Sehr dunkler Innenhof/Stadtgarten, Versuch der Selbstversorgung/Begrünung

  • Hallo Gartenfreunde,
    ich würde gerne dieses Jahr meinen "Garten" begrünen" habe aber wenig - keine Erfahrung und auch zZt nicht die Zeit mich selbst ein zu lesen.


    Zur Ausgangssituation:
    Ich wohne im EG und habe einen kleinen "Balkon" auf Bodenhöhe, davor liegen ca. 15m² brach, darauf befindet sich etwas Erdreich (ca. 10cm).
    Problem, wir blicken direkt auf eine 4m hohe Brandschutzmauer die das ganze eingrenzt und damit auch sehr viel Sonnenlicht wegnimmt.


    Ich suche jetzt nach Möglichkeiten mit wenig Aufwand das alles etwas grüner zu gestalten.


    Mein Gedanke wäre:
    Erdreich aufbringen ca 10-20cm zusätzlich, aber welches?
    Wilden Wein/Efeu an die Ränder, damit dieser die Mauer bewächst und wir nicht nur auf die Mauer blicken müssen, mehr Grün in der Stadt!
    Den Boden mit Gras bepflanzen.
    Falls möglich einige Nutzpflanzen + Blumen einbringen, damit es etwas abwechslungsreicher ist und man ggf. noch einen Nutzwert hat.
    Ich will nicht autark mein Essen daraus gestalten, das wird nichts werden, wäre aber über einige Kräuter die man in der Küche verwenden kann schon sehr glücklich.


    Fragen(n):
    Habt ihr Erfahrungen mit Pflanzen die wenig Sonne brauchen, was fällt Euch spontan dazu ein?
    Wann müsste ich mit der Anzucht beginnen? Wann sollte ich Rasen aussähen, vor/nach den anderen Pflanzen?


    Ich wollte in nächster Zeit mal Literatur + Samen bei Dreschpflegel bestellen, um Tips wäre ich dankbar.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo,
    Ist dein Garten sehr feucht?
    Wie lange ist dort ca. Sonne in Sommer?
    Wenn Rasen, dann auf jeden Fall Sand zur Erde mischen. Bei 15m² eventuell mit Rollrasen versuchen.
    Zum mähen einen Spindelmäher. Wasseranschluß hast du draußen? Der ist auf jeden Fall wichtig.
    Für die Mauer eher Efeu, Wein hat doch gern etwas mehr Sonne.
    Lavendel ist sehr anspruchslos, braucht aber Sonne. Auf Stauden/Büsche würde ich verzichten. Eventuell ein Wacholder, die wachsen langsam.


    Gibt es vielleicht ein Foto? Das würde sehr helfen.


    Gruß
    Gerald

  • Hallo,


    Ich denke, daß Gras da nichts wird. Aber Versuch macht kluch. Auf jeden Fall eine Schatten Sorte. Moos wird wohl dein schlimmster Feind werden.


    Alternativ wäre ein heller Kies mit einzelnen Pflanzen möglich, eventuell ein Biotop.
    Wenn du an die Mauer Efeu pflanzt wird es wohl sehr dunkel werden, da der doch recht dunkel ist.


    Versuch mal Farn oder Bambus.


    Gruß
    Gerald

  • Farn hatte ich letztes Jahr schon 2-3 die haben sich gehalten, waren welche die ich an einem Waldweg ausgegraben hatte.
    Denke das ist ein guter Plan um ein wenig grün in den Hof zu bekommen, an den Wänden im Wechsel Farn und Efeu, auf der etwas sonnigeren Fläche Gras.


    Dazu noch ein paar Kräuter in Kästen, wo die Sonne richtig hin kommt. Werde es so mal versuchen.


    Noch eine Frage bezüglich der Aussaat, wann wäre Eurer Meinung nach ein günstiger Zeitpunkt?

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  • Zitat von Frequenzkatastrophe;157248

    Farn hatte ich letztes Jahr schon 2-3 die haben sich gehalten, waren welche die ich an einem Waldweg ausgegraben hatte.
    Denke das ist ein guter Plan um ein wenig grün in den Hof zu bekommen, an den Wänden im Wechsel Farn und Efeu, auf der etwas sonnigeren Fläche Gras.


    Dazu noch ein paar Kräuter in Kästen, wo die Sonne richtig hin kommt. Werde es so mal versuchen.


    Noch eine Frage bezüglich der Aussaat, wann wäre Eurer Meinung nach ein günstiger Zeitpunkt?


    Hallo Frequenzkatzastrophe,


    es gibt genug robuste Kulturpflanzen, die wenig Ansprüche stellen.


    Topinambur gehören dazu - wenn man die einmal angepflanzt hat, praktisch nicht mehr auszurotten.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich würde versuchen etwas Salat anzupflanzen einfach als kleine Nahrungsergänzung.

    Zitat

    . In die Top 10 der idealen Schattenpflanzen gehören selbstverständlich Blattgemüse, also Salate in all ihren Varianten (einschließlich Kresse, Kopfsalat, Escariol), Broccoli, Blumenkohl, Rosenkohl und Spinat. Bei den Leguminosen kann man ohne weiteres Erbsen und Bohnen anführen, bei Wurzelgemüse Rüben und Radieschen.


    http://www.gartenarbeit.tv/ein-gemuesegarten-im-schatten/


    Als Erde würde ich einfache Erde vom Kompostplatz verwenden. Entweder als Sackware oder wenn du einen kleinen Anhänger hast lose. für 15 qm und 10cm Höhe benötigst du ja 1,5 m³ da kommt schon was zusammen an Säcken. Vielleicht findest du ja noch irgendwo ein paar Gewegplatten um dir einen Weg zu "Pflastern".


    Gruß KUPFERSALZ

  • Hi, Frequenzkatastrophe!


    Also, als erstes ist mir, genau wie schon vor mir Waldschrat, Topinambur eingefallen.
    Müsste man halt ausprobieren. Erdreich würde ich auch erhöhen.
    Eventuell auch Tonnenpflanzung überlegen. Also nicht nur in der vorhandenen Erde,
    sondern in höheren Behältnissen Topinambur setzen. Dann kannst die Erträge vervielfachen.


    Was noch eine Idee sein könnte sind Pilze.
    War jedenfalls so ein spontaner Gedanke, beim Betrachten des Fotos und Deiner Beschreibung.
    Könnte mir vorstellen, daß man da Speisepilze eventuell gut "anbauen" kann.
    Kenn` mich damit aber nicht näher aus, dient also als Anregung.


    :)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Über Pilze hatte ich auch schon mal nachgedacht, habe mal einen Bericht gesehen von einigen Jungs die in Berlin überall Kaffeesatz einsammeln und darauf Pilze ziehen, an Kaffeesatz würde es uns nicht mangeln...


    Ist wie gesagt mein erster Versuch mich überhaupt als Outdoorgärtner zu betätigen und es geht mir mehr darum etwas grün vor Augen zu haben.


    Ich muss allerdings sagen, dass ich die Kosten für die Erde etwas scheue... Naja wir sind ja noch in der groben Planungsphase.
    Ich danke schon mal allen für den Input, muss mir mal überlegen wie ich weiter verfahre.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Ich würde es an solchem Standort auch mit Topinambur versuchen + robuste Kräuter (Schnittlauch). Und verschiedene Gemüse und Knollenpflanzen ausprobieren, z.B. Kartoffel und Rote Beete.
    Aber möglichst alles in Pflanztrögen, Rasen eher nicht, macht doch nur Arbeit. Streu Rindenmulch rein und fertig.
    Ev. noch einen Komposter rein. In den kannst Weinbergschnecken halten. Für Frühlingsfreuden würde ich Schneeglöckchen einsetzen und als erstes Gemüse Bärlauch, der hält auch schattig aus.
    Die Wand lass möglichst weiss und ohne Efeu. Weiss reflektiert Licht und Helligkeit, mit Efeu bewachsen wird es viel dunkler in der Ecke.

  • Wie wäre es mit einem schönen Steingarten in den du versetzt Maurerbütten gefüllt mit Erde und Unten Ablaufbohrungen stellst, diese von den Steilen umrahmt. Damit sparst du dir nervige Bodendecker an denen du hängen bleibst wenn du was ernten willst und in die Maurerbütten (gibts in verschiedenen Grössen) Gewürtze etc rein pflanzen. Dann noch auf kleiner ebener Kieselfläche die schmalen kleinen Gewächshäuser aufstellen die man in deinem Fall an die Brandwand lehnen kann. Da rein ein paar Tomaten und Paprika und Zuccini. Diese Anlehngewächshäuser (weiss nicht was der genaue Fachbegriff ist) kosten nicht viel und sollten problemlos passen.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    http://www.gartenhaus.edingers…pelplatten::91111628.html


    die dinger meine ich, von der Marke Juliana gibt es die auch mit echtem Klarglas, hab selber ein freisthendes auf der Dachterrasse, passable Qualität die noch jedem Sturm getrotzt hat.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wie kommt ihr auf Topinambur? Ich dachte immer, die will viel Sonne, ansonsten anfällig für Mehltau und praktisch keine Ernte.


    Was im Schatten brauchbar gedeiht sind viele Salatsorten und wenn wirklich im Sommer 4h die Sonne rein scheint ist das sooo furchtbar ja nicht. Bei Lichtsituationen kann man sich aber sehr stark verschätzen.


    Auch Gurken kann man im Halbschatten probieren, die mögen es zwar hell, brauchen/wollen aber nicht unbedingt viel direkte Sonne...


    Bei Deinem Bild oben: Wie weiß ist die Wand? kannst Du die selber streichen? Wo ist Süden?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Wand ist gelb, ich kann sie vermutlich nicht selbst streichen, müsste das mit einem sehr desinteressierten Vermieter absprechen und das wäre mir den Aufwand/die Kosten nicht wert.
    Süden ist wenn man das Bild betrachtet im Rücken des Photographen, der Streifen Erdreich ist praktisch in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet.
    Hinter dem Bild geht es übrigens noch ca. 2m so weiter und dann hat man da auch diese schöne 4m Brandschutzmauer.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Na gelb ist wenigstens gut fürs Gemüt :)


    Wenn Süden im Rücken liegt, dann dürfte die Sonne tatsächlich rein treffen, bist Du Dir sicher, dass sie das 4 Stunden lang tut? In 4 Stunden legt sie ja immerhin 60° am Himmel zurück...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,
    Weiß jetzt nicht, ob sich das geändert hat, aber Frequenz Katastrophe wollte ja kein Gemüse anbauen, sondern nur Grün im Garten haben.


    Da würde ich jetzt wirklich auf Gras verzichten und lieber hellen Kies nehmen. Dafür einige Pflanztröge mit Blumen, Farn, Bambus, Nadelhölzern.
    Die Wand würde ich nicht ganz flächig begründen, das nimmt zu viel Licht.


    Gruß
    Gerald

  • Eine ähnliche Situation habe ich vor ein paar Jahren gesehen. Die hatten eine Baustahl Bewehrungsmatte,
    ca 2,50mx6,00m, verzinken lassen und mit Abstand an die Wand gedübelt. Daran hingen alle möglichen Behältnisse,
    Töpfe, Kästen, Plasteeimer selbst Tetrapacks. Auf dem Boden standen große Kübel, Mörtelbutten, alte Eimer usw.
    Es waren Tomaten, Paprika, Erdbeeren, Heidelbeeren, Kartoffeln und Unmengen Kräuter und Gewürze. Blumen waren auch dabei.
    Und natürlich ein Vogelhäuschen für den Winter.
    Roman

  • Die Kombination aus Mieter, Efeu und Wand gefällt mir gar nicht. Als Vermieter würde ich da schön warten bis der Efeu die Wand hochgewachsen ist und mir dann ne neue Wand (Isolation, Putz, Farbe) von Dir bezahlen lassen.


    Der Efeu geht so weit in die Wand rein, dass Du (wenn er nach Jahren entfernt wird) zumindest Putz und Farbe erneuern musst...könnte Dir also Ärger & Kosten einbringen.


    Gruß

  • Witzig, das Du fragst, ich wollte die Tage eh mal was dazu schreiben.
    Also ich habe Mitte März damit angefangen den ganzen Unrat weg zu schaffen und habe Rindenmulch und Erde (Verhältnis 1:5) aufgebracht.
    Dann habe ich aus einer kleinen Dreschpflegel Bestellung angefangen Pflanzen zu ziehen und diese im April ausgebracht.
    Es geht mir weniger darum viel Ertrag als Selbstversorger zu haben, sondern auch darum erst mal einige Pflanzen und deren Wachstum kennen zu lernen, also nicht wundern über die Auswahl. Bisher wachsen:
    Borretsch (mäßig)
    Eine Salatmischung (mäßig)
    Wilde Rauke (mäßig)
    Eine Gerstensorte (kaum)
    Butternut Kürbise (sehr gut)
    Zuckermais (gut)
    Brennessel (gut)
    Efeu (mäßig)
    ein riesiger Farn (bombastisch)
    Gras


    Außerdem habe ich einige Europaletten zu Blumenkästen umgebaut dort wächst:
    Husarenköpfe (mäßig)
    Zitronenmeilisse (gut)
    Basilikum (mäßig)
    Moos (extrem gut)
    Steinpilze (gut)


    Einen Kompost habe ich auch angelegt, da tut sich aber auch noch nicht viel, liegt vermutlich noch an der Temperatur.


    Das einige der Pflanzen nicht kommen hängt auch damit zusammen, das meine Katzen die Gerste und andere Jungpflanzen lieben und diese ständig anfressen.
    Unterm Strich ein riesen Spaß, es ist klasse jeden Tag raus zu gehen und zu sehen wo was wächst und von der Optik auf jeden Fall besser als die Schutthalde die wir vorher hatten.

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