NZZ-Artikel über Prepper

  • Hallo ksbulli,


    zugegeben, meine Aussage in all ihrer Kürze war nicht unbewusst reißerisch oder polemisch formuliert. Vielmehr habe ich nicht umsonst dahinter ein Fragezeichen gesetzt. Und dies erstens deshalb, weil ich mir selber noch nicht abschließend Gedanken über die Thematik gemacht habe und zweitens auch deswegen, weil damit die kontroverse Diskussion angeregt wird. Gerade davon lebt ein Forum.


    Meine Absicht war nicht sämtliche Haupt- oder Ehrenamt-Träger, wie von dir genannt, unter einen Generalverdacht der Willkür oder Korruption zu stellen. Als ich die Zeilen verfasste, hatte ich das Bild im Kopf, wie in der unbeschreiblichen Krise staatliche Notfallreserven plötzlich weg wären oder kleiner ausfielen als erhofft, geplant oder erwartet, und in dem Szenario weiter, natürlich weil einzelne Verantwortliche, auch im friedlichen Vorfeld, Fehler oder Unvermögen an den Tag gelegt hätten. Diese schlechte Vorstellung meinerseits rührt wohl daher, dass mein Vertrauen in Politik und Regierung auf Bundes- und auch Landesebene in meinem Land Österreich durch zahlreiche Skandale und Affären in den letzten Jahren mehr als nur erschüttert wurde. Als Beispiele nenne ich Eurofighterbeschaffung, Buwog/Causa Gra*ser, Kärntner Hypo Alpe Adria, usw. Dies alles sind nun Fälle von, kurz gesagt, Korruption und/oder schwerer Wirtschafts- oder Finanzkriminalität auf höchster politischer Ebene, oft gepaart mit scheinbaren Dilettantismus und Unvermögen in genannten Kreisen. Beinahe täglich entnimmt man den Medien Meldungen über den desolaten Zustand von Bundesheer und Katastrophenschutz, über Geldmangel in wichtigen sozialen und gesellschaftlichen Einrichtungen. Der Zweifel am Zustand staatlicher Notfallreserven in diesem Umfeld ist also durchaus berechtigt und das blinde Vertrauen angesichts dieser Gedanken mehr als nur naiv.


    Diese Erklärung trifft jetzt noch nicht ganz den Kern meiner gestrigen, harten Aussage, denn selbst marode, viel zu kleine Notfallreserven könnten durchaus gerecht und unbürokratisch verteilt werden. Jedoch führe ich wieder das Misstrauen gegenüber möglichen korrupten und kriminellen Strukturen ins Feld. Je heftiger und gravierender das Krisenszenario und damit verbundene Chaos ausfällt, desto größer der Nährboden für Ungerechtigkeiten und Willkür. Auch die dann noch vielen rechtschaffenen, ehrlichen und tatkräftigen Bürger in Haupt- oder Ehrenamt könnten nicht verteilen, was nicht vorhanden oder vorenthalten würde.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in meine Aussage bringen. Ich habe tiefen Respekt vor allen Menschen, die ihre Zeit und Kraft, egal in welcher Weise, in den Dienst der Gesellschaft stellen und damit eigene Interessen, ob Leben, Gesundheit, Familie oder Freunde, hintanstellen. Meine gestrige Aussage galt nicht Ihnen, aber ich erkenne an, dass sie nur zu leicht derartig missverstanden werden kann. Gleichzeitig bitte ich darum, nicht jeden Satz auf die Goldwaage zu legen, danke aber auch für Deinen Beitrag, der mich mahnt, gerade schnelle Aussagen besser zu überlegen.


    LG Johannes

  • Zitat von Cephalotus;188714

    Wenn Du einen auf Deine Wünsche maßgeschneiderten Bericht willst musst Du ihn selber schreiben [...]


    Das stimmt schon, aber "Wenn's dir nicht gefällt, mach's besser" ist ein etwas ungünstiger Ansatz für Diskussionen.

  • Ich kenne den Jörg nicht, und das HSP-Forum nur hier vom Hörensagen - aber mal ernsthaft: Dosensuppen, Teelichter, ein olles Fiskars-Beil und ne Packung Streichhölzer?


    Abseits der Debatten über das Für und Wider von "Öffentlichkeitsarbeit" finde ich, dass DAS nicht wirklich ein gutes Aushängeschild ist. Vielleicht wurde hier bewusst ein besonders niedriger Einstieg in die Materie gewählt, um nicht zu "tactical" und "versponnen" zu wirken.


    Es gibt jedoch (besonders hier, bestimmt auch bei HSP) einige gute Beispiele für vernunftorientierte Prepper, die einen 10-Euro-Einkauf bei Lidl nicht als ihr geballtes Wissen zu präsentieren versuchen, sondern - durchaus auch medientauglich - brauchbares Wissen und professionelle Ausrüstung für denkbare Szenarien aufzeigen könnten. Über das Bild in der NZZ-online habe ich mich (als Anfänger) jedenfalls köstlich amüsiert...

  • Der Kern der Aussagen sollte einfach und ganz simpel sein.
    "Lege dir ein bisschen Notvorat an damit du in einer Kriesensituation, die Zeit bis Hilfe kommt, überbrücken kannst."
    Nichts gspinnertes, nichts weltungergängliches, nicht elitäres, kein verschwörerisches, sonnentemplerisches und zombimässiges Geschwafel.
    Das dürfte der Kern der Sache sein, einfach ein paar Tage sich selber helfen können.
    Das muss in die Köpfe gepflanzt werden. Davon sollte die Allgemeinheit (WIEDER) überzeugt sein.


    Was wir hier machen ist manchmal ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Aber ein klasse Hobby, lehrreich und interessant.


    Gruss, Worber

  • Zitat von lord_helmchen;188681

    Leider steht der Prepper hier in Europa in der öffentlichen Wahrnehmung in keinem ganz so guten Licht, da die Medien das Thema lieber mit möglichst viel Krawall darbieten. Wahrscheinlich ist auch die waffenstarrende, bunkerbauende amerikanische Szene nicht ganz unschuldig daran.


    Sex sells, dass ist nun mal leider so.


    Bei dem Stichwort Sex sells würde ich weniger an die zugegeben fallweise etwas übertrieben agierende US-Preppergemeinde denken, sondern lieber an attraktive Frauen, die ihren Geschlechtsgenossinnen erklären, daß es sinnvoll ist, ausreichend Damen-Hygiene-Artikel zu bunkern. Vielleicht führt eine Prepper-Lady gleich noch im jutjub den Gebrauch eines Tampons vor (natürlich als Anzündhilfe beim Feuermachen, is ja klar....)


    Preppen kann durchaus sexy sein ohne dafür den guten Stil zu verlieren.


    So finde ich auch durchschnittliche Frauen sehr sexy, die es gelernt haben, ein Tier auszunehmen und zu einem köstlichen Mahl zubereiten zu können oder die wissen, welche Kräuter wozu gut sind oder Früchte einkochen oder es verstehen, wenn ihr Mann dreckig und verschwitzt nach hause kommt und vielleicht wegen Umtrunk mit Kumpels etwas alkoholisch riecht, und und und.


  • OT:


    Das mit den Cookies geht auch einfacher


    Firefox -> Extras -> Einstellungen -> "Einzelne Cookies löschen" -> z.b dann oben in der Zeile -> "Welt" eingeben- > auf "Alle Löschen gehen ... -> Ok und gut ist


    Voila


    Cookie ist dann NUR für die EINE Webseite gelöscht und schon kann man z.b bei der "Welt" wieder 20 mal Lesen ohne mit der nervigen Blockenden "Kaufwerbung" gestört zu werden :winking_face:



    gruss


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  • Zitat von Luftikus;188773

    Preppen kann durchaus sexy sein ohne dafür den guten Stil zu verlieren...


    Ich denke, das ist die falsche Herangehensweise. Mit "Sex" verkauft man den Leuten chromblitzende PKW, die sie sich eigentlich überhaupt nicht leisten können oder das neueste Smartphone, obwohl es absolut keinen sinnvollen Grund gibt, das 1 Jahr alte gegen das neue zu tauschen.


    Preppen ist eher ein Hobby (bzw für die ernsthafteren eine Lebenseinstellung) und das vermarktet man nicht durch Werbung basierend auf niederen Instinkten.


    Ganz im Gegenteil sollte man öfters mal hinterfragen, ob das was man da so vor sich hin preppt noch mit dem eigentlichen Thema zu tun hat oder schon längst zur Entschuldigung für ein anderes Hobby bzw einen anderen Fetisch geworden ist.
    Seitdem ich die Survivalseiten lese hat sich meine Campingausrüstung geschätzt vervierfacht, dabei hab ich die früher als Student sogar öfter genutzt als heute.


    Zu meiner Entschuldigung kann ich leider noch nicht mal halbnackte Frauen anführen, die sich in Produktkatalogen auf Isomatten räkeln oder Kocher streicheln, bei mir haben da bärtige Nerds auf youtube auch schon gereicht.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Der letzte Absatz ist aber wieder typisch, ich verstehe das als Kritik an einer Geldverschwendung, als würde es Verschwendung sein für die Bevölkerung bei Katastrophen zu sorgen. Vor allem

    Zitat

    "Immer einmal wieder kritisieren Politiker und zuletzt auch der Bundesrechnungshof deshalb die hohen Kosten, zumal unklar ist, ob die Vorräte jemals gebraucht werden. Zur Abschaffung der Depots konnte sich der Bundestag bisher trotzdem nicht"

    durchringen.... . Wenn man bedenkt wie viele MILLIARDEN Euro in der BRD verschenkt und verschwendet werden, dann ist es einfach lächerlich hier überhaupt von Geld zu sprechen! Das Beispiel von Einwanderern die durch "Rechtsradikale" gejagd werden im Bezug auf Griechenland zeugt wohl auch von der Gesinnung des Schreibers, waren es nicht Kommunisten die auf Rechte schossen als die Krise in Griechenland gipfelte und die den Tumult für Hetzjagden ausnutzten? :winking_face:


    Wenn das Thema in der "Normalpresse" behandelt wird frage ich mich auch immer ob es sinnvoll ist sich mit dem Begriff "Prepper" zu definieren. Erstens ist das Wort fremdsprachig und zweitens weitestgehend unbekannt. Um ernst genommen zu werden sollte man vielleicht mehr von Zivilschutz sprechen, damit kann sich auch jeder identifizieren. Die Feuerwehr lacht ja auch keiner aus oder erklärt man für verrückt weil sie auf ein Feuer oder einen Unfall warten! Wie das aussehen würde wenn jemand sich "Firer" nennen würde und daheim Löscher hortet kann man sich ausmalen.


    Die Zusammenarbeit mit der Presse wäre in meinen Augen nur sinnvoll wenn diese bereit sind zum Beispiel Sicherheitstipps zu verbreiten oder wertvolle Informationen an die Bürger zu verbreiten. Eine Selbstdarstellung erzeugt eher eine Art "Szene" die vom Normalbürger abkappselt und damit den Ruf vom "Spinner" erst überhaupt erzeugt.


    Katastrophen in denen "Prepper" besser dagestanden haben gab es jedes Jahr, sei es bei den Überflutungen oder in eingeschneiten Gebieten oder wenn Muren abgingen. Da braucht man kaum einen Blick in die USA und eine Suggestion das bei uns ja nie etwas schlimmes passiert oder passieren wird.

  • Zitat von Cephalotus;189752

    Zu meiner Entschuldigung kann ich leider noch nicht mal halbnackte Frauen anführen, die sich in Produktkatalogen auf Isomatten räkeln oder Kocher streicheln, bei mir haben da bärtige Nerds auf youtube auch schon gereicht.


    Zum Glück ist das heutzutage ja gar kein Tabuthema mehr, wenn man auf bärtige Nerds steht. :grosses Lachen:


    Spässle gemacht.


    Interessant daran ist, dass die bärtigen Nerds wesentlich bessere Verkaufsargumente liefern als die räkelnde Frau. Der sprichst Du nämlich (instinktiv) jedwede Kompetenz schlichtweg ab hinsichtlich der für Dich interessanten Produkte. So gesehen ist Marketing wirklich sehr viel raffinierter geworden. Auch ich kann mich den Lockungen bärtiger Typen hier und da nicht entziehen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Leider habe ich es noch nie geschafft, mich so hübsch räkelnd auf die Isomatte zu legen - ich sehe da prinzipiell anders aus, und die Haare erst..
    Aber so ein kerniger Mann dagegen - Abenteuerlich!!!


    LG von der Survival :winking_face:

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von lord_helmchen;189762

    Interessant daran ist, dass die bärtigen Nerds wesentlich bessere Verkaufsargumente liefern als die räkelnde Frau. Der sprichst Du nämlich (instinktiv) jedwede Kompetenz schlichtweg ab hinsichtlich der für Dich interessanten Produkte.


    Ich bin Ingenieur, mich kann man mit Zahlen ködern. (zumindest was technische Ausrüstung betrifft)


    Hab mich erst neulich dabei ertappt, ernsthaft zu überlegen, den vorhandenen Topfhalter aus Aluminium durch einen aus Titan zu ersetzen. Spart immerhin 20g und die geringere Wärmeleitfähigkeit erst.


    Bin dann zwar vorübergehend wieder zur Besinnung gelangt, aber spätestens in einem Jahr hab ich das Teil vermutlich dann doch.


    Furchtbar! :winking_face:


    Ich fühle aber, dass ich nicht alleine bin, bei den ganzen Zeug, das manche hier so "einlagern"...


    Und ja, das mag für Außenstehende seltsam erscheinen. Vermutlich deswegen, weil es ab einem gewissen Level nun mal auch seltsam ist. Da sollten wir uns nix vormachen.


    Äh..., wie war das Thema gleich wieder?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Endlich weiß ich warum ich noch nicht mehr "Prepperzeugs" gekauft habe. Ich steh nicht so auf die ruralen Typen männlichen Zuschnitts.
    Wenn sie (die Prepperzeugsware) mit einem leichtbekleideten Blondchen mit Schmollmund beworben werden würde:lechts:, bräuchte ich mehr wie meine 3 Außenlager.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Worber;188732

    Was wir hier machen ist manchmal ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Aber ein klasse Hobby, lehrreich und interessant.


    Gruss, Worber


    Jau, finde ich auch. Die Lust am preppern scheint ja voll in Mode zu sein. Und wenn etwas "In" ist wird sofort versucht, Geld zu machen. Preppern in Maßen ist sicher sinnvoll. Aber was man da manchmal im Netz sieht: Riesige Speisekammern, Hobo-Sammlungen oder auch fragwürdige Selbstverteidigungswaffen – vielleicht der falsche Weg...


    Kommerz, Kommerz - erfreut das Herz...


    Gruß, Thomas

  • Zitat von trekkman;189792

    Jau, finde ich auch. Die Lust am preppern scheint ja voll in Mode zu sein. Und wenn etwas "In" ist wird sofort versucht, Geld zu machen. Preppern in Maßen ist sicher sinnvoll. Aber was man da manchmal im Netz sieht: Riesige Speisekammern, Hobo-Sammlungen oder auch fragwürdige Selbstverteidigungswaffen – vielleicht der falsche Weg...


    Kommerz, Kommerz - erfreut das Herz...


    Gruß, Thomas


    Und wo ist genau das Problem mit riesigen Speisekammern, Hobbo oder andere Sammlungen und SV Waffen ?????


    Oder muss man genau genormt preppen, am besten nach einer EU Norm ????


    Wie ich mein Geld ausgebe geht andere Leute einen feuchten Kehricht an. Und ob ich das Geld sinnvoll oder nicht verbrate ist alleine mein Problem, allenfalls dies meiner Frau wenn es sie tangieren würde.

  • Zitat von moleson;189800

    Und wo ist genau das Problem mit riesigen Speisekammern, Hobbo oder andere Sammlungen und SV Waffen ?????


    Oder muss man genau genormt preppen, am besten nach einer EU Norm ????


    Wie ich mein Geld ausgebe geht andere Leute einen feuchten Kehricht an. Und ob ich das Geld sinnvoll oder nicht verbrate ist alleine mein Problem, allenfalls dies meiner Frau wenn es sie tangieren würde.


    Dann bekommst du aber kein Din-Prepper-Zertifikat :lachen:

    Take care!

  • Moin Moleson, moin @ll,

    Zitat von moleson;189800

    Und wo ist genau das Problem mit riesigen Speisekammern, Hobbo oder andere Sammlungen und SV Waffen ?????


    Oder muss man genau genormt preppen, am besten nach einer EU Norm ????


    Wie ich mein Geld ausgebe geht andere Leute einen feuchten Kehricht an. Und ob ich das Geld sinnvoll oder nicht verbrate ist alleine mein Problem, allenfalls dies meiner Frau wenn es sie tangieren würde.


    ich glaube, Du hast da was in den falschen Hals bekommen:


    Wenn ich Thomas richtig verstehe, dann wolle er mit seine leichten Satire mehr auf die reißerische Darstellung in den Medien und den dadurch erzeugten Hype den Finger legen. Dies schafft wieder einen neuen Markt, an dem halt ein paar Leute mitverdienen, in diesem Fall dadurch, dass sie Hype und Sorge der Menschen zu einem ertragreichen Konzept zusammenfügen.
    Hier im Forum wird ja auch zu Recht immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht allein auf den gefüllten Keller oder welchen Raum auch immer ankommt, sondern auch auf Fähigkeiten, Pläne etc. Die "Brainware" halt ...


    Ich denke, ihr habt euch einfach missverstanden! :face_with_rolling_eyes:


    Beste Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von trekkman;189792

    Jau, finde ich auch. Die Lust am preppern scheint ja voll in Mode zu sein. Und wenn etwas "In" ist wird sofort versucht, Geld zu machen. Preppern in Maßen ist sicher sinnvoll. Aber was man da manchmal im Netz sieht: Riesige Speisekammern, Hobo-Sammlungen oder auch fragwürdige Selbstverteidigungswaffen – vielleicht der falsche Weg...


    Kommerz, Kommerz - erfreut das Herz...


    Gruß, Thomas


    Ich denke jeder legt den Grad seiner Vorbereitung selbst fest. Hier geht es nicht um Sinn oder Un-Sinn. Es geht darum, mit welchen Szenarien ich persönlich rechne. Darauf bereite ich mich vor. Ich für meinen Teil halte keine Biologische Schutzausrüstung bereit, weil ich es für mich zu unwahrscheinlich halte. Wer das aber für wahrscheinlich hält, wird es einlagern - und darf es auch. Ich beschäftige mich intensiv mit Selbstverteidigung - weil ich es für wahrscheinlich halte, dass ich es im Ernstfall brauche - ein anderer tut dies nicht. Der Wahnsinn ist Betrachtungssache. Es gibt Menschen die sich - ernsthaft - auf eine Zombieapokalypse vorbereiten - für mich unwahrscheinlich, aber wenn sie es für sich so entschieden haben, soll es so sein. Nachsicht haben im Ernstfall alle die, die sich eben nicht vorbereitet haben - oder auf das falsche - oder zu wenig. Für wie lange soll mein Vorrat reichen? 2 Wochen? Für mich zu wenig, für den anderen vielleicht genau richtig. Brauche ich einen Stromerzeuger und brauche ich die Fähigkeit mein Haus ohne Strom zu heizen? Ich denke ja, ein anderer vielleicht nicht.


    Und ganz ehrlich. Wenn ich es dürfte wie in den Staaten, hätte ich mit Sicherheit ein ganzes Arsenal an automatischen Schusswaffen und 30k Patronen im Keller.


    Das hier ein Markt entsteht ist völlig natürlich in einer Marktwirtschaft. Wo Nachfrage besteht wird auch ein Angebot entstehen. Da gibt es auch Dinge, deren Nutzen sich für mich persönlich nicht erschließt, ein anderer hält es für das ultimative Rettungsmittel und wird es kaufen.
    Und genau ist das Privileg unserer aktuellen Stituation, wir haben die Möglichkeit uns vorzubereiten - jeder so wie er es für notwendig hält. Wer Recht hat und wer Unrecht werden wir hoffentlich alle nie herausfinden müssen.

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Hallo,

    Zitat von Corvinjus;189815

    Und ganz ehrlich. Wenn ich es dürfte wie in den Staaten, hätte ich mit Sicherheit ein ganzes Arsenal an automatischen Schusswaffen und 30k Patronen im Keller.


    und genau damit bedienst Du das Klischee, das die Medien von den "Preppern" als waffennärrische Irre, die weggesperrt gehören, pflegen wollen. Warum gleich derart überziehen? Eine Jagdwaffe plus Munition für schlechte Zeiten bzw. zum Selbstschutz (Stichwort Rückkehr von Wolf&Bär) würde doch völlig ausreichen. Wenn ein einzelner das Equipment für ein mehrtägiges Feuergefecht bzw. eine halbe Privatarmee haben möchte, dann ist das der Punkt, an dem bei vielen Medien bzw. deren Lesern das Verständnis aufhört und Kommentare wie "Die haben doch einen an der Waffel" noch am harmlosesten sind.


    Wir haben in unseren noch halbwegs zivilisierten Staaten aus gutem Grund sowas wie eine "Gewaltenteilung" und fürs Grobe extra ausgebildete Profis. Und das ist auch gut so. Mein Verständnis als Prepper ist es, auch diesen Zustand möglichst zu erhalten. Ich lasse lieber schießen, weil ich dann weiss, ein Polizist, SEKler oder Soldat ist dazu ausgebildet worden und weiss was er tut. Wenn ich eines Tages von preppenden Nachbarn umgeben bin, die in ihren Kellern wer weiss was alles horten, wäre mir nicht wohl dabei.


    Was dabei herauskommt, wenn Hinz&Kunz bewaffnet herumläuft, sieht man in der Ostukraine, in Nahost, in Somalia usw. Also da preppe ich doch lieber auch so, dass meine bevorzugten Ordnungsstrukturen auch eine Überlebenschance haben. Wenn jeder Prepper seine Denk- und Sichtweise auf Vorräte im Keller und seine Grundstücksmauer begrenzt "Weil eh alles den Bach runter geht", dann geht es wirklich irgendwann mit uns den Bach runter (self-fullfilling prophecy).


    Ich bin ein Anhänger des "sozial vernetzten Preppens". Und zwar in der Realität, nicht nur virtuell im Web. Dieses Bild des einzelkämpferischen Survivors hat mir noch nie gefallen. Unsere Vereine im Ort sind in der Lage, ein 2000-Mann-Festzelt in unter vier Stunden komplett aufzustellen, inkl. Küchenausrüstung, Toilettenwagen und Zeltheizung sowie dauerlauffestem Stromerzeuger. Da kann man nicht nur Feste feiern, da könnte man auch innerhalb eines Nachmittags 2.000 Evakuierten eine Notunterkunft mit Versorgung bieten. Oder wenn wir im Winter mal wieder unter Schneemassen fast ersticken, warten wir nicht auf Hilfe von Aussen, sonder die Landwirte und Bauunternehmer im Ort nehmen das in die Hand und fahren die Schneeberge in Eigeninitiative ab. Ich bin der Ansicht, dass eine robuste Gemeinschaft wesentlich besser auf Krisenlagen vorbereitet ist, als ein noch so hochgerüsteter Einzelkämpfer (denn auch der hockt mal 2 Tage lang mit Dünnpfiff auf dem Klo und sein ganzes Equipment nützt ihm dann nix).


    Aber eine Bitte habe ich noch: hier keine Waffendiskussion en detail - dafür gibts entsprechende Member-Bereiche. Mir war es wichtig zu zeigen, dass leider der Waffen-Narren-Aspekt eine grosse Rolle im Bild des Preppers in den Medien spielt und wir dieses Bild nicht auch noch selber fleissig mit malen sollten mit "30k Patronen im Keller"...


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;189876


    Was dabei herauskommt, wenn Hinz&Kunz bewaffnet herumläuft, sieht man in der Ostukraine, in Nahost, in Somalia usw. Also da preppe ich doch lieber auch so, dass meine bevorzugten Ordnungsstrukturen auch eine Überlebenschance haben. Wenn jeder Prepper seine Denk- und Sichtweise auf Vorräte im Keller und seine Grundstücksmauer begrenzt "Weil eh alles den Bach runter geht", dann geht es wirklich irgendwann mit uns den Bach runter (self-fullfilling prophecy).
    ...


    Grüsse


    Tom


    Für den Rest hast du recht, aber du hast gerade geschrieben das du keine Zustände wie in der Schweiz willst wo effektiv Hinz und Kunz sich sein Arsenal zulegen kann und auch hat..



    Vielleicht wäre es angebracht effektiv mehr Zeit damit zu verbringen eine laufende Gesellschaft auf recht zu halten und auch preppen als eine Massnahme zu betrachten die dazu beiträgt, denn immerhin wenn die meisten ein Krise ohne Schaden überleben inklusive was die Sicherheit betrifft, steigt auch die Wahrscheinlichkeit das unsere Staatsform überlebt.


    Was in der Ukraine, Somalien oder Nahost passiert hat nun herzlich wenig mit Waffengesetzen, oder privaten Waffen horten zu tun, sondern mit Extremisten die ihre kruden Ideen bei der Zivilbevölkerung mit Waffengewalt durchsetzten. Im Grunde sind es genau die die Gewaltenteilung vorleben, die IS hat ein sehr gut funktionierendes Polizei und Justiz System, nicht nach unserem Gusto aber nach dem Sinn der Gewaltenteilung.


    Der Punkt ist dieser ab dem Moment wo ich Medien Konform mir herausnehmen den einen oder anderen Punkt des preppen als paranoisch anzusehen ist der ganze Grund des preppen hinfällig, weil Vater Staat regelt es sowieso. Warum soll er meine Sicherheit garantieren und nicht die Energie oder Nahrungsversorgung. Das macht einfach keinen Sinn.


    Und wo ist das Problem das jemand in den Staaten sich Gesetzeskonform Waffen zu legt oder in der CH. Ich habe VA inklusive MG's und Granatwerfern und was dann ???? Und wenn jemand sich in D Gesetzeskonform 2 HA des Typs M4 hinlegt mit 10'000 Schuss mit dem Bedürfniss Sportschiessen ist das auch OK.....



    Was am Schluss bei solchen Diskussionen raus kommt ist wie bei unserem Chef der Armee Blatmann der in den Medien regelrecht zerissen wurde weil er sich erlaubt hat zu sagen das er eine Mineralwasser Reserve, ein bisschen Holz und Essen für den Notfall hat. Warum `???
    Weil er dadurch die heilige Staatskuh in Frage gestellt hat genauso wie ein Prepper mit Waffen.