Auf Luer-Lock Ansätze habe ich geachtet, passt zum Glück alles.


    Der Tip mit der Spritze ist super! Die Spritze wurde so wie abgebildet in einer kleinen Blechdose gelagert und erst Weihnachten 2012 von mir ausgepackt, sie ist leicht gängig aber vor dem nächsten Sterilisationsvorgang werde ich die Teile getrennt verpacken.


    Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie ähnlich sich manche Artikel aus der Chirurgie und dem Baumarkt sind, wobei erster i.d.R. das 10-20fache kosten.
    Bsp. Sekundenkleber: 1g / 0,60€ Wundkleber 1g 80,-€ selber Klebstoff, anderes Lösungsmittel aber dann mit Zulassung nach Medizinprodukte Gesetz
    Gegenbeispiel: Einmalspritze 20ml: 100er Karton im Medizinbedarf ca. 8-15€ eine Spritze unsteril zum Farben mischen 2,20€ bei Obi
    Ich schweife ab aber es lohnt sich mal die Augen offen zu halten.


    Wie sieht es denn mit Ergänzungen/Kritik aus? Fällt Euch was ein?
    Ich denke ich werde mir noch einen "scharfen Löffel" besorgen um Wundgründe zu reinigen.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Was wollt ihr mit dem Zeug?
    Wenn die Einmalspritzen knapp werden gibt es auch keine Medikamente mehr. Eine große Operation im Feld bringt nur Nachteile.
    Was erhofft ihr euch damit?



  • Hallo Frequnzkatastrophe,


    in meinem "kleinen Set", z.B. für Wandertouren befindet sich, wie von Dir genannt Splitterpinzette und eine gute Verbandschere - das Gelump aus den typischen EH-Kasten kann man gleich wegschmeissen.


    In der "grossen Kiste" habe ich ein ähnliches Set wie Du. Warum? Ich bin kein Arzt, ich würde mit einem Skalpell mehr Schaden als Nutzen anrichten und mangels injizierbarer Medikamente brauche ich eigentlich weder Spritzen noch Kanülen und auch keine Infusionsbestecke. Mein Motiv: WTSHTF könnte ich auf einen Arzt treffen, der zwar sein Wissen im Kopf hat, aber kein steriles Material zur Verfügung. Auch auf Reisen in Dritte Welt Länder nehme ich grundsätzlich ein paar Einwegspritzen mit Kanülen mit, aus dem gleichen Grund, weil ich der Sterilität in Buschkrankenhäusern nicht trauen würde. Hat mir übrigens bei Grenzkontrollen nie Probleme bereitet, da die Dinger ordnungsgemäß verpackt in der EH-Box lagen - da kam kein Verdacht auf Drogenkonsum auf.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @Wolfshund ich muss Dir aus meiner Sicht widersprechen.
    1. Schrieb ich bereits, dass dieses Set und meine Ausbildung/Intention nicht für "große Operationen" ausreicht und
    2. ist das von mir vorgestellte große Set dazu gedacht größere/tiefere Wunden zu säubern / zu versorgen.


    Eine ordentliche versorgte Wunde entzündet sich nicht so leicht ergo braucht man unter Umständen kein Antibiotika.
    Was in einer Situation in der es keine Einmalspritzen/Medikamente mehr gibt über Leben und Tod entscheiden kann.


    Die Basis der Wundversorgung ist nun mal die chirurgische Reinigung bzw. Sanierung des Infektherdes.
    Bei einem Abszess kanns man systemisch so viele Antibiotika drauf werfen wie man möchte... wenn der Eiter nicht mittels Schnitt heraus kommt wird das nichts.



    Wie ich eingangs schon schrieb ich denke mittlerweile halt auch in Szenarien, die über 14 Tage hinaus gehen und so wie die erfahrenen Handwerker hier sich Gedanken darüber machen, wie sie ihr Haus mit einfachem Werkzeug fit halten wenn es mal keinen Baumarkt mehr gibt, so denke ich in meiner Profession halt auch einige Schritte weiter.



    @Waldschrat ich denke die bevorratung von derartigem Material durch Laien ist nur begrenzt nützlich wenn man an eine SHTF Situation denkt, Deine Intention etwas Besteck für Fernreisen zu haben ist aber sehr gut nachvollziehbar.



    Noch ein Satz zu der Spritze in dem großen Set. Diese ist nicht dazu gedacht intravenöse Medikamente zu injizieren sondern um eine Lokalanästhesie zu setzten oder Wunden zu spülen. Zur Infusions-/Injektionstherapie wäre anderes Equitment notwendig und das ist heutzutage nur noch als Einmalmaterial zu beschaffen.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;147429


    ich denke die bevorratung von derartigem Material durch Laien ist nur begrenzt nützlich wenn man an eine SHTF Situation denkt, ...


    Wenn man es selbst anwenden möchte liegst Du vielleicht nicht falsch. Aber wie viel medizinisch gebildetes Personal (Ärzte, Krankenschwestern, Medizin-Studenten, Pfleger, etc.) gibt es da draußen, die sich keine Gedanken über Preparedness machen. Das Wissen besitzen sie, wenn ich dazu in einer SHTF - Situation dann die nötigen Utensilien liefern kann sollte es doch passen. :face_with_rolling_eyes:


    Also so unsinnig finde ich das gar nicht.

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;147429


    Eine ordentliche versorgte Wunde entzündet sich nicht so leicht ergo braucht man unter Umständen kein Antibiotika.
    Was in einer Situation in der es keine Einmalspritzen/Medikamente mehr gibt über Leben und Tod entscheiden kann


    Dennoch brauchst du eine saubere, besser noch sterile, Umgebung und steriles Besteck.
    Nach einmaligem Gebrauch ist dein eingeschweißtes Set dann nicht mehr steril und für dich auch nicht mehr resterilisierbar.
    Oder baust du dir dein eigenes Krankenhaus auf?


    Zitat

    Wie ich eingangs schon schrieb ich denke mittlerweile halt auch in Szenarien, die über 14 Tage hinaus gehen und so wie die erfahrenen Handwerker hier sich Gedanken darüber machen, wie sie ihr Haus mit einfachem Werkzeug fit halten wenn es mal keinen Baumarkt mehr gibt, so denke ich in meiner Profession halt auch einige Schritte weiter.


    Der Unterschied:
    Häuser sterben nicht. Häuser verzeihen Fehler.


    Zitat

    Noch ein Satz zu der Spritze in dem großen Set. Diese ist nicht dazu gedacht intravenöse Medikamente zu injizieren sondern um eine Lokalanästhesie zu setzten oder Wunden zu spülen. Zur Infusions-/Injektionstherapie wäre anderes Equitment notwendig und das ist heutzutage nur noch als Einmalmaterial zu beschaffen.


    Gut, also keine selbstgebraute Infusion ala Nehberg. Eine Frage bleibt dennoch: Woher die Lokalanästhetika wenn du nicht mal an Einmalspritzen herankommst?

  • Ich verwende das Einweg OP Besteck-Set SUSI von Aesculap. Ich habe verschiedene von diesen"One Pack per Case"-Sets und finde es ganz praktisch. Der einzige Nachteil ist, dass es eben nur Einweg ist. Ich habe ein paar med. Scheren, Nadelhalter, Arterien Klemmen und Magill-Zangen in Mehrweg. Vielleicht lege ich mir einmal ein passendes Mehrweg Set zu, sollte ich einen entsprechenden Prepper Steri finden . (hat jemand uebrigens Erfahrung ob das mit dem Prepper-Druckkochtopf-Steri ueberhapt funktioniert und die 121 °C erreicht werden)


    Auch ein Stapler, wenn moeglich Mehrweg ist noch auf meiner Wunschliste. Eine med Naht ist halt schon eine sehr grundlegende operative Technik und ich glaub es lohnt sich an ein oder zwei Schweineschwarten zu ueben ob jetzt klassisch oder mit Hautklammern.


    .
    Diese Idee auf Fernreisen ein paar Spritzen und Kanuelen mitzunehmen hoere ich immer wieder. Jetzt weiss ich zwar nicht was so eure Fernreiseziele sind. Ich war ja selbst schon an einigen sehr exoischen Plaetzen auf diesem Planet aber mir sind noch nie Mehrwegspritzen, zumindest in der Humanmedizin, untergekommen.
    Auch nicht im tiefsten Busch.


    Liebe Gruesse
    Vansana

  • Hallo,



    Zitat von Wolfshund;147448

    Dennoch brauchst du eine saubere, besser noch sterile, Umgebung


    ... sonst verweigert dir die Krankenkasse nach der SHTF-Periode die Rückerstattung der Kosten! :grosses Lachen:


    Nein im ernst, ich erinnere mich nur gerade an die Bilder und Beschreibungen des Oberstabsarztes Dr.Grauwin in seinem Buch http://%22http//www.amazon.de/…S%22?tag=httpswwwaustr-21 (empfehlenswert, eine Beschreibung hier).


    Denke, wenn das Set von Frequenzkatastrophe zum Einsatz kommt ist eine sterile Umgebung ein Luxus den man wahrscheinlich die nächste Zeit nicht hat.


    Zitat von Wolfshund;147448


    Nach einmaligem Gebrauch ist dein eingeschweißtes Set dann nicht mehr steril und für dich auch nicht mehr resterilisierbar.


    Ich habe in einem Brockenhaus für 20 CHF so einen Drucksterilisator gefunden, leider nur den Topf mit allen Einsätzen, aber ohne Kiste und Kocher: http://www.green-store.ch/prod…sterilisator-Mod--72.html


    Grüsse, Gresli

  • Mit dem Drucksterilisator könnte man natürlich wirklich etwas anfangen.
    Dann preppt man sich aber irgendwann auf Krankenhausstandart hoch, nur für den unwahrscheinlichen Fall mehrere Operationen durchführen zu müssen.
    Dabei darf auch nicht vergessen werden, dass es nichts bringt nach einem vierwöchigen Stromausfall noch Operationsmaterial zu haben, wenn dann das Essen fehlt.
    Der Sterilisator verbraucht außerdem viel Platz und ist nicht gerade billig, da könnte man vergleichsweise viel Einmalbesteck einlagern.


    Des weiteren stelle ich immer noch die Sinnhaftigkeit einer Operation in "dreckiger" Umgebung in Frage. Das einige Buschärzte das machen bedeutet nicht dass es richtig ist.

  • Zitat von Vansana;147507


    Diese Idee auf Fernreisen ein paar Spritzen und Kanuelen mitzunehmen hoere ich immer wieder. Jetzt weiss ich zwar nicht was so eure Fernreiseziele sind. Ich war ja selbst schon an einigen sehr exoischen Plaetzen auf diesem Planet aber mir sind noch nie Mehrwegspritzen, zumindest in der Humanmedizin, untergekommen.
    Auch nicht im tiefsten Busch.


    Vor 30 Jahre war das in Russland normal (habe ein paar Jahre dort gelebt).
    Vieleicht ist der Tip, Spritzen und Kanülen mitzunehmen, genauso alt :ohhh:

  • Wolfshund, ich merke schon wir beide werden uns wohl nicht einig aber das finde ich auch nicht tragisch (we agree to disagree).


    Zum Thema "Häuser sterben nicht, Häuser verzeihen Fehler" gerade das ist für mich ein Argument als Mediziner entsprechend ausgerüstet zu sein.
    Ich unterstreiche nochmal, es geht mir nicht um Operationen im klassischen Sinne sondern vor Allem um Wundversorgung!


    Mein grundlegendes Konzept ist und bleibt es so weit wie Möglich Einmalmaterial zu verwenden.
    Wenn ich aber an die Ausrüstung für ein INCH Bag denke brauche ich langlebiges, resterilisierbares Material.
    So lange noch etwas an Zivilisation um uns herum besteht wäre die Wahrscheinlichkeit, das zweite Set zu nutzen extrem gering.


    Wenn ich Richtung "I´m never comming home" denke könnte dieses Set meine Lebensversicherung sein, erstens weil jemand (z.B. meine Lebensgefährtin) meine Wunden damit säubern könnte, zweitens, weil ich damit und mit meinem Wissen einen wichtigen Teil in einer Gruppe einnehmen würde.


    Noch eine technische Anmerkung unter "feldmäßigen" Bedingungen benötigt das was ich dabei habe zu viel Platz wenn es als Einmalmaterial beschafft wird, zumindest wenn ich es tragen muss und die Aussage, dass das Set "nicht mehr sterilisierbar" sei kann ich nicht nachvollziehen. Vom Material her ist es sicher resterilisierbar (im Gegensatz zu vielen Einmalinstrumenten) bleibt nur die Frage nach der Technik. Aber auch unter feldmäßigen Bedingungen ist es möglich die Instrumente sauber zu kriegen und sie zu desinfizieren (= in einen Zustand zu versetzen in dem sie nicht infizieren).

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Ich hab noch ein altes Insulin "Besteck" , also Spritze und Kanüle aus den 50 Jahren , nebst Gebrauchsanweisung , zum Sterilisieren wird das Kochen in einem Dampfkochtopf empfohlen.
    Ob das mit Kunststoffeinwegspritzen häufig geht , mag dahingestellt sein, aber warum soll es mit Pinzette , Skalpell und anderen Metallteilen nicht funktionieren . Selbst wenn es nicht 100 % funktioniert , ist es wahrscheinlich immer noch hygienischer als mit dem an der Hose abgewischten Taschenmesser in einer Runde rum zu pulen .



    frieder

  • Also mal im Ernst,


    jeder Prepper sollte Skalpelle haben!



    Es gibt nichts besseres als diese, um Kuchen zu verzieren! Jawohl, hab ich gemacht. Ich arbeite in einem Krankenhaus (Verwaltung) und wir diskutierten wie man am bestend das Icing schneiden und verzieren kann. Darauf bekam ich von dem Typ aus der Beschaffung 5 Einwegskalpelle :)


    Hab vier aufgehoben, fuer den Fall das ein Arzt in der Krise zur Verfuegung steht, man weiss ja nie.



    Simka

  • Ich habe auch einiges an Med. Material zuhause.
    Wenn ich schaue aus welchen Ländern dieses Material herkommt (Ich denke jetzt an die USA :) und dass dies ein langer weg ist, dann ist es schon fast Menschlich, vorbereitet zu sein.
    zB Wie oft wird ein Spital mit material beliefert.... Dann kommt noch eine Katastrophe.... und politische Spielchen..... Staaten welche fast kein Geld haben, und schon ist man froh, wenn der Nachbar Krankenpfleger ist, und eine Wunde nähen kann.
    Ich habe in der Verwandschaft einige die im Pflege und Med. bereich arbeiten, und obwohl der Arzt die Operationen durchführt, sind 80% der Arbeiten nicht von Ihm ausgeführt.
    Klar kann ich keine grossen Operationen durchführen, aber ein Not-OP, bis zur Notamputation (altes schweiz. Militärreglement) kann ich mit fachlicher Hilfe machen.


    Im Preeperfall wird niemand eine Herztransplantation durchführen, aber Offene Brüche, grosse Wunden ect. sind sehr wahrscheinlich.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)