Für was.....?!?!

  • Hallo Leute!


    Wie geht es Euch?


    Du sitzt abends da, siehst dir all deine Ausrüstung an, angefangen beim Survivalkit über diverse Blank-, Hieb- und Stichwaffen, Notfallmedikamente via Privatrezept, Fallen und Schlingen, einem .357er inkl. Muni, Kartenmaterial uswusw.......


    Dann schiesst es dir in den Kopf: für was nen .357er, bei uns gibts ja keine Bären..........
    hey, keine 2 km und du bist im nächsten Dorf, warum mach ich den ganzen Schei.. eigentlich....?
    Deine Voratsfässer, die du irgendwo im Wald verbuddelt hast, in der Speiß die ganzen Konserven, Flaschen und was-weiss-ich-nicht-noch-alles,
    die was-wäre-wenn- Gedanken........


    Leute, ich hab keine ausgeprägte Depression! Brauch auch keine Adressen von "guten" Psychologen!


    Was mich interessiert, ist ganz einfach!:


    Wem geht es ab und an ähnlich und wie kommt ihr damit zu recht?!?!


    Grüsse, role

  • Hallo,


    das Geheimnis ist "alltagskompatible" Preparedness. Bei mir findest Du weder nen .357er, weder "Blank-, Hieb- und Stichwaffen" noch rezeptflichtige Notfallmedikamente. Und keine Fallenund Schlingen. Die militante Seite des Preppens (damals nannte man das noch Survival), hab ich mit Angelhaken, Klappmesser und Machete in den 1980ern als Teenie ausgelebt. Seither hat die Welt so einige Krisen durchgemacht und ich hab das ganze Zeugs nicht gebraucht - das prägt.


    Dafür weiss ich, wie wichtig ein gefüllter Reservekanister Sprit oder ein Trinkwasserkanister ist. Kann radioaktive Strahlung messen und halbwegs beurteilen, was ich da messe. Kann eine Landkarte und einen Kompass bedienen und hab auch schon durch einen Sextanten geblinzelt. Hab kein Problem damit, an einem Unimog alleine alle Räder zu wechseln oder einen Anlasser instand zu setzen. Könnte aus dem Stegreif heraus ein regionales Funknetz oder ein lokales Notfall-WLAN aufsetzen. Traue mir zu, eine Hausinstallation regelkonform mit einer umschaltbaren Einspeisung für Notstrom zu versehen. Etc.


    Diese Kenntnisse habe ich aus Beruf und Hobbies heraus gelernt. Es gibt eine Menge Freizeitbeschäftigungen, die bringen Preparedness mit sich, ohne die Gefahr, dass man Preppen als Selbstzweck betreibt und beim Ausbleiben einer Weltkrise oder Naturkatastrophe selber die (Sinn-)Krise bekommt.


    Grüsse


    Tom

  • Ich habe keine Fässer im Wald verbudelt, sondern Ess Reserven die mir das Leben vereinfachen. Ich habe einen Garten weil ich es mag und es gesund ist. Ich besitze Waffen weil ich es mag und SV für mich ein Menschenrecht ist. Die Möglichkeit im Winter einen Blackout angenehm durch zu stehen usw....




    Kurz gesagt ich sehe nicht das geringste Problem


    PS: 357mg habe ich aber nicht für die SV sondern um sie als Spass Patrone ab und zu zu verschiessen. Für den Revolver SV gibt es 38sp

  • Hallo ,


    Ich denke mal es ist wichtig mit der richtigen Intention zu preppen -alles andere ist ungesund.
    Z.b. preppt meine Frau weil sie das von ihrer Mutter so gelernt hat.Ich preppe weil es mir Spass macht meine Familie abzusichern und einfach weil ich es mir als Hobby leisten kann.


    Desweiteren gedanklich Szenarien durchzugehen und geeignete Ausrüstung für diese parat zu haben ist einfach spannend.
    Und wenn dann tatsächlich etwas davon gebraucht wird umso besser.



    Abgesehen davon brauch ich bestimmt vieles nicht-aber wenn dieser Gedanke aufkommt dann lach ich einfach über mich selbst.
    Mein Leben hat sich nicht verändert oder verschlechtert sondern es geht weiter und ich erfülle meinen Drang neues zu lernen.


    Hey du weisst immerhin wie man Fallen/Schlingen baut etc. damit weisst du mehr wie so mancher.


    Vielleicht hast du einfach immer nur auf ein Ziel(maximal prepared) hingearbeitet ohne den Weg dahin zu geniessen?

  • Nudnik
    Würd ich jetzt nicht sagen!


    tomduly


    Mit Hieb- und........ meinte ich auch Beil usw.
    Medikamente befinden sich auch nur diverse Antibiotika und Schmerzmittel in meiner Sammlung, und da jeder ein anderes Sortiment hat, wollte ich nicht zwei Seiten Text über Ausrüstung vergeuden!


    Mir geht es eher darum, ob sich nicht jeder schon mal gefragt hat, für was das alles, warum mache ich das...?
    Wie geht ihr mit dieser Frage/Krise um?!




    Auf ein bestimmtes Ziel bin ich nicht gegeangen, wie ich für mich mit dieser Frage umgehe weiss ich!
    Wie geht ihr damit um?

  • Hi role74,


    ich glaube das fragt sich jeder Prepper einige male "warum mach ich das", auch ich.
    Bei mir ist es eine Mischung zwischen moleson und PrepperJohn, ich mache es um etwaigen Gefahren
    entgegen zu wirken und meine Familie zu schützen und ein Überleben zu sichern.
    Ich denke es gibt nichts schlimmeres für mich auch psychologisch gesehen, meine Liebsten nicht genügend zu schützen
    und oder zu ernähren und meine Kinder hungern zu sehen, denn dann habe ich auf der ganzen Linie versagt.
    Mein Motto : "wer aufgibt hat den Kampf sicher verloren, wer kämpft kann eventuell verlieren"

  • Wir sind ja erst seit 3 Jahren dabei, aber die Frage haben wir uns nie gestellt. Auch nicht, Trauer über das für uns sehr viele Geld was es gekostet hat. Es löst in uns eine riesengroße Beruhigung aus, so etwas alles zu haben.


    Wir sehen uns immer im Vergleich zu meinen Söhnen, die noch nicht einmal 2 Tage Bettgefesselt durchstehen können. Wir schaffen locker 3 Monate und noch einmal 3 Monate stark reduziert.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Also ich versuche auf das was ich als wahrscheinlich erachte (kurzer Stromausfall, Raubüberfall(wäre dann der 4te) Depression) genügend vorbereitet zu sein, auf ein Problem das ich als allerhöchstwahrscheinlich( welches aber hier ein ganz großes Tabu ist) maximal vorbereitet zu sein und auf die extrem unwahrscheinlichen Dinge (Pandemie, langandauernder Stromausfall, AKW Unfall, Meteor etc) etwas vorbereitet zu sein.


    LG Wolfgang

  • Natürlich steht meine Familie an erster Stelle!
    Natürlich habe ich auch meinen Spass an der ganzen Sache, hab ja nich umsonst einen Dammhirschen bestellt!
    Der bringt so ca 60-70 kg auf die Waage, ok, Knochen noch weg, trotzdem genug!


    Und trotzdem bleibt diese Frage..........


    Absolut Szenarien- und Ausrüstungsunabhängig!


    Vielleicht ein kleines Beispiel:
    Hab mir vor vier Wochen von nem Freund einen Maxpedition- Rucksack(Modell absolut egal) gekauft für 70 Euronen!
    ich hab jetzt 8 Rucksäcke in allen Grössen, aber für was.....?
    Wären die 70 Euro nicht anders besser angelegt gewesen, vielleicht ein neuer Schlafsack, hab ja erst vier........
    Ne neue Schlagfalle, die anderen sind vielleicht schon in der Feder ausgeleiert.........
    Meine HanWag sind auch schon drei Jahre alt, vielleicht neue Schuhe, die dann bei den UnderAmor verstauben(die will ich noch nichtanziehen, sind noch zu neu).....


    ......also für was?!?!

  • Es muss ja nicht einmal ein externes Ereigniss sein, welches einen einschränkt:
    Ende März diesen Jahres hatte ich einen ziemlich sagenhaften Bandscheibenvorfall, der mich innerhalb sehr kurzer Zeit unter's Messer gebracht hat und der leider noch immer keineswegs ausgestanden ist. Es war dann schon eine Hilfe, das weder meine Frau noch ich uns mit zusätzlichen Einkäufen herumschlagen mussten, sondern ettliche Wochen einfach von unseren Vorräten zehren konnten. Sicher, das war kein wirklicher Notfall, wir hätten diese Situationen auch anders bewältigen können - aber schön ist's doch, wenn man im eigenen Keller einkaufen gehen kann.

  • Also Wofür?
    Zum Überleben inklusive der Freiheit Atheist zu sein.


    LG Wolfgang

  • Hallo,


    Irgendwann ist halt auch genug. Wenn du schon 8 Rucksäcke hast, dann brauchst du ganz sicher keinen 9ten. Eventuell macht es sogar Sinn sich hin und wieder von seinem Krempel tu trennen und Sachen zu verkaufen die man eindeutig zu viel hat oder niemals braucht. Man will ja nicht zum Messi werden. (Nicht der Fußballer der andere)


    Es ist halt nicht alles Preppen, manchmal sind 70€ in ein feines Essen auch gut angelegt. Oder auch in irgend ein Hobby das so gar nichts mit "sich vorbereiten" zu tun hat.


    Gruß
    Gerald

  • Tja, hab ne FjällRäven- Hose seit drei Monaten in der Bucht, hatte sie nur einmal an, ist Grösse 48, nur heute mit 94 Kilo und Grösse 52...........
    Gibts für nen 50er!
    Hab auch noch ne ballistische Weste für nen 50er rum fliegen, das ist mir alles klar, vergesst mich mal, wie geht ihr für euch mit dieser Frage um,
    falls ihr diese Frage für euch selbst kennt!

  • Zitat von role74;194972

    Vielleicht ein kleines Beispiel:
    Hab mir vor vier Wochen von nem Freund einen Maxpedition- Rucksack(Modell absolut egal) gekauft für 70 Euronen!
    ich hab jetzt 8 Rucksäcke in allen Grössen, aber für was.....?
    Wären die 70 Euro nicht anders besser angelegt gewesen, vielleicht ein neuer Schlafsack, hab ja erst vier......


    Zu viel Besitz belastet, besonders dann wenn er nicht sinnvoll ist.


    Das geht mir genauso, deswegen versuche ich eine Balance zu finden zwischen "Zeug kaufen" und nicht zuviel Kram herum liegen zu haben. Das funktioniert derzeit mittelgut, ich muss irgendwann mal wieder ausmisten.


    Wenn ich 7 Rucksäcke habe, wovon ich (Beispiel) 5 nie benutze, dann würde ich mir an Deiner Stelle keinen 8. Rucksack kaufen und wenn er noch so ein "Schnäppchen" sein sollte. Wozu auch?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Also bei mir ist eher das Gegentiel der Fall. Ich glaube dauernd, dass ich nicht gut genug vorbereitet bin. Außerdem macht mir das Preppen Spass, auch wenn ich in meiner Umgebung nicht viel Gleichgesinnte habe. Ich sehe das so wie Dagobert Duck, ich sitze in meinem Haus(Geldspeicher) und erfreue mich an den schönen Dingen (Goldmünzen). Ich ärgere mich eigentlich nur über den Zeitmangel, ich habe da immer volle ToDo-Listen und für so Sinn des Lebensgrübeleien habe ich wenig Zeit.


    Um das Geld ist mir auch nicht schade, da man ja was bleibendes davon hat - von der Trainingsmunition einmal abgesehen. Für die SV sind die Pistolen dann nur die zweite Wahl, primär setzte ich hier auf Schrotfline und -halbautomat.

  • Hallo!


    Dieses Gefühl kenne ich - meist bin ich zwar voller Tatendrang beim Preppen, aber manchmal...manchmal wird es mir zuviel :crying_face:
    Keine Ahnung, warum es so ist, aber es passiert! Leider.


    Vielleicht kommt auch das Gefühl hinzu, zuwenig zu tun/haben/können.
    Die große Verantwortung die man hat.
    Das viele Geld - ist zwar gut angelegt, trotzdem zerrt es an den Nerven..


    Ich kann es allerdings nicht richtig in Worte fassen, warum es manchmal so anstrengend ist zu Preppen, emotional gesehen.
    Und bisher war ja auch nicht wirklich viel (wobei ich es letztendlich nie, nie, nie erleben möchte!!!).
    Allerdings - wenn das Geld mal knapper ist ( weil man wieder zugeschlagen hat, oder die Autorechnung so hoch ist,...), dann bin ich ungemein froh, vieles zu haben und benutzen zu können.
    Letztendlich wird man wahrscheinlich nie wirklich fertig mit Preppen - belastet mich eben zwischendurch.


    Wie gesagt - es sind "Ausrutscher", meist finde ich es gut und sinnvoll.
    Du bist also nicht alleine!!!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Danke, du sprichst mir aus der Seele. Ich habe da momentan auch ein Tief, denke wozu preppe ich eigentlich? Die Motivation ist momentan total dahin, ausserdem habe ich niemanden zum preppen und so ganz alleine ist auch doof :frowning_face: . Habe mir selber erst mal 2-3 Monate Pause bei dem Thema gegeben, danach langsam wieder anfangen.

  • Ich möchte mal ganz provokativ fragen:


    Habt ihr solche negativen Gedanken und Gefühle auch, wenn jeden Monat die Beiträge für eure Versicherungen vom Konto gehen?


    Warum denn da nicht?


    Keiner will doch jemals seine Haftpflichtversicherung oder Hausratversicherung nutzen wollen. Jeder ist dankbar, wenn er bloß zahlt und die Versicherung niemals in Anspruch zu nehmen braucht. Denn das heißt, das nichts passiert ist.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -