Wasserfilter versagt - wurde krank

  • Hallo Leute,


    Bin noch neu im Survival/Bushcraft und habe mir als erste Wasserfilter den Sawyer Squeeze und die Lifestraw Go Filterflasche bei Clevisto gekauft.
    Habe bisher nur die Lifestraw Go Flasche ausprobiert, indem ich einfach an einen Bach in meiner Nähe (in einem ruhigen Viertel in Hamburg, siehe Fotos) gegangen bin, die Flasche aufgefüllt und getrunken habe. Geschmack war normal.
    Der Bach heißt Mühlenau, fließt in die Kollau, in die Tarpenbek, dann über die Alster in die Elbe. Konnte online nicht viel ungewöhnliches darüber herausfinden, also nichts von chemischer Verunreinigung o.Ä. war aber wohl auch ein Fehler erst im Nachhinein zu recherchieren. Es sieht dort unten nicht am saubersten aus, das Wasser lief langsam war aber eigentlich relativ klar.
    Das Problem ist dass ich, der fast die ganze Flasche trank und meine Freundin, die einen Schluck nahm, nach ca. 40 bzw. 50 Stunden Übelkeit mit Erbrechen, in meinem Fall auch mit Durchfall bekamen. Nach 2-3 Tagen war das ganze vorbei.


    In der Anleitung steht "nach jeder Anwendung den Filter auspusten". Ist damit nach jedem Schluck oder nach jeder ausgetrunkenen Flasche gemeint?
    Habe den Filter jetzt umgetauscht. Möchte mich durch das Erlebnis nicht entmutigen lassen, da ich das Produkt eigentlich gut finde und andere auch Positives berichten. Woran denkt ihr könnte es gelegen haben? Viren, die nicht gefiltert wurden? Falsche Anwendung? Ein fehlerhaftes Produkt? Was sollte ich in Zukunft beachten?



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    Vielen Dank schon mal für die Antworten!

  • Das Problem ist, dass die Ursache deiner Erkrankung alles gewesen sein kann.
    Ob es wirklich am Wasser gelegen hat, hätte man nur feststellen können in dem man das gefilterte Wasser untersucht hätte.
    Zusätzlich hätte man dann schauen müssen was genau ihr euch da überhaupt eingefangen habt.

  • Ich habe am Anfang auch angezweifelt, ob es überhaupt an dem Wasser lag. Aber als auch meine Freundin plötzlich erbrechen musste war ich überzeugt, dass das nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit ein Zufall sein konnte.
    Ferndiagnosen kann man nicht machen, das stimmt und leider war das restliche Wasser schon weg, bevor die Beschwerden losgingen (habe dem Produkt eben sehr vertraut). Aber wäre trotzdem hilfreich zu wissen, ob jemand ähnliches erlebt hat oder mir sagen kann, ob irgendwelche typischen Handhabungsfehler so etwas verursachen können.

  • Woran es liegt, ist natürlich ohne chemische Analyse schwer zu ermitteln. Ich gehe eher weniger davon aus, dass es an Viren lag. Viren, die tatsächlich im Oberflächenwasser unterwegs sind und zugleich Menschen schaden, sind äußerst wenige (Mediziner oder Biologen mögen mich korrigieren). Für wahrscheinlicher halte ich eher einen Anwendungsfehler, also einige ungefilterte Wassertropfen, die beim Befüllen außen drauf waren und beim Trinken ans Mundstück kamen. Eine chemische Verunreinigung ist bei einem städtischen Gewässer natürlich auch ein möglicher Punkt. Und schließlich kann durchaus auch der Filter defekt sein.


    Ich persönlich schaue selbst mit Filter, dass ich nach Möglichkeit von sich aus wenig belastetes Wasser nehme, also immer aus Fließgewässern und nach Möglichkeit solche, die nicht direkt aus Siedlungen oder intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen kommen. Und wenn ich die Wahl habe, koche ich Wasser immer noch zusätzlich ab.

  • Ich habe jetzt die letzten 4 Tage auf Tour im Harz das mit dem Sawyer gefilterte Wasser aus dem Bach/der Quelle getrunken, und alles war OK. Ich hab dasselbe Wasser auch ungefiltert zum Kochen verwendet.
    Aber kleine Flüsse im Tiefland sind eine ganz andere Sache. Da hast du durch die landwirtschaft ganz andere Belastungen, und die sind nicht nur mikrobieller Art. Beispielsweise verursachen die Ausscheidungsprodukte von Blaualgen auch Durchfall und Erbrechen. Eutrophes Wasser (also mit vielen Nährstoffen drin) ist an sich schon riskant.

  • Danke für den Bericht. Muß man also doch aufpassen :)
    Fer Bach fließt hauptsächlich durch Stadtgebiet, nur wenige Felder. Mein Tip wären Schwermetalle oder sowas. Bakterien eher nicht und Viren glaub ich eigentlich auch nicht. Testen lassen, dann weißt du es genau.

  • Je nach Art des Schwermetalls kannst du unterschiedliche Symptome bei Vergiftung haben, bei Arsen ist eins davon Durchfall/Erbrechen. Aber das braucht schon satte Dosen.
    In Hamburg ist mitunter ein Problem, dass bei Starkregen die Kanalisation überläuft und auch Abwasser in die Vorfluter geraten kann. Und mindestens einige Seen, wie der Eichbaumsee, und auch die Alster haben mindestens zeitweilig eine Belastung mit Blaualgen.
    Im urbanen Raum halte ich es für sicherer, sich das Trinkwasser z.B. aus den Wasserhähnen an Friedhören zu holen oder beim nächsten Haus zu klingeln und zu fragen, ob man seine Wasserflasche auffüllen darf.

  • Hallo Alex,


    Das hört sich echt böse an. Anbei nen Video vom Kai Sackmann zum Thema wasserfilter. Hier wird meiner Meinung nach recht gut erklärt was die Dinger können und was nicht. Schau dir auch die anderen Videos zu dem Thema mal von ihm an.


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    Gruss vom Rand der Eifel


    Das Rippchen

  • Hallo AlexSupertramp


    Das Wasser einmal untersuchen zu lassen finde ich eine gute Idee, damit du Gewissheit hast, dass der Bach in deiner Region "sauber" ist. Für deinen Anwendungsfall würde ich dir zu einem Aktivkohlezusatzfilter raten. Der bindet nebst üblem Geschmack, ist zwar bei dir kein Thema, auch leichte chemische Rückstände.


    Gruss Xeore

  • Spezifikation (Auszug) des LifeStraw Go:

    Zitat
    • Filters 1,000 litres / 264 gallons
    • Removes 99.9999% of waterborne bacteria (>LOG 6 reduction)
    • Removes 99.9% of waterborne protozoan parasites (>LOG 3 reduction)
    • Reduces turbidity (muddiness) by filtering particulate matter larger than 0.2 microns


    Quelle: http://www.vestergaard.com/ind…raw/item/lifestraw-bottle


    Ich setze mal voraus, dass die maximale Filtermenge noch nicht erreicht wurde.


    Bakterien können den Filter nicht (oder nur in unrelevanten Mengen) passieren. Viren zu erwischen ist eher unwahrscheinlich. Schwermetalle und Nitrat sind erst Mal nicht sonderlich gesund, sollten aber nicht zu Durchfall und Erbrechen führen.


    Ich tippe mal auf Fehlbedienung, oder eine andere Ursache als das Wasser.



    Und mein persönlicher Senf dazu:


    Wenn keine Not ist, würde ich niemals Wasser aus solchen Gewässern trinken. Nicht weil ich denke, dass sich Bakterien ungehemmt in mir vervielfältigen, schließlich ist das Wasser gefiltert, eher eben durch Belastungen die ich nicht rausgefiltert bekomme. Ich suche mir eine Quelle oder folge dem Bachlauf bis ich sicher bin, dass der nicht durch ein Gebiet fließt wo ich davon ausgehen muss, dass Belastungen irgendwelcher Art (Industrie, Landwirtschaft, Tierleichen) vorhanden sind.


    Aber in der Not frisst der Teufel halt auch Fliegen...


    Zusätzlich kann man noch Chlor benutzen, um das Wasser zu sterilisieren. Ist aber im Geschmack nicht jedermans Sache. Allerdings lässt sich der Geschmack/Geruch auch neutralisieren. Der Nicht-Chemiker (so wie ich) greift da zu den Produkten von Micropur (Forte und Antichlorine). Wenn man weiß was man tut nimmt man halt Chlor und Natriumthiosulfat (aus der Photographie auch bekannt als Fixiersalz) zur Neutralisierung.



    Ansonsten gibt es noch Bio-Indikatoren für die Gewässergüte:


    Güteklasse I unbelastet bis gering belastet Beispiel-Tierarten: Groppe, Dreieckskopf-Strudelwurm, Steinfliegenlarve, Köcherfliegenlarve, Flache Eintagsfliegenlarve


    Güteklasse II mäßig belastet Beispiel-Tierarten: Köcherfliegenlarve (ohne Köcher), Spitzschlammschnecke, Flohkrebs, Großer Schneckenegel



    Güteklasse III stark verschmutzt Beispiel-Tierarten: Rollegel, Waffenfliegenlarve, Wasserassel



    Güteklasse IV übermäßig stark verschmutzt Beispiel-Tierarten: Roter Schlammröhrenwurm, Rote Zuckmückenlarve, Rattenschwanzlarve


    Einfach mal googlen und sich mit dem Wasser an sich beschäftigen. Ein spannendes Thema.


    Edit: Abkochen (ca. 1 Minute sollte ausreichen) ist übrigens auch noch eine Möglichkeit.

    I feel a disturbance in the force...

  • Erstmal gut, dass es dir scheinbar besser geht. Und danke, dass du diese Erfahrung geteilt hast.


    Es ist gut möglich, dass du in diesem Gewässer irgendwelche Chemikalien gehabt haben kannst. Aktivkohle, wie oben schon gesagt, kann die Belastung reduzieren. Eine Garantie ist das jedoch nicht. Außerdem können es Viren sein, die nicht vom Filter gefiltert werden. Möglicher Eintrag durch vorangegangene Überflutung oder Wasserrohrbruch oder einfach eine nicht ganz legale Ableitung aus einem Haushalt. Die Lifestraw-Produkte haben eine Membran mit einer Porengröße von 0.2 Micron, und sind damit tendenziell für Viren durchlässig, wenn diese nicht an größeren Partikeln anhaften. Und bei manchen Erkrankungen, wie Noro, reicht eine kleine Virenlast schon aus.


    Das ist auch der Grund, weshalb ich, wenn ich mit Sawyer arbeite, immer noch mit Katadyn Mikropur Forte nachbehandle (gegen Viren und bei evtl. beschädigter Membran). Geht zwar nur, wenn ich aus dem Beutel vorher in einen anderen Behälter umfülle, aber das hat auch noch einen anderen Vorteil: Eine Trennung in "Schwarz" und "Weiss".


    Wie ich schon an anderer Stelle im Forum mal sagte, bin ich kein Freund davon, Schmutzwasser zu transportieren und direkt daraus zu trinken/filtern. U.a. auch, weil ich ja diese Behälter ins schmutzige Wasser halte, und damit tendenziell krankmachende Anhaftungen am Behälter habe, die beim Trinken über die Hände ans Gesicht und die Schleimhäute kommen können. Wenn ich aber vorher dann in einen anderen Behälter filtriere, diesen möglichst nicht mit feuchten Händen berühre, dann habe ich idR sauberes Wasser in einem sauberen Behälter. So vermeide ich zB einen von Asdrubal erwähnten Anwendungsfehler. Mikropur Forte macht dann den Rest.


    Es kann natürlich auch sein, dass deine Erkrankung eine ganz andere Begründung hat. Dass der zeitliche Zusammenhang Zufall ist. Aber grade im Fall, in dem es drauf ankommt, gesund zu bleiben, würde ich aus Prinzip nicht "nur" mit einem reinen Notfilter wie Lifestraw oder einem reinen Membranfilter wie Sawyer aus (zivilisationsnahen) Gewässern trinken.


    Ein Tip noch, so allgemein: Im städtischen Bereich würde ich Wasser eher in Regenpfützen o.ä. suchen. Möglichst weit weg von Verkehrswegen. Müsste ich dauerhaft an einem Ort bleiben, könnte man genügend Wasser für ein paar Tage lagern, versuchen Wasser aufzufangen, etc., bevor ich auf ein zivilisationsnahes Gewässer zugreifen muss.


    Gruß


    Avesjünger
    _____
    EDIT: Hoppla, zu lang geschrieben, Lord Helmchen war wohl schneller. :peinlich:

  • Das Video von Sacki ist ja sehr interessant. Schließen sich hier alle seinen Ausführungen an? Oder sagt jemand er ist da etwas übervorsichtig? Habt ihr auf euren Touren auch immer nur aus Gewässern getrunken, die den im Video genannten Kriterien entsprechen? Oder hat es auch mal mit einem größeren Fluss, in urbanem Gebiet etc. geklappt ohne merkbare Beschwerden (was ja auch nicht heißen muss, dass man nicht seiner Gesundheit geschadet hat) ?
    Es ist seltsam, dass die Hersteller nicht auf soetwas aufmerksam machen. Weder in der Anleitung noch in den Werbevideos. Beim Werbevideo für den Go geht der Präsentierende einfach zum nächstbesten, riesiegen, stehenden Gewässer und trinkt drauf los. Bei Sawyer trinkt die Dame auch einfach aus einem großen See und nennt keine Einschränkungen. Ist so etwas nicht potenziell irreführend und gefährlich für die Endverbraucher, wenn es wirklich in Wahrheit so ist, wie Sacki sagt?

  • Sacki muss das sagen um auf Nummer Sicher zu gehen da eine potentielle Bedrohung durch Keime/Viren immer bestehen kann, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich ist. Und er möchte als "öffentliche Person" mit Sicherheit nicht leichtfertig erscheinen.


    Ich filtere kein Quellwasser und ich filtere auch kein Wasser von dem ich weiß, dass es nicht durch urbane oder landwirtschaftlich genutzte Gebiete geflossen ist. Ich hatte noch nie Probleme. Meine Filter liegen daheim und langweilen sich.


    Aber es gibt hier einige Foris, die Wasser schon aus echten Drecklöchern gefiltert haben und sich bester Gesundheit erfreuen.


    Dass auch Wasserfilterhersteller Marketingabteilungen haben ist ja irgendwie logisch. Und prinzipiell ist es ja auch richtig, dass der meiste Rotz aus dem Wasser raus ist nach dem filtern. Trotzdem sollte man seinen Verstand einschalten und die Situation versuchen richtig einzuschätzen.


    Man kann sich auch fragen: Wozu überhaupt einen Filter? Warum das Wasser nicht einfach abkochen? Nach wenigen Sekunden über 70°C sind die Bakterien hinüber da ihr Protein degeneriert. Der Effekt ist identisch, nur dass man keinen Filter schleppen muss.
    Und tote Bakterien trinkt.


    Übrigens können Filter auch defekt sein. Oder, wie bereits gesagt, falsch benutzt werden.

    I feel a disturbance in the force...

  • Es kommt auch ein bisschen auf die persönlichen Voraussetzungen an. Wer häufig Wasser mit einer, warum auch immer, leichten Keimbelastung trinkt, steckt sowas leichter weg als jemand, der sonst nur das praktisch keimfreie Leitungswasser gewohnt ist.

  • Im Harz habe ich das Wasser aus Oberflächengewässern filtriert, welches in meine Trinkflasche (zum kalt trinken) kam. Obwohl das zum Teil Gewässer sind, die zur Trinkwassergewinnung dienen. Das Quellwasser an der Eisenquelle habe ich gefiltert, weil es einen leichten Biofilm hatte. Ich sehe mir das in Frage kommende Gewässer schon kritisch an (Trübung, Pflanzenwuchs, Fauna, Geruch usw. ).
    Allerdings bin ich durch die vielen Küsschen meiner freundlichen pelzigen Mitwanderer wahrscheinlich ein paar Mikroben gewöhnt.

  • Hi Alex,


    danke für deinen Bericht.
    Du sagst, deine Freundin hatte die gleichen Symptome nach nur einem Schluck - kann es sein, dass sie die erst hatte, als du angefangen hast zu erbrechen? Hier könnte die Psyche auch eine wichtige Rolle spielen ("Mein Freund ist krank. Er hat dieses komische Wasser getrunken... und ich auch! Wahrscheinlich werde ich auch krank. Ich fühl schon, wie mir übel wird"). Dann wären eure Erkrankungen unabhängig von einander und du könntest dir nur halbwegs sicher sein, wenn du - wie schon erwähnt - das Wasser analysieren lässt. Die akute Belastung, der du möglicherweise ausgesetzt warst, wirst du damit natürlich nicht nachweisen können.


    Ich hab übrigens schon öfter aus "wildem Wasser" getrunken, einen Wasserfilter besitze ich nämlich garnicht. Besonders empfehlen kann ich Wasser, hoch in den Alpen. Dort gibt es Höhlen, in denen das Wasser direkt aus dem Fels kommt und durch ihn gefiltert wird. Auch besonders schnell fließende Gebirgsbäche (wie in einer Klamm) sind meiner (!) Erfahrung nach, unbedenklich.


    Solltest du das Wasser tatsächlich untersuchen lassen, teile deine Erfahrung doch bitte hier, das würde sicher viele Interessieren.


    Und zu guter Letzt:
    Das was Asdrubal schrieb, lag mir auch auf der Zunge. Die meisten, leitungswasserverwöhnten Nord- oder Westeuropäer bekommen wesentlich schneller was am Magen, wenn sie plötzlich mit "schmutzigem" Wasser konfrontiert werden. Hier würde nur Abhärtung helfen, aber das auf eigene Gefahr... :winking_face:

  • Zitat von AlexSupertramp;274179

    Was sollte ich in Zukunft beachten?

    Technischen Geräten nie blind vertrauen und was immer du neu machst, trainiere es. Beim Gewichtheben leuchtet es jedem ein, dass man klein anfangen muss. :face_with_rolling_eyes:
    Du bist aber gleich bei der Schwergewichtsklasse eingestiegen.
    Wasserfilter können trügerisch sein. Wenn man die Erfahrung macht, dass es gut ging heisst es nicht unbedingt, dass der Wasserfilter gut gearbeitet hat.
    In der Regel prüft man das Wasser weder vor noch nach dem Filtern. Das wäre aber notwendig um über die Filterqualität etwas aussagen zu können.
    Eine gesunde Skepsis steht jedem gut.


    Gruss
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Hallo,


    Ferndiagnosen sind schwierig, ich tippe mal auf "Montezumas Rache" bzw. coliforme Bakterien, die nicht mit der eigenen Darmflora kompatibel waren, was der Körper auf seine Weise bereinigt hat. Ob der Filter versagt hat, sei mal dahin gestellt.


    Ein Punkt, den viele "Wildwassertrinker" sträflich vernachlässigen, ist die Keimverschleppung: am besten stellt man sich das ungefilterte Bachwasser als eine völlig mit schädlichen Keimen belastete Brühe vor, die durch den Filter "irgendwie" in bekömmliches Tafelwasser verwandelt wird. Soweit die Theorie. In der Praxis taucht man die komplette Trinkflasche in den keimbelasteten Bach und schraubt dann den Filter drauf. Dabei hat man die vom Bachwasser nassen Finger im Spiel und kontaminiert damit entweder die saubere "Trinkseite" des Filters oder fasst sich mit den kontaminierten Fingern irgendwann an den Mund oder sein Essbesteck, ist mit den nun verkeimten Pfoten einen Apfel etc. Da kann das gefilterte Wasser noch so sauber sein, wenn es die Keime scharenweise schaffen, auf anderen Wegen Zugang in den Körper zu finden.
    Es genügen schon einige wenige Tropfen verkeimten Wassers (oder Sprühnebel/Spritzer), um sich eine Magen-/Darmverstimmung einzufangen, wenn es die "richtigen" Bakterien sind, auf die man entsprechend reagiert.
    Man sollte auch bedenken, dass vor allem die mechanischen Filter niemals 100% Filterwirkung haben, sondern nur 99,99...% was Hygienefachkräften nur ein mildes Lächeln entlockt, denn es sind auf alle Fälle noch genügend "Restkeime" da, die durch den Filter schlüpfen. Nur mechanisch filtriertes Wasser ist niemals keimfrei.
    Wer einen empfindlichen Magen hat, der sollte nach dem Filtern noch Micropur oder Certisil ins Wasser kippen und die vorgeschriebene Einwirkzeit (ein paar Stunden) abwarten. Oder das Wasser ein paar Minuten sprudelnd abkochen. Aber das ist Oldschool und nicht so sexy wie ein Strohhalm, der aus dem Stand heraus sofort aus schmutzigem Wasser sauberes zaubert... dafür ist die Chemie-/bzw. Abkoch-Methode wirksamer.


    Die meisten Fehler werden IMO bei der unsauberen Handhabung von Filtern gemacht.


    Grüsse


    Tom

  • Okay, jetzt kommen wir aber mal Alle wieder runter von dem hohen Ross... :peinlich:


    Wir werden nie erfahren was das Problem für die Erkrankung war.
    AlexSupertramp "durch die Blume" zu sagen die Ursache läge darin, dass er nichts gewohnt wäre oder seine Freundin sich nur etwas einbildet finde ich etwas daneben.