Das vom TE erstellte Szenario hinkt stark (nichts für ungut).
Eine erste Zinserhöhung, die evtl. im Q4/15 oder erst im Jahre 2016 in den USA vonstatten gehen KÖNNTE, bewegt sich im Bereich von 10 bis 25 Basispunkten. Die internationalen Finanzmärkte haben diese Bewegung bereits lange eingepreist, was sich u. a. am relativ stark gewordenen Dollar ggü. EUR zeigt (innerhalb von 18 Monaten).
In den Zeiten "normaler" Finanzmärkte war der Spread der Zinsniveaus der großen wirtschaftlich relevanten Länder / Wirtschaftsregionen wesentlich größer, die Sprünge der Zinsniveaus ebenso - eine "Krise" (gerade im Sinne der Horrorszenarios oder Apokalypsen, die hier viele Foristen innehaben) wird es durch zeitlich versetzte bzw. unterschiedliche Wirtschaftszyklen und damit Zinsniveaus eher nicht geben.
Nenne mir einer der Foristen bitte einen aus seinem Bekanntenkreis, der durch die "Asienkrise" Ende des letzten Jahrtausends in eine apokalyptische Situation gekommen ist.... Nur das als Beispiel....
Gerade in den "gemäßigten" Ländern wie Deutschland oder Österreich ist selbst in den massiven Nachwehen der jüngsten Finanzkrise durch Instrumente wie bspw. Kurzarbeit die Arbeitslosenzahl nicht gravierend hochgegangen.
Die Tatsache, dass durch temporäre Verzerrungen an den Kapitalmärkten bzw. Devisenmärkten hier jemand unmittelbar lebens- oder existenzbedrohlich betroffen wird, ist aus meiner Sicht geringer, als von einem Bus überfahren zu werden.
Die derzeit schwelenden geopolitischen Risiken sehe ich als viel größeres und realitätsnäheres Risiko an. Ein externer Schock, der sowohl infrastrukturell (Krieg, Terror) als auch ökonomisch reinhaut, würde die derzeitige Lage wahrscheinlich massiver beeinflussen.
Cheerz