Ein Hund ist mir auf der Spur. Wie kann man ihn abschütteln?

  • Zum Geruchssinn eines Hundes hatte ich vor vielen jahren ein einschneidenes Erlebnis.
    Damals war ich Fahrer bei der Müllabfuhr.
    Ich gehe jetzt nicht so ganz ins Detail, aber auf einer Müllumladestadion wurde eine Babyleiche gesucht.
    Wir durften da immer nur auf polizeiliche Anweisung abladen. Es kam natürlich zu Verzögerungen.
    Die Hundestaffel war da. Ich begann mit einem Hundführer eine Unterhaltung.
    Ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie es im Sommer auf der Kippe stinkt, und was da alles Tolles für Hunde rumliegt.
    Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Hunde da was finden.
    Der Hundeführer versicherte mir aber, dass sein Hund schon mal auf einer Müllkippe eine Leiche in 7 Metern Tiefe gefunden hat!
    Ergo: Keine Chance bei einem ausgebildetem Hund.


    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Zitat von Nasenbär;203162

    Wie sieht es eigentlich bei sehr starkem Regen aus? Kann einen ein Spürhund auch während eines Wolkenbruchs ausmachen, oder werden die Mikropartikel die jeder absondert dann fortgeschwemmt, bzw. so verteilt dass keine eigentliche "Spur" mehr auszumachen ist?


    Gruß vom Nasenbären


    Starkregen erschwert natürlich die Suche, macht sie aber nicht unmöglich.
    Feuchter Boden z.B. verstärkt sogar die Signatur der Bodenverwundung, da mehr Mikroorganismen am Arbeiten sind als auf trockenem Boden und man auch tiefer einsinkt.
    Ein guter Spürhund wird somit eine Fährte auch nach einem Tag starkem Regen noch finden...


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Hallo,


    ihr könnt mit Hunden unglaubliches machen. im Vergleich zu denen sind wir Menschen nämlich "Geruchskrüppel" ohne einen nennenswerten Geruchssinn.


    Ich habe neulich mal einen Fernsehbeitrag über Grenzkontrollen an der Schweizerisch-Deutschen Grenze gesehen, Die hatten Hunde, die auf Geldscheine abgerichtet waren. Die haben "ganz einfach" die Druckfarbe gerochen.


    Ich habe mich auch mal mit einem Hundeführer vom Rauschgiftdezernat unterhalten, Du kannst Drogenhunde kaum täuschen. Ein Plastikbeutel mit Kokain, in einem weiteren Plastikbeutel mit Chillipfeffer eingeschweisst. Wurde gefunden.


    Es macht auch wahnsinnig viel Spass, einen Hund im Fährtensuchen auszubilden, weil du da nämlich fühlst, dass das Tier Freude bei der Sache hat und es gern macht.


    Die üblichen Ausbildertricks, Leckerli und Streicheleinheiten beim Auffinden des Zielobjekts, gehören natürlich zum Job:)


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Mmh was ist mit der Variante dem Hund solch ein Hühnchen zum fressen hinzu werfen. Und dann abzuhauen. Oder ne Wurst...

  • Hi !


    Wurst mit etwas Medikament mag "vorher" funktionieren.
    Würd ich in Friedenszeiten aber schwer drauf verzichten, die reine Sachbeschädigung am Hund ist das eine. Die Gefährdung der Öffentlichkeit was anderes.
    Je nach Richter geht das mies aus...


    Meine Erfahrung mit Hunden:
    Wenn der Hund auf Krawall gebürstet ist dann interessiert ihn Fresschen erst mal nicht so sehr.


    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Da fällt mir was Nettes ein.
    Mit meinem letzten Hund wohnte ich noch in München.
    Wir trafen uns immer im englischen Garten mit den Hunden. Leider waren da auch nicht alle gut erzogen.
    Eines Tages lief ein Jogger auf die Meute zu. Die ersten Hunde starteten durch...
    Als sie dann fast am "Ziel" waren, wirft der Jogger plötzlich Stöckchen die er dabei hatte....
    Alles Kehrt Marsch den Stöckchen hinterher :kichern:


    Lg
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat



  • Hallo Doc Almi,


    Du kannst Hunde auf olfaktoische Riskowahrnehmung um Zehnerpotenzen besser trainieren als Menschen. Kein "vernünftiger" und vernüftig ausgebildeter Hund nimmt ein Gift. Er ist vor allem darauf gedrillt, das er gar nichts frisst, was ihm nicht von "seinem Rudel" geliefert wird. Ich neige in der Tierausbildung zu möglichst humanen Methoden, aber da kann man auch mit einer Injektionspritze in einer Schokopraline untergebrachter Chillisauce mit unendlich viel Capsaicin einem Hund Mores lehren, nichts von Fremden anzunehmen


    Das Problem bei 99,99% aller Hunde in unserer Gesellschaft ist aber, dass sie nie eine Aubildung gesehen haben.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;203188

    Ich neige in der Tierausbildung zu möglichst humanen Methoden, aber da kann man auch mit einer Injektionspritze in einer Schokopraline untergebrachter Chillisauce mit unendlich viel Capsaicin einem Hund Mores lehren, nichts von Fremden anzunehmen


    Das halte ich ja wirklich für KEINE Erziehungsmethode,
    vor allem weil Schokolade alleine schon Theobromin enthält und somit sowieso für den Hund giftig ist...
    über Chilisauce usw. rede ich mal gar nicht.


    :staunen:

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Ich bin der Meinung, dass man ein gut ausgebildeter Hund zu Fuss fast nicht enkommen kann. Der Geruchssinn und der Such/Findtrieb eine Hundes hat mich auf der Fasanenjagd im Oktober auf so eine Meinung und allerhöchste Respekt vor den Tiern gebracht. Wir haben die Suche nach 15min aufgegeben da der Wald extrem dornig und wir kaum Sicht hatten, obwohl wir etwa wussten wo der Fasan getrofen sein musste. Es war genau die Frühstückszeit und wir machten ein Feuer und wollten mit dem Essen anfangen, als nach einer gute Dreiviertelstunde der Deutsche Langhaar völlig durchnässt mit dem Vogel in der Schnautze zurück kam. Nach unserer Einschäzung ist der Fasan in den Fluss ca 50m weiter als gedacht gefallen und der Hund hat ihn rausgeholt.
    Also ohne einen Hund zu verletzten wie auch immer oder mit einem Auto weg zu fahren, glaube ich nicht dass es gehen würde ihm zu entkommen.


    PS. Der Hund von meinem Cousin, der wird nur von Ihm zwei mal am Tag gefüttert und sonst frisst er von niemanden etwas und selbst von ihm nicht wenn es so nicht die richtige gewöhnte Zeit ist.

    Usque ad finem

  • Die eigene Erfahrung zeigt,dass die gefährlichsten Hunde unsozialierte "Schisser" an der Leine sind.Sie sind der Meinung,jeden anmachen zu können,denn der "Boss" am anderen Leinenende wirds schon richten. Freilaufende Hunde müssen selbst einschätzen ,ob sie im Kontakt ein Bestimmer werden. Geht mal bei einer Rettungshunde-Staffel in Eurer Naehe vorbei. Dort sind stets Leute zu finden, die gern praktische Tips geben ( richtiges Streicheln,Loben,Ignorieren,Ablenken...).
    Mit besten Gruessen. Bernd

  • Die Rettungshundestaffeln sind auch meistens froh und dankbar, wenn mal Leute da sind, die die Hunde noch nicht kennen. So ein Besuch lohnt sich also für alle Beteiligten.
    Und bei uns gibt's auch immer reichlich Kuchen für die "Fremdopfer"! :grosses Lachen:

  • Was ist denn eigentlich mit dem Ausbringen von Substanzen, die den Riechsinn der Hunde nicht stören (das scheint bei gut ausgebildeten Tieren ja schwer zu sein), sondern (nachhaltig) schädigen?
    Das wiederstrebt mir als Tierfreund natürlich, dennoch mag es (theoretische) Szenarien geben, in denen das das kleinste/kleinere Übel ist. Und bis ein neuer Hund ran ist hat man zumindest Zeit/Vorsprung gewonnen...

    Take care!

  • Was wäre das denn? Ammoniak, Brom, Schwefelsäure? Müsste ja etwas einfach zu transportierendes und lange haltbares sein.
    Als ich bei der Bundeswehr war hatten wir auch Wachhunde die von dem zivilen Wachpersonal geführt wurden.
    Ich hatte mal UvD als wir rausmußten weil jemand von den Anwohnern den Hunden wohl vergiftete Wurst in den Zwinger geworfen hatte (die Viecher bellten viel und laut und nebenan war Wohnbebauung)
    Also scheinen auch Wachhunde gegen Leckerli nicht ganz immun zu sein.

  • Zitat von Anubis83;203179

    Mmh was ist mit der Variante dem Hund solch ein Hühnchen zum fressen hinzu werfen. Und dann abzuhauen. Oder ne Wurst...


    Hallo Anubis83


    das ist absolut eine Frage der Ausbildung. Ein von mir ausgebildeter Hund würde Dich freundlich angrinsen, aber von Dir schlicht und einfach nichts annehmen. Er hätte es auch nicht nötig, weil er artgerecht gehalten wird, gut gefüttert ist und für jede Intelligenzleistung ein Leckerli und Streicheleinheiten bekommt.



    Er hat allerdings auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Zeug das ich ihm ganz bewusst von Fremden habe vorwerfen lassen. Capsaicin pur in Tarnung. (Schokopraline)


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Hast Du schon ein paar Postings vorher zum Besten gegeben.
    Und ist noch immer schlecht.
    Du weißt schon, ich habs vorher schon erwähnt, Schokolade ist giftig...und über die Erziehungsform diskutiere ich nicht mal.

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Mir ginge es ja eher um etwas, was der Hund nicht aktiv fressen muss, sondern was er eben zwangsläufig erschnüffelt. Und was genau das sein kann.. keine Ahnung. Bin weder Chemiker noch habe ich mich mit der Problematik intensiver befasst.


    Grundlegende Taktiken wie kreuzende Spuren, Überdeckung, Capsaicin (Pulver/Spray), Flussläufe, etc. sollte man übrigens nicht ganz vergessen. Es ist schließlich nicht immer DER Spitzenhund mit DEM Spitzenhundeführer auf der Fährte. Und das der "normale" Hund auch trotz Training durchaus die Fährte verliert, bzw sich verwirren lässt sieht man bei der Jagd/Nachsuche regelmäßig. Gut, dass sind keine Personenspürhunde.. aber die können auch nicht mehr. Nur anders halt...

    Take care!

  • Vielleicht könnte man dafür ein starkes ätherisches Öl benutzen.
    Ich verwende bei Erkältungen dieses OLBAS, wenn man davon zuviel inhaliert oder in die Augen bekommt, brennt es höllisch.
    Um wieviel mehr müsste es eine feine Hundnase stören?
    Jedenfalls ist es nichts giftiges, was den Hund schädigt.


    Könnte das ein Hundehalter mal vorsichtig austesten?

  • Zitat von occam;203545

    Hast Du schon ein paar Postings vorher zum Besten gegeben.
    Und ist noch immer schlecht.
    Du weißt schon, ich habs vorher schon erwähnt, Schokolade ist giftig...und über die Erziehungsform diskutiere ich nicht mal.


    Hallo Occam


    ich bin ja lernfähig. Wie würdest Du Deinem Hund beibringen, nichts - möglicherweise vergiftetes - von Fremden anzunehmen ????


    Ich halte die Schokopraline mit Capsaicinfüllung immer noch für eine effiziente und humane Ausbildungsmethode.



    Man sollte die Giftigkeit von Theobromin für Hunde auch nicht überschätzen. Den "Westentaschenhund" meiner Nachbarin könnte ich mit einer Tafel Schokolade, die er sogar begeistert fressen würde, tödlich vergiften.


    Einen Neufundländer oder Labrador ????


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Nicht mein Themenbereich. Bin kein Hundetrainer.
    Allerdings:


    Dazu gibt es unterschiedliche Methodiken, die sich der positiven Bestärkung widmen und nicht der Bestrafung,
    oder gar der körperlichen Züchtigung.


    Beispiele:
    - Klickertraining
    - Superleckerli (egal was der Hund bekommt, das was vom Besitzer kommt ist besser, obwohl auch strittig ist,
    ob (typisch menschliche Verhaltensweise) Leckerlis zur Erziehungsmethode sinnig sind,
    da Hunde selbst sich nicht mit Futter belohnen, aber es ist eine ritualisierte Maßnahme, die im gesamten Ablauf durchwegs
    Sinn macht)
    - gezieltes Futtertraining mit Fremden, wo die Annahme von Fremden oder Gefundenes untersagt wird und die Aufnahme durch Besitzer gefördert wird,
    kann man soweit bringen, daß Futter egal welcher Form nur angezeigt wird und nur auf Kommando aufgenommen wird,
    wobei ich von Futteraufnahme nur nach Kommando auch wenig halte


    ...alles besser als irgendwelch schädliches Zeug verfüttern oder verfüttern lassen, damit ers ja nur lernt, human.



    Einem Hund sollte man die Zeit widmen sich mit ihm vertraut zu machen.
    Hau- Ruckmethoden sind da mehr als falsch, vor allem, wenn sie mit der Gesundheit des Tieres spielen.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Eine kleine Anmerkung, zwecks der Leckerbissen für die Hunde:


    Einem früheren Hund von meinen Eltern wurde beigebracht, daß er nur Leckerlis aus der linken Hand entgegen nahm. Und auch nicht vom Boden.
    Da die meisten Leute Rechtshänder sind, war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, das es nur wir aus der Familie waren.
    Somit war zumindest das Risiko verkleinert, daß der Hund etwas vergiftetes zu fressen bekam.
    Natürlich keine hundert Prozent Sache, aber immerhin...


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~