Ebola Virus in Italien ?

  • Zitat von Wolfshund;178672

    Also noch jemand von der Fraktion "Lieber ertrinken lassen"...


    Nur kurz dazu: Nein, aber gesammelt an die Küste zurückschippern von der sie gekommen sind - ganz einfach.


    Und wieder zur der Ebola-Sache:
    Ebensowenig wie man illegal Einreisende mutwillig bei Seenot im Stich lässt, sollen Kranke selbstverständlich versorgt werden. Ich mache den kranken Flüchtlingen ja nicht den Vorwurf, daß sie absichtlich Krankheiten bringen. Aber daß unsere Länder und Bürger davor geschützt werden müssen ist ja wohl klar.
    Nicht umsonst gab es im "freiesten" Land der Erde in New York diese Einwanderer-Quarantäne-Insel, ich glaub, das hiess Ellis Island oder so. Es war ganz normal, daß die Zuwanderer erst mal eine Zeit lang dort bleiben mussten, bis klar war, daß sie überhaupt gesund sind, ev. noch Entlausung und allgemeine Hygienebehandlung gemacht werden musste...


    Mit jedem Haustier oder Nutztier wird bei einer EU-Einreise mehr Sorgfalt angewendet, aber bei illegalen Zuwanderern scheint das alles egal zu sein?

  • Stimmt im freiesten Land er Welt (LOL) wurden die Immigranten, die Legal hinein wollten, zuerst in die Quaratäne geschickt.
    Der kleine Unterschied ist eben das Legal und das die Einwanderer in den USA nicht mit durch Gebete zusammengehaltenen Kähnen ankamen.


    Der ital. Marine Vorwürfe zu ihrem Humanitären Einsatz in der Straße von Sizilien zu machen ist absolut falsch.


    Der ital. Regierung Vorwürfe zu machen wie sie die Ankunft der Flüchtlinge und die Auffanglager organisiert, die im Vergleich zu den Kartondörfer in Apulien, in Sachen Hygiene in nichts besser sind, geht ok. Italien ist tatsächlich nicht in der Lage, dass auf die Reihe zu bekommen. Mag sein das die Anzal der Flüchtlinge einfach zu groß ist.


    Die Gefahr ist damit um so höher, dass sich Krankheiten die man in Europa für ausgestorben oder nicht möglich gehalten hat, ausbreiten.
    Aber zumindest ebenso groß ist die Gefahr der Einschleppung von Krankheiten durch Urlauber, Handelsreisende usw. (MERS-CoV z.B. durch Mekka-Reisende, Chikungunya durch Karibik-Urlauber, oder Einschleppung durch Teilnehmer aus aller Welt bei Großveranstaltungen).


    Zumindest vorerst scheint aber Ebola in Italien nicht ausgebrochen zu sein.


    http://www.suedtirolnews.it/d/…efuehrt.html#.U8975bGK43o


    Viele der Flüchtlinge stellen in Italien keinen Asyl-Antrag weil sie genau wissen, dass sie dann an den Grenzen wieder nach Italien zurück geschickt werden. Sie versuchen also nach Mittel- und Nordeuropa weiterzukommen und dort einen Erst-Asylantrag zu stellen.


    Was es bräuchte ist ein Umdenken in der EU und Weltweit um den Flüchtlingsstrom aufzuhalten eine Neuorganisierung des gesamten Wirtschaftsablaufs, aber das bleibt nur Wunschdenken.

  • Zitat von Luftikus;178644

    Die Not und das Elend und das Wissen in Mitteleuropa Unterkunft und Taschengeld für ein einziges Wort zu bekommen...


    Sorry, aber die Träumen auch nicht davon, hier auf HarzIV-Neveau leben zu können.
    Die ganz armen schaffen es nicht nach Europa, denn so eine Flucht ist teuer.


    Die es aus Kriegsgebieten hierher mit Familie geschafft haben, gehörten dort zu den Gutverdienende.


    Von denen, die nur von einen bessere Leben träumen (das Wissen stammt dann oft aus Seifenopern u.ä.)
    hat oft die ganze Sippe zusammenlegt, damit es einer von ihnen schafft.
    Von dem wird dann erwartet, das er Auto, Fernseher, Kühlschränke usw. nach Hause schickt.
    Und einmal aufgebrochen, gibt es für sie dann auch keinen Weg mehr zurück.

  • Zitat von Henning;178790

    Die es aus Kriegsgebieten hierher mit Familie geschafft haben, gehörten dort zu den Gutverdienende.


    Genau, es ist die Mittelschicht. Diejenigen, die zu wenig haben, um es sich in ihrem Land gut gehen zu lassen, aber genug, um aufzubrechen. Die meistens nicht bedachte Folge: Je besser es in diesen Ländern den Menschen geht, umso mehr von ihnen kommen zu uns. Weil viel mehr Leute dann genug Mittel haben, um aufzubrechen.


    Der Bezug zum Thema: Mehr Wohlstand für Entwicklungsländer -> Mehr Flüchtlinge machen sich auf zu uns -> Bei gleichen Bedingungen höhere Wahrscheinlichkeit, dass ein Epidemie-Erreger mitflüchtet.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Lasst uns doch die Beweggründe für eine Flucht und die weiteren Folgen in einem eigenen Thema besprechen und uns hier auf das Risiko von Epidemien konzentrieren.

  • Ok zurück zum Thema (das andere ist zwar auch ein sehr interessantes Thema, aber hier wohl am falschen Ort):
    Hilft Hände desinfizieren bei Ebola? Also angenommen wir hätten einen Ausbruch und ich muss nun mal aus irgend einem Grund mein Zuhause verlassen und "Dinge" und womöglich sogar Leute berühren. Ist das normale im Handel erhältliche Desinfektionsmittel dann "stark" genug?

  • Zitat von Thanatos;178870

    Ok zurück zum Thema (das andere ist zwar auch ein sehr interessantes Thema, aber hier wohl am falschen Ort):
    Hilft Hände desinfizieren bei Ebola? Also angenommen wir hätten einen Ausbruch und ich muss nun mal aus irgend einem Grund mein Zuhause verlassen und "Dinge" und womöglich sogar Leute berühren. Ist das normale im Handel erhältliche Desinfektionsmittel dann "stark" genug?


    Hallo Thanatos,


    bei der WHO habe ich das gefunden und das.


    Das Virus kann also auch durch Gegenstände übertragen werden, die die Patienten berührt haben.


    Ich sage jetzt mal mit meinem medizinischen Laienverstand, wenn Du Infektionsgefahr auch nur ahnst, bist Du mit einem Paar Latexhandschuhe eher auf der sicheren Seite, weil schon kleine Verletzungen eine Eintrittspforte sein können. Zur Desinfektion müsste es ein starkes Virudzid sein.


    Hier habe ich Alkohole, z.B. der gute alte Isopropanol 70%, Halogene wie Iod (also z.B. Betaisodona) oder Oxydationsmittel gefunden. Für letztere würde ich z.B. Wasserstoffperoxid 3% vorschlagen.


    Aber nochmal, das sind alles Not- und Behelfsmassnahmen "bis der Arzt kommt". Für Ebola brauchst Du eine Vollschutzmontur mit Druckluftatmer und ein S4-Labor. Einem Kranken oder Krankheitsverdächtigen würde ich mich, und das sage ich jetzt bei aller Nächstenliebe ganz offen, noch nicht einmal nähern.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Es erkrankt aber nicht jeder daran. Es gibt immer Menschen die warum auch immer immun dagegen sind. Hatte man im Mittelalter als die Pest Millionen Menschen dahinraffte .Manche Menschen pflegten diese und hatten Kontakt ohne selbst an der Pest zu erkranken.


    Und so ist es mit vielen Infektionskrankheiten, es gibt immer Menschen die dagegen immun sind. Ich würde bei Ebola Patienten auch Reiß aus nehmen. Zur Desinfektion kannst du auch hochprozentigen Schnaps nehmen. Mache ich im Garten , wenn ich was habe und kein Desinfektionsspray zur Hand habe.


    Gruß Irlandia

  • Zitat von Waldschrat;178891


    Für Ebola brauchst Du eine Vollschutzmontur mit Druckluftatmer und ein S4-Labor.


    Das ist "theoretische Physik", in der Praxis sieht das so aus:


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    Grüsse, Gresli

  • Natürlich würde ich jedem aus dem Weg gehen von dem ich wüsste er hat Ebola. Bei einer Epidemie jedoch, muss ich ja damit rechnen das auch leute die infiziert sind beispielsweise das Treppengeländer im Haus anlangen.
    Ausserdem wäre da noch meine Arbeit, wir sind nicht medizinisch geschult und unsere Klienten können Beschwerden aufgrund ihrer Behinderungen nur schwer mitteilen. Wenn ich bei einem klare Symptome erkennen würde : Sofort Notarzt rufen - logo (Auch bei unklaren Symptomen). Aber trotz allem verschafft es einem ja doch zumindest ein geringes Gefühl der Sicherheit das man mit häufigem Hände desinfizieren wenigstens ein kleines bisschen was ausrichten kann.

  • Zitat von irlandia;178900

    Zur Desinfektion kannst du auch hochprozentigen Schnaps nehmen.


    Wunddesinfektion mit Schnaps, Whisky, Vodka, Gin etc. ist eher was für Hollywoodfilme. Üblicherweise haben diese Getränke einen Alkoholgehalt von um die 40%. Cask Strenght Whiskys gerne auch mal 60% (Unverdünnt nicht mehr sinnvoll trinkbar).
    Für die Wunddesinfektion wird ein Alkoholgehalt von zumindest 70% benötigt. Es sollten auch keine Zusatzstoffe enthalten sein.
    80%iger Ansetzkorn ginge aber jedes andere käufliche Desinfektionsmittel ist billiger und tut weniger weh.


    LG. Nudnik.

  • Zitat von Thanatos;178929

    Natürlich würde ich jedem aus dem Weg gehen von dem ich wüsste er hat Ebola. Bei einer Epidemie jedoch, muss ich ja damit rechnen das auch leute die infiziert sind beispielsweise das Treppengeländer im Haus anlangen.


    Da musst du dir weniger Sorgen machen, wenn du nicht direkt in Blut/Sputum/etc eines Infizierten reinfasst (und dann auch noch Wunden an der betreffenden Körperstelle hast). Vollständig eingetrocknet geht auch von Blut/Sputumflecken (so gut wie) keine Gefahr mehr aus. Der Umwelt ausgesetzt ist das Ebola-Virus nicht besonders widerstandsfähig. Der direkte Kontakt zwischen kranken Infizierten und Vulnerablen ist hier der entscheidende Punkt.

    Take care!

  • Zitat von Hunted;178938

    Der direkte Kontakt zwischen kranken Infizierten und Vulnerablen ist hier der entscheidende Punkt.


    Meines Wissen nach (von MSF) sind aber auch Tote noch etliche Tage infektiös.

  • Zitat von Gresli;178939

    Meines Wissen nach (von MSF) sind aber auch Tote noch etliche Tage infektiös.


    Ja, vollkommen richtig. Weil das Virus hier noch lebendige Zellen hat (die sterben ja erst nach und nach mit teilweise deutlicher Verzögerung ab), bzw. innerhalb des Körpers vor Austrockung, UV-Strahlung und Co geschützt ist.
    Bildlich ausgedrückt: Legst du einen an Ebola Gestorbenen in die Sonne wird die trockene und von Sonne beschienene Haut nach einer gewissen Zeit relativ (!) gefahrlos zu berühren sein. Wird er aber z.B. bewegt und man kommt mit Körperflüssigkeiten, etc in Berührung sieht die Sache (s.o.) ganz anders aus und man ist weiterhin gefährdet. Deshalb sind Leichenwaschungen und Beerdingungen mit Körperkontakt in Afrika so ein großes Problem bei der Eindämmung der Epedemi(en).

    Take care!

  • Na, anscheinend ist der Schutz vor Ansteckung doch nicht so einfach, wie mancher meint....


    Der Stern berichtet:
    Leitender Virologe selbst mit Ebola infiziert Mehr als 600 Menschen sind nach dem aktuellen Ebola-Ausbruch gestorben, ein Drittel davon in Sierra Leone. Tragisch: Der medizinische Leiter im Kampf gegen das Virus hat sich nun selbst infiziert.


    http://www.stern.de/panorama/s…la-infiziert-2126311.html



    Tsrohinas

  • Zitat von irlandia;178900

    Es erkrankt aber nicht jeder daran. Es gibt immer Menschen die warum auch immer immun dagegen sind. Hatte man im Mittelalter als die Pest Millionen Menschen dahinraffte .Manche Menschen pflegten diese und hatten Kontakt ohne selbst an der Pest zu erkranken.


    Hallo Irlandia,


    ich denke, das kann ich Dir beantworten. Die Antwort lautet Genetik. Nehmen wir mal die Masern in Europa. Die waren schon immer endemisch. Auch zu meiner Kinderzeit hatte die noch praktisch jedes Kind. Was ist über die Jahrhunderte, vermutlich Jahrtausende passiert? Diejenigen, die mit schweren Symptomen reagierten, starben schon als Kind und konnten ihre Gene nicht weitergeben. Die genetisch robusteren überlebten. Eine positive Auslese auf Robustheit gegen Masern über sehr lange Zeit.


    Wir impfen heute gegen Masern aus zwei Gründen:


    1, Um die relativ wenigen schweren Verlaufsformen im Kindesalter auch noch zu verhindern.
    2. Kaum noch ein Kind macht die Masern durch, bringt also ohne Impfung keine Immunität mit. Wird es dann als Erwachsener mit Masern infiziert, ist die Wahrscheinlichkeit schwerer Verlaufsformen ungleich höher.


    Die präkolumbianischen Völker Südamerikas hatten die Masern nie gesehen, da dort nicht endemisch. Sie hatten deshalb auch keine genetische Robustheit dagegen entwickelt. Die Masern schleppten die Conquisdadores ein, ebenso wie die Pocken, welche die Indianer auch nicht gekannt hatten. Die Folge waren Millionen Todesfälle. Man geht davon aus, dass unter eingeschleppten Krankheiten um Grössenordnungen mehr Menschen starben, als durch europäische Schwerter und Kugeln.


    Den Spaniern war das übrigens bewusst, es gab schon im 16. Jahrhundert B-Waffen. Einem Indianerhäuptling wurde eine kostbar bestickte Decke als Geschenk überreicht, in die man vorher einen Pockenkranken eingewickelt hatte (das Wundsekret aus den Pusteln ist hoch ansteckend). Schon war man sein ganzes Dorf binnen Wochen los.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)