EDC - was braucht man wirklich?

  • Hallo Leute!



    Ein Freund hat mir unlängst Böker BÖKER PLUS ACCESS TOOL TITANIUM gezeigt.
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    Ich dachte gleich COOLwillhaben :Cool: :grosses Lachen:


    Es war mir dann aber doch zu gross zum täglichen im Hosensack herumtragen.
    Hab mich dann 2 Tage eingelesen und bin dann Swiss + Tech 97040 Utili Key 6-in-1 gelandet.


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    Vorteil: kleiner, günstig, viele brauchbare Funktionen, evtl. auch "flugtauglich"
    Mal schauen wie oft es zum Einsatz kommt.



    Da sind wir dann bei der eigentlichen Frage:


    Wie oft braucht man das Zeug wirklich dass man im EDC herumschleppt?


    Ich hab seit Jahren ein Erfrischungstuch in der Geldbörse und brauch es eigentlich nie.
    Als ich es mal brauchte war es ausgetrocknet.
    Ich hab auch ein Heftpflaster mit, brauch ich aber auch nie - steril ist es sicher auch nicht mehr.


    Ich bin jeden Tag zuhause und kann mich dort waschen und ein Heftpflaster ist auch nicht lebensnotwendig.


    Sind die meisten Dinge im EDC (gerade im urbanen Bereich wo man meist zw. Büro und Wohnung pendelt) nicht "übertrieben" und "sinnlos" aufgebläht?


    lg ric


    PS: das soll keine Kritik an EDC Präsentationen sein - sind nur meine Gedanken zu dem Thema

  • Hallo ric,


    die Frage "braucht man das?" kannst Du nur individuell für Dich entscheiden. Je nach Umfeld, in dem Du Dich bewegst, benötigst Du evtl andere Dinge in Deinem EDC. Tools sind immer schöne Spielzeuge, die mich auch oft begeistern, und einige kann man auch gut gebrauchen, andere füllen nur den "Erfindern" die Taschen - mit Geld.
    Dinge im EDC, die verderben können (Pflaster, Erfrischungstuch, etc.) sollte man schon regelmäßig ersetzen. Das schönste EDC nützt nichts, wenn man es nicht pflegt.
    Ich trage auch Dinge im EDC, die ich bisher nicht gebraucht habe, werde aber froh sein, sie zu haben, wenn ich sie mal benötige. Daher: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • So einen Utilikey hae ich auch immer dabei, allerdings die Billige Variante von Semptec.
    Ansonsten habe ich so ein kleines Maxpedition Täschchen vollgestopft mit Zeugs, will das auch überarbeiten. Ist aber quasi gleichzeitig auch Get Home Bag.
    Dann noch Notizblock/büchlein, Kugelschreiber, Potte und ein kleines Fixed (CRKT Dogfish, CRKT Minimalist Tanto, selten auch Browning WildChild) und eine kleine WERBE-LED-Lampe.
    Was habe ich davon wirklich gebraucht?
    Kugelschreiber, Potte, und Notizblock definitiv. Das Messer und den tilikey ebenfalls. Der Rest, naja.
    Die Staubschutzmaske habe ich bei einem Brand einer Bewohnerin des Nachbarhauses, die auf der Strasse war und bangte, das auch ihre Wohnung Feuer fängt, geschenkt, als Schutz gegen den Rauch.
    Aspirin an KomilitonInnen verschenkt, gegen Kopfweh usw.
    Pflaster waren ebenfalls hilfreich.
    Desinfektionsmittel/Tücher nutze ich auch immer mal. Brillenputztuch sowieso.
    Wasserentkeimungstabletten habe ich zwar dabei, aber noch nie benutzen müssen. Rettungsdecke und Bandage + Kompressen genau sowenig. Taschenlampe...Die am Schlüsselbund schon ab und an, die in der EDC-Pocket nicht.
    USB-Stick: Ja doch, immer mal, allerdings auch nicht übermäßig häufig.
    Stadtplan eigentlich nie, Kondome schon, allerdings nicht nur für ihren eigentlichen Einsatzzweck sondern auch für "Basteleien aus Langeweile" oder Partygags.
    Mein kleines Reperaturset dagegen kam schon öfters zum Einsatz, genauso wie das Bündel Paracord (zB Gürtel vergessen, Tragehilfe bei großen Einkäufen,etc).
    Gar nicht mehr missen möchte ich die faltbare Einkaufstüte.


    Unerwähnt bleibt jetzt das tote Gewicht, was ich bei dieser Liste noch so an "EDC-Zeugs"im Rucksack fand....


    Insgesamt ist mir aufgefallen, das ich mein EDC wirklich mal ausbessern sollte, da viele Dinge fehlen, die mir im Alltag helfen würden (Multitool mit Zange zB) und Dinge zuviel sind (zB die Mullbinde).


    Die Sache ist halt die, das ich mein EDC mit dem Hintergrund "Das könnte nützlich sein" aufgebaut habe. Besser wäre es vielleicht, sich einen Monat lang aufzuschreiben "was hätte ich jetzt gebrauchen können" und daraus sein EDC zusammenstellt, plus die Sachen, die man wirklich,wirklich für nützlich hält (in meinem Fall wäre das eine Staubschutzmaske).


    Revedere Romal

  • Zitat von ric;161043


    Da sind wir dann bei der eigentlichen Frage:


    Wie oft braucht man das Zeug wirklich dass man im EDC herumschleppt?


    Hallo ric,


    ehrliche Antwort: 90% nie 10% selten, aber um die 10% in den seltenen Fällen war ich froh.


    Erstes Beispiel, EH-Kit:


    Ich laufe durch den Stadtpark. Ein Kind fällt vom Baum und schlitzt sich an einem rausstehenden Aststummel das Bein auf. Ziemlich konfuse Eltern. Ich habe da meine EH-Kit nebst Wunddesinfektion aus dem Rucksack geholt, einen Verband angelegt und den Eltern gesagt. "Rufen Sie bitte mal 112 an"


    Zweites Beispiel, 8mm Vierkant:


    Ich bin häufiger Bahnfahrer. Vor zwei Jahren auf offener Strecke liegen geblieben, da die Deutsche Bahn sich mit rasender Geschwindigkeit auf "Dritte Welt Niveau" zu bewegt. Keine Ansage was los ist, keine Ansage wie es weiter geht, die Türen waren natürlich verriegelt. Nach 20 Minuten habe ich meinen 8mm Vierkant gezückt, eine Tür entriegelt und mich auf den Weg gemacht. Interessanterweise als unfreiwilliger Führer eines Wandertrupps zum nächsten Ort, von dem wir dann Weiterfahrt per Taxi organisiert haben


    Drittes Beispiel Schweizer Messer:


    Die Anwendungen kann ich gar nicht zählen. Immer im Hosensack


    Viertes Beispiel, Notladegerät:


    Wir haben inzwischen alle unsere elektronischen Helferlein dabei. Ich bemühe mich, nicht davon abhängig zu werden, aber sie sind praktisch. Nur dummerweise ziehen sie Strom ohne Ende und sind chronisch ladebedürftig. Also ein Ladegerät mit 5 Ah LiPo-Akku und Adapter für alle Helferlein (na ja, inzwischen durchweg Micro-USB) im Rucksack.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Vermutlich handle ich mir hiermit säckeweise "DisLikes" ein, aber ich schreib's trotzdem:


    Was man (imho) wirklich nicht und niemals benötigt, sind irgendwelche "tollen" und meist massiv überteuerten Messer. Ich verstehe all' diejenigen, die hochwertiges und damit auch auch meist "unbilliges" Werkzeug mögen. Aber zu glauben, das ein Messer auf 12cm Klingenlänge eine Hand voll Werkzeuge auch nur mittelprächtig ersetzen kann - das ist schon ziemlich ... nunja - "optimistisch".
    Es kommt halt nicht drauf an, möglichst viel Geld für ein hippes Lifestyle-Tool zu investieren (welches unter Last zu fast 100% versagt), sondern für möglichst viele, unterschiedliche Einsatzzwecke ein halbwegs passendes Tool zur Hand zu haben. Und das kann halt auch kein 200€-Messer leisten.


    Alles nur "imho". Ich benutze auch nicht ausschließlich mein 0302160, um ein Auto zu reparieren, die Hauselektrik zu erneuern und den Garten umzugraben...

  • Zitat von Porken;161058

    Alles nur "imho". Ich benutze auch nicht ausschließlich mein 0302160, um ein Auto zu reparieren, die Hauselektrik zu erneuern und den Garten umzugraben...



    Hat etwas gedauert mit der Zahlenkombi, aber "Kombi"hab ich dann auch gemerkt :winking_face:




    Ich gucke mir auch wohl gerne gut gemachte YT Vidos an, wo jemand sein immer dabei Zeug vorstellt, oft in Taktische Täschchen gepackt... ist halt für viele auch ein Hobby...bin ich nicht abgeneigt von.
    Ich bekomme das nie hin, alles vernünftig zusammen zu packen, das man es immer dabei hat. Leider liegt z.B. das Multitool dann zu Hause, obwohl man das besser dabei hat, weil man es gerade doch braucht.
    Doch ich glaube jeder hat irgendwo auch unbewusst eine für sich logische Zusammenstellung an Alltagshelfern dabei, ohne von EDC gehört zu haben.
    (Ich meine jetzt keine Handtasche der Freundin/Frau ... )


    Das fängt ja schon bei Schlüssel handy Geldbörse an... doch wie gesagt, alles weitere sammelt sich bei mir im Auto, in der Jackentasche zu Hause im Regal, in der Tasche die immer mit zur Arbeit geht,... und dann braucht man plötzlich was und hat es nicht dabei.


    Positiv ist aber das es vorkommt, dass ein Kumpel fragt, kann ich mal eben dein Taschenmesser haben? (Aha, die wissen also, wo es Hilfe gibt ;-)...)

    Gruß David

  • Zitat von Porken;161058

    Vermutlich handle ich mir hiermit säckeweise "DisLikes" ein, aber ich schreib's trotzdem

    ... weshalb so pessimistisch. Ich habe in meinem Umfeld Menschen, denen ist wichtig, daß die .... -Armbanduhr jenseits 6.000,--€ kostet. Darauf sind sie stolz, na gut ich komme auch so pünktlich überall an (fünf Minuten vor der Zeit ist des ... Pünktlichkeit) Wenn ich einen Spaten, Schafel oder anderes Gerät kaufe, so ziehe ich es im Baumarkt über den Betonboden; ich lernte den Klang zu beurteilen (obwohl ich in meinem Berufsleben mit Herrn Brinell und Herrn Rockwell gut kannte)
    Ich habe eine Schwäche für "Messer-" Rasur - nach oben keine Grenzen (ich für mich habe vernünftig). Deshalb muß ich doch nicht den Rest der Welt davon überzeugen wollen.
    Soll einfach jeder nach seiner Facon selig werden.


    wünsche allen ein schönes Wochenende
    Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Zitat von Waldschrat;161056


    Zweites Beispiel, 8mm Vierkant:


    Ich bin häufiger Bahnfahrer. Vor zwei Jahren auf offener Strecke liegen geblieben, da die Deutsche Bahn sich mit rasender Geschwindigkeit auf "Dritte Welt Niveau" zu bewegt. Keine Ansage was los ist, keine Ansage wie es weiter geht, die Türen waren natürlich verriegelt. Nach 20 Minuten habe ich meinen 8mm Vierkant gezückt, eine Tür entriegelt und mich auf den Weg gemacht. Interessanterweise als unfreiwilliger Führer eines Wandertrupps zum nächsten Ort, von dem wir dann Weiterfahrt per Taxi organisiert haben


    Wir hatten diese Diskussion doch schon mal:


    Einfach mitten auf der Strecke aussteigen ist Gefährlich, noch trauriger wenn man sich dann weiterhin damit rühmen will.


    Mit solchen Aktionen gefährdest du nicht nur dich selber, sondern auch andere Menschen die diese Ausstiegsmöglichkeit nutzen und dabei vielleicht weniger auf ihre Sicherheit achten z.B. Kinder und Jugendliche!


    Zudem kann der Zug nicht weiterfahren solange eine Tür entriegelt ist, der Zug wird wegen deiner "tollen Idee" somit noch mehr Verspätung gehabt haben.


    Alles in allem eine unsoziale und extremst leichtsinnige Aktion.


    Zitat von Romal;161051


    Die Staubschutzmaske habe ich bei einem Brand einer Bewohnerin des Nachbarhauses, die auf der Strasse war und bangte, das auch ihre Wohnung Feuer fängt, geschenkt, als Schutz gegen den Rauch.


    Eine solche Maske bietet keinerlei Schutz gegen Rauch!
    Dadurch dass du sie ihr aber für solche Zwecke gegeben hast, hast du lebensgefährliche Verhaltensweisen deiner Nachbarin geradezu heraufbeschworen.


    Glück gehabt dass nichts passiert ist!

  • Ich beschränke mich meist auf mein Schlüsselbund EDC. Hab ich immer "am Mann" und ist für mich das wichtigste dabei.
    Squirt PS4 von Leatherman
    Nanostriker von Exotac
    Quantum D2 von Veleno Designs
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    Klein genug um es immer dabei zu haben und sehr vielseitig.
    Ich denk es ist immer die Frage was man mit seinem EDC abdecken will. Ich hab, für mich, entschieden dass ich hauptsächlich die kleineren Probleme des Alltags abdecken und eben die Basics immer am Mann haben will ("Messer", Feuer, Licht).
    Aber jeder muss selber schauen was er braucht um seinen Alltag zu meistern, das hängt sicher auch von der eigenen Lebensweise ab und lässt sich nicht auf eine ultimative Lösung runter brechen.


    Ich will nichts mehr von meinem EDC missen, hat sich doch alles mehrfach bewährt.
    Es gibt sicher auch Berufe wo man mit einem Messer mit Klinge >12cm auftauchen kann ohne komisch angeschaut zu werden. Ich halt mich da lieber bedeckt.
    Ich hab auch ein kleines Päckchen mit allerlei nettem Spielzeug (So nennt es meine Frau:peinlich:) das ist aber meist außer Sichtweite und wird nur selten heraus geholt, wenn wirklich mal die K... am Dampfen ist.



    Wichtig war mir dabei möglichst auf viele unterschiedliche Szenarien vorbereitet zu sein. Ganz nach dem Motto, von allem ein bisschen aber nichts richtig.
    Das ist sicher nicht jedermanns Ding, aber für mich hat es sich bewährt.


    Egal ob es da Pflaster für nen Schüler, das Multitool für ne lockere Schraube oder nen Stück Panzertape um die Luftmatratze provisorisch zu reparieren ist, alle ist dabei!

  • Tag zusammen,


    ja das muss jeder für sich entscheiden .... blah .... blah


    Grundsätzlich muss man sich erst einmal fragen, zu was für einer Gattung ich mich persönlich zähle.
    Bin ich Prepper, Bushcrafter, Individualist oder jemand der keinen Bock darauf hat sich von anderen abhängig zu machen.
    Ist man bereit etwas mehr in die Tasche zu stecken oder dazu zu faul, unbequem oder was weis ich für Gründe?!?


    Ich lasse mich persönlich ungerne in eine Kategorie drücken aber vielleicht unterscheidet sich ein Prepper EDC auch vom
    Bushcraft / Survival EDC.


    Next .... Montags bis Freitags hänge ich im Büro. Nachmittags oder Abends Sport, da kommt schon oft die Taschenlampe,
    das Schweizer oder auch ein Pflaster zum Einsatz. Beim Radfahren die Zange, Draht und Panzertape.


    Und im Office? Nadel und Faden die Kopfschmerztablette Plastiktüte und natürlich der Dosenöffner.
    Ich nutze das Zeug und ändere ständig daran herum. Gerade erst kam eine kleinere Lampe ins Päckchen.


    Das Leben ist lang und die Welt ist groß. Du entscheidest jeden Tag selbst in welche Richtung Du gehst!
    Darauf kannst Du Dein EDC abstimmen, oder es weglassen.
    Hast Du keins, hast Du eine Ausrede mehr um Dich nicht auf ein kleines Abenteuer einzulassen.


    Jeden Tag, wenn Du hinter Dir die Tür schließt kann sich Deine Welt vollig verändern.


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  • Hallo Wolfshund,


    man kann da auch anderer Meinung sein:


    Mit den recht gepfefferten Preisen für ein Ticket der Deutschen Bahn erwerbe ich nach meiner Meinung einen Anspruch darauf, pünktlich von A nach B transportiert zu werden, ohne wenn und aber. Rollendes Material, Gleis- und Signalinfrastruktur haben durch regelmäßige Wartung in einem technischen Zustand zu sein, der das ermöglicht.


    Sollte es zu einer unverschuldeten Störung kommen (Schnee und Eis im Winter und Hitze im Sommer ist im Gegensatz zur Meinung der Deutschen Bahn übrigens keine unverschuldete Störung, weil damit zu rechnen ist) , dann hat die Bahn die Pflicht, ihre Fahrgäste schnellstmöglich und umfassend über die Ursache der Störung und die Zeit bis zu ihrer Beseitigung zu informieren. Schliesslich ist jeder Zug mit Zugfunk ausgerüstet und kann mit der Leitstelle kommunizieren.


    Die Fahrgäste auf offener Strecke im Zug zu internieren und jede Kommunikation zu verweigern (in meinem Fall hatte sich der Schaffner im hinteren, nicht benutzten Führerstand eingeschlossen und war für die Passagiere nicht zu sprechen) ist jedenfalls eine Situation, die meiner Meinung nach Selbsthilfe gerechtfertigt.


    Jeder erwachsene Mensch und das waren die, die mit mir ausstiegen, nachdem ich die Tür entriegelt hatte, trägt für sein Verhalten selbst die Verantwortung. Wir haben dabei noch nicht einmal ein Bahngleis überquert, sondern sind aus dem Zug - in Fahrtrichtung rechtes Gleis einer zweigleisigen Strecke - nach rechts auf den zu einem Feldweg gerichteten Bahndamm ausgestiegen. Welche Gefahr?


    Ich habe übrigens mein Verhalten und dessen Ursachen in einem geharnischten Beschwerdebrief der Deutschen Bahn geschildert. Die waren ziemlich kleinlaut und das Ergebnis war keinesfalls eine Strafanzeige, sondern ein Freifahrtgutschein.


    Viele Grüsse


    Matthias


    Der meint, dass man sich auch in der Servicewüste Deutschland nicht für ein Schweinegeld jede Serviceverweigerung gefallen lassen muss.


    Der 8mm Vierkant ist immer noch mein treuer Begleiter auf allen Bahnreisen.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Als Techniker im Außendienst habe ich immer eine Tasche oder einen Rucksack dabei.


    Inhalt: Meist ganz prosaische Sachen wie Thermosflasche, Brotzeit od. Mineralwasser.


    Seit ich mich mit EDC, BOB, GHB und so beschäftige sind einige Sachen dazu gekommen:


    -kleines Erste Hilfe Set
    -Schweizermesser
    -Leatherman Skeletool
    -Schmerztabletten
    -Handschuhe/Mütze
    -Regenschirm
    -Sonnenbrille
    -Schreibzeug
    -USB Stick
    -Taschentücher
    -Reinigungstücher(feucht)
    -Feuerzeug
    -Müsliriegel


    Also alles Dinge die meist bereits im Haushalt vorhanden sind.


    Im Laufe der Zeit habe ich fast alle diese Gegenstände schätzen gelernt. Bei ungeplanten Überstunden, Verspätungen kurz die kleinen Katastrophen die der Alltag so mit sich bringt.


    Der eine oder andere "Ausrüstungsgegenstand" wird sicherlich noch ergänzt. Es ist kein Gegenstand in tacticooler Ausführung dabei und der Rucksack unterscheidet sich in nichts von allen anderen im täglichen Berufsverkehr.



    Grüße


    Jens

  • Natürlich hast du ein Recht auf Information, aber du hast trotzdem kein Recht einfach sicherheitsrelevante Anlagen zu manipulieren!


    Dein Verhalten ist ähnlich als würde jemand auf deinem Boot einfach die Rettungsinsel aufblasen und damit wegschwimmen.


    Nur weil man unzufrieden ist, kann man nicht einfach machen was man will.



    Zur Gefahr:
    Du hast bisher nicht geschrieben ob du die Tür danach wieder verriegelt hast, ich vermute deshalb nein.


    Mögliche Szenarien die dadurch entstehen könnten:
    -Der Zug hat noch mehr Verspätung, da die entsprechende Tür erst wieder verriegelt werden muss.
    -Die Tür wird nicht richtig verriegelt und öffnet sich während der Fahrt, Personen die sich anlehnen könnten herausfallen.
    -Weitere Personen könnten aussteigen und dabei ihre Sicherheit vernachlässigen (Kinder & Jugendliche).
    -Der Zug darf nur noch Minimalgeschwindigkeit fahren, da unsicher ist ob sich Personen auf den Gleisen befinden.



    Zur Verantwortung:
    Ob es Erwachsene sind oder nicht, zumindest moralisch und wahrscheinlich auch rechtlich trägst du die Verantwortung für jede Person die durch diese Tür aussteigt.
    Normalerweise trägt das Zugpersonal die Verantwortung die Passagiere an einem sicheren Ort abzuliefern, aber diese Strategie hast du ja sauber durchkreuzt.





    Um mal zum Thema EDC zurück zu kommen, ich habe folgendes dabei:


    Pfefferspray
    kleine EH-Schere
    Smartphone
    Beatmungstuch
    Portemonnaie
    Taschenlampe (Nur wenn ich keine Früh/Tag -Schicht habe)
    Messer/Multitool (manchmal)


    Die Zusammenstellung ist für mich perfekt, denn mehr könnte ich nicht dabei haben.
    Irgendwelche Extrataschen zähle ich nicht als EDC, denn ich trage niemals jeden Tag = every day eine extra Tasche mit mir herum, dass ist logistisch und gesellschaftlich nicht möglich.


    Deshalb lieber ein kleines Set, dass wirklich immer dabei ist, als ein Set für jede Situation, dass am Ende doch Zuhause liegt.

  • Hallo!


    Danke für die zahlreichen Antworten!


    Zitat

    Und im Office? Nadel und Faden die Kopfschmerztablette Plastiktüte und natürlich der Dosenöffner.
    Ich nutze das Zeug und ändere ständig daran herum. Gerade erst kam eine kleinere Lampe ins Päckchen.


    Ich hab auch derartiges im Office liegen aber das bleibt auch im Office!
    Das muss ich eben nicht ins EDC packen.


    lg ric

  • @ Wolfshund


    so wie Du nie eine extra Tasche dabei hast, habe ich eben immer meinen Rucksack dabei (oder zumindest auf dem Beifahrersitz).


    Bei mir gibt es selten "office time"


    Grüße


    Jens

  • Zitat von Wolfshund;161109

    Natürlich hast du ein Recht auf Information, aber du hast trotzdem kein Recht einfach sicherheitsrelevante Anlagen zu manipulieren!


    Dein Verhalten ist ähnlich als würde jemand auf deinem Boot einfach die Rettungsinsel aufblasen und damit wegschwimmen.


    Nur weil man unzufrieden ist, kann man nicht einfach machen was man will.


    Hallo Wolfshund,


    nicht so ganz zutreffend. Wenn ich jemanden kostenlos zum Segeln mitnehme, dann garantiere ich ihm nichts anderes als zwei bis drei Wochen Urlaub an Bord. Die Spielregeln erkläre ich ihm vorher sehr deutlich.


    Wenn es zu Abweichungen von Programm kommt, wenn ich z.B. bei einem aufziehenden Sturm die eingeplante Ankerbucht in Lee nicht anlaufen will, dann erkläre ich an Bord sehr ausführlich meine Entscheidung, erläutere z.B., was eine Legerwallsituation ist, warum Leeküsten in Starkwindsituationen bei Schiffsführern gefürchtet sind und warum man bei Sturm weit draussen, fern von jedem Land, am sichersten ist.


    Ich erkläre ihnen auch, warum es eine ziemlich dumme Idee ist, die Rettungsinsel aufzublasen, solange das Schiff noch schwimmt.


    Ganz anders sähe es aus, wenn ich eine kommerzielle Schifffahrtslinie betreibe und gegen Geld vertragliche Transportleistungen nach Fahrplan verkaufe. Dann stehe ich in der rechtlichen Pflicht, den Transportvertrag zu erfüllen. Wenn dann das Schiff antriebslos in Sichtweite der nächsten Küste dümpelte, niemand sich zu einer Durchsage verpflichtet fühlt, die Schiffsführung pflichtwidrige Passivität zeigt, dann wären die Passagiere nach internationalem Seerecht (SOLAS) in der Tat berechtigt, sich in Eigenregie der Seenotrettungsmittel zu bedienen.


    Zitat von Wolfshund;161109


    Zur Gefahr:
    Du hast bisher nicht geschrieben ob du die Tür danach wieder verriegelt hast, ich vermute deshalb nein.


    Nein, wie auch. Ohne Bahnsteig springst Du da etwa 80 cm runter. Die Tür erreichst Du da nicht mehr.


    Es wäre auch technisch nicht gegangen. DB-Wagen haben keine äusserern Verriegelungsmechanismen.

    Zitat von Wolfshund;161109


    Mögliche Szenarien die dadurch entstehen könnten:
    -Der Zug hat noch mehr Verspätung, da die entsprechende Tür erst wieder verriegelt werden muss.
    -Die Tür wird nicht richtig verriegelt und öffnet sich während der Fahrt, Personen die sich anlehnen könnten herausfallen.


    Deutsche Züge haben neben dem normalen Ausstiegsknopf zwei Entriegelungsmechanismenfür die Türen:


    Den Notfallmechanismus (Scheibe einschlagen, Knopf drücken, roten Hebel runterziehen), der tatsächlich die Tür vor der Druckluftverriegelung abkoppelt, damit man sie von Hand aufschieben kann. Der würde auch während der Fahrt funktionieren. Mit den von Dir geschilderten Folgen. Würde übrigens sowohl beim Lokführer als auch im Dienstabteil des Zugführers sofort "roten Alarm" auslösen.


    Dann die Entriegelung im Stillstand mit dem "Schaffnerschlüssel". Das ist eine absolute v=0 Entriegelung, funktioniert nur im Stillstand und gibt die Weiterfahrt auch erst nach vollzogener Wiederverriegelung frei. Die Druckluftverriegelung der Tür ist zu jeder Zeit funktional.

    Zitat von Wolfshund;161109

    Zur Verantwortung:
    Ob es Erwachsene sind oder nicht, zumindest moralisch und wahrscheinlich auch rechtlich trägst du die Verantwortung für jede Person die durch diese Tür aussteigt.


    Grundsätzlich ja, zumindest moralisch. Dessen bin ich mir auch bewusst.
    In zumindest einem Fall habe ich mich jedenfalls als Notfallseelsorger betätigt und vielleicht einen Herzinfarkt verhindert. :).


    Ein älterer Mitreisender, Typ Geschäftsmann, der panische Angst hatte, in Frankfurt seinen Flieger zu versäumen. Nach unserer Wanderung in das nächste Dorf, in das wir die (eher bescheidene) Gesamtkapazität der lokalen Taxiunternehmer bestellt hatten, hat er großmütig das erste Taxi überlassen bekommen.


    Ich glaube, wir können den Meinungsaustausch mit "we agree to disagree" schliessen.:face_with_rolling_eyes:


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich halte es zum Thema EDC extrem minimalistisch.


    Brieftasche mit Bargeld, Karten, FS, WP.
    Am Gürtel: Leatherman, Clava, Maglite, Ding für welches ich WP brauche.
    In diversen Jacken und Hosen Taschen I-Phone, Schlüssel für alles wichtige, 3 Münzrollen, Taschentücher.


    LG Wolfgang

  • Was ich häufig verwende sind Mini-Taschenlampe und Mini-Messer am Schlüsselbund, Taschentücher sowie der Regenschirm, was ich gelegentlich nutze ist das Multitool (bin Radfahrer), meine diversen Ladekabel und vielleicht mal ein Pflaster. Den Rest nutze ich selten bis nie, trage das aber trotzdem mit mir rum, denn wenn ich's doch mal brauchen sollte möcht ich's auch dabei haben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    robustes aber dezentes Schuhwerk (dunkle Laufschuhe von Meindl bzw. Solomon, wasserdicht, profilierte Sohle). Wetterfester schwarzer Anorak mit Fleeceweste. Petzl Tikka Stirnlampe im Anorak. Handy mit Kamera und Radio. Ausweis. div. Plastikkarten. Etwas Bargeld. Krypto-USB-Stick, der an jedem Rechner gemountet werden kann.


    Grüsse


    Tom