Wie haltet Ihr es mir Euren Nachbarn?

  • Vorsorge betreiben ist eine Sache, aber wer glaubt er könne in einer Krisensituation den Einzelkämpfer machen ist meiner Meinung nach etwas naiv. Es gibt sicher ein paar Leute die wirklich die Qualifikationen und emotionale Stabilität dazu haben sich alleine durchzuschlagen, aber ich behaupte mal, die Masse der Leute kann es (auch trotz Vorbereitung) nicht.


    Bitte nicht falsch verstehen, das soll kein Angriff sein. Obwohl ich selbst schon lange Vorbereitungen treffe, zähle ich mich auch zu denen, die alleine nicht dauerhaft überleben könnten. Die Menschheit lebt ja nicht umsonst schon ewig in Familienverbänden, Sippengemeinschaften und später Dörfern, es ist halt einfach leichter und so konnten sich auch Spezialisierungen herausbilden, die bessere Ergebnisse lieferten.


    Innerhalb meiner Freunde und Verwandschaft kenne ich die Leute gut und kann einschätzen wen man brauchen kann und wen nicht. In meinem Fall viele Bauern und Handwerker, alles bodenständige Leute denen ich, bis auf 2 Ausnahmen, auch absolut vertrauen würde.


    Aber auch wenn ein paar meiner Freunde und Verwandten in der Nähe wohnen, die Masse meiner Nachbarn sind ziemlich fremde Leute für mich. Es ist heute ja selbst auf dem Land nicht mehr so dass man jeden kennt. Bei mir haben sie z.B. ein paar neue Wohngebiete hochgezogen, die Häuslebauer fallen meist in die Kategorie: Kredithütte, mindest 80% fremdfinanziert, 2 Autos, beide berufstätig(in der Stadt), es wird viel gearbeitet(man will ja seinen job nicht verlieren wegen Kredit), kommen unter der Woche mehr oder weniger nur zum Schlafen nach Hause und die spärliche Freizeit am Wochenende wird dann mit Freunden aus und in der Stadt verbracht. Da gibts Leute, die sieht man höchstens mal Schnee schippen oder Rasenmähen, sonst sind die quasi nicht existent...


    In einer Krisensituation hab ich aber mit genau diesen Leuten zu tun. Die machen fast die Hälfte des Dorfes aus und meine Hütte ist auf 2 Seiten von Neubaugebieten umzingelt. Ein paar dieser Menschen sind vielleicht nützliche Ressourcen für eine "Überlebensgemeinschaft", andere sind im besten Fall eine Last, im schlimmsten Fall eine Gefahr.


    Ich grübel jetzt schon länger wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Mein erster Gedanke war erst mal nen Plan meiner direkten Umgebung zu machen (google.maps ist da recht hilfreich) und die Leute einzutragen die ich gut kenne und denen man vertrauen kann (grün). Dann diejenigen, die ich vom sehen und kurzen Gesprächen kenne und zumindest ein paar Infos habe(Beruf etc.), die hab ich mal mit Gelb markiert. Mir bekannte Leute, die in die Kategorie Choleriker, Alkoholaffin, Klagefreudig etc. fallen habe ich mit rot markiert. Der Rest ist orange.


    Tja, wass soll ich sagen, das Ergebnis ist schon mal recht ernüchternd. Ich sehe quasi rot...


    Mein nächstes Ziel ist also nun die gelben, bei denen ich Potenzial sehe, in die grüne Gruppe zu bringen und mehr über die Mitglieder der orangenen Gruppe in Erfahrung zu bringen. Wie ich das konkret anstellen soll ist mir allerdings noch schleierhaft. Kann und will ja nicht alle Stalken...



    Meine Frage also, wie haltet Ihr es mir Euren Nachbarn?


    Und was machen die Leute in der Stadt? Da ist das ja noch viel krasser.


    Würde mich echt interessieren wer von Euch sich da schon Gedanken gemacht hat. Vielleicht hat ja auch jemand ein paar gute Ideen parat.

  • Hei,


    also ich glaube, dass die Menschen in einer Krise ganz unvorhergesehen reagieren, so dass auch die Einteilung in Ampelgruppen keinen Sinn macht.
    Selbst ein Bürohengst wird in der Krise auf dem Wachturm eine sinnvolle Aufgabe verrichten können.


    Ich mach lieber folgende Einteilung:


    Dumme Menschen,
    Halbgescheite Menschen und
    Intelligente Menschen.


    Vor den Dummen brauchst Du Dich nicht zu fürchten. Vor den Schlauen auch nicht.
    Aber die Halbgescheiten Menschen!!! Vor denen musst Du Dich in Acht nehmen!



    Grüße,


    Tom

  • Ich wohne am Stadtdrand, die Leute in meiner Nachbarschaft erscheinen bis auf wenige Ausnahmen weder "wehrfähig" noch sind sie (vermutlich??) in irgendeiner Form vorbereitet.
    In der Stadt ist es doch sehr viel anonymer. Ich verspreche mir NICHTS von der Nachbarschaft, die teilweise noch nicht einmal in der Lage ist den Schnee wegzuräumen.
    Mir ist also klar..von denen kann nicht GUTES kommen im Krisenfall.Eher im Gegenteil.
    Wir haben aber eine gewisse Kameradschaft unter Ehemaligen ...also Reservisten..die sind aber schon regional verteilt, aber erreichbar.Keine Nachbarn, aber einige sehr brauchbare Burschen, mit denen man schon was gemeinsam machen könnte, eher jedenfalls als mit unseren Nachbarn. Aber..wir alle werden älter..und älter..und älter..und irgendwann wird das dann auch nicht mehr so viel bringen.

  • Klar mit der direkten Nachbarschaft gibt es Planungen. Sie wissen nur nichts davon :kichern:
    Sie wurden aber ohne es zu merken auf ihre krisenrelevanten Skills und Ressourcen dank "Guter Nachbarschaft" geprüft.
    Mit allem was ich weiß(wobei alles wissen geht halt nur schwer/garnicht) plane ich auch. Mir bleibt ja nichts anderes übrig.
    Und die meisten Menschen wollen ja ohne Krise schon geführt werden. Ich denke die Suche nach Führung wird in einer richtigen Krise noch viel stärker sein.
    Und wenn man dann jemand mit Lösungen ist kann man schon Punkten. Das soll nun nicht heißen das man Hilfswerk spielt.
    Man bringt nur Ordnung ins Chaos und lenkt es in Bahnen. Da haben alle was von.

  • Ich glaube nicht, dass allzu viel Vorausplanen in der Richtung was bringt. Erstens gibt es viele Möglichkeiten einer krisenhaften Lage und noch viel mehr der Weiterentwicklung. Zweitens kann man ohnehin niemandem hinter die Stirn schauen. Drittens handeln Menschen in Extremsituationen unvorhersehbar.


    Ich lasse das im Prinzip auf mich zukommen und gehe davon aus, dass sich viele Dinge in Notsituationen von selbst irgendwie organisieren und funktionieren. Deshalb werden nach meiner Erwartung Probleme dann durchaus gemeinschaftlich angegangen. Allerdings habe ich keine Ambitionen da etwas vorzubereiten oder mir gar irgendwelche Führungspositionen anzumaßen. Sicher würde ich versuchen, in der Nachbarschaft irgendetwas zu organisieren bzw. an mir sinnvoll erscheinenden Aktionen teilzunehmen. Wenn das nicht von selbst oder durch bestehende Strukturen funktioniert, werde ich mich aber sicher nicht an die Spitze setzen, ebenso wenn die Entwicklung der Gemeinschaft in eine Richtung geht, die mir nicht passt. In solchen Fällen klinke ich mich lieber aus und mache mein eigenes Ding.

  • Ich muss vielleicht noch nachschieben, dass die meisten dieser Neuzugezogenen wahrscheinlich keinerlei nennenswerte Vorräte haben. Das sieht man schon daran, dass da öfter mal das Heizölauto bei Eis und Schnee angefahren kommt, weil sie es verpeilt haben genug für wenigstens einen Winter zu bunkern.


    Sprich, wenn mal nur 2 Wochen der Strom ausfallen und dadurch die Logistikketten zusammenbrechen würden, hätte ich nach spätestens 5 Tagen ne Menge Leute um mich rum, die im Überlebensmodus sind. Und das macht mir schon ein wenig Sorgen. Wie dünn das Mäntelchen der Zivilisation ist, kann man sich ja ansehen wenn es mal wo ein paar Schnäppchen gibt...


    Ich glaube im Übrigen nicht, dass die Menschen unvorhergesehen reagieren. Das Verhalten dürfte eher ziemlich vorhersehbar sein, da es ne Menge Studien gibt, wie sich Menschen verhalten wenn sie mal ein paar Tage nichts zu futtern hatten und die weitere Situation ungewiss ist. Das könnte dann sehr schnell ungemütlich werden mit Leuten bei denen das Eidechsenhirn die Macht übernommen hat...

  • Zitat von T-72;270774

    Ich glaube im Übrigen nicht, dass die Menschen unvorhergesehen reagieren. Das Verhalten dürfte eher ziemlich vorhersehbar sein, da es ne Menge Studien gibt, wie sich Menschen verhalten wenn sie mal ein paar Tage nichts zu futtern hatten und die weitere Situation ungewiss ist. Das könnte dann sehr schnell ungemütlich werden mit Leuten bei denen das Eidechsenhirn die Macht übernommen hat...


    Das haben wir hier schon vielfach diskutiert. Letztlich kann das keiner voraussagen, und es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass so eine Situation eskaliert ist, aber ebenso für sehr diszipliniertes Verhalten auch in Krisen.

  • Gute Frage... und sehr wahrscheinlich pro Fori mindestens eine Meinung dazu...


    Grundsätzlich plane und führe ich meine Vorbereitungen für mich selbst aus. Der familiäre Part fällt bei mir weg. Die Nachbarn werden wie bei Wildclaw auch bei mir Miteinbezogen, allerdings ohne deren Wissen und Zutun, und gleichzeitig Aufgrund der Erfahrungen über die Jahre, welche ich hier schon Lebe, auch gleich in mögliche Risikofaktoren sowie in Entscheidungsfreudigkeit beurteilt. Klingt jetzt überheblich, ist es aber nicht. Ich will nur grob einschätzen können was mich erwarten könnte.


    Wer mir aber wesentlich Näher ist und teilweise in meine Vorbereitungen auch wissentlich Miteinbezogen sind ist meine mir sozial wichtige Umgebung, spricht Vertraute und Freunde, welche in einem näheren Umkreis leben. Auf gut Deutsch: Mein persönliches Netzwerk. Das würde ich sowieso jedem Empfehlen.


    Jedenfalls halte ich es für gut, mit der Planung zweigleisig zu fahren: Einmal unter Miteinbezug der Nachbarschaft, einmal als Plan B als Einzelkämpfer mit oder ohne Familie, je nach dem, was vorhanden ist.

  • Nachbarn sind nicht unmittelbar eingebunden, davon habe ich solche und solche :winking_face:
    Ein großer Teil der Vorbereitungen laufen nur für mich, Familie und sehr enge Freunde. Einen Teil versuche ich auch für die Nachbarn mit zu preppen (Gewisse Lebensmittel gebunkert), aber da die selber nicht vorbereiten bräuchte ich einen Geldsch***. Der SHTF wirds zeigen wer davon gut oder böse ist, das kann man oft auch bei "Bekannten" nicht einschätzen.
    Da vertrau ich lieber auf mein noch sehr kleines Netzwerk (was sich immer weiter vergrößert).


    Wobei ich da weniger in "brauchbar" oder nicht "brauchbar" einteile, sondern auf vertrauenswürdig und die Sympathie muss stimmen.
    Jeder kann lernen mit Werkzeug und "Werkzeug" umzugehen, das wäre keine Grundvoraussetzung bei mir.

  • Mein Mann und ich sind uns einig, bei einer längeren Krise (wie auch immer die dann aussieht), die Nachbarn nach Möglichkeit (!) nicht miteinzubeziehen, sondern unser Ding mit unserer Familie und vertrauenswürdigen Freunden zu machen.
    Wir wohnen hier im Haus mit einer Frau Anfang 50, eine Frau Mitte 70 und einem Paar in den 60ern.
    Mit der jüngeren Frau bin ich gut bekannt, wir trinken Kaffee zusammen und so, das ist ganz nett. Aber ich muss, ohne dabei böse wirken zu wollen, auch sagen, dass sie recht "einfach" und nicht grad die Hellste ist.
    Die alte alleinstehende Frau ist das Paradebeispiel der nervigen Rentnerin. Von meinem Mann liebevoll "Frau Stasi" genannt, ist sie eine von der "ich kenne das ganze Dorf und ich wühle auch überall im Müll - und das erzähl ich Ihnen jetzt mal..!"-Sorte. Sehr nervig.
    Das ältere Paar schneidet den völlig ungenutzen Rasen mit der Nagelschere und beschwert sich beim Vermieter, wenn man sowas nicht auch tut. Unangenehme Leute. Möchte ich mit denen (außer der Frau um die 50) im Notfall meine Vorräte teilen? Möchte ich mit denen zusammen arbeiten müssen? Nein! Nicht, wenn es sich vermeiden lässt.
    Wie es im SHTF-Fall dann tatsächlich aussieht... tja, wer weiß? Hellsehen können wir ja alle nicht, also müssen wir es im Ernstfall wohl auf uns zukommen lassen.


    Grüße!

  • Meine Nachbarn sind da nicht dabei, einerseits trau ich denen nicht, andererseits gehören die zu den Blauäugigen Leuten die denken das man im Laden immer was kriegt und das es Krieg nie wieder gibt... was auch immer passieren mag, falls es mal Knallt warte ich ein paar Tage ab und entscheide mich selbst mit wem ich mich zusammentue, jeder andere hat ein Problem wenn er vor meiner Türe steht.

  • Wer redet denn von teilen ??? Kooperieren ist das Sprichwort.

  • Hallo,
    obwohl die direkten Nachbarn erträglich sind, habe ich nicht vor, mich mit ihnen in irgendeiner Form zusammen zu tun. Weder sie noch ich haben da zur Zeit Interesse daran und in einer Krise bestimmt auch nicht. Wir sind ganz bestimmt nicht die Menschen, die ein Vermögen verdienen, aber wir kommen rund und haben Vorräte angelegt. Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein, diejenigen zu unterstützen, die ihr Geld zum Fenster rausgeworfen haben und in Saus und Braus gelebt haben.
    Meine Schwachstelle ist, dass ich kein Kind wegschicken könnte und auch nicht tun würde.
    Sollte jemand auf die Idee kommen, bei uns zu plündern, muss er sich das redlich verdienen. Ich werde kämpfen, damit meine Kinder etwas haben. Wie mein Mann das sieht, weiss ich nicht genau. Ich lasse mich auch selten auf mehr ,als auf ein Guten Tag-Guten Weg Gespräch ein. Von diesen Menschen hat mir noch niemand etwas gutes gebracht und ich hasse diese Dorf-Bildzeitungen!
    LG Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Hallo zusammen,


    meine Nachbarn sind auch alle ganz bunt gemischt, da gibt es die bereits erwähnte "Stasi", die öfter mal Nörgelnden, die netten Rentnern....


    Ob ich mit denen zusammen arbeiten wollen würde? Na klar! Wenn es uns allen nützt!? Und selbst wenn darunter (aus meiner Sicht zum Teil auch) Idioten sind, das wäre nicht das erste Mal, das ich produktiv mit Ihnen zusammenarbeite und trotzdem das Ergebnis stimmte! Wer traut sich schon zu alleine rund um die Uhr wache zu schieben? Wenn ihr das alleine oder zu zweit machen wollt, denkt besser nochmal über eire Nachbarn nach! Einige meiner Nachbarn haben auch sicherlich nützliche Fähigkeiten oder Ressourcen (Erfahrungen in Gartenbewirschaftungen, Angler mit Räucherofen, Modellbauer, Heizöltanks, Terrassen mit super Überblick, Überdachter Außenpool, Nutzgarten....Und die meisten sind nicht wirklich übel) Was spricht dagegen im Fall der Fälle Wachpläne aufzustellen, kleine Gruppen (von sagen wir mal drei Mann) zu bilden um Trinkwasser zu holen..... Ich nutze lieber den Schutz der Gruppe als den des Tarnanzugs...
    Wer die Möglichkeit einer Kooperation von vorne herein ausschließt, verschenkt Möglichkeiten!


    Man sollte sich zwar nicht darauf verlassen, aber es kann nicht schaden alle Optionen offen zu halten!


    Warum greifen Raubtiere wohl die Tiere an, die fernab der Herde stehen?
    Also entweder man wird zum Raubtier, oder sollte doch ggf. über eine Herde nachdenken - meine Meinung!


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Nachdem ich meine Freunde (keine unmittelbaren Nachbarn) in meine Pläne eingeweiht habe, wollten sie über all dies in Ruhe nachdenken.
    Nachdem ich ein Feedback gefordert habe, inwieweit sie selber preppen, damit wir uns absprechen können, wer was bevorratet (Treibstoff, Aggregat usw.) bekam ich zur Antwort, sie sehen jetzt all dies nicht so extrem wie ich und werden keine weiteren Vorkehrungen treffen.
    Stattdessen bekam ich ein grinsendes "Wir wissen ja jetzt, zu wem wir im Ernstfall kommen können"
    Meine Antwort war "Wenn ihr im Ernstfall mit leeren Händen vor meiner Burg steht, obwohl ich euch gewarnt habe, rechnet bitte mit extremer Gegenwehr"
    Seitdem ist Funkstille, was mir nicht weiter Sorge bereitet.

  • interessant, die Nachbarschaft in rote, gelbe und grüne Ampelmännchen einzuteilen....


    Vielleicht haben wir das alle schon gemacht. Bewußt oder unbewußt.
    Ich muß gestehen ich habs auch gemacht. Ergebnis:


    Freundeskreis hat sich erweitert, man hat Gemeinsamkeiten entdeckt, und sich immer wieder mal gegenseitig geholfen.... Mit einigen entsteht dann auch eine enge Freundschaft, und da spricht man dann auch über Dinge, die man sonst nicht anspricht....


    Das geht aber nicht von heute auf Morgen. Bei mir hats jetzt 16 Jahre gebraucht....und es geht weiter.... Aber ist was brauchbares entstanden. Alle wichtigen Berufe/Fähigkeiten vorhanden. (vielleicht etwas wenig Soldaten oder Reservisten)
    Es wäre jetzt aber auch falsch, wenn ich behaupten würde, der Nachbar-Freundeskreis hat sich n u r gezielt nach S&P-Gesichtspunkten und nur deswegen erweitert. Oft ist das einfach ein willkommenes Nebenprodukt.


    Aber eine Garantie ist das in keinster Weise. Ich kann nicht 100%ig richtig einschätzen was mein Nachbar der Chemiker macht wenn der Elektrikermeister mit dem Schlossermeister bei uns vor der Tür stehen und uns zurufen: Sie kommen. Holt Euch Eure Baseball-Schläger und kommts mit.... Das kann niemand.
    Das gilt auch für alle anderen Situationen/Güter/Notstände, wie Lebensmittel, Wasser, Medikamente,....


    NAchbarn außerhalb dieses Freundeskreises will ich nicht generell ausschliessen. Nein, das wäre vermessen.
    Selbst wenn jemand völlig unvorbereitet, ohne eigene brauchbare Fähigkeiten, aber mit der Einsicht, dass er den Fehler seines Lebens gemacht hat da steht und jetzt aber fragt was er tun kann um zu helfen....
    Vielleicht schicken den dann viele weg (weil er rot oder orange eingefärbt war). Vielleicht gibt es auch Leute unter uns, die ihn dann als vielleicht gelben NAchbarn mit einbeziehen.... Wer weiss das schon so genau. Ich ehrlich gesagt nicht.
    Und mit-einbeziehen in Aktivitäten gleich welcher Art, heisst ja nicht automatisch auch Teilen sämtlicher Vorräte....


    Arni

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Zitat von bavarian.bandit;270821

    Nachdem ich meine Freunde (keine unmittelbaren Nachbarn) in meine Pläne eingeweiht habe........."Wir wissen ja jetzt, zu wem wir im Ernstfall kommen können".............rechnet bitte mit extremer Gegenwehr"Seitdem ist Funkstille, was mir nicht weiter Sorge bereitet.


    hallo Badit,


    sch... eigentlich der SuperGau.
    Aber das Problem kennen wir alle, zumindest die mit nennenswerten Ressourcen.
    Ist halt eine Gratwanderung wenn man jemandem von seinen Aktivitäten erzählt um Ihn mit ins Boot zu holen...


    uns kürzlich passiert: Freunde zum Abendessen zu Gast. Küche/Speisekammer. wow. großes Staunen. - kleiner Schwatz ja was habt ihr nicht? ja stellt Euch vor es ist Samstag Abend und Montag ist noch Feiertag....oder Ihr seid beide krank und könnt nicht einkaufen, oder , oder , oder. Wir haben da kein Problem. würde Euch auch gut tun. kostet nicht viel, eigentlich gar nichts und beruhigt ungemein. Und vielleicht kann mans ja mal richtig gut brauchen..... Sie haben auch angefangen ihre Speis aufzufüllen. (und dabei haben sie unseren Keller nicht gesehen.... die Speisekammer ist bei uns nur ein kleiner "Handvorrat"...)


    Ich wünsch Dir, dass Deine Freunde noch rechtzeitig zur Einsicht kommen....


    Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Schwierige Frage mit der Nachbarschaft. Bei uns im ländlichen Dorf wird man in der Krise zwangsläufig miteinander zu tun haben, wie vor der Krise, wo man oft nachbarschaftlich smalltalkt usw..
    Habe mich daher auch schon gefragt, wer in einer Krise wie reagieren würde. Wer brauchbar/verlässlich, und wer eben nicht, ist..
    Da auch bei den "guten" viele naive "Gutmenschen" dabei sind wird es heikel: Man kann dann nur sehr begrenzt entscheiden, wer vom guten Nachbarn aus Naivität mit in die "Gruppe" geholt wird. Am Schluss wächst einem das ganze über den Kopf, weil man mit 2-3 guten (weil z.B. handwerklich begabt, loyal etc) Leuten zusammen gespannt hat und diese dann gutmütigerweise "Kreti und Pleti" ebenfalls mit einbeziehen... und schon läufts aus dem Ruder..
    Daher extrem schwierig vorgängig zu beurteilen, zumindest in meiner Wohnsituation...


    Gruss
    Canelo

  • Unsere Nachbarn sind alle Prepper- das liegt darin begründet, daß es keine wirkliche Sozialhilfe gibt und die Renten nie zum Unterhalt reichten.


    Jede Familie, auch wenn sie alle Arbeitsstellen in der Stadt haben,besitzt eine kleine Finca oder auch nur eine Casita mit einem
    Stück Land,auf dem Gemüse und Obst angebaut wird und sicher einige Hühner,Enten,Schweine,Schafe und Ziegen herumlaufen.


    Einige Nachbarn fahren mit ihren Booten zum Fischfang und jeden Winter finden hier reihum die großen Matanzas,die Schweineschlachtfeste statt. Dazu finden sich die ganzen Mitglieder der Familie und die Nachbarn ein, um mitzuhelfen und natürlich ihren Anteil ihren Anteil am Fleisch zu bekommen.


    Wir haben nur zwei direkte Nachbarn,aber es ist für sie selbstverständlich und normal,daß man sich untereinander unterstützt.
    Wir werden häufig mit den Überschüssen an Gemüse,Obst,Eiern,Fischen und Honig beschenkt und man erwartet natürlich auch gewisse kleine Gefälligkeiten.


    Hier gehen alle auf die Jagd und sind dementsprechend auch gut bewaffnet.
    Nach einem Einbruch in das einzige Ferienhaus hier am Weg haben wir uns alle überlegt, wie wir notfalls,wenn solche Übergriffe
    zunehmen, unsere Sackgasse abriegeln. Fremde Fahrzeuge werden schon jetzt registriert und die Nummern von einem befreundeten Polizisten überprüft.


    Wir sind sehr froh,solch eine funktionierende Nachbarschaft zu haben,wo noch jeder dem anderen hilft und auf ihn achtet.
    Das setzt aber voraus,daß man schon Jahre vor einem Krisenfall beginnt,ein ausgeglichenes nachbarliches Level zu schaffen und belastbares Vertrauensverhältnis aufzubauen.


    Beste Grüße Kassandra

  • Hi Bavarian.bandit,


    Zitat von bavarian.bandit;270821

    Nachdem ich meine Freunde (keine unmittelbaren Nachbarn) in meine Pläne eingeweiht habe, wollten sie über all dies in Ruhe nachdenken.
    Nachdem ich ein Feedback gefordert habe, inwieweit sie selber preppen, damit wir uns absprechen können, wer was bevorratet (Treibstoff, Aggregat usw.) bekam ich zur Antwort, sie sehen jetzt all dies nicht so extrem wie ich und werden keine weiteren Vorkehrungen treffen.


    hmm.... ich glaube Du hast da Deinen Freunden echt viel abverlangt!
    Ich mache das ehr nach dem Motto: "steter Tropfen höhlt den Stein", ich will ja auch niemanden bekehren, nur sensibilisieren. Ich starte eigentlich meist mit dem inhalt des orangenen Heftchens, und sage sowas wie "das empfehlen aber sogar die Behörden" .... "ich besorg Dir mal so ein Heft!"... "Hatten Deine Eltern(Großeltern) keine Vorräte im Keller?" Und erzähle dann von den Ereignissen im Münsterland....


    Beim bei anderer Gelegnheit kommt dann mal das Thema Vorratshaltung und da kommt dann sowas wie:
    Gute geplante Vorratshaltung spart Geld, zum einen verliegen Sie durch die Inflation nicht an Wert (wie das Geld) und sind somit eine Gute Geldanlage, und zum anderen kauft man die lebensmittel wenn sie billig sind und nicht, wenn des gerade alle ist. Und hat noch den Nebeneffekt, das man immer was zu futtern im Haus hat....


    Man merkt eigentlich ganz schnell, wer empfänglich ist und wer nicht! Das hängt stark von der Lebenseinstellung ab, Menschen die gerne mal nen Kredit aufnehmen um sich Ihren Urlaub zu finanzieren braucht man keine Große Hoffnungen haben, Menschen mit einer gewissen Bodenständigkeit am besten noch mit kleinen Kindern denken schon ehr über Vorsorge nach, ebenso wie Leute die den 2. Weltkrieg (miterlebt) haben oder viel damit (der "schlechten Zeit") konfrontiert wurden. Und das ist nicht nur bei den Freunden so....


    Aber wenn man nur oft genug immer mal wieder leicht "popelt" kommen Sie irgendwann mal an und erzählen Dir ganz stolz, dass die einen Bericht über ein Erdbeben oder sonstwas gesehen haben und es da dann doch auch helfen würde, wenn man etwas zu essen hätte.... Und Sie jetzt auch zum erlesenen Kreis der Bürger gehören die Batterien für ne Tschenlampe haben und susätzlich auch noch ein Paar Konserven mehr Im Regal haben, auch wenn sie ja nicht glauben, dass man das wirklich mal brauchen würde..... :grosses Lachen:


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!