Biwak mit Anfängern - Ausbildungsinhalte?

  • Ich bräuchte mal wieder eure Inputs.


    Im Frühling will ich mit meinem Unteroffiziersverein ins Biwak über's Wochenende.


    Alleine und mit 1-2 Bekannten mach ich das ja häufiger, nun haben sich aber ganz erstaunlicherweise ein paar Anfänger Interesse daran bekundet.



    So grundlegend hab ich schon einen Plan, aber ich erhoff mir mit dem Thread ein paar zusätzliche Inputs.


    Was würdet ihr für Basics zeigen?


    -Aufbau /Zelt
    -Schutz vor Kälte
    -Feuer machen
    -Wasser filtern


    Ich will es eigentlich eher einfach halten. Bei Bedarf kann man das ja wiederholen.


    Achja: das Ganze wird in Zivil stattfinden, ohne Waffen und Uniform.

    The citizen watches the watchman, not the taxpayer.

  • Hallo


    Das Programm ist schon ziemlich gut. Die 4 wichtigsten Faktoren sind damit abgedeckt.


    Mit Auswahl eines geeigneten Platzes für ein Tarp, also Windrichtung, keine Senke, Tarnung etc. hast den Morgen schon rum.


    Wenn noch 2 verschiedene Tarps hast, gibt's da schon mal 8-9 verschiedene Aufbauformen.
    Wenn die alle mal ausprobiert sind ist bereits Abend.


    Dann noch was feines kochen auf 3 -4 verschieden aufgebauten Feuern, da haben sie schon viel gelernt.


    Find ich gut was Du vorhast. Viel Spass

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Für das erste Biwak sind diese 4 Themen genau richtig.
    Bei Bedarf könnt ihr ja auch noch einen kleinen Naturshelter bauen.
    Für ein Wochenende würde ich jedoch nicht mehr Punkte nehmen.

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Nachtausbildung?


    Mal zeigen, was man nachts doch so alles sehen und hören kann. Wie weit eine glimmende Zigarette noch gesehen werden kann. Unterschiede zwischen billigem und hochwertigem Fernglas zeigen.


    Gruß


    Boppel

  • Hey Kampfhamster!


    Für die meisten Leute die "nichts" mit unseren Hobbys zu tun haben ist es schon was besonderes den ganzen Tag draußen "im Dreck" (jaja... Natur ist schön und gut - aber bitte steril....) zu sein, ein Lager aufzubauen und draußen zu schlafen... Deswegen würde ich an Deiner Stelle gar nicht mehr machen... Lieber würde ich ein Paar Sachen einplanen, die einfach nur Spaß machen, wie das gemütliche Zusammensitzen und Plaudern am Lagerfeuer... Das ist auch eine Gelegenheit mal auf Deine ganzen Hintergründe zu sprechen zu kommen und das Interesse weiter zu wecken..

  • Hi Kampfhamster,


    ich würde neben den Basics noch am Lagerfeuer zeigen wie sich das auswirkt, eine Wärmereflektion zu bauen, den
    Effekt kennen alle oder die meisten Anfänger nicht. (vor einem das Feuer aber am Rücken friert man) und wenn man die Reflektionswand so stellt
    dass die Bise abgehalten wird.... usw.


    LG

  • Hi!


    Finde ich toll, daß Du sowas machst.


    Ich würde beim Punkt Feuer machen
    noch explizit auf "Wasser kochen" eingehen
    und als zusätzlichen Punkt "Nahrungsmittelzubereitung"
    nehmen.


    Also sich auch selbst was kleines zum Essen zubereiten zu können.
    Eintopf, Suppe, kochendes Wasser halt auch gleich fürs Essen nutzen zb.
    abseits des Effektes, daß es eben dann abgekochtes Wasser ist.


    Denke, neben Schutz vor Umwelt/Natur ist die Zubereitung von Proviant
    sehr essentiell, wenn man ein paar Tage draußen sein will.
    :face_with_rolling_eyes:


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Ist denn der Biwakplatz über einen Anmarsch zu erreichen?
    Dann vielleicht am Absetzpunkt (Parkplatz) noch eine kleine Lektion Nötige/Wichtige vs. unnütze Ausrüstung einbauen.
    Vielleicht lässt der eine oder andere dann noch ein paar Kilogramm Kram im Auto.


    BTW, coole Sache.
    Bitte dann berichten.


    Gruess
    WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Hallo Kampfhamster,


    ich würde den Anfängern vor der Tour eine (Mindest-)Liste geben mit Dingen, die sie auf jedenfall (angepasst auf genau dieses Biwak) dabei haben müssen aber ansonsten ihnen Freiraum lassen und auch unterwegs keine negativen Bemerkungen zum Gepäck machen. Jeder soll / muss selber herausfinden was er braucht.



    Gruß Einzelkämper

  • Coole Sache. Denkst Du, Du könntest hier einen kleinen Beitrag zu den gemachten Erfahrungen erstellen?


    Ansonsten reicht das meiner Meinung nach für den Anfang.


    Wollt Ihr auch laufen? Oder ist das erst mal "nur" ein Lager aufschlagen? Solltet Ihr laufen wollen wäre vielleicht noch der Hinweis gut, den Rucksack nicht zu überladen. Aber da das ja Ehemalige sind, könnte es natürlich sein, dass die das auch so schon wissen...

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von lord_helmchen;210232

    Coole Sache. Denkst Du, Du könntest hier einen kleinen Beitrag zu den gemachten Erfahrungen erstellen?


    Ja, das wäre super, weil ich auch nur ein "Hobby-Ausbilder" für Freunde und Bekannte bin. :)


    Molesons Beiträge aus Survival und Grossstädter - Spiegel TV geben auch gute Denkanstöße, finde ich.



    Gruß Einzelkämper

  • Salli zusammen,


    Mir wäre noch das Thema Licht Wichtig,sonst lass es so wie du angedacht hast.


    Vielleicht wie Einzelkämpfer geschrieben hatte noch vorher die Ausrüstung mit allenen durchgehen,zu viel ist auch wie zu wenig nicht gut;-)



    Für uns alle sehr interessant wäre dann ein Erfahrungsbericht mit Bildchen:-)


    Viel Glück euch.


    Gruss Kraftwerk

  • Bevor ich auf euere Punkte eingehe noch kurz etwas zu den Teilnehmern und dem Umfeld: wir sind ein Unteroffiziersverein.
    So gut wie alle von uns sind oder waren Angehörige der Schweizer Armee. Also hat jeder schonmal mindestens in der AGA ein Biwak gemacht, aber naja, Militär halt. Da wird das eher patzig vermittelt, zudem mit echt beschissenem Material (Zeltbahn Model 1912 oder so).
    Bei den meisten war das auch schon ein paar Jährchen her und könnt mal aufgefrischt werden.


    Nun zu euren Vorschlägen:


    -Varianten der Tarps ist schonmal sehr gut.
    -Naturshelter hatten wir 2007 bei einer ähnlichen Übung gemacht, könnte man wieder machen, find ich gut.
    -Feuer & Wärmereflektion: @Commando: wie genau meinst du das?
    -einen Anmarsch wird es keinen wahnsinnig grossen geben, höchstens ein Kilometer oder so.
    -Materialliste existiert bereits und wird auch abgegeben werden. previval.org/f/index.php?attachment/23748/


    -Nachtausbildung werde ich nicht machen. Passt meiner Meinung nach nicht so richtig hier rein.


    Erfahrungsbericht wirds geben. Nur schon für mich selber gibts immer einen kleinen AAR, hilft mir jeweils mich selber zu verbessern. Auch die Teilnehmer lasse ich jeweils am Ende einer Ausbildung mit ein paar Sätzen sagen, was sie gut/schlecht gefunden haben.


    Meine letzte Ausbildung zum Thema "Leben im Feld" hatte ich bei Leuten, die Moleson auch sehr gut kennt. Entsprechend ist das, was ich an andere weitergebe recht ähnlich (zumindest versuche ich es ähnlich aufzuziehen)


    Bilder weiss ich noch nicht. Bin kein Fan davon, dass bei solchen Sachen Fotos gemacht werden. Ist schon gegen uns verwendet worden und völlig aus dem Kontext gerissen worden. Wenn's richtig aufgezogen wird bleibt eh nicht gross Zeit für Fotos. :winking_face:

  • Finde ich toll, dass du so ein Wochenende planst.


    Das mit den Bildern würde ich so halten, dass einfach keine Personen darauf zu sehen sind. Dann gibt es auch keine Probleme.
    Ansonsten deckst du mit den geplanten Punkten eigentlich das wichtigste ab. Am besten du machst so ein Wochenende ein paar Mal, denn in der Praxis fallen dir viel mehr Dinge auf als in der Theorie.

  • Zitat von Kampfhamster;210165

    Ich bräuchte mal wieder eure Inputs.


    Im Frühling will ich mit meinem Unteroffiziersverein ins Biwak über's Wochenende.


    Hallo Kampfhamster


    ich gehe da mal von Deinen Szenario "über das Wochenende aus" Also Verpflegung ist als MRE. EPA im Rucksack. Nahrungsbeschaffung aus der Natur steht nicht an.


    Die Herausforderungen sind:


    Unterstand bauen. Da würde ich bewusst aus Trainingsgründen kein Zelt zulassen. Macht es mit einem Tarp


    Kälteschutz. Der beginnt bei der Vorbesprechung. Da würde ich den Leuten ganz einfach erzählen, was auf sie zukommt und das "Zwiebelschalenmodell" der Bekleidung erläutern.


    Ich kann -40 °C proof herumlaufen und mich wohlfühlen. Wenn es am nächsten Tag richtig warm ist, ärmelloses Shirt, Dreiveirtelhose und barfuss.


    Diese Extreme habe ich erlebt. In Hamningsberg auf 71° Nord. Heute - 2°C und Schneesturm. Morgen +27°C und schönstes Wetter. Mitten im Juli.


    Dicke Klamotten sind nicht angesagt, lieber viele dünne übereinander.


    Wenn ich temperaturmässig meine Kamik-Stiefel an den Füssen nicht mehr aushalte, dann ist barfuss eine absolut angenehme Alternative!



    Was ich als weiteres Trainingselement ein bauen würde das ist Feuer machen.


    Stahl und Stein sowieso, aber auch etwas exotischere Methoden. Etwa Stahlwolle oder dünne Kupferdrähte und eine Batterie.


    Oder wenn ich dann schon mal ein Röhrchen mit ein paar Gramm Kaliumpermanganat dabei habe, dann sollte ich auch wissen, wie das mit einer Hautcreme reagiert.


    Wo bekomme ich aus der Natur Zunder? Etwa verblühte Clematis (Waldrebe), Zunderschwamm (Baumpilze) oder verrottendes Holz.



    meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Kampfhamster das IBVIC Modul das du gemacht hast beinhaltet eigentlich alles was man so im ersten Moment braucht ich würde für die kalten Tage es effektiv noch mit der Wärmereflexion von Commando ergänzen.


    Nicht vergessen die meisten wenn sie auch mal eine Nacht draussen verbracht haben, haben die Wichtigen Sachen nicht systematisch vorgebracht bekommen.


    Wenn du willst kann ich die den Stundeplan per MP schicken (ist in F).

  • Werde meine Notizen von dem Kurs mal ausgraben und durchgehen.


    Das mit dem methodischen Vorgehen ist so eine Sache, einen roten Faden will ich schon gerne durch's Wochenende haben, z.B. mit kurzer Besprechung am Sonntagmorgen, wie das aufgebaute Nachtlager sich denn so bewärt hat.


    Lektionenplan dazu wäre super, Französisch ist kein Problem.

    The citizen watches the watchman, not the taxpayer.

  • Zitat von Waldschrat;210412

    Also Verpflegung ist als MRE. EPA im Rucksack. Nahrungsbeschaffung aus der Natur steht nicht an.


    Man kann sich auch was schmackhaftes mitnehmen und das essen. Essen zubereiten ist ein schöner gemeinsamer Zeitvertreib, wenn man eh im Lager herum hockt.


    Zitat


    Unterstand bauen. Da würde ich bewusst aus Trainingsgründen kein Zelt zulassen. Macht es mit einem Tarp


    Man könnt ja auch Kleidung verbieten oder Nahrung,... aus Trainingsgründen.


    Ist "übers Wochenende" eine Nacht oder sind es zwei Nächte? Eine Nacht übersteht man notfalls schon irgendwie mit nassem Schlafsack, zitternd und frierend und ohne Schlaf. Zwei Nächte hintereinander würde ich so keinem zumuten wollen, dann braucht der Verantwortliche einen funktionierenden Plan B.


    Zitat


    Ich kann -40 °C proof herumlaufen und mich wohlfühlen. Wenn es am nächsten Tag richtig warm ist, ärmelloses Shirt, Dreiveirtelhose und barfuss.


    Diese Extreme habe ich erlebt. In Hamningsberg auf 71° Nord. Heute - 2°C und Schneesturm. Morgen +27°C und schönstes Wetter. Mitten im Juli.


    Yeah. Kleidung anziehen und ausziehen hat der ein oder andere schon gelernt. Der Trick ist unterwegs den richtigen Zeitpunkt zu finden. Du schreibst von -40°C und bringst ein Beispiel mit -2°C. Das ist aber schon ein bissl was anderes.



    Zitat


    Was ich als weiteres Trainingselement ein bauen würde das ist Feuer machen.
    Stahl und Stein sowieso, aber auch etwas exotischere Methoden. Etwa Stahlwolle oder dünne Kupferdrähte und eine Batterie.


    Offensichtlich gibt es da ein großes Interesse an solchen Sachen. Ich kann das zwar nicht im geringsten nachvollziehen (bevor ich Batterie und Drähte/Stahlwollen mitnehm, nehm ich noch ein Feuerzeug mit), aber will da niemandem den Spaß verderben..


    Zitat


    Oder wenn ich dann schon mal ein Röhrchen mit ein paar Gramm Kaliumpermanganat dabei habe, dann sollte ich auch wissen, wie das mit einer Hautcreme reagiert.


    Willst Du den Fluss einfärben um den Heimweg zu finden? Zum trinken wirst Du das ja hoffentlich nicht empfehlen...


    Im Grunde ist die Frage ob es Spaß machen soll oder ob die Leute leiden sollen. Ich tendiere zum Spaß, gerade für "Anfänger". Und dann darf man's nicht übertreiben. Im Freien schlafen und Feuer anmachen und meinetwegen Trinkwasser filtern ist für Anfänger schon reichlich "neue Erfahrung". Wenn sich die ehemaligen Unteroffiziere langweilen kann man's ja noch ausweiten....


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Also selbst was kochen werden wir schon noch fertigbringen :winking_face: Einfach eine Tüte aufreissen ist doch etwas zu einfach. Hab da ein paar ganz brauchbare Rezepte und Tipps, die ich den Herren mitgeben kann.


    Ist auch immer wieder ganz spassig.


    Irgendwelche Spezial-Methoden zum Feuer machen lass ich lieber aus, wenn schon, dann mit dem Magnesium-Block oder ähnliches. Ist auch schon so schwierig genug.


    Bisher ist nur eine Nacht gedacht, bei Bedarf kann man den Anlass ja wiederholen.

    The citizen watches the watchman, not the taxpayer.

  • Zitat von Kampfhamster;210580

    Also selbst was kochen werden wir schon noch fertigbringen :winking_face:



    Hallo Kampfhamster,


    jetzt reden wir mal Klartext. Kochen und Backen können ist die Survivaltechnik Nummer 1. Drunter geht nichts :) Das sollte jeder können.


    Wir backen beispielsweise unser Brot selber und das ist mein Job, nicht der meiner BEVA. Die ist für die Bewirtung unserer Gäste mit einem Fünfgängemenue verantwortlich, das vermutlich im Michelin-Sterne-Bereich rangieren dürfte :) - aus Vorräten !


    Bei meinem Weib und mir beim Segeln. Da hängen grundsätzlich zwei Schleppangeln am Heck und an denen hängt grundsätzlich ein Abendessen für Zwei.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)