Arbeitseinkommen in einer massiven Finanzkrise

  • Das vom TE erstellte Szenario hinkt stark (nichts für ungut).


    Eine erste Zinserhöhung, die evtl. im Q4/15 oder erst im Jahre 2016 in den USA vonstatten gehen KÖNNTE, bewegt sich im Bereich von 10 bis 25 Basispunkten. Die internationalen Finanzmärkte haben diese Bewegung bereits lange eingepreist, was sich u. a. am relativ stark gewordenen Dollar ggü. EUR zeigt (innerhalb von 18 Monaten).
    In den Zeiten "normaler" Finanzmärkte war der Spread der Zinsniveaus der großen wirtschaftlich relevanten Länder / Wirtschaftsregionen wesentlich größer, die Sprünge der Zinsniveaus ebenso - eine "Krise" (gerade im Sinne der Horrorszenarios oder Apokalypsen, die hier viele Foristen innehaben) wird es durch zeitlich versetzte bzw. unterschiedliche Wirtschaftszyklen und damit Zinsniveaus eher nicht geben.


    Nenne mir einer der Foristen bitte einen aus seinem Bekanntenkreis, der durch die "Asienkrise" Ende des letzten Jahrtausends in eine apokalyptische Situation gekommen ist.... Nur das als Beispiel....
    Gerade in den "gemäßigten" Ländern wie Deutschland oder Österreich ist selbst in den massiven Nachwehen der jüngsten Finanzkrise durch Instrumente wie bspw. Kurzarbeit die Arbeitslosenzahl nicht gravierend hochgegangen.


    Die Tatsache, dass durch temporäre Verzerrungen an den Kapitalmärkten bzw. Devisenmärkten hier jemand unmittelbar lebens- oder existenzbedrohlich betroffen wird, ist aus meiner Sicht geringer, als von einem Bus überfahren zu werden.


    Die derzeit schwelenden geopolitischen Risiken sehe ich als viel größeres und realitätsnäheres Risiko an. Ein externer Schock, der sowohl infrastrukturell (Krieg, Terror) als auch ökonomisch reinhaut, würde die derzeitige Lage wahrscheinlich massiver beeinflussen.


    Cheerz

  • Unrealistisch oder nicht, bleiben wir mal dabei.


    Ich denke das ich das Glück habe in einer "Branche" zu arbeiten die in solch wirtschaftlich schweren Zeiten noch mehr gefragt ist, da Kriminalität mMn. steigen dürfte.
    Falls der Staat / das Land doch beschließen sollte Dienstkräfte zu entlassen (wie auch immer das rechtlich funktionieren sollte), dann würde ich versuchen in der freien Wirtschaft in der Sicherheitsbranche unterzukommen.
    Banken, aber auch Geschäfte dürften dann ein gesteigertes Interesse an Sicherheitspersonal haben.


    Grüße,


    ACD

  • Zitat von zOSh;245549

    Die Tatsache, dass durch temporäre Verzerrungen an den Kapitalmärkten bzw. Devisenmärkten hier jemand unmittelbar lebens- oder existenzbedrohlich betroffen wird, ist aus meiner Sicht geringer, als von einem Bus überfahren zu werden.


    Die derzeit schwelenden geopolitischen Risiken sehe ich als viel größeres und realitätsnäheres Risiko an. Ein externer Schock, der sowohl infrastrukturell (Krieg, Terror) als auch ökonomisch reinhaut, würde die derzeitige Lage wahrscheinlich massiver beeinflussen.


    Cheerz


    Es bleibt Dir unbenommen, solch eine Möglichkeit für Dich auszuschließen. Dann solltest Du Dich vielleicht eher für einen Busunfall vorbereiten... Oder mit Deinem Geld darauf wetten, dass die nächste Finanzkrise nicht so schlimm wird und schnell vobei sein wird. Offensichtlich taten das viele Griechen und wunderten sich, dass sogar Beamte entlassen worden sind, dass Bankguthaben (bis auf 60,-€ täglich) oder Schließfächer mit Wertsachen nicht mehr im Zugriff waren.


    Ich für mich akzeptiere es, dass viele Menschen das Vertrauen in die Finanzwirtschaft, Politik und das Bankenwesen verloren haben und sich sowohl Gedanken machen, wie es in/nach einer Krise für sie aussehen könnte. Ebenfalls, dass sie als Prepper sich auf solch eine Eventualität vorbereiten. In den letzten 50 Jahren war die Wahrscheinlichkeit von einem Bus überfahren zu werden auch zig mal höher, als neben einem AKW in Deutschland geschädigt zu werden. Sollen wir nun potenzielle Gefahren daraus negieren?


    Es gibt sicher mehrere Szenarien, wie eine internationale Finanzkrise ausgelöst werden kann. Dabei beruhigt mich wenig, dass wir die letzte so "gut" überstanden haben. Das dachten sicher auch viele Menschen vor dem letzten Hochwasser an Elbe und Oder. Wer hätte auch ahnen können, dass plötzlich alles so viel schlimmer kommen könnte... :face_with_rolling_eyes: Ich glaube auch Bilder und Geschichten aus der Zeit vor der Krise der 20er Jahre zu kennen, wo Menschen so etwas völlig ausgeschlossen hätten. 1940 dachte auch kaum jemand in diesem Land, dass es Bilder wie von 1946 geben könnte... Wenn die Geschichte uns schon mit zig Beispielen einer Krise versorgt hat, so können wir daraus lernen, uns auf mögliche Szenarien vorzubereiten. Auch wenn der Bus um die Ecke eine größere Gefahr darstellt als ein Atomkrieg, Migrationen, Finanzkrisen oder hierzulande von einem Wolf angefallen zu werden. Einem Betroffenen kannst Du nachträglich schlecht mit einer statistischen (Un-)Wahrscheinlichkeit argumentieren...


    Da nun jeder Vergleich hinkt, war ja die Frage, wie es denn heute aussehen könnte in einer vergleichbaren Situation. Schön, dass Du Dir dafür nicht den Kopf zerbrichst. Ich kann jeden verstehen, der es tut...


    Wolfgang

  • Ich würde hier den anderen Weg beschreiten und mir über die Ausgaben Gedanken machen.


    Hauptkosten sind bei mir - wie wohl bei den meisten Haus und Lebensmittel.


    Mit Kredit, Strom, Versicherungen, Steuern, usw. sind das alleine an die 1500€/Monat.
    Wenn es wirklich zu so einer Krise kommt, dass man keine Arbeit mehr findet, dann schätze ich, geht es 50% der Bevölkerung so. Fraglich wie Banken und Staat reagieren werden, wenn die Leute ihre Abgaben nicht mehr zahlen können. Und die Banken würden mit den Zwangsversteigerungen der Hypothekhütten nicht mehr nachkommen.


    Mit den billigsten Lebensmitteln kommt eine 4-köpfige Familie mit 100€/Monat aus, die Abwechslung am Speiseplan ist dann zwar mager und die Qualität der Nahrungsmittel ist auch nicht die beste. Im Moment liegen wir da auch bei 600-800€/Monat.


    Denke immer daran, dass wir unseren Lebensstil unserem Einkommen automatisch anpassen! In Asien leben viele Leute mit 300€/Monat, allerdings subventioniert vom Staat anstatt einem in die Tasche zu greifen.

  • Zitat von Grübler;245638

    Fraglich wie Banken und Staat reagieren werden, wenn die Leute ihre Abgaben nicht mehr zahlen können. Und die Banken würden mit den Zwangsversteigerungen der Hypothekhütten nicht mehr nachkommen.


    Hier bei mir in der Gegend ( D , Plz Bereich 29xxx) kann man beobachten das die Banken eine Immobile nicht mehr als wirkliche Sicherheit sehen wenn`s an eine etwas grössere Finanzierung geht.


    Die Banken haben überdurchschnittlich viele " neuwertige" Immobilien zu Spottpreisen in Ihrem Besitz,aber ein Problem diese zu vermarkten. In den Amtsgerichten Lüneburg,Celle und Uelzen kommt es immer öfter zu Zweit und Dritterminen,selbst 50% unter Verkehrswert geht da nichts weg...


    Die strukturellen Änderungen auf dem Arbeitsmarkt lassen viele Leute schon an den "Kosten Wohnen" scheitern.


    Ich bin auch gespannt wie die Banken langfristig mit dieser Situation umgehen...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Leute, was versteht Ihr denn unter einer "Krise" bzw. "Finanzkrise"?


    woli
    Warst du denn jetzt in den letzteren Finanz-Krisen "meiner" Branche unmittelbar betroffen? Um etwas granularer zu antworten, hier mal schnell aus dem EFFEF die "Krisen", soweit ich sie auf die Schnelle zusammenkriege. Und ich habe das Thema Griechenland und Zypern bewusst weggelassen; der Vergleich hinkt hier wirklich zu stark.


    2015:
    BUND-Krise 10y, ausgelöst durch einen Kommentar von Bill Gross im Abendfernsehen - am nächsten Tag durften Interessenten einer Hausfinanzierung einfach so mal 30bps mehr bezahlen, auf Ihren Hauskredit.


    EM-Krise EM-Currencies vs. USD & USD:
    Dein Mojito wird derzeit in Brasilien günstiger, mehr spürst du hier nicht.


    China-Aktienmarkt:
    Die verbrennen gerade massives Volksvermögen; das merkst du hier nur, wenn du im chinesischen Aktienmarkt dring hängt (über welche Vehikel auch immer)


    2014:
    Schuldenkrise USA: wird die Regierung die Schuldengrenze anheben oder nicht.... Werden Beamte gezahlt oder nicht???


    Schuldenkrise EU - Bazooka


    Flash-Crash USA....


    Goldpreis-Verfall wie Hulle....


    2013:
    Schuldenkrise USA: wird die Regierung die Schuldengrenze anheben oder nicht.... Werden Beamte gezahlt oder nicht???


    Schuldenkrise EU - Bazooka


    2012:
    Schuldenkrise USA: wird die Regierung die Schuldengrenze anheben oder nicht.... Werden Beamte gezahlt oder nicht???


    Schuldenkrise EU - Bazooka


    2011:
    + Schuldenkrise USA: wird die Regierung die Schuldengrenze anheben oder nicht.... Werden Beamte gezahlt oder nicht???


    + Downgrade der USA, die Auswirkungen an den KAPITALMÄRKTEN sind kurz, aber heftig. Mein Bäcker oder KFZ-Mechaniker war dadurch nicht unentspannter als zuvor.



    Was ist Eure Erwartungshaltung?



    Gruß


    zosh

  • Zwar keine Erfahrung aus einer globalen Finanzkrise (die hatte mein Opa, und da bestand die Lösung aus der bereits früher angesprochenen SA....), aber Anfang des Jahres hatte ich ein vielleicht in Ansätzen vergleichbares Problem: Auf Grund von eigener Dummheit und der Ausnutzung derselben durch intrigante Kollegen wurde ich Anfang des Jahres von einem Tag auf den anderen arbeitslos, ALG Sperre für drei Monate und keine ernsthaften Rücklagen... was habe ich gemacht?


    Die Miete musste ja schließlich bezahlt werden und Essen musste auf den Tisch kommen, also fing ich an den Sperrmüll in der Stadt näher ins Auge zu fassen, brauchbare Dinge wurden eingesammelt und bei Ebay sowie Flohmärkten verkauft, ich kaufte für ganz kleines Geld nacheinander mehrere alte Autos ohne TÜV, machte diese wieder verkehrstauglich, TÜV drauf und verkaufte sie mit Gewinn. Ich bot meine Hilfe bei Umzügen, Entrümplungen etc. an, und noch vieles mehr...


    Was soll ich sagen: Es hat mit extrem viel Arbeit funktioniert, ich konnte die Wohnung halten und musste keine so gewaltigen Einschnitte hinnehmen. Ich hoffe einfach, in einem 1929er Szenario würde ein ähnliches Vorgehen wieder funktionieren.

  • Also ich habe zum Glück eine Fachausbildung und kann mir damit immer wieder etwas in Notsituationen dazuverdienen und auch öfter mal einen Tausch aushandeln. Wenn ich will das meine Hecke geschnitten wird, dann setze ich gerne einen PC neu auf, für eine Datensicherung bekam ich schon mal neue Bremsleitungen für mein Auto usw. usf. In der Branche ist es so das fast jeder Laie Probleme mit der Technik hat, manchmal auch ohne es zu wissen (Trojaner, Viren etc., System langsam und träge) und da kann man fast bei jedem etwas aushandeln. In meinem Fall ist das leider eher Luxus, wirklich brauchbar wäre in Krisen wohl eine Mechatroniker Ausbildung. Schon jetzt, seit der Mittelstand sich auflöst sieht man die Leute wieder in den Garagen basteln. So viele Keilriemen auf der Straße wie jetzt habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, weil keiner mehr das Geld für Wartung hat und solange fährt bis etwas kaputt geht. Manche werden komplett umdenken müssen um sich ein Einkommen zu sichern, manche werden wahrscheinlich von Haus zu Haus gehen müssen um Kunden zu finden. Normalerweise sollte man sich aber als gesunder Mann immer durchschlagen können, vor allem mit baulichen Sachen, viel Werkzeug und geübter Umgang schaden daher nie. Probleme wird da die Generation haben zu deren Leben nie ein Hausbau gehörte und so manche Frau sollte vielleicht auch überdenken ob sich die Kunst des Schneiderns etc. nicht auch lohnt, schon jetzt finde ich kaum junge Frauen die einen Knopf einnähen können, gehe ich aber zu den zwei alten Damen um das Haus könnten diese mir sogar ein Kleid nähen.

  • Zitat von zOSh;246208

    woli
    Warst du denn jetzt in den letzteren Finanz-Krisen "meiner" Branche unmittelbar betroffen?


    Ja. Ich hoffe, dass diese Antwort für Dich hilfreich war...


    Ergänzung: Die Frage des Threads geht darum, wie eine Krise, ähnlich die der 1929, durch Arbeitseinkommen zu bewältigen wäre. Massenarbeitslosigkeit und keine (wirksame) soziale Unterstützung durch den Staat... Die Frage war nicht, wie wahrscheinlich solch ein Szenario wäre und die Frage war auch nicht, warum die meisten von uns in den neuesten Finanzkrisen nicht ihren Job verloren haben... Keine der Krisen der letzten Jahre hatte die Auswirkungen der 29er Weltwirtschaftskrise. Daher verstehe ich Deine Vergleiche nicht...


    Nochmals: Du musst es nicht für möglich oder wahrscheinlich halten, dass so etwas wieder kommt. Die Frage hier im Thread war eine andere...


    Wolfgang

  • Zitat von DerRalf1983;246215

    Zwar keine Erfahrung aus einer globalen Finanzkrise (die hatte mein Opa, und da bestand die Lösung aus der bereits früher angesprochenen SA....), aber Anfang des Jahres hatte ich ein vielleicht in Ansätzen vergleichbares Problem: Auf Grund von eigener Dummheit und der Ausnutzung derselben durch intrigante Kollegen wurde ich Anfang des Jahres von einem Tag auf den anderen arbeitslos, ALG Sperre für drei Monate und keine ernsthaften Rücklagen... was habe ich gemacht?


    Die Miete musste ja schließlich bezahlt werden und Essen musste auf den Tisch kommen, also fing ich an den Sperrmüll in der Stadt näher ins Auge zu fassen, brauchbare Dinge wurden eingesammelt und bei Ebay sowie Flohmärkten verkauft, ich kaufte für ganz kleines Geld nacheinander mehrere alte Autos ohne TÜV, machte diese wieder verkehrstauglich, TÜV drauf und verkaufte sie mit Gewinn. Ich bot meine Hilfe bei Umzügen, Entrümplungen etc. an, und noch vieles mehr...


    Was soll ich sagen: Es hat mit extrem viel Arbeit funktioniert, ich konnte die Wohnung halten und musste keine so gewaltigen Einschnitte hinnehmen. Ich hoffe einfach, in einem 1929er Szenario würde ein ähnliches Vorgehen wieder funktionieren.


    Die Quintessenz ist sich auf die Hinterbeine zu stellen und auch zu akzeptieren etwas unter seinem Niveau zu machen und für kleines Geld zu arbeiten. Das dürfte vielen Leuten sehr schwer fallen, weil sie in einer Gesellschaft des Anspruches leben. Aber wenn es hart auf hart kommt werde diejenigen die schnell, wendig und sich nicht zu schade sind überleben.
    Was man am Anfang als Job hatte wird unerheblich sein... Denn von allen Jobs wird es zu viele geben. Ich bin Kardiologe und Internist, aber auch von denen wir es zu viele geben wenn es sich nur darum handelt zu überleben.

  • Ich habe nochmal über meinen Beruf nachgedacht - Gesundheits-, und Krankenpflegerin, sprich Krankenschwester.
    Hm - wieviele von uns kann dann unser Arbeitgeber noch zahlen?
    Bzw. wieviele Kranke können sich dann noch das Krankenhaus leisten?


    Geschätzt würde ich sagen, daß die Krankenhäuser nicht aussterben werden - möglicherweise würde ich zum Hauptverdiener der Familie hochkatapultiert.
    Wenngleich ich glaube, daß die Zusatzgelder gänzlich wegfallen werden und der Verdienst minimiert wird.
    Die Arbeitszeiten entsprechend "angepasst" werden - aber gut, man hätte noch einen Beruf.


    Die Altenpflege sehe ich da noch kritischer - ob dies wieder eine "Armutspflege" wird?


    Ich glaube, ich kann da relativ zuversichtlich bleiben.
    Hoffe ich zumindest...



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hallo Survival,
    irgend etwas (wenn auch weniger mit mehr Arbeit) wirst Du wohl immer verdienen.
    Selbst wenn der Staat als Dienstgeber ausfällt werden Leute aus dem Gesundheitsbereich kaum ohne Arbeit dastehen.
    Vielleicht wirst Du dann in Naturalien bezahlt, was aber auch nicht schlecht ist. Sparst Du Dir den Weg zum Supermarkt.:grosses Lachen:


    Altenpfleger ist da sicher kritischer, denn wenn kein Geld vom Staat mehr kommt werden die Angehörigen die Pflege wohl eher selbst übernehmen bevor sie dafür Geld ober Ressourcen opfern. Oder es wird eben auf die Alten gepfiffen wenn die kein Druckmittel in der Hand haben (Erbschaft)


    Bis es zu so einer Finanzkrise kommt dürfte ich schon in der Pension sein (noch 6 Jahre), wobei ich allerdings nicht glaube das mir der Staat mein mir zustehendes Geld bis an mein Lebensende zahlen wird. Werde ich aber auch überleben weil mir nichts anderes übrig bleibt.
    Frei nach dem alten (aber wahren) Spruch: Zahlen alles die Erben!


    LG Wolfgang

  • In einer solchen Krise ist es unerheblich, was Du machst- Hauptsache, Du trägst Deinen Teil dazu bei, dass die Familie satt wird.


    Wirklich krisensichere Jobs wirst Du allenfalls in Survivals Sektor finden- egal wie schlimm es kommen mag, es wird immer geboren und gestorben.


    Ich vermute, dass es in einer solchen Zeit wieder schwarzmarktähnliche Zustände geben wird; reine Luxusgüter werden (fast) wertlos, Nahrungsmittel Bautypische Artikel, wie Zementmörtel, Steine, Baustahl werden wertvoll.


    Darauf eingerichtet kann man recht gut leben; Hühner- und Kaninchenzüchter werden vermutlich reich (leichte Übertreibung). Teilautarke Selbstversorger haben es deutlich besser als Menschen, die auf Konsum angewiesen sind.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Hi,
    @ Elf


    Zitat von Elf;244733


    In einer echten Krisensituation werden 81,9 Mio. Menschen sicher auf einer angemessenen Willkommenskultur bei den Bauern bestehen, wie bereits 2x letztes Jahrhundert geschehen:
    Meine Grosseltern haben mir berichtet, wie Flashmobs an Städtern in purer Verzweiflung über die Dörfer und vor allem Felder gezogen sind. Sie hatten sich in Gruppen zusammengerottet, die nichts aufhält, auch keine bewaffneten Verteidiger. Und damals war man allgemein weniger zimperlich als heute.
    Das Problem ist vielschichtiger als man denkt.


    und jetzt, Vorschläge?


    Natürlich wird es schwer WENN Plünderer kommen (ausgerechnett zu uns?).


    ABER die kochen auch nur mit Wasser (außer Wock`ler und Paellia Köche, die kochen mit Öl),

    viele von uns bereiten sich auch darauf vor,
    UND, manch einer gibt auf wenn ihm der Preis zu hoch erscheint und sucht sich ein leichteres Ziel.


    Glaub doch nicht das es hier viele gibt, die ihre Vorräte einfach so abgeben.


    Die Leute die "Hamstern" gegangen sind wollten, meißtens, Wertvolles gegen Nahrung tauschen. Plündernde Horden gab's eher selten. (und wir können uns doch vorbereiten)


    Nein, es muss keine "20mm Zwilling" sein, es gibt auch andere Möglichkeiten.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Persönlich vermute ich das bei einer massiven Wirtschaftskrise mit einhergehender Massenarbeitslosigkeit auch der Gesundheitssektor betroffen sein wird. Krankenkassen haben weniger Einnahmen, Staat kann Kliniken nicht mehr oder nur noch eingeschränkt quersubventionieren. Arzneimittelhersteller können teils die Produktion nicht mehr aufrecht erhalten etc.


    Ich denke es gibt ab einem gewissen Krisengrad würde auch unser heutiges (extrem teures) Gesundheitssystem nicht mehr aufrecht zu erhalten sein. Damit würden auch im Gesundheitssektor Entlassungen einher gehen, das könnte man als Krankenpfleger natürlich durch private Pflegedienste etwas kompensieren, nur bedarf es dann auch einer entsprechenden kranken "Kundschaft". Es wird zwar immer ein Sektor bleiben wo Bedarf an Dienstleistung besteht, dass man aber lediglich mit einer "Lohnkürzung" zur so eine Krise kommt würde ich nicht als sicher ansehen. Ich denke in einer solchen Krise würden etliche Spezialabteilungen im Krankenhaus eingedampft werden, schlicht weil es nicht mehr finanzierbar wäre.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Bärti;246363

    Persönlich vermute ich das bei einer massiven Wirtschaftskrise mit einhergehender Massenarbeitslosigkeit auch der Gesundheitssektor betroffen sein wird. Krankenkassen haben weniger Einnahmen, Staat kann Kliniken nicht mehr oder nur noch eingeschränkt quersubventionieren. Arzneimittelhersteller können teils die Produktion nicht mehr aufrecht erhalten etc.


    Ich denke es gibt ab einem gewissen Krisengrad würde auch unser heutiges (extrem teures) Gesundheitssystem nicht mehr aufrecht zu erhalten sein. Damit würden auch im Gesundheitssektor Entlassungen einher gehen, das könnte man als Krankenpfleger natürlich durch private Pflegedienste etwas kompensieren, nur bedarf es dann auch einer entsprechenden kranken "Kundschaft". Es wird zwar immer ein Sektor bleiben wo Bedarf an Dienstleistung besteht, dass man aber lediglich mit einer "Lohnkürzung" zur so eine Krise kommt würde ich nicht als sicher ansehen. Ich denke in einer solchen Krise würden etliche Spezialabteilungen im Krankenhaus eingedampft werden, schlicht weil es nicht mehr finanzierbar wäre.


    Gut möglich, aber die Geschichte der letzten Jahrzehnte ( vielleicht auch Jahrhunderts) zeigte doch, daß die Krankenhäuser benötigt wurden.
    Von allen Standarts wird man sich nicht gänzlich befreien - wenngleich natürlich reduzieren!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hmmm... Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in der CH die Kinder auch in einer Wirtschaftskrise immer noch in die Schule gehen müssen/dürfen. Von daher denke ich, dass ich sehr wahrscheinlich noch einen Job haben werde, wenn auch bei tieferer Bezahlung als bisher.
    Ansonsten würde ich einfach jeden Job annehmen, der mit angeboten wird. Schliesslich habe ich damals als Schüler und Student auch verschiedenste Jobs gehabt: Vom Gartenbau über Industriejobs bis zu Putzdiensten...


    Ausserdem würde ich mir von meinem Schwager oder Schwiegervater das Schlachten von Hühnern und Kaninchen beibringen lassen und mit diesen beiden Tierarten versuchen, einen kleinen Handel aufzuziehen.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Zitat von Chuck Noland;246406

    Hmmm... Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in der CH die Kinder auch in einer Wirtschaftskrise immer noch in die Schule gehen müssen/dürfen. Von daher denke ich, dass ich sehr wahrscheinlich noch einen Job haben werde, wenn auch bei tieferer Bezahlung als bisher.
    Ansonsten würde ich einfach jeden Job annehmen, der mit angeboten wird. Schliesslich habe ich damals als Schüler und Student auch verschiedenste Jobs gehabt: Vom Gartenbau über Industriejobs bis zu Putzdiensten...


    Ausserdem würde ich mir von meinem Schwager oder Schwiegervater das Schlachten von Hühnern und Kaninchen beibringen lassen und mit diesen beiden Tierarten versuchen, einen kleinen Handel aufzuziehen.


    Deine Aussage zeigt die tiefe des Problems, jeder der nicht einen völlig abgehoben Job hat, meint in einer massiven Finanzkrise würde man ihn brauchen.


    Was alle vergessen du inklusive wir leben in einer Überfluss Gesellschaft nicht nur im materiellen Sinne sondern auch im beruflichen Sinne.


    Nehmen wir deinen Fall. Die Kinder müssen zur Schule gehen, müssen sie zuerst gar nicht zu mindestens in einer Ausnahme Situation kann der Unterricht mal 2 Jahre ausfallen ohne das es zu einer Katastrophe wird. Dann vielleicht wollen die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken aber der Staat wird dich nicht mehr bezahlen also müssen es die Eltern tun und dann wird man Festellen das im besten Fall es auch eine Klasse mit 40 Kindern macht und man auch 2 oder 3 Jahrgänge zusammen fassen kann. Hat es schon alles gegeben ohne das Kinder grosse probleme damit gehabt hätten. Ich würde sagen in einer Standard Schule kannst du ohne weiteres 60% des Bestandes feuern und die Kinder würden mit Abstrichen immer noch etwas lernen (vielleicht mehr frontal Unterricht).


    Wenn ich meine Sparte nehme Arzt, tja du könntest 2/3 wegnehmen und es würde sich nur marginal etwas ändern an dem globalen Gesundheits Zustand der Bevölkerung. Die Fachkräfte die sich um alte Leute in Heimen kümmern könnten sagen ja ohne uns geht es nicht. Stimmt denn die alten Leute dort sich abhängig, aber die Lösung wird sein die kratzen ab oder die respektiven Familien nehmen die zu sich und sehen wie sie die pflegen.


    Usw.. das wird sich durch die ganze Gesellschaft so ziehen und jeder der ausgesteuert ist wird versuchen einen kleinen Job zu machen oder einen mini Handel auf zu machen wo er festellen wird das er gleich 2'000 Konkurrenten hat und 2 Käufer.


    Deswegen ich denke es wird sehr sehr schwierig werden, das äusserste was ich mir positives vorstellen könnte ist das man sich Dorf oder Quartier Weise zusammen tut und gemeinsam zb Gärtnert um Nahrung zu produzieren in dieser Gemeinschaft auch kleiner Jobs hat die mit Naturalien bezahlt werden, sprich alles auf einen überschaubaren Rahmen reduzieren wo so eine Art lokale Wirtschaft entsteht. Verlangt aber das zum ersten die Leute in der Lage sind zu kooperieren und das auch jemand das organisiert.

  • @moleson: Klar werden auch wir Lehrpersonen nicht mehr diese Jobsicherheit haben, wie wir sie jetzt haben. Ich sehe aber momentan gar keinen Sinn, weshalb in einer wirtschaftlichen Krise der Unterricht mal eben für 2 Jahre ausgesetzt werden soll! Nach einem kriegerischen Szenario oder einer halbapokalytischen Naturkatastrophe könnte ich mir das besser vorstellen, wenn es um das nackte Überleben eines Landes oder gar eines halben Kontinents geht.


    Aber bei wirtschaftlich schlechten Zeiten steht die Infrastruktur ja noch und das erst noch unbeschadet. Wieso soll mann die Ausbildung da absetzen? Dann gäbe es in deinem Beispiel einen zweijährigen Ausbildungsrückstand und diese Lücke würde sich nicht so einfach schliessen lassen.
    Ich glaube eher, dass +/- 50% der Lehrpersonen entlassen würde. Da bei uns aber momentan bei Entlassungen wegen schrumpfender Schülerzahlen das Anciennitätsprinzip angewendet wird und man auch darauf schaut, wer Kinder hat oder wer Single ist, würde ich mich in einer Krise ein wenig sicherer fühlen als manche Kollegen. (Ich habe 2 Kinder und zähle auch nicht mehr zu den "Frischlingen" im Beruf...)
    Aber das könnte sich natürlich auch ganz anders entwickeln, nur kann ich mir kaum zu jedem möglichen Szenario einen möglichen Plan aufstellen.


    Diejenigen, die dann noch unterrichten dürften, müssten natürlich mit massiven Lohneinbussen rechnen. Eventuell gäbe es auch quasi Lohnverhandlungen à la "Wer verlangt den tiefsten Lohn um nicht entlassen zu werden?".
    Was ich mir auch noch vorstellen kann, ist, dass die Eltern einen grossen Teil des Lehrerlohnes mittragen müssten. In diesem Fall wäre ich sehr flexibel und würde mich auch in Naturalien oder handwerklichen Dienstleistungen bezahlen lassen.


    Aber vielleicht hast du auch Recht und ich sitze ohne es zu bemerken auf einem hohen Ross. Und leider kann ich nicht reiten...
    Sollte ich wirklich vom Ross fallen, so stehe ich einfach wieder auf und gehe weiter.

    Ich würde (wie bereits geschrieben) jeden Job annehmen, der sich mir bietet und auf Hühner und/oder Kaninchen setzen. Ausserdem würde ich meinen Garten total umgestalten und mehr Gemüseanbau betreiben.
    Alles andere müsste ich (zum jetzigen Stand) improvisieren...

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Hallo,

    Zitat von moleson;246447

    ... das wird sich durch die ganze Gesellschaft so ziehen und jeder der ausgesteuert ist wird versuchen einen kleinen Job zu machen oder einen mini Handel auf zu machen wo er festellen wird das er gleich 2'000 Konkurrenten hat und 2 Käufer.


    Deswegen ich denke es wird sehr sehr schwierig werden, das äusserste was ich mir positives vorstellen könnte ist das man sich Dorf oder Quartier Weise zusammen tut und gemeinsam zb Gärtnert um Nahrung zu produzieren in dieser Gemeinschaft auch kleiner Jobs hat die mit Naturalien bezahlt werden, sprich alles auf einen überschaubaren Rahmen reduzieren wo so eine Art lokale Wirtschaft entsteht. Verlangt aber das zum ersten die Leute in der Lage sind zu kooperieren und das auch jemand das organisiert.


    sehr gut beschrieben. Sehe ich auch so. Man wird überschaubare lokale Gruppenstrukturen brauchen. Der Zusammenhalt wird überlebenswichtig, aber auch das aufstellen, einhalten und durchsetzen von Spielregeln. Der "Feldschütz" wird wieder die Gärten und Felder bewachen müssen, wie vor 100+ Jahren.


    Vermutlich wird es auf dem Land härter sein, was den täglichen Überlebenskampf angeht, aber leichter was die sozialen Konflikte oder Gewalt allgemein betrifft. In Ballungsgebieten werden Leute, die clever genug sind, sich auch ohne harte körperliche Arbeit durchmogeln können, was auch das Durchkommen von schwächeren und gehandicapten betrifft. Andererseits wird man sich mit mehr Gewalt und Unsicherheit arrangieren müssen, aufgrund der grossen Dichte an Menschen auf kleinem Raum, was automatisch zu Stress und ungutem Verhalten führt, aber auch die Statistik, dass unter 100.000 Menschen immer auch ein paar Gewalttäter bzw. Kriminelle stecken, führt automatisch in Städten zu mehr Potenzial an schwerer Kriminalität. In einem 1.200-Einwohner-Dorf kennt nahezu jeder jeden, bzw. ist keiner dort anonym und kann unbemerkt untertauchen.


    Insgesamt gehe ich aber davon aus, dass es ähnlich wie in der berühmten "Stunde Null" nach dem 2. WK (aber auch nach dem 1. WK etc. pp) sein wird, und jeder mit anpacken muss, um sich durchzubringen und Strukturen wieder aufzubauen. Eine massive Finanzkrise bedeutet ja - wie schon oft betont - nicht, dass die Erde aufhört sich zu drehen, Brennstoffe spurlos verschwinden, Quellen versiegen und das Getreide nicht mehr wächst. Die Grundvoraussetzungen und auch die wesentlichen Infrastrukturen und zivilisatorischen und technischen Errungenschaften sind auch am Tag nach dem Finanzkollaps noch da und können - wenn auch evtl. nach Verteilungskämpfen - weiter genutzt werden.


    Ich persönlich halte es für ausreichend, wenn man so vorsorgt, dass man sich schlimmstenfalls 6 Monate vollkommen unabhängig über Wasser halten kann. D.h. Vorräte und Zahlungs- bzw. Tauschmittel für diesen Zeitraum. Hat man finanzielle Verpflichtungen (Hauskredit o.ä.) muss man abwägen, ob man es hinbekommt, diese Zahlungsverpflichtungen 6 Monate aus gebunkertem Vermögen zu bedienen, oder ob man die Reissleine ziehen muss (die berüchtigten "jingle mails" in der Finanzkrise, als überschuldete Hausbesitzer einfach den Hausschlüssel ihrer Gläubigerbank per Post schickten, abhauten und die Immobilie so von jetzt auf nachher den Gläubigern einfach vor die Füsse warfen). Steht man noch am Anfang einer langlaufenden Finanzierung dürfte die Reissleine näher liegen, steht man kurz vor dem Ende einer Finanzierung, sollte man ein Polster haben, das den Eigentumserhalt sichert. Wenn sich nach Ablauf der 6 Monate die Lage nicht stabilisiert hat, kann man immer noch die Reissleine ziehen, hat sich wieder ein rudimentäres Finanzsystem (z.B. auf lokaler Ebene) etabliert, dann hat man sein Häuschen gerettet.


    Grüsse


    Tom