Wer hat Angst vor SEPA?

  • Hallo zusammen,


    aufgrund meiner aktuellen Tätigkeit in einem Projekt eines Netzdienstleisters im Bankenbereich hier meine Anmerkung zu dem Thema.


    Wer es noch nicht weiß: Ab dem 1.2.2014 müssen sämtliche Transaktionen im Bankenumfeld auf SEPA umgestellt sein. Wer sich über SEPA informieren möchte:


    http://de.wikipedia.org/wiki/E…Euro-Zahlungsverkehrsraum


    Der Punkt ist, dass SEPA nicht nur technische sondern auch organisatorische Maßnahmen in Banken und Unternehmen nach sich zieht. Ich darf nun leider nicht so viel dazu sagen wie ich gerne würde, da ich aufgrund diverser Vertraulichkeitsvereinbarungen verständlicherweise nichts nach außen tragen darf.


    Ich werde also keine Details preisgeben außer:


    Ich würde im Januar etwas mehr Bargeld bevorraten.


    Was könnte passieren? Unter Umständen laufen Transaktionen nicht mehr sauber durch und einige Anweisungen erreichen nicht in gewohnter Laufzeit das Zielkonto. Was im Zweifel auch das eigene Konto sein könnte. :face_with_rolling_eyes:


    Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ein Komplettausfall des Zahlungssystems und ein damit verbundenes Desaster-Szenario zu 99% nicht eintreffen wird.


    :grosses Lachen:

    I feel a disturbance in the force...

  • Ich bin gewohnt dass Überweisungen auf/von Konten der gleichen Bank direkt und unmittelbar ausgeführt werden und zwischen verschiedenen Banken die Kohle bist spätestens 9uhr am folgenden Banktag auf dem Konto ist (national). Sollte das so bleiben und die Kosten nicht steigen ist mir das Systen das dahinter steckt sch...egal.

  • Ja, sind wir wohl alle und es geht ja auch nicht um das System an sich in dem Beitrag. :staunen:
    Es geht um den Übergang, oder? Dabei kann es evtl. eine größere Verzögerung bei den Überweisungen geben. So verstehe ich das. Oder bleibt das dann dauerhaft unsicher?


    Ich sage mal Danke für den Hinweis, lord_helmchen. :Gut:



    Legend


  • Was soll denn beim Übergang schon groß daneben gehen? Ab einem bestimmten Stichtag wird für Überweisungen nicht mehr Software "A" sondern das Programm "B" benutzt. Wenn nicht gerade Amateure ein wenig rum programmiert haben dann kann nix schief gehen. Wird doch alles getestet, mach ja sogar ich wenn ich auf ein anderes Programm wechsele, und ich bin nun wirklich kein Maßstab für Datensicherheit.

  • Aha. Und Du weisst, dass "nix schief gehen kann" weil auch Du in dem Bereich tätig bist und Einblick in die Programmierung und auch Organistationsstruktur hast? Denn wie geschrieben scheint es nicht nur um technische Maßnahmen zu gehen. aber egal, dann ist ja für Dich alles geklärt. :Cool:


    Ich sage dennoch Danke für den Hinweis. Wenn nichts passiert, umso besser, aber ansonsten bin ich auch vorbereitet. Ist das nicht der Sinn von Preparedness?


    Legend

  • Ich schließ mich dem Danke für den Tip mal an... Aber ich gehe eh am 30.12. hin und hebe alles was nicht als Fixkosten abgeht vom Konto ab. Ich trau den Jahreswechseln nie. Dann wird das ganze eben im Januar nich mehr eingezahlt und am 30.1. das gleiche Spiel

  • Ja sehe ich auch so. Denke auch das Geld unterm Kopfkissen oder in Sachwerten angelegt sicherer ist als bei irgendwelchen Banken.

  • Genau wie Legend sagte: Die Umstellung könnte etwas problematisch verlaufen.


    Besonders der Punkt "Mandat" für das Lastschriftverfahren ist organisatorisch etwas heikel. Das betrifft Privatpersonen eher weniger sondern mehr die Unternehmen. Die Privatperson spürt dann lediglich die Auswirkungen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zu den SEPA- Daten sollte man sich kurz Zeit nehmen, die Bank stellt von ihrer Seite nicht um. Um die Überweisungen von Einziehungsaufträgen und Abbuchern weiterhin zu garantieren, sollte 5 Minuten investiert werden und die Daten abgeglichen werden.


    Ich habe scho umgestellt.:)


    LG,Fischer

  • Zitat

    Besonders der Punkt "Mandat" für das Lastschriftverfahren ist organisatorisch etwas heikel. Das betrifft Privatpersonen eher weniger sondern mehr die Unternehmen. Die Privatperson spürt dann lediglich die Auswirkungen.


    Wenn Du vor langer Zeit irgendwo, in irgendeiner Sache mal dem Finazamt eine Einzugsermächtigung gegeben hast dann werden sie die für alle Vorgänge die das Finazamt betreffen anwenden. Alle ich traue diesen Leuten nicht. Befürchte das die von einigen Leuten die Konten leermachen werden. Wohlwissend das es so nicht richtig ist. Lieber hab ich es mit der Russenmafia zu tun.


    Natürlich kann man sich zivilrechtlich wehren. Theoretisch. Aber mit leeren Taschen mit gekapptem Telefon- und Stromanschluss ist das alles nicht so einfach,

  • Sobald man jemanden die Einzugsermächtigung erteilt hat, bei der KFZ-Steuer teilweise Zulassungsvoraussetzung, sollte man sich die Mühe machen, und nicht erst alle neun Wochen , sondern etwas häufiger seine Auszüge zu holen (sei es am Automaten, oder on-line) und gegebenenfalls die lastschriften zu widerrufen . Selbiges geht auch bei gekapptem Telefon- und Stromanschluss mündlich am altertümlichen Bankschalter, wenn man sich ne altmodische Vorort-Bank leistet.
    Die lastschriftabzocker spekulieren ja gerade drauf, daß die Leute ihre Auszüge nicht regelmäßig kontrollieren. Bei 7 seitigen Kontauszügen für zwei Monate ist die Übersicht ja auch nicht mehr so einfach.



    Frieder

  • Wenn wir hier schon einen Spezialisten haben, würde ich gerne fragen, ob es in Zusammenhang mit SEPA für Privatkonten irgendwelche Kostenfallen gibt?


    Die Banken ändern in dem Zusammenhang ja ihre Preise, wobei es nicht nur Preiserhöhungen gibt, sondern es werden auch völlig neue Gebühren eingeführt. Zum Beispiel kostet bei meiner Sparkasse jetzt jede Online-Überweisung extra, bisher war das kostenlos.


    Wo ich ehrlich gesagt überhaupt nicht durchblicke, sind die Lastschriften. Zumindest in Zusammenhang mit SEPA-Firmenlastschriften war ja schon zu hören, dass auf den Zahlenden hier erhebliche Gebühren für die Einrichtung der Lastschrift zukommen. Bei ca. 10 Euro pro Einrichtung sind schnell mal ein paar Hundert Euro Gebühren weg, wenn man mehrere Dinge per Lastschrift zahlt. Kann sowas auch bei "normalen" Lastschriften passieren? Macht es Sinn, bestehende Einzugsermächtigungen sicherheitshalber zu widerrufen?

  • Hallo Ernst,


    Zitat von ID 2;156521

    Ja ich bin auch der Meinung, dass sich di Fachleute mit Fakten melden sollten.


    Ansonsten macht das ja nicht wirklich Sinn.

    ..... lord_helmchen hat doch Fakten gemeldet, es ist hier wie mit allen Umstellungen (War es nicht zur Jahrtausendwende, daß alle Dorf-Feuerwehren das Neue Jahr in der Feurwache begingen, da man befürchtete, daß die (computergestützte) Kommunikation versagt - also die 112 nicht die Leitstelle und diese dann die einzelnen Rettungsorganisationen nicht erreicht.


    Was ist passiert - nix; gott sei Dank.


    Der Hinweis, daß Bank-Transaktionen nicht in der gewohnten Zeit geschieht erinnert mich an frühere Zeit: Ich gehe zu einer Zweigstelle der Bank A und fülle einen Vordruck aus - dieser tritt seine Reise von dort über möglichst eine Unterzentrale, die Zentrale, die Hessische Zentralbank, die Zentralbank eines anderen Bundeslandes und dort einen solchen Weg bis zum Empfänger - das dauerte oft bis zu vierzehn Tage.


    Bei einer meiner Ersten Bestellungen in der Bucht pries mich der Verkäufer: Morgens bestellt und mittags das Geld schon auf seinem Konto (im Saarland) - gleiche Bank und OnlineBanking hatte gerade grüne Welle :lachen:


    Ein (verstorbener) Postmitarbeiter teilte mir vor Jahrzehnten mit, daß er zwar sein Gehalt auf das damalige "Postscheckamt" bekommt, doch sofort alles abräumt. Zitat:"die lassen mich und meine sechsköpfige Familie verhungern, bis sie einen Buchungsfehler korrigieren"


    Nun gemeldet ist auch, daß zu 99% auch jetzt nichts passiert - also wer hat Angst (diejenigen, die aus Unwissenheit von irgendwelchen Strauchdieben ihre Passworte ageschwatzt bekamen)


    lord_helmchen vermerkte auch, daß er sich (aus seiner beruflichen Situation) nicht zu weit aus dem Fenster lehnen darf; so etwas kenne ich!


    Also fasse ich zusammen - wer (nach den Weihnachtseinkäufen) noch genug auf seinem Konto hat, räume es ordentlich ab und lege sich den Schotter unters Kopfkissen.
    Ich habe keine Angst; ich hole ohnehin mein Geld nicht von ner Bank - sondern aus ´nem Automaten :Cool: :face_with_rolling_eyes: :grosses Lachen:


    Grüße an alle
    Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Guten Morgen,


    ich bin kein Bankfachmann sondern ITler und spreche hier ausschließlich von einer technisch/organisatorischen Umstellung. Keine Bank wird die Konten abräumen und auch keine Kosten für diese Umstellung an ihre Kunden weiterreichen.


    SEPA dient der Angleichung des innereuropäischen Zahlungsverkehrs. Es handelt sich hier also NICHT um irgendwelche obskuren Machenschaften der Geldwirtschaft mit dem Ziel, dem Bürger möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Grob gesagt. Zum Zeitpunkt der Umstellung könnte es etwas hakeln. Schließlich betrifft diese Umstellung jede Bank und jedes Unternehmen das irgendwie am Transfer beteiligt ist und das eigentlich weltweit. Zusätzlich kochen viele EU-Länder ihr eigens SEPA-Süppchen was auf technischer Ebene natürlich weitere Probleme aufwirft. Stichwort Kompatbilität.


    Für mich Grund genug im Januar mehr Bares als sonst verfügbar zu haben aber kein Grund das Konto leer zu räumen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Doch, es kann bei solchen Umstellungen was schiefgehen. Vor Jahren wurden Kontonummern oder Bankleitzahlen umgestellt, ich weiß es nicht mehr. Ich war in Lapplandauf Urlaubstour. 2 EC Karten und 2 Creditkarten und keine ging an den Automaten.Weder Geld noch Einkaufen noch Bezahlen. nichts.
    Geld gab es nur bar am Bankschalter und Tanken nur mit UTA und DKV Tankkarten. Gottseidank hatte ich die beiden Tankkarten mit.
    Roman

  • Zitat von roteto;156544

    Doch, es kann bei solchen Umstellungen was schiefgehen. Vor Jahren wurden Kontonummern oder Bankleitzahlen umgestellt, ich weiß es nicht mehr. Ich war in Lapplandauf Urlaubstour. 2 EC Karten und 2 Creditkarten und keine ging an den Automaten.Weder Geld noch Einkaufen noch Bezahlen. nichts.
    Geld gab es nur bar am Bankschalter und Tanken nur mit UTA und DKV Tankkarten. Gottseidank hatte ich die beiden Tankkarten mit.
    Roman


    So etwas kann in Lappland schonmal passieren wenn die Telefonleitung gerissen oder gestört ist. Bei der dünnen Besiedelung gibt es halt nicht so viel Backup.

  • Zitat von lord_helmchen;156543

    Für mich Grund genug im Januar mehr Bares als sonst verfügbar zu haben aber kein Grund das Konto leer zu räumen.

    ... da stimme ich Dir vollkommen zu - ich glaube, ich war nur nicht ironisch genug :confused:
    - ich habe dreimal die Umstellung der Postleitzahlen erlebt und früher gab´s nicht Geld von der Bank, sondern in einer Tüte bar auf die Hand; Konten hatten nur Firmen (wir vielleicht ein Sparbuch- mündelsicher!)
    Gruß von mir

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Zitat von lord_helmchen;156543

    Zum Zeitpunkt der Umstellung könnte es etwas hakeln


    Die Umstellung läuft doch schon seit Wochen (und hätte schon viel früher erfolgen können, aber da haben wohl mal wieder sich bis zuletzt Zeit gelassen).
    Ich habe schon einige SEPA-Überweisung problemlos getätigt.


  • Sorry wenn ich das etwas schroff sage, aber das ist reine Panikmache. Ich bin in einem SEPA Migrationsprojekt in einer Bank und der Grossteil der Anforderungen ist oeffentlich nachlesbar. Die Umstellung auf SEPA wird bankintern schon seit einiger durchgefuehrt, auch wird bereits ein grosser Teil der bankuebergreifenden Finanztransaktionen per SEPA Standard erledigt.


    Zum 01.01.14. gibt es keine nennenswerte Umstellung, mir erschliesst sich also nicht, warum man besonders im JAnuar mehr Bargeld bevorraten sollte.


    "Diverser Vertraulichkeitserklaerungen" -> In der Regel unterschreibt man genau eine davon, egal ob interner oder externer Mitarbeiter.

    NUNQUAM NON PARATUS