Szenario: ES kommt nach und nach

  • Wenn ich daran denke wie sich die Konsumenten schon aufführen, wenn sie um Weihnachten herum nicht täglich einkaufen können möchte ich nicht wissen was bei einem solchen Szenario los ist und mich auf keinen Fall auf einen Supermarkt als Nahrungsbeschaffungsquelle verlassen....

  • Zitat von Henning;260975

    Und wenn der Laden geplüdert wurde und dann von denen, die nichts abbekommen haben, aus Frust abgefackelt, steht er besser da ?


    Ja, denn dagegen ist man tatsächlich versichert. Hier handelt es sich nämlich um Einbruch und Vandalismus. EDIT: Das was du gerade zu den Versicherungen geschrieben hast, ist ein gutes Argument. Danke dafür.


    Zitat

    Mit Inventur meint Cephalotus sicherlich, was hätte laut Warenwirtschaftsystem in den Supermarkt sein müssen.
    Ein Nachteil hätte seine Lösung natürlich: Die ersten, die ihren Wagen vollmachen können, haben die freie Auswahl, die letzten müssen mit den Restern
    vorlieb nehmen oder bekommen garnichst mehr. Das könnte einiges an Ärger geben.


    Um ins Warenwirtschaftssystem zu schauen, braucht man einen Computer und der braucht Strom. Ansonsten hast du recht.


    Zitat

    Verkauf gegen Bargeld: Leute geben eine Einkaufsliste ab, Verkäufer legt das in den Wagen und schreibt die Preise dazu, an der Kassen wird aufsummiert und kassiert.
    Da braucht der Filialleiter jede Menge zusätzliches Personal (zumal viele nicht zur Arbeit kommen werden) und und den Mut, auch den 9 Stunden nicht gekühlen Käse
    (der kaum verdorben sein dürfte) und den Inhalt der Kühltruhen, wo wahrscheinlich die Mindestemperatur schon überschtritte wurde, mit abzugeben.


    Auch diese Form des Einkaufs dauert ewig und wie gesagt: Die Kassen laufen mit Strom und öffnen sich auch mit Strom. Nimmst du die Kassen raus, nimmt sie der nächste Depp einfach mit.
    An haltbarem Käse, wie Berg- oder Schnittkäse sicherlich nicht. Es wird stinken, ja, aber was soll's. Frisch- oder Weichkäsesorten sind allerdings nicht so lange haltbar.
    Inhalt der Kühltruhen und Ware über dem MHD:
    Kann man alles noch essen, gebe ich dir vollkommen recht! Das Problem: Verdirbt sich daran einer den Magen, übernimmt der Verkäufer die Verantwortung. Sowas bürdet sich keiner auf, deshalb wird so vieles kurz vor MHD weggeschmissen. Traurige Realität. Für weitere Ausführungen was den "Müll" angeht, lies den Beitrag von AndresH. Dumpster Diving ist da ein gutes Stichwort.


    Die Wegwerfpolitik im Einzelhandel ist fürchterlich und traurig. Auch im Bio-EH, wo ich arbeite. Da denken die meisten, die Müllmengen wären geringer, aber dem ist leider nicht so.

  • Auch ich habe leider den Einstieg verpasst.
    Ich werde kurz meine Gedanken offen legen.


    Das Szenario erinnert mich etwas an mein altes Szenario „Kein Strom aus der Steckdose“
    https://www.previval.org/forum…er-Dose?p=78645#post78645
    Es war im Sommer 2011 kein theoretisches sondern ein praktisches Szenario in Verbindung mit meinem praktischen Szenario „kein Trinkwasser aus der Leitung“.
    Allgemeines:
    Küche:
    Feuer- / Rauchmelder -Brandschutz:
    Wohnung allgemein:
    Morgens:
    Den Tag über:
    Abends:
    Beleuchtung – was für ein Wort:
    Alles braucht mehr Zeit und eine entsprechende Planung – ist aber machbar.
    Usw.



    Sofort bzw. Tage 1:

    (Auto-)Radio hören – Was ist passiert?
    Radio immer anlassen.

    Hauptsicherung herausdrehen, wegen Stromspitzen.

    Nachbar zuhören.

    Notfall-Liste „One Second after - Blackout“ heraussuchen, da ja die „Last-Minute“-Liste nicht mehr gilt.

    Fenster schliessen.

    (Viele) Wasserbehälter (Kanister, Eimer, Flaschen, Badewanne) auffüllen.
    Müllsäcke im Garten mit Wasser füllen. Wenn sie bei Frost platzen - Pech gehabt.
    IBC-Tank überprüfen.
    Gefüllte Wassereimer in den Klo stellen – man weiss ja nie.

    Taschenlampen und Batterien zusammensuchen, überprüfen, an den wichtigen Stellen hinlegen.
    Stirnlampe immer „am Mann“.

    Kerzen und Feuerzeuge bzw. Streichhölzer zusammensuchen, überprüfen, an den wichtigen Stellen hinlegen.

    (Petroleum, Gas, Benzin) Laternen zusammensuchen, überprüfen, an den wichtigen Stellen hinlegen.

    Keine Akkulampen verwenden da man die Strommenge evtl. nach anderweitig braucht wird.

    Kocher bereitstellen.

    Thermoskanne /-Flasche mit heissem Wasser füllen.

    Kleinigkeit essen und trinken.

    Bekleidung incl. Schuhe auf Outdoor wechseln.

    Nachbarn im Haus „vorsichtig“ informieren.

    Nachbarn im Nachbarhaus „vorsichtig“ informieren.

    Feuerlöscher „aktiv“ hinstellen an „strategischen“ Punkten, d.h. so dass man sofort an ihn herankommt.

    Rolläden herunterlassen (früher Abend).

    Kellertüre zusätzlich sichern (Babyphone).

    Solar-Kit (Kleine Solarpanel, Wechselrichter, Batterien) verdeckt auf dem Balkon aufgestellt und „Notstromverkabelung mit Leuchtmittel“ in der Wohnung aufgehängt anschliessend überprüft. Mist, die Batterien sind fast leer.

    „Türkeil“ bereitlegen, da die Wohnungstüre keine Kette oder „Spion“ hat. Der Gummikeil unter der Tür blockiert die Tür ggf. .

    Pfefferspray an der Wohnungstüre verdeckt bereitlegen (nur zur Sicherheit).

    Zusätzliche witterungsentsprechende Bekleidung bereitlegen.

    Schlafsäcke herausholen.

    Überblick über die eigene Lebensmittelsituation machen.

    Wichtige Dinge aus dem Keller in die Wohnung holen.

    Funkys herausholen, überprüfen, Kanal vereinbaren uns ausgeben.


    "Weltempfänger" immer laufen lassen, zumindest zur "vollen" Stunde.

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    Tage 1 bis 2:

    Fahrradtour durch die Nachbarschaft (mit kleinem Notfallrucksack) um Infos (z.B. Stadtverwaltung, Feuerwehr, Polizei) zu bekommen und Bekannte zu treffen.
    Warum Fahrrad? Sprit sparen, direkter Kontakt zu den Leuten (im Guten wie im Bösen).
    Mit einem „guten“ Nachbar die Fahrradtour machen. „Stärke durch Anzahl“.
    Vier Ohren hören und vier Augen sehen mehr.
    Stift und Papier mitnehmen.
    Bargeld mitnehmen. Evtl. hat ein Geschäft offen gegen Barzahlung.

    Sobald die Kühlschranktemperatur merklich ansteigt (Mini-Max-Thermometer) entweder in den Keller auslagern oder wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt sind auf den Balkon bzw. Fensterbrett zwischenlagern.
    Sinken die Temperaturen nachts unter Null Grad Celsius im Freien einige PET-Flaschen mit Wasser füllen und gefrieren lassen. Dann hat man Kühlelemente für den Tag über in der Kühlbox.

    Überlegung zum Stromgenerator:
    Brauche ich ihn jetzt wirklich oder geht auch noch ohne?
    Der Stromgenerator bleibt (noch) aus. Es ist ja nur ein Stromausfall der bald wieder behoben ist (Nachrichten). Der eigene Stromgenerator ist die eiserne Reserve.
    Ein paar Stunden oder Tage kommt man ohne Strom aus. Vielleicht etwas unangenehme aber man wird es überleben (abgesehen von Personen mit bestimmten Krankheiten und wenn äussere Einflüsse (Gewalt) einwirken). Erkrankungen kann ein Stromgenerator nicht direkt heilen und Gewalt wird er u.U,. eher anziehen bzw. provozieren.
    Hm, warum habe ich dann überhaupt einen Stromgenerator?
    Eingetauscht gegen eine BW-Pumpe die zuviel da war.

    Den kleinen IBC-Tank in den Schuppen, den anderen in den Fahrradkeller bringen. Irgendwie muss das Ding durch die Tür passen. Im Notfall muss er eben aus dem Gitterkorb genommen werden und später dort wieder eingebaut werden. Dann den IBC-Tank ausspülen und reinigen, anschliessend auffüllen.

    Langsam aber sicher kühlt das Haus und damit die Wohnungen aus.




    Info an die Nachbarn


    Klopfen und Rufen, da die Klingel nicht funktioniert.

    Haustüre und Kellertüre immer geschlossen halten.

    Trillerpfeife ausgeben damit sie auf sich aufmerksam machen können wenn es Probleme gibt.

    Brandschutz:
    Das Zusammenspiel von Kinder, Haustiere bzw. ältere Menschen und brennende Kerzen können ein Problem unter Umständen darstellen.
    Rauchmelder überprüfen.
    Feuerlöschmaterial bereitstellen; Feuerlöscher, Eimer mit Wasser, Schrubber und Lappen, Löschdecke, ersatzweise Wolldecke.

    Kühlschrank hält so ca. 1 Tag kühl je nach dem wie oft man ihn aufmacht.
    Ansonsten die Lebensmittel in den Keller bringen und siehe oben.

    Tiefkühlschrank hält so ca. 2 Tage (oder länger) gefroren je nach dem wie oft man ihn aufmacht.

    Am zweiten Tag muss man sich Gedanken machen was man zuerst isst bevor man es wegschmeissen muss.
    Daher evtl. Grillparty mit den Nachbarn.
    Motto: „Wir haben das Fleisch und ihr bringt das Brot.“
    Das Fleisch kann man auf dem Grill entsprechend lagerfähig machen.



    Entscheidung treffen ob man:
    - Lone Wolf, Burgherr usw. spielt,
    - in der Nachbarschaft (NBG) aktiv wird,
    - in der Gemeinde, Dorf, Stadteile, Stadt aktiv wird.
    Aktiv werden heisst für mich nicht - mögliche Vorräte und Ausrüstung veröffentlichen, sondern Infos weitergeben usw. . Als Prepper hat man da einige Info auf Lager - denke ich.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Zitat von AndreasH;260982

    Da genau liegt das Problem,ob es im Krisenfall so wäre - bleibt abzuwarten.


    Ich hoffe wir werden es nie erfrahren!


    Zitat

    Was das jetzt mit unserem Szenario zu tun hat ?


    Das nicht mehr verkauftbare Waren in guten Zeiten weggeschmissen werden, obwohl sie noch verzehrbar sind ist schade, hat aber meines Erachtens wirklich nichts mit dem Kriesenfall zu tun. Weil hier der Grund (die Sachen sonst vorne nicht mehr zu verkaufen) einfach nicht mehr zutrifft! Aber egal!


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Versicherung bezahlt, wenn der ganze Laden voll mit Schimmel, Fruchtfliegen, Maden, und anderem Ungeziefer ist, denn dieser Schaden wäre vermeidbar gewesen, wenn man die Lebensmittel entsorgt hätte! Jeder Versicherungsnehmer ist verpflichtet den Schaden so gut er kann zu begrenzen! Und das ist in so einem Fall, entsorgen der verderblichen Lebensmittel zur rechten Zeit!


    Hier werden die Lebensmittel auch kurz vor Ablauf runtergesetzt und zur Hälfte des Preises verkauft (Joghurt und Käse zum Beispiel bekommen dann so 50% Aufkleber)! Selbst im Baumarkt werden Teile aus dem Container verkauft, wenn man nur danach fragt! (Ich hab hier eine Gartenhütte für 20€ im Garten stehen und eine etwas kleinere für 15€ noch auf Palette unter einer Plane.) Zumindest hier im Sauerland haben die Fillialleiter wohl doch noch etwas mehr Handlungsspielraum!


    Zitat

    Mit Gummistiefeln und Gasmaske ausgerüstete Prüfer die zur anschliessenden Inventur in einem Schlotz aus flüssigem Bananenmuss und 12 cm hohen Schimmelblüten zwischen einer Ratten und Fruchtfliegenparty die Inventur machen...


    Auch Versicherungen müssen Wirtschaftlich arbeiten, Nach einem Brand in einem Laden wird auch nicht die Asche gewogen, wenn nicht ein begründeter Betrugsverdacht vorliegt! Wir sollten auf dem Teppich bleiben!


    Also, auch wenn ihr da Bedenken habt, wird es sicherlich den Einen oder Anderen mit A.... in der Buxe geben, der vernünftig handelt!
    Aber selbst wenn nicht, werden die Kriesenstäbe hoffentlich wie Henning auch schreibt die ganze Sache beschlagnahmen.... und geordnet ausgeben oder verwerten...


    Ich höre jetzt aber auf über Supermärkte zu dikutieren, da es von der individulellen Entscheidung der entsprechenden Personen abhängt und es sicherlich beide Extreme geben wird!
    Ich glaube auch: Es ist schon alles gesagt, ....! (Oh. und fast hätte ich Karl Valentin zitiert, das hätte teuer werden können....)


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Was komplett fehlt ist, wie ihr mit Erkrankungen beispielsweise Eurer Kinder umgeht ?
    nehmen wir was nettes wie Mittelohrentzündung und Keuchhusten.


    Das könnten doch eher die Probleme sein die uns umtreiben. was macht ihr wenn der Nachbar nach Antibiotheka für sein krankes Kind fragt?? So mit weinen und so.
    Bis wann oder ab wann hilft man anderen, wenn das eigene Leben vielleicht später selber dran hängt?


    Gruß



    TID

  • Zeig ihm, wie man diese Wickel macht. Übernimm meinetwegen eine Nacht die Wache bei seinem Kind, damit er schlafen kann.


    Alle jungen Eltern haben diesen Schlafmangelstress, das ist schon belastend.


    Mach ihm meinetwegen auch einen Lavendelölwickel, damit er schläft.

  • Mir ging es um die moralische Frage, wann man beginnt zu helfen und wann man aufhört zu helfen.
    Wenn ich helfen will, bombe ich die Entzündung mit purer Chemie weg. Frage ist, ob ich meine Ressource für dritte opfern möchte.
    Ergo, ab wann bewahrt man seine Ressourcen für sich?
    Das meine ich eigentlich, denn das ist der Konflikt vor dem die Gesellschaft stehen wird in solch einem Falle.


    Gruß



    TID

  • Hi TID,


    ich weiß, dass wir beite etwas unterschiedlich ticken und ich vermute, Du wirst wissen, wie ich antworten werde - zu soft! :face_with_rolling_eyes:


    Um es mir nicht zu einfach zu machen, gehe ich davon aus, dass wir diese einzige Einheit haben und auch unter den Bekannten (denen ich vertraue) niemand solche Vorräte hätte!


    Ich würde so eine Entscheidung gemeinsam mit meiner Frau treffen und vermutlich würde sie so sein:


    Also, wenn das Leben oder die Gesundheit des Kindes ernsthaft in Gefahr ist würden wir vermutlich nicht zögern!
    Insbesondere wenn sich noch nicht ankündigt, dass wir das Antibitikum selber brauchen!


    Es ist aber so glaube ich, immer eine Einzelfallentscheidung und jede Situation ist anders, die jeder für sich selber ausmachen muss!


    Sorry für die aus Deiner Sicht sicherlich taktisch falsche Entscheidung! Aber ich bin und bleibe Mensch! :)


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Wir würden genauso handeln, besonders wenn wir die Leute kennen, aber ich denke, das es genau diese und andere 10000 Konflikte für jeden einzelnen in dieser Situation sind, die die Situation gefährlich und unkalkulierbar machen können, da für jeden der Faktor "Sicherheit" letztlich nicht mehr gegeben ist.


    Ich finde die britische Info Doku "Blackout" vom Channel4 in dieser Hinsicht sehr gut, da Sie ein, wie ich finde, recht zutreffendes Bild für so ein mögliches Ereignis malt.


    http://youtu.be/MRes1zks3DM



    Gruss


    TiD

  • Danke für den Link, den kannte ich noch nicht.


    Was mir Sorgen macht ist die Tatsache, dass wenn ich meine AB Reserve für ein krankes Kind opfere auch automatisch die Frage aufkommt ob es nicht noch mehr gibt. Kein normaler Mensch hat div. AB und andere Medis im Haus rum liegen.... und wenn dann nur angebrochen oder abgelaufen,

  • Das sehe ich wiederum unkritisch. Ich würde es eher andersrum sagen. Wer Kinder hat, hat auch irgendwo noch Antibiotika. Wir haben es zum Beispiel im Vorfeld eines Urlaubes bekommen. Unser Kind war krank und der Kinderarzt hat es uns verschrieben mit der Auflage: Wenn es schlimmer wird sollen wir ihn anrufen und er gibt dann bei Bedarf den Startschuss für Antibiotika. Es wurde dann zum Glück nicht schlimmer. Genauso mit der Info würde ich das dann auch raus geben.


  • Hi,


    die Frage kann man eigentlich ganz einfach mathematisch beantworten. Spieltheoretisch kann man unter verschiedenen Bedingungen Strategien definieren, den Gewinn zu maximieren.
    Dabei kann man auch kritische Entscheidungen definieren, die zum Totalverlust führen.


    Da gibts recht abgefahrene Modelle, aber im wesentlichen läufts auf zwei extreme hinaus
    1. Das Spiel ist rundenbasiert, und man trifft mehrfach auf den gleichen Spieler.
    2. Das Spiel ist mit einer einzigen Entscheidung pro "Gegner" begrenzt.


    Bei 1. haben immer Strategien, die im Wesentlichen auf "Wie Du mir, so ich Dir" hinauslaufen die besten chancen,
    bei 2. befinden wir uns in der Situation des Gefangenen-Dilemmas.


    D.h. wenn der Bittsteller vermutlich nur einmal auftritt (z.B. Fremder bettelt), dann sagt die Theorie ganz klar: Nicht helfen.
    Wenn das Nachbarskind eine Mittelohrentzündung hat und dankbares Verhalten zu erwarten ist, und ich bin in der Lage zu helfen, dann helfen.


    Falls Du der Meinung bist, Dein Nachbar wäre trotz Dankbarkeit nicht in der Lage, Dir in Zukunft zu helfen, sei auf die Fabel der Ameise und der Taube verwiesen.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Schade habe ich dieses Thema erst jetzt bemerkt. Trotzdem würde ich gerne bei Tag eins anfangen:
    Ich würde meine Notvorräte im Depot, das vorgängig angelegt habe abholen. Dieses befindet sich in 7 Minuten zu Fuss entfernt. Also kann ich ohne viel Sprit zu brauchen den Wagen benutzen. Je nach Verkehrsaufkommen versuche ich noch etwas Essen, Batterien und eine weitere Gasflasche aufzutreiben. Nachdem ich dies getan habe, hole ich alles brauchbare aus dem Keller, da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne, sind die Keller nur mit einem Lattenverschlag versehen, die sich bekanntlicherweise leicht öffnen lassen. Nachdem ich alles in der Wohnung verstaut habe, nehme ich das Kurbelradio in Betrieb um an weitere Informationen zu gelangen. Dass meine Frau nochmals zur Arbeit geht ist hinfällig, da ihr Auto ja nicht mehr fahrtüchtig ist. Über das Wetter mache ich mir "noch" keine Gedanken obwohl ich kein Cheminee in der Wohnung habe. Schlafsäcke und Wolldecken sind vorhanden. An Wasser komme ich aus dem Bach der direkt neben dem Haus vorbeifliesst. Somit ist für den Moment für das wichtigste gesorgt. Hab ich noch was vergessen???

  • @ TheHamster
    ich war die letzten beiden Tage "gefangen" im Szenario - gerne mehr!
    das Faszinierende daran ist: es gibt die unterschiedlichsten Herangehensweisen, die dennoch funktionieren können.

    liebe Grüße, Betula

  • Ich gehe mal kurz darauf ein.


    Zitat von Cephalotus;260883

    Das ist richtig und bei einem dauerhaften und flächendeckenden Stromausfall wird wahrscheinlich ein Teil der Bevölkerung sterben, der auf kontinuierliche medizinisch Betreuung auf hohem Niveau angewiesen ist, wenn da nicht von anderswo Hilfe kommt oder Leute, die halt gerade blödes Pech haben, sich ins Bein hacken und keinen Notarzt holen können.


    Wenn ich keine ärztliche Hilfe hätte, wäre ich in meinem Leben an die 26 mal gestorben. Es ist m.M. wahrscheinlich, dass ein größerer Teil der Bevölkerung an Krankheiten und Unfällen sterben wird, wenn keine Versorgung da ist. Dabei gehe ich von einfachen Sachen aus, wie z.B. Durchfälle, Seuchen, Unterkühlung mit anschließender Infektion usw.


    Zitat von Cephalotus;260883


    Das halte ich für unrealitisch. Die Leute damals in der guten alten Zeit waren auch nicht härter als heute. Lass die Leute in den TV Shows tatsächlich um ihr leben kämpfen und Du würdest sehen was alles geht. Und vielleicht überleben auch nicht 100 von 100, sondern eben 80 von 100. Das war früher auch so. Syrien bietet aktuell leider reichlich Anschauungsmaterial dazu.


    Zwei Dinge sind anders: Das Wissen existiert einfach nicht für ein einfaches Leben. Und ganz sicher waren die damals härter. Heute werden fast alle mit Chemie vollgepumpt, inkl. Antibiotika und haben extrem viele Unverträglichkeiten/Allergien. Syrien ist kaum vergleichbar. Hier ist es kälter, nasser usw. - andere Klimaregion. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen.



    Zitat von Cephalotus;260883


    Erstmal müsste man definieren, was "ohne Strom" jetzt bedeutet?
    Ist es der Zusammenbruch der Netze, aber vom Netz entkoppelte Systeme funktionieren einwandfrei? Wir haben heute Millionen PV Module und Millionen Autobatterien, damit kann jeder Laie in kürzester Zeit eine primitive 12V Versorgung aufbauen und schon hat man einen technologischen Stand. der dem von 1925 deutlich voraus ist.
    An Wasserkraftwerken lassen sich sogar Industrieproduktionen wieder aufbauen.


    Ich glaub ja viel aber nicht an laufende Industrieproduktion auf Strominseln. Dazu bedarf es heute einer Vernetzung, Rohstoffe und KnowHow. Alles sehr fraglich. Einzelne Anlagen können vielleicht was produzieren, was gerade benötigt wird, falls sie in dem Bereich stehen.
    Wie viele Leute können aus den PV-Anlagen und Autobatterien lauffähige Stromversorgungen machen - und wofür soll das gut sein? Das bischen Strom aus der Batterie willst du wofür einsetzen? Handys, Computer und Co machen keinen Sinn. Max. Beleuchtung und einfachere Dinge sind möglich aber ohne diese Sachen würde es auch gehen. Also wofür 12 Volt - außer für Funk - aber da braucht man ja wieder Geräte, KnowHow usw, was nicht vorhanden ist. Bitte daran denken, dass Kommunikation quasi nicht existiert außer durch Zettelanschläge. Wer hat schon ein Kurbelradio oder Co.?



    Zitat von Cephalotus;260883


    Wir haben eine (mehr als) 90 Tage Ölreserve im Land, die mehrere Jahre lang reicht, wenn man sie für Landwirtschaft, Notstromaggregate, Polizei, Feuerwehr, Dieselloks & Co reserviert. Ebenso haben wir bis zu 200TWh an Erdgas gespeichert, damit lassen sich auch ein paar Gaskraftwerke ziemlich lange betreiben.


    Ohne Strom lässt sich nix betreiben. Wie soll die Verteilung von Öl funktionieren, wenn der Verkehr zusammenbricht. Nach einem längeren Zeitraum könnte eine Verteilung ja evtl. anlaufen - das sehe ich aber eher Wochen ins Land gehen und da wäre sicher viel "gegessen". Bei einer Verteilung wird man durch die schiere Masse an Transport erschlagen. Dieselloks können nicht einfach eingesetzt werden. Erst einmal müssten alle E-Züge von den Gleisen - das geht nur mit Kommunikation. Viele Sachen lassen sich nur mühsam bewältigen im Schienennetz und seeehr langsam. Kein Mensch ist darauf eingestellt und vorbereitet. Das dauert einfach unendlich lange. Hab Schienennetze und die entsprechende Infrastruktur dafür gebaut und ich bin der Meinung, dass kaum nennenswerte Transporte in der ersten Zeit (Wochen) möglich sind. Ich schätze die Kapazität, wenn man Dieselloks einsetzen würde und das Netz leer wäre und man eine Kommunikation über viele hunderte Kilometer sichergestellt hätte und man das Netz vor Überfällen (Entgleisungen) schützen könnte und man wüsste, wie man diese ganzen Tanks befüllen könnte (mit Diesel, von Gas würde ich nicht einmal zu träumen wagen) auf ein Hundertstel, wenn nicht noch viel weniger.


    Zitat von Cephalotus;260883


    Es gibt in Deutschland angeblich mehr Fahrräder als Einwohner. (alleine ich habe 6 Stück + Ersatzteile und die fahren sich alle deutlich besser als das was 1925 verfügbar war). Straßen, Gebäude, Kanalisation, Wassernetz verschwinden durch einen Stromausfall auch nicht bzw werden durch diesen zerstört.


    Fahrräder sind natürlich gut - aber wohin fahren um was zu tun?
    Straßen bleiben natürlich da. Gebäude auch, wenn sie nicht abfackeln.
    Kanalisation und Wassernetz funktionieren hauptsächlich mit Strom. Hab die Dinger lange gebaut. Die Verseuchung wäre außerdem enorm bei Abwasser und Wasser.


    Zitat von Cephalotus;260883


    Unsere Böden sind gut mit Nährstoffe versorgt, das reicht zumindest eine Vegetationsperiode lang auch gut aus, wie es mit Saatgut aussieht weiß ich nicht. (bei einem nur Europa weiten Stromausfall könnte man das sicher importieren)
    Viele der Tierzuchtbetriebe sind vermutlich ohne Strom nicht betreibbar, da musst man in wenigen Tagen Lösungen finden, im worst case tötet man eben 95% des Tierbestands und versucht das in improvisierten Kühlhäusern einzulagern. Das Kühlhaus muss ich dann eben mit Wind, Solar o.Ä. versorgen. Das wären wesentliche Prioritäten für andauernde Katastrophenszenarien. Genauso müsste natürlich die nächste Ernte sicher gestellt werden. Alleine die Getreideernte Deutschlands reicht in nornalen Zeiten aus, die dreifache Anzahl der Menschen zu ernähren, die hier leben. Also selbst wenn die produktion auf 1/3 fallen würde könnten wir uns nur übers Getreide ernähren, dazu kämen dann natürlich Kartoffeln und sonstige Feldfrüchte...


    Willkommen in der Monsanto-Zeit. Wir leben im 21. Jahrhundert und einer völlig industrialisierten Agrarproduktion. Du sprichst hier evtl. von Handarbeit? Dann wäre Faktor 20 bis 100 vom Ertrag angesagt - nach langer Zeit. Ohne Chemie, keine Agrarprodukte für die Masse. Ohne Strom keine Tierproduktion, auch nicht ohne Biochemie. Willkommen in den verseuchtesten Ecken des Landes, wenn mal das Tiersterben angefangen hat.
    Das ist alles komplettes Wunschdenken und hat mit der Realität bei einem Stromausfall nichts zu tun. Nur die Biobauern werden die Tiere im Sommer!!! weiter auf den Wiesen lassen können (wo sie nicht lange bleiben werden). Im Winter gibt es ähnliche Probleme. Mein Freund ist Biobauer mit 1000 Rindern.



    Zitat von Cephalotus;260883


    Es geht darum, die eigenen Grundbedürfnisse zu decken (das sollten wir alle können) und dann nach Möglichkeit am Wiederaufbau/Organisation/Sicherung mitmachen. Selbst wenn zentrale Strukturen in D zerstört oder überfordert wären wird man das dann eben vom Ausland aus koordinieren.
    Vom Staat würde ich mir wünschen, dass er resilente Strukturen aufbaut, die koordinierende Maßnahmen von ganz oben bis nach unten ermöglichen. Die letzte Hochwasserkatastrophe zeigte mir, dass das nur bedingt der Fall ist und das war ein weitaus einfacheres Szenario. Viele Bürger (auch hier in der Stadt) sind sofort bereit zu helfen, wenn man ihnen das nötige Werkzeug gibt und sie anleitet, was denn zu tun ist.
    Und wenn das so gemacht wird wird auch nicht nennenswert geplündert.


    Bisherige Studien sagen etwas anderes aus. Wie kommst du auf deine Aussagen? Ich finde ja deine Vorstellungen gut und würde mir das auch wünschen aber es sollte da ein wenig Realismus dran bleiben.
    Dazu solltest du deine Aussagen mit Ideen untermauern, warum etwas funktionieren könnte (z.B. das mit man so eben einfach Strukturen aus dem Ausland importieren könnte - dazu gibt es sicher kaum Szenarien. Die Länder haben ja nicht mal das eigene Zeugs im Griff, wie die Studien der Regierung beweisen).


    Bei einer lokalen Katastrophe sind fast immer viele Leute bereit zu helfen, da man ja selbst nicht betroffen ist (oft jedenfalls). Dazu kommt der Profilierungsgedanke der Politiker und die Geilheit der Medien auf Umsätze.


    cu Tom

  • Hallo Tom/eraperp,


    ich würde das nicht ganz so negativ sehen, die Realität sieht überall etwas anders aus und jeder geht normalerweise bewusst oder unbewusst von seiner erlebten Realität aus.


    Was die Selbstversorgungsmöglichkeit bei einem Blackout-Szenario unbestimmter Dauer betrifft, traue ich jedenfalls der ländlichen Bevölkerung auch im 21. Jahrhundert noch einen hohen Autarkiegrad zu. Auf dem Dorf gibt es im Prinzip noch alles, um sich selbst zu helfen und versorgen zu können. Elektrizität kennt man dort seit max 100 Jahren. Mein Nachbar, 94 Jahre alt und noch recht fit, erzählt mir gelegentlich von der "Lichtstube", die man sich im Winter im Ort leistete: einen(!) gemeinsam gentuzten Versammlungsraum, der beheizt und (mit Petroleumlampen) beleuchtet war. Dort vetrieb man sich die Zeit mit Tratsch, Spiel, Handarbeit und der Reparatur von Kleingeräten. Ansonsten hielt man es wie die Hühner: man ging schlafen, sobald es dunkel wurde und stand erst bei Anbruch des Tages wieder auf. Durch den hohen Anteil körperlicher Arbeit brauchte man auch den Schlaf.


    A propos Hühner: private Kleinviehhaltung und Gartenbewirtschaftung funktioniert stromlos, man braucht natürlich ein halbes bis ganzes Jahr, um bei 0 beginnend, essbare Erträge zu erwirtschaften. Sechs Monate ab Beginn eines Blackout sehe ich auch als die kritische Phase an, die man überstehen muss, bis sich ausreichend Selbstversorgungsfähigkeit eingestellt hat.


    Die (Fern-)Wasserversorgung sehe ich bei einem längeren Ausfall auch als kritisch an. Grundsätzlich wäre aber an nahezu allen Siedlungsplätzen immer noch Brunnen-, Quell- oder Flusswasser verfügbar. In unserem Dorf mit 1500 Einwohnern gibt es noch knapp 50 Brunnen (5 öffentliche, 45 private). Das Wasser hat ganz sicher nicht Trinkwasserqualität nach heutigem Anspruch, aber abkochen, chlorieren oder filtern geht auch stromlos. Nach der grossen Cholera-Epidemie in Hamburg 1892, verbreiteten sich sehr rasch die bis heute bekannten Keramik-Tropffilter des Celler Ingenieurs Wilhelm Berkefeld und waren bis nach dem 2. Weltkrieg vor allem in städtischen Haushalten sehr weit verbreitet. Jeder ordentlicher Prepper-Haushalt sollte so einen Tropffilter eingelagert haben - mit etwas Glück findet man die gelegentlich sehr günstig in Kleinanzeigen oder bei Ebay. Outdoor-Pumpfilter halte ich für einen längerfristigen stationären Betrieb für ungeeignet: sie binden Personal, es ist anstrengend und kleine Filter, speziell mit hohem Plastikanteil sind verschleissanfällig (Bruchgefahr der mechanischen Teile). Wasserfilter halte ich für mit die wichtigsten Vorsorge-Artikel in einem Haushalt überhaupt.


    Die Abwasserentsorgung auf dem Land ist leider heute tatsächlich auch geprägt von Hebeanlagen und Pumpstationen. Das betrifft aber in der Regel vor allem Neubaugebiete. Die alten Ortskerne entwässern nach wie vor per Schwerkraft/Gefälle. Notfalls muss man halt an geeigneter Stelle "öffentliche Bedürfnisanstalten" einrichten. Halte ich auf dem Land für lösbar.


    Landwirtschaftliche Betriebe mit Intensivtierhaltung ohne Biogasanlage haben ein Problem, viele haben zwar mittlerweile leistungsfähige Notstromaggregate oder Zugriff darauf über einen Maschinenring. Das sind aber nur Lösungen für wenige Tage und wenige Betriebe. Bei Vieh (Rindern) könnte man die Umstellung auf Weidehaltung versuchen, was allerdings zumindest zunächst sicher verlustreich wäre (vor allem im Winterhalbjahr) und man bräuchte eine zeitlang viel Personal bei Milchvieh (wobei die Milchleistung nach einigen Monaten deutlich nachlässt, wenn man die Kühe nicht mehr decken lässt). Betriebe mit Biogasanlage sind prinzipiell in der Lage, sich selbst mit Strom zu versorgen, ein Gasmotor mit angeflanschtem Generator braucht kein Netz, um Strom produzieren zu können. Zudem ist eine 24h-Stromerzeugung möglich. Nachts kann man mit nicht benötigtem Strom dann CNG erzeugen, also Biogas per Kompressor in Drucktanks füllen; das gibt es an einigen Biogas-Anlagen schon. Damit könnte man zumindest viele kommunale Fahrzeuge (PKW) betreiben.


    Die netzstromunabhöngige Grundversorgung auf dem Land sehe ich als lösbares Problem, nicht einfach, aber machbar.


    In Ballungsgebieten sehe ich mehr Probleme, weil hier die gesamte Versorgung auf "Just-in-Time" ausgelegt ist: alles, was die Menschen benötigen, muss herangeschafft und verteilt werden, Müll und Abwasser muss weggeschafft werden. Hier gibt es IMO nur die Möglichkeit, Schwerpunktzentren in allen Quartieren einzurichten, die für die Versorgung mit Essen, Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Hilfe zuständig sind. Das wird logistisch und sicherheitstechnisch eine gewaltige Herausforderung. Die Ballungsgebiete zu versorgen und "ruhig zu stellen" dürfte denn auch oberste Priorität der staatlichen Stellen haben. Andererseits haben viele Grosstädte noch eigene (Heiz-)Kraftwerke die schwarzstartfähig sind oder es existieren GuD-Kraftwerke oder welche mit Ölbetrieb, die schwarzstartfähig sind und den grossen Kraftwerken wieder auf die Beine helfen können.


    Bei den Eisenbahnen im Mitteleuropa ist es so, dass die Bahnen eigene Stromnetze und z.T. eigene Kraftwerke betreiben, was nicht zuletzt am "Bahnstrom" liegt, der mit einer Frequenz von 16,7 Hz arbeitet und nicht mit 50Hz wie das "normale" Stromnetz. Ein gleichzeitiger Ausfall beider Netzarten wäre sehr mysteriös. Bei einem allgemeinen Blackout bestehen zumindest gute Chancen, dass das Bahnstromnetz weiter verfügbar ist (sofern die liefernden Kraftwerke nicht vom Netz gehen müssen, weil sie neben Bahnstrom auch normalen Strom produzierten). Sollten alle Stricke reissen, müsste man tatsächlich alle E-Züge von den Strecken schleppen, was aber Abschnitt für Abschnitt auch ohne überregionale Kommunikation möglich wäre, da Eisenbahnen "blockweise" fahren (nächster Streckenabschnitt ist frei = Zug darf reinfahren, Abschnitt belegt = Zug darf nicht rein). Das kann man auch notfalls stromlos per "Eisenbahner mit Fahne in der Hand" an den Abschnittsübergängen regeln.




    Lustig wäre ein Blackout ganz sicher nicht. Aber als Gesellschaft überlebbar.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Wasser;261036

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Versicherung bezahlt


    Wegen der Versicherungen würde es sowieso noch im Nachgang zu Streit kommen,ob die Definition "Innere Unruhen" zum tragen kommt,da gibt es meist einen Passus in den Verträgen der eine Regulierung dann ausschliesst...
    Steht selbst in der Kaskoversicherung meines Auto`s,gleich nach der Definition von " Wild"


    Diese Sachen die im Preis herabgesetzt sind sehe ich auch öfter mal...
    Nur die stehen in keinem Verhältnis zu den wirklich anfallenden Mengen,ich erwähne hier mal wieder den Beispieljoghurt,von dem dann einige mit neuer Preisauszeichnung im Regal liegen...
    Und dazu die Grösse der Container von z.B. " Biocycling" ...Da wird mit festen Abnahmemengen kalkuliert,sonst bleiben denen die Biogasanlagen stehen,mit dazu verbundener Vertragsstrafe wegen Nichtlieferung von " Biomasse"
    ( Der Inhalt der Container die speziell für verrottbare Lebensmittel mit Verpackung aufgestellt werden )


    Wir reden hier von wöchentlicher Abfuhr in Grösse von 4 oder 7 m³ Absetzern,mit entsprechender Grössenauslegung der Nachfolgeindustrie...Bei Ladengeschäften mit 1500m² + sogar 2 mal wöchentlich :winking_face:


    Das im Preis herabgesetzte ist genau wie die Sonderangebote ein Lockmittel um die Bude vollzukriegen mit Kunden,es geht ja dabei um den Resteinkauf der meist aus Bequemlichkeit dann auch dort stattfindet...


    Übrigens hier nochmal was zum Nachdenken,ein - wie ich meine gutes System des Reste verschenkens das in Städten gut funktioniert - wird momentan von den Behörden demontiert...


    http://www.n-tv.de/panorama/Es…-auf-article16901736.html


    Ich denke mal das man da etwas im Keim ersticken möchte bevor es sich Flächendeckend durchsetzt...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von Weltengänger;261043

    ...Keuchhusten kannst du mit einem bestimmten homöopathischen Komplexmittel, dessen Namen mir gerade nicht einfällt


    Ist auch völlig egal wie es heisst, weils erwiesenermaßen pseudowissenschaftliche Scharlatanerie ist. Deshalb ist das Thema hier auch gleich gerne gesehen wie kolloidales Silber, Veganismus, Dr. Feelgoods Schlangenöl oder sonstiger esoterischer Unfug.


    Traubenzucker gibt es als Energiespender in sinnvolleren Verpackungseinheiten weit günstiger zu kaufen.


    LG. Nudnik

  • Zitat von tomduly;261134


    A propos Hühner: private Kleinviehhaltung und Gartenbewirtschaftung funktioniert stromlos, man braucht natürlich ein halbes bis ganzes Jahr, um bei 0 beginnend, essbare Erträge zu erwirtschaften. Sechs Monate ab Beginn eines Blackout sehe ich auch als die kritische Phase an, die man überstehen muss, bis sich ausreichend Selbstversorgungsfähigkeit eingestellt hat.


    6 Monate Überbrückung oder auch nur 2 Monate sind völlig illusorisch. Wir haben eine Lebensmittelindustrie, die vollständig auf Strom angewiesen ist, mal abgesehen von der nicht vorhandenen Logistik, die ganze Berufsheere in Anspruch nimmt.


    Zitat von tomduly;261134


    Die Abwasserentsorgung auf dem Land ist leider heute tatsächlich auch geprägt von Hebeanlagen und Pumpstationen. Das betrifft aber in der Regel vor allem Neubaugebiete. Die alten Ortskerne entwässern nach wie vor per Schwerkraft/Gefälle. Notfalls muss man halt an geeigneter Stelle "öffentliche Bedürfnisanstalten" einrichten. Halte ich auf dem Land für lösbar.


    Auf dem Land leben die wenigsten Leute in D. Das Problem sind ALLE Städte. Und dass die alten Kerne mittels Schwerkraft entwässern, ist ja schön aber die Kläranlage definitiv nicht. Die ganze Kloake würde vor sich hin stinken und Ungemach (Krankheiten) verbreiten, da ja auch kein Wasser nachkommt. Zur Not kommt alles aus den Gullideckeln und wird ein Herd der Bakterienfreude. Und bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, das Wasser aus dem nächsten Fließgewässer oder See zu nehmen: der ist sicher auch schnell umgekippt und eher eine Quelle von Krankheiten, denn eine Hilfe. Wohlgemerkt - in Stadtnähe/Stadt. Natürlich kommen die verseuchten Flüsse auch auf dem Land an.


    Zitat von tomduly;261134


    Bei den Eisenbahnen im Mitteleuropa ist es so, dass die Bahnen eigene Stromnetze und z.T. eigene Kraftwerke betreiben, was nicht zuletzt am "Bahnstrom" liegt, der mit einer Frequenz von 16,7 Hz arbeitet und nicht mit 50Hz wie das "normale" Stromnetz. Ein gleichzeitiger Ausfall beider Netzarten wäre sehr mysteriös. Bei einem allgemeinen Blackout bestehen zumindest gute Chancen, dass das Bahnstromnetz weiter verfügbar ist (sofern die liefernden Kraftwerke nicht vom Netz gehen müssen, weil sie neben Bahnstrom auch normalen Strom produzierten). Sollten alle Stricke reissen, müsste man tatsächlich alle E-Züge von den Strecken schleppen, was aber Abschnitt für Abschnitt auch ohne überregionale Kommunikation möglich wäre, da Eisenbahnen "blockweise" fahren (nächster Streckenabschnitt ist frei = Zug darf reinfahren, Abschnitt belegt = Zug darf nicht rein). Das kann man auch notfalls stromlos per "Eisenbahner mit Fahne in der Hand" an den Abschnittsübergängen regeln.


    Bahnstrom: Illusorisch. 10 Prozent kommen aus Wasserkraft. Das meiste nicht alleine lauffähig und NICHT weit verteilbar.
    Züge per Hand aus den Streckennetzen schleppen geht aber dauert Monate! Die müssen ja auch alle irgendwohin, dort wo Platz ist. Das benötigt Kommunikation.


    Das ist ganz schön Wunschdenken am Start. Kleinere Dörfer und Einzelhöfe lassen sich sicher bewältigen. Größere Dörfer schon kaum noch. Kleinstädte ganz sicher nicht.
    Mal davon abgesehen, dass die ganzen Städter reißaus nehmen und auf den niedlichen Dörfern landen - früher oder später. Und dann?


    Man darf die Lage nicht aus einem kleinen lokalen Gebiet heraus betrachten, sondern muss sie landesweit oder sogar kontinentweit betrachten, da ja nach einiger Zeit di dickeren Probleme noch nachkommen, wie z.B. AKWs und offene Gefängnisse (oder wie werden die da versorgt/bewacht?).


    Also ich sehe einen längeren Blackout sehr kritisch und würde, wenn ich könnte, definitiv abhauen - um so früher, um so besser.


    Es sollte in den ersten Stunden/Tagen alles dafür getan werden, um den Strom wieder ans Laufen zu kriegen. Ist das nicht abzusehen, dann Gute Nacht Marie.


    cu Tom