Bald Bürgerkrieg in den USA?

  • Abgesehen davon, daß der Autor die fiktive Figur von "Fight Club" ist,
    kann ich dem Artikel bei Kopp, wie üblich, nichts abgewinnen.


    Und die NY-Times bauscht, auch wie üblich, Zahlen auf und stellt sie übertrieben,
    unverhältnismäßig und mit schlechten Kenntnissen dar.
    So werden aus Sturmgewehren Maschinengewehre...und aus einem Mücken ein Elefant.


    Und daß die Waffeneinkäufe und Verlagerungen in den USA immer andere Dimensionen haben,
    sollte auch klar sein.
    Interessanter wäre die Auflistung von "Militärequipment", welches sich bereits in Polizeihänden befindet.
    Aber ich möchte die NY T. und Kopp nicht noch mehr zu einem weiteren fragwürdigen Artikel anregen.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Hallo Occam hast du in diesem Falle den ganzen Artikel der NY-T gelesen? Ich finde er ist ziemlich aufschlussreich und es wird auch ganz klar von Sturmgewehren und Maschinengewehren gesprochen. Und was ein 25000 Seelen Städtchen mit einem Minengepanzerten Fahrzeug will in der vor 5 Jahren der letzte Mord geschah? Klar alles was Kopp schreibt ist nicht wahr :face_with_rolling_eyes: aber das habe Ich anfangs ja schon erwähnt. Und hast du schon einmal darüber nachgedacht weshalb z.B das Landwirtschaftsministerium,die Post ect. Waffen und unmengen Munition benötigt?


    Gruss Koebi

    Corruptissima re publica plurimae leges

  • Ich habe es mit tatsächlich angetan und den ganzen Artikel gelesen.
    :)
    Der Bericht wechselt zwischen "M16" und "machine guns".
    Die Grafik plus Beschreibung stellt "machine guns" dar.


    Wobei ich zugeben muß, daß ich mich gerade eben mit den Gesetzen der USA im Waffenbereich auseinandergesetzt habe
    und dort der Begriff "machine guns" für sämtliche vollautmatisch nutzbaren Gerätschaften gilt.
    So ähnlich wie "Maschinenwaffen".
    Somit ziehe ich das für den NY- Times Beitrag von der Definition her zurück.
    Wobei ich auch "ammunition magazines" nicht prickelnd finde, aber über derlei Begrifflichkeiten zu streiten hat eh wenig Sinn.
    Vor allem, weil die selbst da nachgebessert haben.


    In dem Fall hat halt nur wie üblich Kopp schlecht den schlechten Beitrag nochmal verschlimmbessert.
    :face_with_rolling_eyes:


    Oder heizerischer gestaltet.


    Äh...zum Thema: natürlich kann man über den Sinn streiten, warum Polizisten da nicht nur mit Taser
    und Schlagstock, sondern eventuell mit M16 herumgeiern und auch ausgerüstet sind,
    oder Panzerfahrzeuge angeschafft oder umgeschichtet werden.
    Wird auch einen wirtschaftlichen Hintergrund haben. Weils vermutlich auch billiger ist.


    Unsere Polizisten haben ja auch das AUG in `ner 9mm Version (damit nicht noch Nachbarn im urbanen Gebiet
    gefährdet werden) in D meines Wissens ja die MP5...macht ja auch Sinn, bei diversen Einsätzen.
    Und ich bezweifle, daß im alltäglichen Einsatz, die werte Exekutive in den USA nun mit dem Sturmgewehr
    und nem Panzer durch die Straße fährt...
    Wobei ich mich erinnern kann, daß ja eh die Officers im Kofferraum sowieso ne M16 und eine Schrotflinte liegen haben.
    Wird vermutlich nicht überall so sein...


    Also, ich seh das nicht dramatisch und als Anzeichen, daß gegen (!) die Bürger aufgerüstet wird.


    Und zum Agrarministerium irgendwo in den USA hab ich keinen Bezug, ich hab zwar auch diese Geschichten mal aufgeschnappt,
    mich auch mal damit auseinandergesetzt, aber da war ja auch nix dahinter, was zumindest mich beunruhigt hätte.


    Man nehme große Zahlen, stelle das Wort Waffen in den Raum, backe eine kleine Geschichte (in Fragen verpackt) dahinter,
    und schon ist die Story fertig.


    Mit den Zahlen in D, CH und A könnte man ähnliche Geschichten basteln.


    Ich mußte damals nur lauthals lachen, wie ein größeres Blatt Zahlen von Waffen diverser Waffengattungen in A veröffentlicht hat.
    Und als unglaublich und hoch...und so weiter betitelte...
    Lachen mußte ich deswegen, weil ich vor Ort mich von anderen Zahlen überzeugen konnte.
    Die weit von denen im Journal differierten.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Der Artikel des NY-T hört sich erst mal seriös an. Warum?
    Weil wir (ich schließe mich da auch ein, trotz Verwandschaft in den Staaten) einfach viel zu wenig involviert sind.
    Die NY-T hat in den USA den Ruf den bei uns die Bild genießt. Dementsprechend differenziert betrachte ich Artikel aus der NY-T


    Warum braucht ein 25.000 Seelen Gemeinde ein (Minen-sicheres) gepanzertes Fahrzeug?
    In den USA sind völlig legal und in deutlich größeren Mengen Schusswaffen im Umlauf. (Je nach Bundesstaat)
    Bei jeder Verkehrskontrolle ist damit zu rechnen das der Fahrer legal eine Großkalibrige Schusswaffe besitzt und/oder mit sich führt.
    Dementsprechend muss auch dort die Polizei "Schritt halten". Das erklärt auch, für unsere Verhältnisse, martialische Auftreten
    selbst von Streifenpolizisten.


    Sicherlich müsste das Fahrzeug nicht Minen-sicher sein. Aber wenn das Militär so ein Fahrzeug ausmustert, nimmt man es eben.
    Du würdest doch auch nicht, wenn Du auf der Suche nach einem PKW bist, dein Wunsch-Auto nicht nehmen nur weil es Sitzheizung hat, die Du aber eigentlich gar nicht brauchst.
    Ergänzend sollte noch erwähnt werden das die städtische Polizei in USA immer von den Communitys finanziert wird und vom Bundesstaat bzw. der Regierung nur bezuschusst wird.
    Je nach Größe der Stadt kann das Budget dann schon sehr knapp bemessen sein. Ergo suchen auch die Polizeien verstärkt nach "Schnäppchen".


    Warum die Post in den Staaten Schusswaffen einkauft, kann ich Dir auch sagen.
    Staatliche Geldtransporte werden in den USA von der Post durchgeführt und dementsprechend brauchen die Waffen.
    Ein anders gutes Beispiel: Warum zum Beispiel kauft die New Yorker U-Bahn (MTA) ebenfalls Waffen?
    Es gibt Geldzüge in der New Yorker U-Bahn, die täglich das Geld der Fahrkartenschalter- und Automaten leert und transportiert.
    Solche Fakten werden in dem Artikel natürlich nicht erwähnt. Das klingt ja dann, selbst für einen Mitteleuropäer, sehr plausibel und wenig reißerisch.


    Ich halte einen Bürgerkrieg in den USA für sehr sehr unwahrscheinlich.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Hallo Foris,


    ich halte den Herr Kopp ehrlich gesagt für einen eiskalten Geschäftsmann, der an seinen Bullshit selber nicht glaubt, der aber sehr genau weiss, dass jeden Morgen hunderte von Dummen aufstehen, wenn man die findet, dann ist der Tagesverdienst gerettet.


    Viele Leute mögen Verschwörungstheorien, ebenso wie sie Esoterik oder die Yellow Press mögen. Und dieser Markt wird halt von gewitzten Scharlatanen bedient. Ich vermute z.B. auch, dass Bhagwan (aka Osho) - der mit den 96 Rolls-Royce - keinen einzigen seiner Sprüche selber geglaubt hat. Der dürfte innerlich über die Leichtgläubigkeit seiner Fans gegrinst und sich gedacht haben: "Es reicht ja, wenn ihr das glaubt und mir euer Geld für den nächsten Rolls Royce zu Füssen legt." (Er wollte eigentlich für jeden Tag des Jahres einen, ist aber leider nach Nummer 96 gestorben.:traurig:)


    Halt eben klassische Snake Oil Peddler - wie damals im Wilden Westen.


    Meint


    Matthias


    Der sich in Augenblicken zynischer Geistesverfassung auch schon mal überlegt hat, ob er nicht eine Verschwörungstheorie oder eine Esoteriksekte gründen soll, weil damit ist in jedem Fall schneller mehr Geld verdient als mit ehrlicher Arbeit. Ich muss ja nicht dran glauben, es reicht völlig, wenn meine Jünger das tun.:devil:


    Ich hätte im Angebot:


    - Energetisches Mantrapendeln mit Bergkristallen (die ich kostengünstig meiner Mineraliensammlung entnehme:))


    - Die Verschwörung der Lehrergewerkschaft zur Erlangung der Weltherrschaft durch Umerziehung aller Kinder zu willenlosen Marionetten:lachen:


    Na. wie wär's? :lachen:

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)



  • Ok das mit der Post und der U-Bahn wusste Ich nicht. Ebenfalls musste Ich noch feststellen, dass in keinem Artikel die Auftrags dauer beschreibt auf 10 Jahre gerechnet ist das nicht viel wenn Ich bedenke wie viel alleine ich schon im Jahr brauche...

    Corruptissima re publica plurimae leges

  • Bürgerkrieg in den USA? Sehe ich nicht wirklich. Auch in Europa nicht.
    Warum nicht? Ganz einfach, weil wir keine religiösen Fanatiker/Gruppen haben wie in Nordafrika.
    Nicht mal in der Ukraine möchte ich von einem Bürgerkrieg sprechen. Das sind politische Plänkeleien und Machtspielchen.
    Der normale Ukrainer möchte in Frieden und Sicherheit leben wie jeder andere auch. Egal ob Ukrainer oder Russe.


    Religiös motivierte Problem wie in Nordafrika gehen viel tiefer und schwelen schon seit Jahrhunderten.


    Dass es auch bei uns zu Unruhen kommen wird ist anzunehemen. Das hat aber andere Gründe.


    Also ich für meinen Teil habe nicht vor in der Romandie oder dem Tessien einzufallen auch wenn zum Teil unterschiedliche Lebensauffassungen vorhanden sind.


    Gruss, Worber

  • Das sehe ich ebenso wie another cold day. Wenn man sich sowieso nach einem "robusteren" Fahrzeug umsieht wieso nicht die alten der Armee nehmen. In der Schweiz kennen wir ja auch Armeeverkäufe, in dem selbst Private an das Material kommen.


    Ausserdem auf ca. 310 millionen amerikanern 1000 gepanzerte Fahrzeuge verteilen, ist wohl kaum eine unverhältnismässige Aufrüstung.


    Das soll nicht heissen, dass diese nicht gegen die zivil Bevölkerung ein gesetzt werden könnten, irgendwann.

  • Zitat von Worber;174450

    Bürgerkrieg in den USA? Sehe ich nicht wirklich. Auch in Europa nicht.
    ....
    Dass es auch bei uns zu Unruhen kommen wird ist anzunehemen. Das hat aber andere Gründe.


    Also ich für meinen Teil habe nicht vor in der Romandie oder dem Tessien einzufallen auch wenn zum Teil unterschiedliche Lebensauffassungen vorhanden sind.


    Gruss, Worber


    Bei den USA denke ich auch nicht dass es zu einem Bürgerkrieg kommen wird, aber noch aus einem anderen Grund. Die Bevölkerung ist müde und macht nichts mehr. Die "Tea Partys" kommen immer mehr auf, und Konservative Parteien sind immer beliebter. Das Land stagniert.
    Am ehnsten wird es zu Abspaltung von Bundestaaten kommen, wobei ich am ehnsten an Alaska denke, falls so etwas in USA politisch/rechtlich möglich ist.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Betrachtung eines Bürgerkrieges in den USA und bestimten Gegebenheiten


    Grüß Gott zusammen,


    ich möchte hier nicht "klugsch..." , jedoch formuliere ich es einmal in meinen Worten und m.M. nach etwas präziser:


    Derzeit / Heute wird es unter den derzeitigen Gegebenheiten, wenn diese so in Zukunft so bleiben wie es ist, wahrscheinlich keinen Bürgerkrieg geben. Da würde ich auch max. 2-5% auf einen BK tippen. Und das ist meines Erachtens schon sehr hoch gegriffen.


    Wenn sich aber grundlegende Faktoren ändern und das kann sehr, sehr schnell gehen, besteht durchaus die Gefahr eines Bürgerkrieges. Die Energiepreise steigen rapide, Lebensmittelpreise explodieren (>50%) oder auch eine "Fehlentscheidung" eines Gerichtes gegenüber einen "hellhäutigen" Amerikaner der x-dunkelhäutige erschossen hat. So etwas könnte jederzeit einen Bürgerkrieg auslösen der dann ein Selbstläufer wird. Oder ein gewaltiges Erdbeben mit folgenden sehr starken Versorgungsproblemen im gesamten Land.


    Wenn ich mir die Geschichte ansehe und die Reiche (Staaten) die vor 2.000, 1.500, 1.000 oder auch nur 250 Jahren existierten (Nord- und Südstaaten der VSA getrennt betrachten) gibt es davon keines mehr. Warum soll sich der Mensch und die Geschichte nun anders verhalten als die letzten 4-5 tausend Jahre? Dafür gibt es keinen Grund und bisher auch keine Ausnahme.


    - - - - -


    Meine persönliche und subjektive Prognose ist: Derzeit sieht es ruhig aus aber es ist bereits Druck im Kessel. Irgend wann in naher (!) Zukunft gibt es ein auslösendes Momentum welches wie immer in der Geschichte das Rad weiter dreht und es in den VSA knall, in welcher Form auch immer. Prognose: 100%


    Bürgerkrieg. Langfristige Prognose (bis in 25 Jahre): 90-95%


    Bürgerkrieg. Prinzipielle Betrachtung (ob überhaupt möglich): 100%


    Das ergibt dann weltweite Probleme da die VSA die Armee dann zuhause benötigt bzw. an deren direkte Grenzen. Prognose: 70% für eine Verlegung der Armee auf das Gebiet der VSA.


    Dadurch entsteht dann (wenn eine Verlegung passiert) ein Machvakuum. Prognose: 100%


    Enstehende Probleme:
    1. "Petrodollar wird nur noch wenig "Wert" sein
    2. Die Politiker in der EU sind noch verstörter als heute und kriegen aber auch gar nichts mehr hin;
    3. Manche Afrikanische Staaten (bzw. deren Regime) haben keine Unterstützung mehr und das Volk rebelliert.
    4. Russland würde zur "Befriedigung" den nahen Osten befrieden wollen und es auch schaffen.
    5. Israel hat keine Unterstützung mehr und die umliegenden Staaten sehen gewissen Chancen und bilden dann einen Block gegen Israel
    6. Die EU erhält fast keine Rohstoffe mehr da auch der Euro seinen inneren Wert errreichen wird (0,00)
    7. ...
    9. ...


    Das sollte jetzt kein Drehbuch für einen Film werden. Aber so sehe ich die logischen Abläufe bzw die Züge der Parteien. Die Geschwindigkeit kann jedoch von super träge nach hyperschnell hin und her pendeln!


    Die Welt ist in meinen Augen nur ein großes Schachbrett mit mehreren Parteien/Spielern gleichzeitig.


    Ich könnte hier noch meine Überlegungungen weiter ausbreiten, nur leider habe ich nicht genügend Zeit dafür und meine Mittagpause ist gleich zu Ende.


    Herzliche Grüße
    zero


    PS: Ich sehe jedoch das Ganze nicht pessimistisch und stecke meinen Kopf in den Sand. Freunde, lebt heute, seid ein bisserl demütig und seid glücklich das noch nichts passiert ist!

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Meine Beobachtung bei meinen letzten Reisen war, dass es schon eine Spaltung innerhalb der Gesellschaft besteht, die sich zum einen entlang der politischen Grenzen zwischen dem, was dort als liberal und konservativ gilt gibt und zum anderen ein immer größer werdendes Gefälle zwischen Arm und Reich.
    Die momentane Krise führt dazu, dass die Illusion, dass es harte Arbeit allein reicht, um es "zu schaffen" nicht mehr in der Bevölkerungsmehrheit besteht. Als Schuldigen sehen viele Amerikaner den Staat an, dessen Eingreifen in eigene Entscheidungen dafür verantwortlich machen.


    Allerdings ist die Sachlage unendlich viel komplizierter, als das allein die Zutaten, wie eine Spaltung der Gesellschaft und eine Entfremdung von Staat und Bevölkerung ausreichen, um einen Bürgerkrieg auszulösen. Die Amerikaner sind erheblich komplexer und vielschichtiger und vor allem sind sie erheblich auf ihr Land eingeschworen und würden dass, was sie für das wahre Amerika halten auch mit viel Einsatz verteidigen.


    Und das macht einen Bürgerkrieg wiederum unwahrscheinlich(er)!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo,

    Zitat von Harmlos;174491


    eine Spaltung innerhalb der Gesellschaft besteht, die sich zum einen entlang der politischen Grenzen zwischen dem, was dort als liberal und konservativ gilt gibt und zum anderen ein immer größer werdendes Gefälle zwischen Arm und Reich.


    und vor allem sind sie erheblich auf ihr Land eingeschworen und würden dass, was sie für das wahre Amerika halten auch mit viel Einsatz verteidigen.


    Sind nicht gerade diese zwei Faktoren in Kombination der fruchtbare Boden für einen Bürgerkrieg?


    Ein Bürgerkrieg muss ja nicht heissen Volk gegen Regierung (das würde man ja eher Aufstand oder Revolution nennen), sondern es kann ja auch sein, dass jede Gruppe ihr vermeintlich richtiges Amerika verteidigt.


    Grundsätzlich glaube ich, das heutzutage, aufgrund der Vernetzung und sozialen Medien, welche oft eine selektive Wahrnehmung fördern, solche Ereignisse (überall!) viel schneller und unvorhersehbarer eintreten können. Sei es von innen oder von aussen initiiert oder als chaotischer Selbstläufer.


    Grüsse, Gresli


  • Ausschließen würde ich eine Bürgerkrieg nicht, aber es ist nach meiner Wahrnehmung eben vielschichtiger, als das bloße Herunterbrechen auf die Fakten.


    Die USA sind ein Land der Gegensätze und nehmen sich auch so wahr. Daher ist bis zu einem gewissen Maß normal, wenn auch herzaft gestritten wird. Allein die geographischen Gegebenheiten sind für völlig unterschiedliche Lebensmodelle verantwortlich, was aber von den Amerikanern als Bereicheung und Vielfalt akzeptiert ist.


    Außerdem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die USA bereits einen sehr blutigen Bürgerkrieg hinter sich haben. Der "Cilvil War", dessen Gedenken sehr lebendig ist, wird immer noch als "Ur-Katastrophe" wargenommen. Allein diese Erinnerung macht einen erneuten Bürgerkrieg unwahrscheinlicher.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ich halte einen Bürgerkrieg nur dann für möglich, wenn die massive Unterstützung für das Präkariat für die USA nicht mehr finanzierbar ist. Bisher sind die über 40 Mio. Menschen die staatliche Kreditkarten zur Grundversorgung erhalten (Food Stamps) noch ruhig, das könnte aber kippen, sobald hier massive Einsparungen vorgenommen würden. Der Tipping-Point wird in den USA genau wie in Europa sein: kann man das Präkariat durch Harz 4 oder Food Stamps nicht mehr ruhig halten wird es knallen. Bisher waren die USA auch sehr erfolgreich den Bürgerkrieg zu verhindern, indem man einen außenpolitischen feind geschaffen hat der von den innenpolitischen Problemen ablenkt. Dazu ein sehr sehr interessanter Titel heute im Handelsblatt, etwaige Schlüsse kann jeder selbst nach dem Lesen ziehen:


    http://www.handelsblatt.com/po…uenf-jahren/10036758.html

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Worber;174450

    Bürgerkrieg in den USA? Sehe ich nicht wirklich. Auch in Europa nicht.
    Warum nicht? Ganz einfach, weil wir keine religiösen Fanatiker/Gruppen haben wie in Nordafrika.


    Gruss, Worber


    Wir haben keine religiösen Fanatiker/Gruppen ??


    Dann schau dich doch mal in den grösseren Städten um. Wir haben mittlerweile einige Zehntausend unter uns. Eine unbedachte Bemerkung von einen Politiker oder eine Karikatur in einer Zeitung.....

  • Bürgerkriege entstehen immer dann, wenn einzelne Volksgruppen sich untereinander nicht respektieren, die Lebensvorstellungen weit auseinander driften oder schlichtweg eine Gruppe oder mehrere sich von anderen Gruppen massiv benachteiligt fühlen und werden.


    Im Prinzip kann dies jeden Staat, ja sogar jede kleine Region betreffen. Die verschiedenen Gruppen sind gerade in den USA in großem Umfang vorhanden. Lediglich eine (staatliche) Kompensation der einzelnen Interessen und Bedürfnisse führt zu einem vermeintlich stabilen Gebilde.


    Diese können sein:


    - Befriedigung von menschlichen Grundbedürfnissen (Essensmarken, sozialer Wohnbau, medizinische Versorgung, Vermeintlicher Rechtsstaat (gleiches Recht für alle) und nicht zuletzt Ablenkung und Unterhaltung


    - staatliches Verhindern von Gruppenbildung und Focus auf die Zerstreuung der einzelnen Bedürfnisse und Einstellungen. (nach dem Motto: Wenn ich, im Falle von D, 80 Millionen Gruppen habe, werden diese kein ausreichendes potenzial entwickeln) (nicht das es in D so wäre!)


    - aber auch die von anderen Staatsgebilden bekannten: Repressalien, Androhung von Gewalt, Freiheitsentzug; im Grunde das Ersticken von "Bewegungen" im Keim


    Wie schon in anderen Beiträgen beschrieben wurde, reicht allerdings ein kleiner Auslöser um eine Kette von chaotischen Entwicklungen in Gang zu setzen. Auch sind im Beispiel USA die Fronten mittlerweile sehr verhärtet und eine große Gruppe von Millionen Hungernden, die keine Unterstützung mehr erhalten, weil schlichtweg kein Geld mehr da ist, gespickt mit dem Ausschluss dieser Gruppe aus jeglichem sozialen Leben und auch "Ablenkungsmöglichkeiten" führen sehr schnell zu der Auffassung: Ich habe nichts mehr zu verlieren und 28.433.791 andere sehen dass genauso!


    Das ohnehin schon wackelige Sozialsystem der USA kann mMn jederzeit kollabieren. Auch darf nicht vergessen werden, dass es wiederum andere Gruppen gibt, welche es nur darauf anlegen, dass sich andere Gruppen wiederum die Köpfe einschlagen. In einem Staat, indem sowohl private Leute als auch die Staatsmacht bis an die Zähne bewaffnet sind kann das böse enden. Vor allem dann, wenn es anderen in den Kram passt und beide (multiple) Seiten finanzieren und Ausrüsten. Es lässt sich nämlich eine Menge Geld damit verdienen und auch ganz tolle neue Gesetze damit einführen.


    Diese Berichte, die im I-Net kursieren über hunderte Millionen Schuss Hohlspitzmunition, Große Camps im Stil von Konzentrationslagern, die militärische Aufrüstung von Polizei und generell die "vorher schiessen, nachher fragen-Mentalität" lassen mich da zusätzlich nichts gutes ahnen.


    Bei über 300 Millionen Einwohnern reichen 2-3 Millionen um das Land ins komplette Chaos zu stürzen. Wird das durch die Staatsmacht nicht mit aller Gewalt unterdrückt und zerschlagen, dann steigert sich die Zahl derer, die einen Grund finden einem Andersdenkenden den Schädel zu spalten, ins Unermessliche.


    Wie es um die Moral bestellt ist, nicht auf seine eigenen Leute zu schiessen, kann man gerade wunderbar in der Ukraine beobachten. Mal davon abgesehen, dass die Amerikaner die "Moral" wohl auch nicht gerade erfunden haben.


    Ich sehe da keine guten Zeiten kommen, auch nicht für Europa.


    LG Buschmann

  • Manchmal überlege ich, ob ein (oder mehrere) Bürgerkriege nicht die Lösung einiger Probleme wären.


    Warum entsteht ein Krieg? Eigentlich immer aus den selben Gründen.


    Es gibt zuviel Leute unterschiedlicher Religionen, Rassen, politischer Einstellungen auf zu engem Raum.


    Es gibt zuwenig Platz, Geld, Fressen für ALLE.


    Dann schlägt man sich eine Zeit lang den Schädel ein und wenn genug Beteiligte gestorben sind, ist der Krieg auch wieder zu Ende.


    Die Erde hat sich kurzfristig geschüttelt und ein paar Läuse weniger in der Kruste.


    Der Rest der Bevölkerung kann wieder von vorne beginnen, wie es nach allen Kriegen (und auch Seuchen) der Geschichte war.


    Lange Friedenszeiten hatten immer den Nachteil, dass die Menschen verweichlichten und sich zu stark vermehrten.


    Nein, ich wünsche mir keinen Krieg, aber ich rechne mit einigen (Bürger)-Kriegen in nächster Zeit.

  • Hallo Varminter,


    nette Betrachtungsweise....


    Stell Dir einmal vor, in Deinem Heimatland entbrennt ein solcher Bürgerkrieg.


    Dann bist DU eine jener Läuse, die sich Mutter Erde vom Pelz schüttelt. Ich kenne Dich nicht, aber hast Du schon einmal einen Bürgerkrieg erlebt? Und ich meine jetzt nicht im Fernsehen, oder vor dem Rechner, sondern so richtig real mit Gestank, Lärm, Leichen und vor Angst in die Hose pissen?


    Ich habe wirklich nichts gegen Dich, aber manchmal kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln....


    Semper Fi

    Geht los!!!