Gender-Diskussion: Die Rolle der Geschlechter im S&P

  • Jetzt müssen wir nur das BIOS mit der gemeinsamen Wertgrundlage verbinden...et voila!


    Ich denke auch dieses Unterbewusste im Kleinhirn bzw. Chemie entwickelt sich über die Generationen. Gefährlich werden mMn diese "Resets", also wenn alles wieder bei Null anfangen muss.


    Auch von mir ein grossen Dank an alle hier...dieses Forum ist von überdurchschnittlicher Güte, es tut richtig gut.:Gut:


    LG Buschmann

  • "Freier und unbeeinflußter als in unserer Gesellschaft geht doch kaum noch?"
    Sorry, Matthias, das sehe ich etwas anders:


    Durch die profitgetriebene kapitalistische Wettbewerbswirtschaft werden die sexuellen Reizmechanismen zwecks Marketing ausgebeutet und im permanenten Überbietungswettstreit ins Krankhafte übersteigert:


    - Frauen haben hyperschlank unter der Grenze zur Magersucht zu sein, aber müssen zugleich einen Atombusen vorweisen
    - Männer sollen mittels Bodybuilding nicht wie Menschenmänner, sondern wie Schlachtkörper von Charolais-Bullen aussehen


    Durch das unentrinnbare Trommelfeuer der Werbung und durch diese finanzierte Massenmedien, Comics und Spielfiguren wird schon in den kleinen Kindern ein völlig falsches Bild erzeugt, wie die Normalverteilung von Körperformen für Frauen und Männer natürlicherweise ist.
    In der Gesamtgesellschaft entsteht dadurch eine "shifting baseline", also eine profit-und-wettbewerbsgetriebene permanente Verschiebung der allgemeinen Annahme, was als "normal" im Sinne von "durchschnittlich" gelten kann.


    Eine so deformierte Gesellschaft bejubelt dann Modenschauen mit Kleidern, die keiner Durchschnittsfrau passen und Schuhen, die eigentlich FußFolter-und Verkrüpplungsgeräte sind.


    Oder akzeptiert menschenverachtende Schauspiele wie die unsägliche "Germanys Next Topmodel"-Show, für die zehntausende junge Mädchen, geködert durch das faule Versprechen auf Ruhm und Geld, sich einer Dressur und Körpermodifikation unterwerfen, die in ihnen selber und im Publikum einen Teufelskreis auslösen von immer pervertierteren Kriterien, was eigentlich eine anziehende Persönlichkeit ausmacht.
    Wer da nicht mithalten kann, wird der öffentlichen Verhöhnung ausgeliefert und in tiefe Depressionen gestürzt.


    Wie frei ist so eine Gesellschaft wirklich?
    Ich kann Musliminnen verstehen, die sagen, sie würden sich unter Schleier, Nikab oder Burka freier fühlen, weil sie sich dadurch dieser entwürdigenden permanenten Taxierung ihrer Körper und Gesichter entziehen.

  • Zitat von hinterwäldler;230503

    "Freier und unbeeinflußter als in unserer Gesellschaft geht doch kaum noch?"
    Sorry, Matthias, das sehe ich etwas anders:


    Durch die profitgetriebene kapitalistische Wettbewerbswirtschaft werden die sexuellen Reizmechanismen zwecks Marketing ausgebeutet und im permanenten Überbietungswettstreit ins Krankhafte übersteigert:


    - Frauen haben hyperschlank unter der Grenze zur Magersucht zu sein, aber müssen zugleich einen Atombusen vorweisen
    - Männer sollen mittels Bodybuilding nicht wie Menschenmänner, sondern wie Schlachtkörper von Charolais-Bullen aussehen


    Hallo Hinterwäldler, muss ich (müssen wir) da mitmachen?


    Du würdest bei uns zwei ganz normale und entspannte Menschen erleben. Wir haben uns da nie unter irgendeinem Konformitätszwang gefühlt.


    Letztes Wochenende?


    Ich (leider) mit leichtem Bauchansatz, ärmelloses Hemd, Dreiviertelhose und Birkenstockschlappen.


    Meine BEVA leichte Kurzarmbluse, legere Jeans und bequeme Sandalen ohne Absatz und sehr dezentes, kaum wahrnehmbares Make Up.


    Genauso meine Tattoos. Sie müssen mir gefallen und meiner Frau. Wenn sie jemand nicht mag, dann darf der gerne weggucken!


    Wir haben allerdings beide ein Kapital, mit dem wir wuchern können: Selbstbewusstsein!


    Ihr dürft uns mögen, aber ihr müsst nicht!


    Wer uns allerdings mal näher kennenlernt, der wird ganz schnell feststellen, dass wir statt auf modisches Outfit Wert auf andere Dinge legen. Der kann bei einem phantastischen Essen mit einem guten Wein ein Gespräch über Segeln oder konstruktivistische Philosophie ebenso haben wie über Seneca oder über Astrophysik.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo zusammen


    Gender .........?


    Meine Güte, was hat die moderne Welt schon Ausdrücke für das Zusammenleben von Mann und Frau und deren Platz in der Gesellschaft.


    Wenn es arg kommt dann weiss Mann und Frau was zu tun ist.


    Oder sehe ich das zu einfach?


    Was ist denn die Grundidee dieses Beitrages?


    Ernst

  • Jaja, diese Ausdrücke der modernen Welt... Ich kenne dein "Problem". Vielleicht kann ich etwas beitragen, auch wenn es nur lexikalisch ist.
    Im Englischen (resp. der Welt von "Feministinen" wie Judith Butler & Co.) wird zwischen dem "biologischen Geschlecht", dem "Sex" und dem "sozialen Geschlecht", dem "Gender" unterschieden. Also, wenn du einen Penis, ein Y-Chromoson, relativ viel Testosteron, etc. hast, ist dein "Sex" männlich, dennoch kann dein "Gender" weiblich sein, weil du dich z.B. als Frau fühlst und im Alltag Dinge tust oder so handelst, wie "man" in deinem sozialen Umfeld es von einer Frau erwartet und umgekehrt.
    In diesem Thread geht es also gewissermassen darum, inwiefern (gesellschaftlich determinierte) Geschlechterrollen Einfluss auf S&P haben (können/sollen).
    Ich hoffe, der TE ist mit meinem Erklärungsversuch einverstanden..?

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Hallo zusammen


    Also das heisst wir sprechen über gegenseitigen Respekt in der Partnerschaft!


    Wir sprechen über Rollen die ein Mann besser kann als eine Frau, oder Rollen die eine Frau besser kann als ein Mann!


    Darauf basiert wirklich sehr viel!


    Es braucht beide, mit allen Fähigkeiten die beide Seiten mitbringen.


    Und das können sehr wohl traditionelle Fähigkeiten und Aufgaben sein.


    Ernst

  • Zitat von hjoggel;230545

    In diesem Thread geht es also gewissermassen darum, inwiefern (gesellschaftlich determinierte) Geschlechterrollen Einfluss auf S&P haben (können/sollen).


    Perfekt!


    Zitat von hjoggel;230545

    Ich hoffe, der TE ist mit meinem Erklärungsversuch einverstanden..?


    Ja, ist er.


    Ernst, das Wort "Gender" wird doch grad vorwärts und rückwärts durch die Presse genudelt. Das war eigentlich eine nicht ganz so tolle und auch nicht ganz ernsthafte Wahl für den Titel. Aber verkneifen konnte ich es mir auch nicht.


    Kennst Du Bullshit-Bingo? :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Früher war alles irgendwie einfacher.:staunen: Da hat Mann seine Frau noch ehrlich beim Würfeln gewonnen.:devil:


    Und heute?:peinlich:


    Was macht Frau mit ihrem Arsch am frühen Morgen?:)


    Sie schmiert ihm ein paar Butterbrote und schickt ihn auf Arbeit!:crying_face:


    Gender hin - Gender her. Egal ob man nun ein Er, eine Sie, oder ein Es ist, man muss erst einmal mit sich selbst im Reinen sein und dann wird man auch so akzeptiert wie man ist. Meistens jedenfalls, - hoffentlich, - bei Idioten auch möglicherweise nicht.


    Der Miesegrau


    Bären sind sowieso sexy.....:grosses Lachen:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zitat

    Ernst, das Wort "Gender" wird doch grad vorwärts und rückwärts durch die Presse genudelt. Das war eigentlich eine nicht ganz so tolle und auch nicht ganz ernsthafte Wahl für den Titel. Aber verkneifen konnte ich es mir auch nicht.


    Kennst Du Bullshit-Bingo? :face_with_rolling_eyes:


    Ja, kenn ich, eines meiner liebsten Spiele und das Beste ist, das kann man mittlerweile beinahe immer und überall spielen :devil:


    Zitat

    Da hat Mann seine Frau noch ehrlich beim Würfeln gewonnen.:devil:


    Bei mir war's Poker :grosses Lachen:

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.


  • Hallo Ernst,


    Du sprichst einen wesentlichen Faktor an: RESPEKT



    Nur, wen respektiere ich? Einen Menschen, dem ich vor allen Dingen intellektuell auf Augenhöhe begegnen kann. Du hast eine starke Frau an Deiner Seite, die einige Fähigkeiten hat, die Du vielleicht ebenso oder auch nicht besitzt.


    Beim Segeln: Hey Christine, mach mal das Mittagsbesteck (Nein, das hat nichts mit Kochen zu tun, sondern mit Navigation:))


    So funktionieren eigentlich langfristig stabile Partnerschaften.



    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von ID 2;230557

    Ich bin der Schiedsrichter!


    Och nö. Unfair...



    Zitat von Waldschrat;230556

    Nur, wen respektiere ich? Einen Menschen, dem ich vor allen Dingen intellektuell auf Augenhöhe begegnen kann.


    Ich respektiere eigentlich (fast) jeden Menschen. Obwohl das manchmal nicht ganz einfach ist. Und das war auch nicht immer so. Aber hier kam bei mir dann Buschmanns Ratio mit der Erkenntnis, dass ernsthafter Respekt seinen Mitmenschen gegenüber viele Probleme aus dieser Welt schaffen könnte.


    Wahrscheinlich meintest Du aber wohl die Partnerschaft. Eine absolute Grundvoraussetzung. Zumindest für mich. Es soll da ja auch andere Spielarten geben. Aber jede/r wie er/sie mag.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hallo Lord


    Mein Einwand war eher etwas zynisch gemeint!


    Denn das ganze Problem zwischen den Geschlechtern scheint schon sehr lange zu bestehen :face_with_rolling_eyes:


    Was ist schlecht daran, dass gewisse Rollen von der Evolution halt gegeben sind? (nöö bin kein Matcho)


    Aber es hat bei uns zu Hause im Elternhaus mit dem Respekt funktioniert, es hat bei meinen Grosseltern funktioniert!


    Warum soll es heute nicht mehr funktionieren?


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von ID 2;230572

    Mein Einwand war eher etwas zynisch gemeint!


    Schon klar.



    Zitat von ID 2;230572

    Denn das ganze Problem zwischen den Geschlechtern scheint schon sehr lange zu bestehen


    Problem würde ich es erst nennen, wenn jemand in seiner Rolle nicht zufrieden ist.


    Zitat von ID 2;230572

    Was ist schlecht daran, dass gewisse Rollen von der Evolution halt gegeben sind? (nöö bin kein Matcho)


    Man kann es nicht nur an der Evolution festmachen. Es ist eben auch soziale Prägung. Es gibt sogar Theorien zu weiblich dominierten Gesellschaften und Religionen: https://de.wikipedia.org/wiki/Matriarchat. Was ja auch nahe liegt, ist die Frau doch Lebensspenderin, könnte also durchaus als eine Gottheit angesehen werden. Männern bleibt das ja nun mal versagt.


    Und auch heute existieren noch wenige, meist indigene Völker, in denen der Mann nichts zu sagen hat. :face_with_rolling_eyes: Na ja. Vielleicht nicht nichts, aber doch sehr viel weniger, als in unserer doch eher patriarchaisch organisierten Gesellschaft.


    Zitat

    Im Jahre 1998 verzeichnete der Ethnographic Atlas 160 rein matrilineare indigene Völker und Ethnien, das waren rund 13 Prozent der weltweit erfassten 1267 Ethnien,[33] dazu weitere 101 Ethnien (8 Prozent), bei denen die Mütterlinie im Rahmen einer bilinearen oder parallelen Abstammungsregel ihre eigenständige Geltung hat.[34] Ein Drittel der matrilinearen Ethnien folgt der ehelichen Wohnsitzregel der Matri-Lokalität,[35] bei der nach der Heirat „Töchter im Hause ihrer Mutter“ wohnen bleiben, „während die Söhne im Hause ihrer Ehefrauen beziehungsweise deren Mutter wohnen“,[29] also dort hinziehen (auch bezeichnet als Uxori-Lokalität: „Wohnsitz bei der Ehefrau“). Insgesamt hat Matrilinearität bei rund 20 Prozent der mittlerweile 1300 erfassten Ethnien eine entscheidende Bedeutung für die soziale Organisation


    Na ja. Das führt womöglich jetzt etwas zu weit. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Da wirfst du jetzt aber Matriarchat mit Matrilokalität und Matrilinearität durcheinander, das hat allerdings net unbedingt was miteinander zu tun. Wenn du nach einer Ethnie suchst die in einer dem Matriarchat nahen Gesellschaft lebten (ein richtiges Matriarchat wirst du wohl nirgends finden), dann schau dir das "alte" Irokesen Modell an. Dort herrschte zwar ein männlicher Häuptlingsrat, aber diese Häuptlinge wurden von den Frauen bestimmt und konnten durch selbige ihre Position auch wieder verlieren.


    Edit: Sorry, grad wieder gemerkt das ich schon wieder im Klugscheissmodus bin, muss da echt ma dran arbeiten.


  • Ich glaube einen Aspekt haben wir vernachlaessigt.


    Die Preppergemeinde ist ja nunmal nicht riesig, also nicht Durchschnitt. Ebenso sind die Damen nicht Durchschnitt, das heisst es ist unwahrscheinlich, dass ihr eine Prepperin findet, die heult, weil sie sich einen Nagel abgebrochen hat. Ebenso ist es wahrscheinlicher, dass ihr hier Frauen findet, die auch schiessen koennen.
    Spezialisierung ist eine bewusste Wahl, warum soll ich nicht das machen, was mir Nutzen und Spass bringt, vorausgesaetzt, das ich andere lebensnotwendigen Dinge (aus Preppersicht) nicht vernachlaessige.
    So kann ich auch ein Zelt aufbauen, Tarp ziehen, Baeume faellen, aber wenn ich einen Mann habe, der das lieber macht, dann zwinge ich ihn nicht dazu Beeren zu sammeln (nur weil ich eben Emanze bin). Jeder soll das machen was er kann und auch will, wenn eine Sache keiner machen will, dann machen wir es eben zusammen, geteiltes Leid uns so...



    LG Simka

  • Punkto Rollenbild, wie ordnet ihr die Kämpferinen der PKK ein ?


  • Selbstbewusste Frauen, die die Schnauze von dem in der Region üblichen "Rollenbild" vollhaben.


    Die aus einer miesen Lage versuchen das beste für Ihre Familien, Ihre Heimat und für sich selbst zu machen.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von moleson;230606

    Punkto Rollenbild, wie ordnet ihr die Kämpferinen der PKK ein ?


    Ein Soldat ist ein Soldat, egal ob männlich oder weiblich. Entscheidend ist das Ziel das durch wissen
    und Training beeinflusst wird.
    Wenn die Leistung stimmt bin ich mehr als dafür.
    Ich habe ein großes Problem mit Vergewaltigungen bei Konflikten.


    Vielleicht ändert sich etwas wenn mehr Frauen mitspielen.