Wie seit Ihr dazu gekommen Euch vorzubereiten

  • Wie es der Titel schon sagt, was waren für Euch die Gründe mit der Vorbereitung anzufangen oder war es schon immer Teil Eures Lebens?


    Bei mir war es so dass ich es bereits als Kind irgendwie schön fand wenn ich was aus dem elterlichen Keller geholt habe und ich dort die vollen Regale sah. War einfach ein gutes Gefühl, so eine Mischung aus Sicherheit und Vorfreude ("Das kann ich noch essen und dass und....")
    Hab mich des weiteren schon immer für das Überleben in der Natur interessiert. Ob das jetzt Herr Nehberg war, Lederstrumpf, Tom Sawyer und Huckleberry Finn oder wer auch immer, wurde nachgespielt, ausprobiert und erforscht.
    Mit dem erwachsen werden wurde es dann weniger, bzw. ich hatte keine Lust darauf Vorräte anzusammeln und sah auch keine Notwendigkeit darin. Von Mamas Vorräten hab ich mir allerdings immer wieder gern was mitgeben lassen. Sie glaubt anscheinend auch heute noch dass ich sonst nix zu Essen im Haus hätte bzw. zumindest nicht genug.
    Das ganze änderte sich als wir in der letzten Mietwohnung wohnten und uns sehr gut mit einem Pärchen aus der Nachbarschaft anfreundeten, welche einiges an Vorräten im Keller haben. Zitat meiner Frau: "Das war wie im Tante Emma Laden." Einfach schön abends zusammen zu sitzen, der Abend wurde länger und es hieß: "Habt Ihr Lust auf das oder das?" Dann ging es zusammen in den Keller und es wurde das entsprechende geholt, stand ja alles in Dreier- bis Fünferreihen da.
    Da kam der Entschluss, dass wollen wir auch!
    Nach und nach angefangen Dinge zusätzlich zu kaufen, über einen Beitrag vor einiger Zeit im Fernsehen wurde meine Frau noch zusätzlich sensibilisiert und seit dem wird immer wieder was eingelagert.
    Zusätzlich sind wir beide in der Rettungshundestaffel, ich bin noch als Reservist aktiv und wir beide halten uns fit und schauen dass wir einen schönen Vorrat an Wissen und Verbrauchsmitteln haben.


    So, wie war das ganze bei Euch?


    Viele Grüße,
    der Thomas

  • Hallo thomas H.,


    das war bei mir ein ziemlich vielschichtiges Phänomen.


    1. Ich bin auf einem Dorf mit 130 Seelen gross geworden. Vorratshaltung war normal, ich habe schon als Kind sowohl meiner Oma beim Einkochen geholfen, als auch als Jugendlicher bei Hausschlachtungen.


    2, Ich war in meiner Jugend ein Kind des kalten Krieges. Während andere auf "Friedens"demos liefen, habe ich mich mit "was wäre wenn" Szenarios beschäftigt, was auch zu einer ganz guten Ausrüstung geführt hat, gerade auch im technischen Bereich.


    3. Während dem Studium und erst recht später im Beruf, als ich das Geld dazu hatte, habe ich meinem Hobby, Fernreisen unter expeditionsähnlichen Bedingungen, gefrönt. Z.B. mal im Urlaub ins Auto steigen und nach Timbuktu fahren. Dazu gehört natürlich auch, dass das "Auto" ein rundum geländetauglicher 3,5-Tonner ist, mit Allrad, Differentialsperren vorn und hinten, einem netten 4,2l I6-Dieselmotor und einem geländetauglichen Anhänger.


    4. Später kam Hochseesegeln dazu. Die Punkte 3. und 4. erfordern eine durchdachte und sinnvolle Ausrüstung.


    5. Noch etwas später haben wir uns zu Hause einen Dreimonatsvorrat angelegt. Man weiss ja nie und da die Lebensmittel durchrotiert werden, kein wirklicher Kostenfaktor.


    6. Ansonsten habe ich ein paar S&P-affine Hobbies. Z.B. Amateurfunk mit einem ganzen Park an Funkgeräten, z.B. Mineralogie mit einem grundsoliden Analyselabor, das z.B. auch für Trinkwasseranalytik, Trinkwasseraufbereitung o.ä. taugt.


    7. Ich hatte auch beruflich ein paar spannende Auslandsaufenthalte, z.B. 2012 in Indien, wo ich auch einiges gelernt habe, z.B. wie es sich in einem Land lebt, in dem es nur 3-4 Stunden Strom am Tag gibt und wie man da seine private Stromversorgung sicherstellt.
    8. Ich bin Technikfreak ,:) - auch berufsbedingt.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi Thomas,


    bei mir waren es die vielen Erdbeben, die wir hier unten haben.
    Outdoorsachen hatte ich eh schon einiges, und Einkochen hatte mir schon immer Spass gemacht. So kam schnell eines zum anderen.


    LG Simka

  • Hallo Thomas H, hallo zusammen,


    ...tja wie bin ich dazu gekommen mich vorzubereiten?


    Ursprünglich angefangen hatte es schon in der Jugend mit Outdooraktivitäten und in dem Zusammenhang mit einer "Survival-Tasche", aus heutiger Sicht war die vielleicht etwas einfältig zusammengestellt (genau weiß ich es nicht mehr, aber wenn ich mich recht erinnere war da u.a. eine kl. Dose Fertigericht, selbergemachte Wachsfackeln, Sylvesterkracher, aber auch Wasser ein Esbitkocher und Sturmstreichhölzer drin), ferner habe ich mich zu der Zeit (in den 80er Jahren) auch mit der Möglichkeit, daß aus dem kalten Krieg ein heißer wird beschäftigt (irgendwo habe ich noch eine alte Brochure über den Bau von Bunkern in Privathäusern und der damals möglichen Förderung dessen rumliegen).


    Später ist das aber (gänzlich) in der Versenkung verschwunden - bis auf die Outdooraktivitäten.


    Erst als ich Vater wurde habe ich begonnen mir wieder Gedanken zu machen, was wäre wenn...? Wie kann ich meine Familie versorgen wenn die Supermärkte zu und Strom und Gas aus sind, Auslöser war u.a aber auch das Buch "Ausgebrannt" von Andreas Eschbach. So habe ich mich dann durch einige mehr oder weniger sinn- und gehaltvolle Internetseiten gelesen, und angefangen mit einem kleinen Lebensmittelvorrat, sowie der Ergänzung der vorhandenen Campingausrüstung, noch ohne meine Frau aktiv einzubeziehen.
    Irgenwann habe ich mich dann auch hier angemeldet, und meine Frau hat langsam begonnen sich auch für Vorbereitung zu interessieren und mitzuziehen, heute sind wir da schon ganz gut beieinander.
    So war/ist es auch möglich etwas größere Projekte anzugehen (ich will und kann nicht alleine über größere Investitionen entscheiden) z.B. der zusätzliche Gasherd bei der neuen Küche, oder der geplante Holzofen etc.


    Mittlerweile ist die Vorratshaltung mit Rotation zur Routine geworden, und nur manchmal verdreht meine Frau ein wenig die Augen wenn ich mal wieder "Quatsch" bestellt habe.


    Gruß
    Paddy

  • Moin Thomas und die anderen,


    Tja, wie bin ich dazu gekommen?


    Eher über den "Survival"-Weg reingerutscht. Ich bin halt schon als kleines Kind immer mit den Eltern zelten gefahren, war oft draußen, generell halt Naturverbundenheit.
    Während andere Kinder Pokemon schauten, rannte ich duch den Park oder saß mit den Nachbarskindern im Garten und versuchte eine Hütte zu bauen.


    Durch die Arbeit als (Amateur-)Journalist für ein non-profit Webradio und die Schülerzeitung meiner Schule und etwas Engagement in die Richtung, zu deren bekanntesten Landmarken heute Wikileaks zählt, habe ich dann auch gemerkt, das "Szenarien" recht schnell hereinbrechen können und mir so meine "was wäre wenn" Gedanken gemacht....


    Dann irgendwie über Survivalbücher ala Nehberg zum Survivalthema gefunden, dann im Internet u.a. auf dieses Forum gestoßen und damit fing es dann an.


    Dazu muss man jedoch sagen, dass aus notorischem Geld-, Zeit- und Platzmangel meine "Preppingausstattung" bis jetzt nur einen 14-Tagevorrat, Trekkingausrüstung und theoretisches Wissen umfasst. Praktisches Wissen liegt bei mir eher in den Bereichen Outdoor, Social Engineering und Elektrotechnik, langsam auch im Bereich Amateurfunk (Prüfung ist im August 2015 geplant).


    Im Endeffekt habe ich im Preppen eine Art "Oberbegriff" diverser Hobbies von mir gefunden, da hier sowohl handwerkliches, technisches, Outdoorrelevantes, Survival und "Wissen" miteinander verschmelzen.


    Revedere Romal

  • Bei mir ist der Weg zum Preppen wie folgt entstanden:


    Die Generation meiner Großeltern hat den Krieg miterlebt und die damit einhergehende Zerstörung der Infrastruktur nebst der täglichen Aufgabe irgendetwas essbares aufzutreiben; meinem einen Opa blieb sogar Stalingrad nicht erspart. Er erzählte zwar nicht viel davon, aber stets, dass es nur Wasser & Hirse zu essen gab und er irgendwann die Ruhr bekam.


    Als Kind erlebte ich, wie sich unsere ganze Familie um den eigenen Nutzgarten kümmerte, allerhand Gemüse anbaute, Marmelade einkochte und sich somit ein gewisses Stück Unabhängigkeit erhielt.
    Da unsere Region noch eine ländliche Prägung hat und ich als Kind viel alleine raus durfte, war bei mir schon immer ein Bezug zur Natur gegeben und zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte das "herum-räubern". Selbstverständlich hatte ich damals schon ein Luftgewehr und ein Messer :winking_face: Während andere Kinder nicht schmutzig werden durften, machte ich Exkursionen durch unsere "Stadtbach", fing Fische und hatte daher wenig Berührungsängste mit der Natur.
    Wir erlebten in diesen Zeiten nie Mangel und das lag eben auch daran, dass etwas Nahrungsvorrat angelegt wurde und nicht von der Hand in den Mund gelebt wurde, nur damit ein größeres Auto oder ein neuer Fernseher gekauft werden kann.



    Natürlich entwickelt man sich weiter und irgendwann wurden andere Dinge für mich interessanter und um in unserer Gesellschaft zu bestehen kümmerte ich mich mehr um Schule und in welche Richtung es mal beruflich gehen sollte.


    Tief im Hinterkopf war aber immer mein Interesse, was es mit Survival auf sich hat, was aber erst um 2007 zum wirklich bestimmenden Faktor mit konkreten Vorbereitungen und Maßnahmen wurde. Mir wurde eben klar, wie verletzlich unsere Wirtschaft und technologische Gesellschaft ist und dass wir diesen Luxus (Strom, Benzin an der Tanke, Essen aus dem Supermarkt...) wohl nicht ewig aufrecht erhalten können, da unsere Ressourcen limitiert sind.
    Mein Leben hat sich seither stark verändert, da ich meine Prioritäten anders gesetzt habe; während manche heiss auf das neue iPhone sind, freue ich mich über ein wunderbares selbstgebackenes Brot.


    Gruss, Fairlane

  • Die Notwendigkeit zum Preppen kam mir vor circa 8 Jahren in den Sinn, als ich mich immer tiefer mit geopolitischen Themen auseindergesezt habe. Angefixt hat mich mein Schwager, ein hoher Beamter bei der Kripo, mit einem Buch von Michael Moore über die Amerikaner, ihre Wirtschaft und den 11. September. Von da an begann ich mich, mit dem Thema Finanzkrisen, Amerikanischen Hegemonieanspruch, Eurowahnsinn, Rohstoffknappheit, Umweltzerstörung und sozialen Missständen in Europa bzw. Deutschland auseinanderzusetzen und kam zu folgenden Schlussfolgerungen:


    - das kapitalistische System ist völlige am Ende - ein Sumpf aus Bürokratie, Überschuldung und Lobbyismus, gigantische Finanzblasen die jederzeit zum Platzen drohen, fehlende Nachfrage, Wucher bei Immobilienpreisen - am Ende sind die Normalbürger die Verlierer und die nächste Finanzkrise führt zum Kollaps


    - Wir leben in einem Polizei- und Überwachungsstaat wie es sich Orwell nicht hätte träumen können, siehe NSA-Skandale und Internetüberwachung


    - Unsere Jugend bekommt keine Werte mehr vermittelt, es fehlt an Respekt und Leistungswillen, Straftäter werden bei uns therapiert während die Opfer im Regen stehen


    - daraus resultierende soziale Unruhen können leicht in einem Bürgerkrieg enden - auch bei uns in Deutschland - die Zivilisation ist nur eine dünne Haut, die jederzeit zu reissen droht


    - als weitere Gefahr sehe ich die Abhängigkeit von Internet und Stromnetz - hier kommt noch die Bedrohung durch Sonnenstürme hinzu, für die bisher noch keine Schutzmaßnahmen getroffen wurden


    - wenn ich mir dann noch die Krisen in diesem Jahr so anschaue, von einer drohenden Ebola-Pandemie, IS-Terror bis zu einer wieder realen Gefahr eines großen Krieges gegen Russland (vor einem Jahr hätte ich jeden für verrückt erklärt der so etwas befürchtet) - bin ich froh, mit meinen Vorbereitungen schon recht weit fortgeschritten zu sein.

  • Hallo zusammen.


    Wie ich zum Preppen gekommen bin? Ist nicht einfach zu rekonstruieren...
    Zuerst mal bin ich mir schon einen Lebensmittelvorrat von meiner Mutter her gewohnt. Die ist es sich von ihrer Mutter her gewohnt und diese legte einen Vorrat für den Fall der Fälle an, dass der Krieg von Europa her auch in die Schweiz gelangen könnte.
    Dann komme ich aus einer "Gärtnerfamilie"; Grosseltern wie Eltern besassen/besitzen einen eigenen Garten. Ich leider noch nicht. (Aber hoffentlich bald einmal...) Also war ich auch dabei, wenn beetenweise Bohnen u.a. abgeerntet, gerüstet und zum grossen Teil getrocknet wurden.


    Auch die survivaltechnische Seite kam bei mir früh zur Geltung. Als ich mit 7 in die erste Klasse kam fand mein Grossvater, es sei nun an der Zeit, dass ich mein eigenes Taschenmesser besitze. Seither ist ein Victorinox mein ständiger Begleiter. (Vor allem, wenn ich am 6. Dezember Angst hatte, dass mich der Samichlaus/Nikolaus in seinem Sack in den Wald verschleppt... :kichern:)
    Dass all dies in irgend einer Form mit Preppen zu tun hat, war mir natürlich nicht bewusst...


    Später, als ich ins Teeniealter kam, ging diese Einstellung verloren. Besonders als ich nach dem Studium mit meiner jetzigen Frau zusammenzog und meinen ersten richtigen Lohn erhielt. Da wollten wir doch lieber das Leben geniessen und die Welt entdecken als uns mit Vorsorge dieser Art zu beschäftigen. Ich mag mich an etliche Sonn- oder Feiertage erinnern, an denen wir ins Restaurant gingen weil unser Kühlschrank nicht genügend her gab. (Einen Tankstellenshop gab es damals in unserer Umgebung noch nicht.) "Aber hey - wir können es uns ja leisten!" war damals unsere Einstellung.
    Erst mit der Entscheidung, dass wir auf ein Eigenheim sparen wollen, hat sich auch unsere allgemeine Einstellung geändert und wir schauten, dass wir auch mal ein Osterwochenende ohne Einkauf überstehen können.


    Ein erster Kontakt mit dem Preppen (eigentlich mehr Survivalismus) kam vor einigen Jahren durch diese Wochenend-Rambo-Survival-Sendungen, die nun im TV so in Mode sind. Als Folge davon dachte ich natürlich, dass ich und meine Frau (damals noch ohne Kinder) alleine jede Katastrophe im Wald ausstehen können und ich unser Essen mit einem selbst geschnitzten Bogen jagen kann.
    Als letztes Überbleibsel habe ich noch meine "Survivalweste" als Erinnerungsstück behalten: Eine Fischerweste mit etwa 15 Taschen für allerlei Dinge. Da drin hatte ich allerlei billiges Hobby-Survival-Zeugs, wie Kompass, Sturmstreichhölzer und sogar einen Notkocher der Schweizer Armee.


    Mit der Geburt unseres ersten Sohnes änderten wir unsere Einstellung nochmals. Da man mit einem Baby nicht mehr nur im Moment leben kann, legten wir einen Vorrat an Nahrungsmittel an, falls meine Frau wegen dem Kind einmal nicht zum Einkaufen kommt. Mit der Zeit wurde dieser Vorrat immer vergrössert und es kamen auch andere tägliche Verbrauchsgegenstände wie Zahnpasta, Seife etc. hinzu.


    Vor etwa drei Jahren hörte ich dann beim Heimwerken einen Radiobeitrag über einen (aus meiner Sicht extremen) Prepper, der für sich und seine Frau einen Bunker mit einem Zweijahresvorrat an Nahrung, Munition und allem Nötigen errichtet hat. Da habe ich dann aus lauter Neugier den Begriff gegoogelt und bin ziemlich schnell über diese Seite gestolpert. Das erste Jahr war ich ein stiller Mitleser, bevor ich mich dann vor rund zwei Jahren registriert habe. Seither habe ich viel Know-how ansammeln können und meine Vorbereitungen auch weiter ausgebaut. Allerdings noch nicht so weit, wie ich gerne sein möchte...


    Zitat von prepping4family;194086

    ...Unsere Jugend bekommt keine Werte mehr vermittelt, es fehlt an Respekt und Leistungswillen...


    Ich kann zwar nicht die ganze Jugend retten, aber immerhin meinen eigenen Kindern noch Respekt, Freundlichkeit und Einsatzwillen vermitteln und auch vorleben. Bei meinen Schülern klappt es ein Stück weit auch, aber wenn die Eltern bereits nur noch für sich schauen, wird's schon schwierig...

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Zitat von Chuck Noland;197532

    Bei meinen Schülern klappt es ein Stück weit auch, aber wenn die Eltern bereits nur noch für sich schauen, wird's schon schwierig...


    So sehe ich es auch. Sollte man immer beachten wenn man über die "Jugend" schimpft.

  • Ich kann gar nicht so genau sagen wann das Anfing, würde bis zu meiner Kindheit zurückgehen. Da ich da schon den drang zu ungewöhnlicher Freizeit Aktivität hatte. Baumhäuser und "Bunkerlöcher" waren ebenso dabei, wie Kriegsspiele usw. Man kann sagen das ich viel draußen war. Meine Eltern haben mich oft mitgenommen in den Wald um Pilze und Beeren zu sammeln. Mein Vater hat mir auch das Spuren lesen beigebracht.
    Mit zunehmenden Alter (Pubertät) war ich dann ach viel mit meinem besten Kumpel unterwegs habe allein mit ihm Pilze gesammelt und auch gekocht. Das Highlight war das eine von unseren Schlingfallen Beute hatte (einen Hasen) jedoch brachten wir es nicht übers Herz ihn am Ende zu töten und ließen ihn Frei. (Später waren wir dann mal bei einem Schlachter und haben ihm geholfen Hasen und Schweine aus zunehmen). Unsere Wege trennten sich und ich bin später zur Bundeswehr gegangen. Am Anfang dachte ich damals das die mir nicht viel mehr beibringen können, war ein riesiger Irrtum war. Da begann wohl auch die Zeit wo ich mich mehr und Intensiver mit dem Thema Überleben und Vorratshaltung Auseinander gesetzt habe. Nach dem Bund war es für lange Zeit sehr schwer wieder auf die Beine zu kommen da ich alleine war und nicht sonderlich auf mich acht gegeben habe. In der Zeit habe ich aufgrund von Geldmangel und auch von Stolz und Faulheit satte 45kg abgenommen (Direkt nach dem Bund waren es noch 109kg) in der Zeit habe ich mich dann auf altes Wissen berufen und bin wieder raus aus die Stadt und ab ins Umland um an Essen ran zukommen. In der Zeit erweiterte ich auch mein Wissen um Essbare Pflanzen (Mohn, Rohrkolben, Brennnessel, Löwenzahn usw.) ich muss auch gestehen das so einige Bauern wegen mir erbost waren :peinlich:. Vieles was ich heute weis und kenne ist aus der Zeit von meinen Eltern und aus der Zeit wo ich in Not war.
    Nach ca. einem Jahr lernte ich meine jetzige und einzige Frau kennen und lieben. Das Thema Überleben und Vorrat geriet in der Zeit wieder in den Hintergrund und auch ins vergessen. Einige Jahre später bekamen wir unsern Sohn und dann später auch unsere Tochter. Mit Ihnen kamen (unbegründeter Weise) die Angst auch wieder mal in der selben Situation zu landen wie ich Jahre zuvor. Engpässe im Geldwesen eingeschlossen.
    So kam ich dann auch endgültig beim Thema "preppen" an und tue dies bis heute in einem guten aber recht überschaubaren Rahmen. Einkäufe sind heute Überlegt und gut durchdacht, manchmal muss ich halt meine Frau davon Überzeugen das 5 Kg Zucker ja billiger sind als 1 kg. Und so fand sie sich dann doch auch mit der Situation ab das ich gewisse Nahrungsmittel immer in größeren Menge kaufe. Und denkt sich bis heute nichts bei. Dazu muss man erklären das meine Frau der Auffassung ist, das wen die Welt unter geht sowieso alles verloren ist.


    So long, seid einiger Zeit befasse ich mich auch mit Pharmazie und Notfallmedizin sowie Katastrophenschutz, meine Lektüren sind im Moment sehr "langweilig und zäh". Ich Beiße mich aber durch.


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  • Bei mir ein Entwickelung.


    In meiner Jungend zum Teil auf dem Land gelebt wo man beinah 100% Autonom war. Fleisch holte man sich aus dem Dorfkühlhaus wo das Schwein Anfangs Winter eingelagert wurde. Eier vom Bauern neben an. Gemüse aus dem Garten und ein paar wenige Sachen aus dem Dorfladen. Die Müllproduktion zur Zeit war eine 60l Mülltüten in 2 Monaten.


    Danach das Militär mit zu der damaligen Zeit ausgeprägte Outdoor Aktivitäten bei jedem beschissenem Wetter, was macht das für mich draussen zu leben irgendwie natürlich ist.


    Dann kam der Hauskauf ein alter Bauernhof mit viel Land, eigener Quelle, und Holzofen. Wo ich nach und nach eine gewisse Autarkie aufgebaut habe einfach weil es Spass machte.


    Das eigentliche preppen als solches, hat sich bei mir darauf beschränkt nach und nach rotierende Nahrungsreserven auf zu bauen (um die 3-4 Monate für 4 Leute) unter anderem auch weil ich es hasse in überfüllten Kaufhäusern zu sein. 30 Festmeter anstatt 10 Holz zu kaufen und einen Generator an zu schaffen.


    Der Grund der mich dazu bewegt hat die für mich sowieso natürliche Autonomie etwas aus zu weiten, war 2008 mit dem beinah Kollaps der Weltwirtschaft und des jetzigen möglichen Eurokollaps dessen Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren bei 50% liegt. Es ist auch so das wenn zb wirtschaftlich nichts mehr läuft ich auch kein Geld mehr kriege als Unabhängiger und Reserven dort helfen.

  • Ja leck mich..! Das Yps-Abenteuerhandbuch. Das hatte ich damals auch. Leider ging es damals in einer Aufräum-Wut meiner Mutter verloren. Ich muss mal suchen, obs das als Pdf gibt - so wegen der alten Zeiten...

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Hihihi...


    Yps -Heftle war auch mein Ratgeber in frühen Jahren und auch von meinem Mann, wie wir feststellten :lachen:
    Haben wir uns dann mal mal bestellt, weil das Original in den unendlichen Mülltonnen mal verschollen ist, leider :frowning_face:


    Der Grundstein war damit scheinbar schon gelegt!


    Ansonsten sind wir über einen Versicherungsmenschen auf Mißstände im Finanzwesen hingewiesen worden - hat uns sehr nachdenklich gemacht und dadurch eine Lawine an Veränderungen losgelöst!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hmm, bei mir waren es Prägung und "Nachlässigkeit" bzw. Vergesslichkeit.
    Meine Eltern hatten Vorräte im Keller, haben dies aber mit den Jahren auch schleifen lassen.
    Ich selber gehe seit ich 7 Jahre alt bin, in die Jungschar und bin mit mittlerweilen 31 Jahren immer noch Leiter. Wo ich so manches Lager mit allen Vorsorgemaßnahmen, Problemen usw. erlebt habe.


    Irgendwann bin ich in meine erste eigene Wohnung gekommen und habe so auch mal ein zweites Pack andere Teigwaren gekauft weil ich grad Lust darauf hatte und dann zu Hause gesehen, dass ich noch ein angefangenes Pack hatte, welches zuerst noch aufgebraucht werden könnte.
    So wurde das frische Pack in den Schrank für später gelegt und vergessen. Beim nächsten Einkauf, steh ich wieder vor dem Teigwarenregal... das letzte Pack habe ich aufgebraucht (hatte natürlich vergessen, dass ich schon ein Pack gekauft hatte, welches im Schrank liegt und das aufgebrauchte Pack, war das angefangene Pack.) und schon hatte ich zwei Pack Teigwaren. Oder ich habe ein Pack reis geschenkt bekommen welches grad nicht benötigt wurde.
    Mit den Jahren sammelte sich so ein kleiner Notvorrat an, über den ich aufgrund meiner Prägung der Eltern gar nicht unglücklich war.


    Dann kamen noch Überlegungen aufgrund Zeitungsberichten von Erdbeben, Überschwemmungen usw. dazu, was mich dazu brachte, mich zu fragen: "Was wäre wenn?". Ich bin einer der sehr schnell mal etwas googelt und bin so auf dieses Forum gestoßen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • - bereits als Kind .... weil ich unter Umständen aufwuchs, für die wir uns heute (als Ernstfall) rüsten.


    Hunger (Kind schlaf, wer schläft hat keinen Hunger),
    absoluter Mangel an Winter-Kleidung (außer, daß ich gezeichne bin wie Gorbatchow - nur in käseweis und etwas angefrorene Finger


    Mangelnde Infrastruktur, Willkür - die Liste läßt sich noch erweitern!


    Trink- und Wasch-Wasser mußte von uns Zwergen im Winter mit einer drei Liter Milchkanne für unsere siebenköpfige Famile geholt werden, die Wasserleitung war zugefroren (als wir kleiner waren, konnten wir nur zwei Liter schleppen - dafür doppelt laufen).


    Ungeheizte Schlafräume (der Atem gefror als Reif auf der Bettdecke! ) - nur die Küche war warm.
    Das ganze Haus war mit einer 6A-Sicherung und Bleikabel 1,5 qmm versehen, reichte für 1.300 Watt (für alles).


    Eine 15 Watt Lampe in der Wohn-Küche (ohne Fenster) reichte.


    In den Keller ging es mit Petroleum-Lampe. Wurde auch genutzt, wenn der Strom ganz ausfiel (so dreimal die Woche) Kühlgeräte gab es nicht (also auch nicht im Sommer!)


    Wege wurden zu Fuß oder maximal mit dem Fahrrad zurückgelegt, Schüler mußten im Winter Holzscheite mit in die Schule bringen, andere (älter) beseitigten in Städten statt Sport die Trümmer der Turnhallen; einer, dessen Vater öfter versetzt wurde, verbrachte seine gesamte Schulzeit damit.


    Für die Hälfte der Landbevölkerung gab es zur Erleichterung "Herzhausen" - also Donnerbalken auf dem Hof für alle. Eine Klassenkameradin wurde regelmäßig von der Bäuerin von dort verjagt, wenn es der paßte (ob der Popo abgewischt war oder auch noch nicht) - das waren ja nur Flüchtlinge! (die heißen heute Asylanten)


    Also in der frühen Kindheit der Grundstein gelegt, trug schon als ich zwölf war Früchte; Bei einer Tagesfahrt hatte ein Schulfreund einen Achsenbruch - war kein Beinbruch, denn ich hatte eine Ersatzachse im Fahrradmäppchen - eigentlich logisch außer Flickzeug auch so ein (eigentlich kleines Teil mitzuschleppen - oder?


    Heute im Alter lasse ich mich hier inspirieren und stelle gerade einen neuen GHB zusammen (BEVA frug mich gerade vor einer Stunde, was das denn für Rucksäcke auf dem Foto in ihrer Küche sind:
    https://www.previval.org/forum…ness-getan-Thread/page108


    Gruß von mir

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Hallo,
    Bei uns hat es angefangen als ein Arbeitgeber nicht gezahlt hat. Niemand war für uns zuständig, weder Sozial- noch Arbeitsamt. Sie haben noch Motorräder und Lebensversicherungen? Na dann verkaufen Sie erst mal alles, dann haben Sie wieder Geld! So sind wir abgespeist worden, zu essen hatten wir davon nichts. Also wollte ich, dass wir uns einen kleinen Vorrat anschaffen. Na ja, dann wurde immer mehr daraus. Wenn man mal ohne was da gestanden hat, wird man vorsichtig. Mit den Kindern wurde es dann noch mehr. Es sind nicht unsere leiblichen Kinder und sie wären fast verhungert. Obwohl es ihnen nicht mehr bewußt ist, ist es für sie total wichtig, dass wir sehr viel zu essen im Haus haben. Sie schauen sich fast jeden Tag die Vorräte an und beruhigen sich damit.
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Meine Eltern hattens chon immer einen gut gefüllten Vorratskeller - wobei der weniger auf Preaparedness und mehr auf Alltagsnützlichkeit ausgelegt ist.
    Auch der restliche Keller war/ist mit allerlei Nützlichen Sachen gefüllt. Noch nie mussten wir uns ein Werkzeug o.ä. ausborgen, weil wir es nicht selber hatten.
    Das ganze bei meinem Opa, der mir immer schon sehr nah und ein großes Vorbild war/ist, noch etwas ausgeprägter. Das hat meinen grundsätzlichen Charakterzug "das kann man noch brauchen, bzw das wäre bestimmt praktisch/sinnvoll zu haben" ausgebildet/verstärkt.
    Durch die Pfadfinder schon als kleiner Junge gelernt, dass das Motto "Always be prepared" (B.P.) nicht von ungefähr kommt. Ebenso war das der Einstieg in eine Survival&Bushcraft Phase.
    In meinen Rettungsdienstanfängen (man habe ich damals gebrannt) versuchte ich dann einen möglichst perfekten udn allumfassenden privaten Rettungsrucksack aufzubauen. In der Diskussion über dessen Sinn und Inhalte mit einem ähnlich "bescheuerten" Kollegen (ich schätze ihn heute noch sehr) sind wir dann auch auf die Frage "was, wenn das System und die medizinische Regelversorgung zusammenbricht und muss man dann was am Rucksack ändern" gekommen. Das hat mich dann doch sehr interessiert (zumal mich Katastrophen- udn Weltuntergangsszenarien generell schon immer fasziniert hatten - wenn bis dato auch eher in Buch und Film) und ich habe etwas im Internet recherchiert. Zunächst auf Zombie Hunters und ähnliche englischsprachige Foren gestoßen und mich weiter in die Materie eingearbeitet. Mein eigenes Konzept entworfen und dann immer wieder verworfen/umgeplant. Und irgendwann bin ich dann auf dieses tolle Forum gestoßen und konnte mich hier für mein Verständnis etwas sinnvoller und realistischer Informieren und Austauschen.
    Generell stelle ich mir heute weniger die Frage, wann es bei mir angefangen hat und warum, sondern warum die "Anderen" nicht sehen, dass es sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig ist sich vorzubereiten. Denn auch, wenn es kein konkretes oder weltbedrohendes Szenario ist, dass einem Angst einjagt und vor dem man sich fürchtet, so zeigt doch unsere geschichte, dass die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass irgendwann irgenwie und irgednwo etwas schief läuft. Und ich möchte dann gerne adäquat reagieren können und zumindest eine Grundausstattung sinnvoller und nützlicher Materialien/Fährigkeiten zur Hand zu haben.


    Soweit meine Hintergründe..


    PS: Diese Bücher haben mich ungemein beeinflusst..
    http://www.lovelybooks.de/auto…r%C3%A4umer-1021891177-w/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Scouting_for_Boys
    https://www.globetrotter.de/shop/querweltein-113802/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei_Jahre_Ferien
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_geheimnisvolle_Insel

    Take care!

  • Zitat von Hunted;212393

    Meine Eltern hattens chon immer einen gut gefüllten Vorratskeller - wobei der weniger auf Preaparedness und mehr auf Alltagsnützlichkeit ausgelegt ist.


    Hallo Hunted,



    ich sehe da keinen Unterschied. Wir haben einige, sehr wenige MRE oder NRG5 als Notnahrung für den BoB, der Rest ist Alltagsverpflegung und wird durchrotiert. Wir bevorraten genau das, was wir auch jedenTag essen mögen.


    Unsere Vorratshaltung ist für Prepper vieleicht etwas exotisch. Die basiert zu einem guten Teil auf Tiefkühltruhen. Die sind aber massiv notstromversorgt. Wenn der Netzstrom ausfällt. springt die solide batteriegestützte Solaranlage ein, wenn es die nicht mehr kann, dann tut der Hatz-Diesel den Job.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Schwer zu sagen?


    Eine Gewisse Reserve im Haus zu haben, ist bei mir in der Familie schon fast Tradition. Nur würde ich heute das eher als preppen bezeichnen. Ich selbst bin durch Umwege dazu gekommen ein Zeitlang macht für mich der S&P Bereich eher weniger Sinn. Durch die Bundeswehr und auch meine Verwendung wurde dann das alte Feuer wieder entfacht und ich bin in die Tradition meiner Familie wieder zurückgekehrt. Nur nicht ganz so extrem aus unterschiedlichsten Gründen. (Verkauf der Höfe und Güter durch die Folgegeneration meiner Großeltern). Aus einem Hobby wurde dann mit der Zeit eine Berufung und nun soll es irgendwann zum Beruf werden. Bin seit Anfang des Jahres beim THW im Bereich Infrastruktur eingesetzt was mich genau im Herzen trifft.


    LG Anubis83