Strategieänderung

  • Moin,


    lange Zeit habe ich vor allem auf die Strategie des Bugin gesetzt.
    Durch einen Umzug habe ich gemerkt, wieviel sich angehäuft hat und wie unflexibel man dadurch wird. So lange man in seinem Umfeld halbwegs sicher ist, mag das gehen aber was passiert, wenn man weg muss?
    Ich habe gemerkt, dass ich dafür nur die Variante habe und dass das sehr mager ist. Sollte man länger Zeit haben und das ist bei vielen Szenarien der Fall, sollte man flexibler sein.


    Ich ändere daher mein Strategie uur Ueit sehr stark. Ziel ist es, neben auch noch eine sehr flexible aber weitaus umfassendere Möglichkeit zu haben, den Ort zu wechseln, ohne das es groß auffällt. Daher mache jch zur Zeit folgendes:


    1. Verkauf alles Klötze am Bein, also Sachen, die man nicht mitnehmen kann.
    2. normales Fahrzeug kaufen, was völlig unauffällig ist, z. B VW-Bus :winking_face:
    3. Mittel streuen, d.h. flexible Geldmittel, andere Währungen, kleine Tauschsachen
    4. hochwertige leichte kleine Dinge statt schwerer oder voluminöser Sachen besorgen
    5. Mindset auf Bugout einstimmen
    6. mehr auf Netzwerke und Mobilität setzen


    Vorteil dabfi ist, dass man auch im normalen Leben viel flexibler wird.


    Wollte ich mal diskutieren mit euch.


    cu Tom

  • Kann man machen. Ist für mich persönlich allerdings allerdings zur umfassend für ein Szenario, dass in Form des permanenten Bug Out das unwahrscheinlichste ist. In den meisten Fällen wird ein Bug Out nur vorübergehend sein, bzw. in einem räumlich überschaubarem Gebiet notwendig, das es schnell zu verlassen gilt. Da reicht eine Kreditkarte und Bargeld sowie ein Transportmittel aus um in absehbarer Zeit wieder in der Zivilisation zu sein. Zusätzlich einen BOB mit hochwertigem Equipment zu haben ist sicher nicht falsch, aber ich würde jetzt nicht meinen Flatscreen und meine PS4 verkaufen :winking_face:

    Haben ist besser als brauchen.

  • Ich ändere meine Strategie auch gerade. Flucht: M. M. ist das das Auto in vielen Fällen nutzlos ist. Die zunehmenden Unwetter zwingen dazu im Fluchtrucksack ein extrem windstabiles und wasserdichtes Zelt mitzuführen (Ich suche noch).


    Organisieren, Strukturieren: Z. Z. ist es bei mir so das ich ein EDC (Rucksack oder Samsonitekoffer, je nachdem) trage in dem, neben dem täglichen Bedarf für die Arbeit, auch 1. Hilfe, Wasser, Miniwerkzeug usw. ist. Daneben gibt es einen Rucksack für "weiter weg" und zu Hause einen "Fluchtrucksack".
    Letztendlich die großen Taschen zur Evakuirung (falls doch mit dem Auto möglich/nötig).


    Jedes mal ein eigenes 1. Hilfeset, Kochset, Gearset usw. natürlich extra abgestimmt auf den Fall. Das möchte ich jetzt ändern da viele Sachen doppelt sind und ich jedesmal Zweifel habe ob etwas im anderen Set drin ist was ich vielleicht doch bräuchte.


    Nehmen wir als Beispiel 1. Hilfe. Im EDC viel Pflaster, Fiberthermometer, die Möglichkeit eine große Wunde zu verbinden, Schmerztabletten, Desinfektionsmittel, Handschuhe. Im Fluchtrucksack Pflaster, Verbandmittel um 1 große Wunde mehrere Tage zu versorgen, mehr und andere Medikamente usw. usw.
    Ich werde versuchen die Taschen einfach nur nach Entfernung zu packen. Nahes Umfeld, Tasche 1, mittlere Entfernung : Tasche 1 + 2, Flucht: Tasche 1+ 2 + 3. Die Taschen natürlich so gestalten das 1 in 2 passt und 1/2 in 3. In Tasche 2 fallen z. B. die Pflaster weg und etwas weniger Wundversorgung. Bitte, das ist nur ein Beispiel, es geht NICHT um Gewichtsreduzierung sondern um Optimierung.

  • Moin , moin.
    Diesbezüglich mache ich mir auch immer wieder Gedanken. Wenn es soweit kommt das marodierende, plündernde Horden unterwegs sind, wird sich die Stellung hier in der Mietwohnung kaum halten lassen. Es bleibt also nur noch die Möglichkeit sich in vorbereitete Fluchtzonen abzusetzen. Da muß man sich auch zwangsläufig von liebgewonnenen, teuer angeschafften Dingen verabschieden. Alles was nicht unbedingt nötig ist, b.z.w. nicht transportiert werden kann, muß zurückbleiben. Und was noch zusätzlich schmerzt ist die Tatsache das , wenn man irgendwann zurückkehrt, die "guten Sachen" vermutlich weg oder zerstört sind.
    Das "Superduperhomcinemamultikanalgroßbild" Gerät kann man leider weder essen noch so einfach transportieren. Von der Nutzbarkeit im Gelände ganz zu schweigen. Hier bei mir steht z.B. auch noch eine Relaisfunkstelle. Die sorgt, unabhängig von der Steckdose, im Unkreis von ca. 80 Km für Funkverbindungen. Bei Randalierern oder Plünderern dürfte das dem auch zum Opfer fallen. Und eine wichtige Krisenkommunikation ausfallen. Das Materielle mal außen vor. Klar will und soll man auch nicht völlig spartanisch mit einem Mobiliar ala "Jaffa" leben. Die Überlegung ist also, was ist wichtig, transportabel und/oder auf die schnelle "Außenlagerfähig".


    Ich denke auch, das es einen krank machen würde, sich bei Anschaffungen immer vor Auge zu führen das es bald sowieso nicht mehr von Wichtigkeit ist. Wäre so, als würde man sich schon heute aufhängen, weil man ja sowieso irgendwann stirbt.


    Bliebe dann noch zu überlegen ob und wie lange man in der Stadtmietwohnung ausharren kann. Wann ist "DER ZEITPUNKT" zur Flucht? Wenn man sich erst den Weg "freischießen" muß um noch herauszukommen hat man diesen verpaßt.


    Da ich hier mit Solarstrom zum großteil autark bin, kann ich auch kürzere "Blackout's" aussitzen. Aber der Ausfall von Heizung, Wasser und Gas begrenzt diesen Zeitraum beträchtlich. Dafür habe ich auch passende Decken zurechtgelegt um die Wohnung zu verdunkeln. Es wäre der absolute Magnet, wenn Nachts, die ganze Gegend duster, meine Wohnung wie der Stern von Bethlehem leuchtet.:kichern:


    Die nächste Frage wäre dann noch: Wie kann man die Wohnung in Abweseheit schützen? Im Normalfall habe ich die Alarmanlage die mich u.A. über mein Mobiltelefon benachrichtigt. Aber was im "Unnormalfall" ? Ich hatte schon überlegt Sprühdosen mit Reizgas über einen Federmechanismus oder eine Patrone zu durchlöchern. Davon mehrere, die nacheinander auslösen. So das bei einem "Wiederkehren" der Einbrecher alles gleich nochmal losgeht. Entweder geben sie nach dem 3. - 4. Mal auf oder kommen mit Gasmaske. Aber dabei würde ich vermutlich gleich noch die (wenn noch vorhanden) Nachbarn "ausräuchern". Und wie lange es dauert bis die Wohnung wieder nutzbar ist wäre auch noch zu klären.


    Es ist bei solchen Überlegungen schwer die Balance zwischen "gesunder Besorgnis und Vorbereitung", bis zur Panikmache, über ein normales Alltagsleben zu halten. Diese Balance muß jeder für sich finden um ein zufriedenes Leben führen zu können.


    Als (Tausch)Währung lagere ich z.B. auch Zigaretten und Spirituosen.


    Gruß callado

    Ratten,die das sinkende Schiff verlassen,sind schlauer als der Kapitän der mit untergeht!

  • Also in einer permanenten Bug-Out Situation zu leben, würde mich krankmachen, weil alles das man macht, wird fast schon wieder sinnlos, weil die meisten Dinge des Lebens sind eigentlich ortsunveränderlich. Viele Dinge, die wir kaufen sind nicht wirklich für den Bug-Out gedacht z.B. Musikanlage, Server, Rasenmäher etc.. aber auf diese Annehmlichkeiten wirklich verzichten... denn man weiß ja nicht wann der Bug-out kommt.


    Ich denke man sollte lieber eine Strategie fahren, in der man Dinge hat, die man in relativ kurzer Zeit für den Bug-Out vorbereiten kann, weil für einen grösseren denke ich persönlich wird es eine gewisse Vorlaufzeit von Stunden geben, bei Naturkatastrophen etc. da ist der Bob wahrscheinlich das Einzige, das man noch mitnehmen kann.


    In diesem Wissen ist sinnvoll als erstes Fähigkeit zu erwerben um einen längeren Bug-Out überhaupt zu überstehen, gleichzeitig sind diese geschickt auch für das jetzige Leben zu verwenden:
    - Fitness, die meisten Bug-Out sind mit sehr langem Laufen verbunden...
    - Überlebenstechniken für das Leben im Freien
    - Fremdsprachen, Kenntnisse von anderen Kulturen, evtl. Karten von dem Fluchtziel
    - Ausrüstung(Zelt, Kocher, Trinkwasserfilter, evtl. aufblasbares Kajak etc..) > Dinge die man jetzt schon für den Campingurlaub verwenden könnte und somit immer in Übung ist
    ...


    Prinzipiell sollte man immer so leben, daß man immer bereit ist zu gehen(der größte Bug-Out ist der Tod), als Dinge in seinem persönlichen Umfeld geregelt hat.

  • Eure Gedankengänge sind soweit nicht schlecht und meines Erachtens auf dem richtigen Weg.


    Ich selber habe mich auf einen so-lange-wie-vertretbar BugIn eingerrichtet, allerdings erst nach den BugOut Vorbereitungen.


    Das Schwierigste dabei ist weder das Fahrzeug, Ausrüstung oder Kondition. Das wirklich Schwierige - jedenfalls für meine Person - bin ich selber. Ich habe deshalb begonnen, mich in meinem Gefühl und Kopf von vielem Materiellen zu lösen. Das heisst jedoch nicht, dass ich nun alles verscherble und versilbere. Es geht mir vielmehr darum, all diese kleinen Helferlein und Spassmacher zwar zu geniessen, sei es um mir das Leben zu erleichtern oder einfach zum Bespassen oder geniessen. Gleichzeitig behaupte ich heute, dass ich mich ohne zu Zögern von allem nicht (über-)lebensnotwendigen Kram grösstenteils Problemlos trennen kann wenn es notwendig wird. Gewiss kein Prozess, der mal schnell über das Wochenende passiert.
    Einen für mich positiven Nebeneffekt hat das ganze Mentaltraining: Ich betrachte heute mehr als Luxus und nicht selbstverständlich. Und um so mehr geniesse ich somit auch einfache Dinge wie eine Toillettenspühlung oder den Flatscreen.


    En Gruess


    Jaws

  • Habe mich auch sehr lange mit dem Thema beschäftigt. Es ist wirklich sehr stark eine Kopfsache seine geliebte Komfortzone zu verlassen.
    Es gibt für mich persönlich auch nur sehr wenige Szenarien wo ich das tun würde, aber ich denke da geht es jedem so. Ist auch immer die Frage ob es nur ein lokal begrenztes Ereignis ist und man eventuell wieder zurück kann, oder obs ein nimmer wieder sehen Szenario ist. Beim letzteren hoffe ich das ich mit meinem Fluchtrucksack noch weg komme und nicht zu lange herum zögere :winking_face: Obowhl ich muss zu geben, ich hatte auch mal ne Weile den Gedankengang, sch**** drauf, bleibste hier und gehst mit Sack und Pack unter, denn ein wirkliches überleben draussen in der "Wildnis" wird für mich eine echte Herausforderung und wahrscheinlich auch nicht sehr erfolgreich enden. Aber zumindest hab ichs dann probiert und nicht gleich aufgegeben...auch Zwerge können zumindest für sich kämpfen :grosses Lachen:
    Und wer weiss vllt. schleicht einer von euch auch durch die Wälder, findet mein Gerödel und kanns noch gebrauchen^^

  • Materielles sollte man geniessen so alnge man kann, man sollte aber auch nicht sein ganzes Leben danach ausrichten. Wer Gegenstände eher als etwas temporär "von Oben" zur Verfügung Gestelltes ansieht und nicht sein ganzes Herz daran ausrichtet, dem wird eine Trennung nicht allzu schwer fallen. Das letzte Hemd hat eh keine Taschen, was hat man also am Ende zu verlieren? Mir reicht eine Notreserve für einen Neuanfang, der Rest der jetzt da ist ist schön und gut und ich hoffe die Sachen an meine Tochter weitergeben zu können, wenn der Kram aber den Bach runter geht gilt: es sind nur Gegenstände.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das Hauptproblem bei den ganzen Bug Out Überlegungen liegt doch eigentlich ganz wo anders, nämlich in der Frage "Wohin". Die wenigsten (mich eingeschlossen) haben tatsächlich eine ausgebaute BOL und einen Plan B, wen die BOL nicht erreichbar sein sollte.


    Ohne Plan ist der Bug Out, Rucksack hin oder her, eine ordinäre Flucht. Und wie das am Ende aussieht, haben wir aktuell grade alle gesehen. Man sitzt im Regen an einer Grenze und ist auf wohl und Wehe der Gnade anderer ausgeliefert.


    Von daher würde ich den Vorbereitungen auf das "Wie" die Überlegungen über das "Wohin" vorweg stellen und dann gezielt daraufhin planen. Einfach nur in den Wald oder die Wildnis ist imo sehr kurz gedacht. Was wenn die Situation so ist, dass der Wald nicht zur Verfügung steht? Oder alle in den Wald rennen? Mal abgesehen davon, dass wir zumindest in DE nicht besonders viel Wald und Wildnis haben.

    Haben ist besser als brauchen.

  • Das wohin und wie muss auch gut überelgt sein, was ist wenn eine Richtung, die man sich ja so schön ausgedacht hat nicht geht? Deswegen haben wir, also ich und ein paar Gleichgesinnte uns verschiedene Fluchtstrategien bzw. Richtungen ausgemacht. Kommt natürlich immer auf das Szenario an und in welcher Richtung man noch weg kommt, derjenige der noch halbwegs sicher lebt nimmt dann die anderen mit auf. Dafür wird auch gemeinsam an verschiedenen Orten gepreppt, sprich Lebensmittel und sontiges eingelagert.
    Mein eher drastisches Beispiel mit dem Wald bezog sich auf das denkbar schlechteste, nämlich das es wirklich in keiner Richtung mehr irgendwas gibt zu erreichen :winking_face:
    Das es höchstwahrscheinlich genauso daher kommt worauf man sich nicht vorbereitet hat...ist einfach Murphys law.

  • Hallo,

    Zitat von HenryWinter;280283

    Ohne Plan ist der Bug Out, Rucksack hin oder her, eine ordinäre Flucht. Und wie das am Ende aussieht, haben wir aktuell grade alle gesehen. Man sitzt im Regen an einer Grenze und ist auf wohl und Wehe der Gnade anderer ausgeliefert.


    so sehe ich das auch. Bug Out heisst in erster Linie "wegrennen".
    Eine Möglichkeit, dem Wegrennen einen Sinn zu geben, wäre, sich Zweit-Standorte aufzubauen, an die man notfalls längerfristig oder sogar dauerhaft übersiedeln könnte. Es kommt auch immer auf dei Art der Szenarien an, die man einplant.


    Wir wohnen z.B. gerade mal 65km Luftlinie vom Pannen-AKW Gundremmingen weg. Platzt das mal a la Fukushima, und geht der Fallout bei uns runter, dann _müssen_ wir unsern Standort relativ wahrscheinlich aufgeben. Wir hätten die Möglichkeit, uns 600km weiter nördlich dauerhaft niederzulassen, müssten uns aber jobtechnisch umorientieren, was aber machbar sein sollte.


    In Szenarien, die nur eine vorübergehende Aufgabe des Hauptstandortes erzwingen (Naturkatastrophe, Flut etc.), würde ich versuchen, in der Nähe zu bleiben. Je nach Witterungsbedingungen sogar auf dem eigenen Grundstück campieren (falls das Haus unbewohnbar geworden sein sollte).


    Grundsätzlich sehe ich materielle Dinge (Werkzeuge, Hausgeräte, Unterhaltungselektronik etc.) nur als Mittel zum Zweck und definiere mich nicht über materiellen Besitz. Auch bei Autos und anderen Fortbewegungsmitteln bin ich recht emotionslos: sie sollen mich halbwegs zuverlässig, sicher und komfortabel von A nach B bringen, mehr nicht.


    Spannend ist mittlerweile die Frage, wie man z.B. ein Startkapital für einen Neuanfang an einem anderen Ort aufbauen, vermehren und sichern kann. Als Normalverdiener hat man nicht die Möglichkeit, in grossem Stil zu diversifizieren und z.B. mehrere Immobilien, nennenswerte EM-Bestände, Aktiendepots, Sparbücher und Bargeldbestände anzulegen, die notfalls einzeln ausreichend wären für einen Neustart. Den Vermögens-Kuchen kann man nicht in beliebig viele Stücke teilen, wenn man nachher mit einem Kuchenstück auskommen muss.


    Ein weiteres Stichwort ist die Versorgung im Alter, die man bei seiner "De-Materialisierungsplanung" berücksichtigen sollte. Auch wenn bei vielen meiner Generation mittlerweile der Fatalismus vorherrscht "Für uns wirds ja irgendwie noch reichen" - ich finde das verantwortungslos unseren Kindern gegenüber. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass wenn man die demograf. Entwicklung in D einfach nur fortschreibt, die heute ins Berufsleben einsteigenden alle bis 73 Jahre arbeiten und mind. 50 Jahre lang Rentenbeiträge abführen müssen, damit das Rentensystem halbwegs auf dem heutigen Niveau gehalten werden kann.


    Grüsse


    Tom

  • Ich gehe davon aus, im Ernstfall eine Zeit lang - sei es ein halbes Jahr oder so - unterwegs zu sein, und zwar im Wesentlichen zu Fuß oder vielleicht findet sich auch mal ein herumliegendes Fahrrad, den Wiederaufbau aus eigener Kraft wuppen zu müssen, was auf eine eher kleine und fragile Behausung rauslaufen wird, zwischendurch Behelfsjobs jeglicher Art für Essen, Unterkunft, Mindesthygiene usw. zu übernehmen. Zum Neustart habe ich mein Wissen, Papiere und Ausbildungsnachweise auf einem Datenträger, und den wahrscheinlich seitens der Überlebenden des Desasters erhöhten Bedarf nach Sprachkenntnissen, medizinischen Dienstleistungen, technischen Dienstleistungen, Kommunikationsdienstleistungen. Meine Oma hat in der "schlechten Zeit" aus aufgerappelten Zuckerrohrsäcken Strümpfe gefertigt, Kleidung umgearbeitet, für reichere Familien gekocht und serviert, derweil der Opa als Busfahrer schwarz geschlachtetes Fleisch, geklaute Lebensmittel usw. transportiert hat. Wir müssen einfach an unseren SKILLS arbeiten und dürfen nicht davon ausgehen, dass sich der Staat um uns kümmert (also mindestens nicht im Sinne von Bereitstellung benötigter Sachen).

  • Hallo,
    Ob es eine wirkliche Strategieänderung ist, weiß ich gar nicht. Ich würde es eher als : simplify your life bezeichnen. Wenn man wirklich ständig hinterfragt, ob man dieses oder jenes benötigt, wird man wahrscheinlich ständig 'Nein' sagen.
    Wir bedienen uns z.B. sehr vieler alter Methoden um Nahrung zu erzeugen und haltbar zu machen, so dass wir ohne Strom auskommen können; wenn es sein muß. Wir haben jedoch vor, so lange wie es geht zu Hause zu bleiben. Geht das nicht mehr, haben wir mehrere Optionen für sichere Orte. Dabei wird jedoch Schweden eindeutig favorisiert. Damit wir auch ohne alles los können, werden dort Vorräte usw. angelegt. Da wir unser Wissen über alte Techniken ständig üben und erweitern, kommen wir ohne technischen Kram aus. Es läuft und das beruhigt ungemein. Ich kann mich im Normalfall schlecht von liebgewonnenen Dingen trennen, das habe ich jedoch überhaupt nicht, wenn ich mich für wichtiges entscheiden muß. Für mich zählt nur meine Familie und den Rest kann man mit Geld wieder gutmachen. Da wir nicht faul und arbeitsscheu sind, werden wir einen Weg finden.
    Im übrigen sagt mein Bruder immer: "Alle Sachen, die du nicht mindestens 1x im Jahr brauchst, sind überflüssig und müssen weg"
    Dann hast du auch nicht zuviel Kram rumfliegen. Dennoch möchte ich nicht auf irgendwelche Annehmlichkeiten verzichten, die eigentlich überflüssig und purer Luxus sind wie Internet, RiesenTV usw.
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Hi,
    unsere Strategie ist es, wenn es hier, für uns, nicht mehr zu ertragen ist, weg zu gehen.
    Aus diesem Grunde haben wir uns ein Haus( im gemäßigtem Ausland ) zugelegt und bauen es zum SO ( Zweitwohnsitz) aus.
    Das Haus ist groß genug um dauerhaft dort zu wohnen.
    Es wird z.Z. ( anfang August geht's wieder hin) mit alkem ausgestattet was " man so braucht".
    Küchenherd ( Holz und Brikett) ist vorhanden.
    Möbel sind schon einige da und einige kommen noch mit.
    Kaminofen für's Wohnzimmer, Werkzeug allgemein und zur Holzverarbeitung, Vorräte in 10 L -eimern, Geräuchertes, Eingekochtes und komplette Sätze Kleidung kommen auch diesmal mit ( und bleiben dort).
    Frau und ich haben Berufe die in diesem Land angesehen sind UND wir beginnen im September mit dem ersten Sprachkurs.
    (Wenn's morgen losgehen müsste, kämen wir auch mit unserem Englisch weiter).
    Ein Hühnerstall wird schon vorbereitet und Petroleumlampen beschafft und Brennstoffvorräte angelegt.
    WENN wir weggehen dann nicht mit dwm Rucksack.
    Wir starten dann ( ich hoffe rechtzeitig) mit zwei Zugfahrzeugen und zwei Anhängern. Einem Wowa und einem Pferdeanhänger.
    Im Wowa werden wir noch zusätzlich Vorräte mitnehmen und im Pferdeanhänger , Vorräte in Eimern und , durch einen Zwischenboden abgeteilt, unser Federvieh.
    ( Mit was wir letztendlich ankommen werden weiß ich nicht, aber da wir alles schon ausrüsten ist schon sehr viel da)


    Restliche Vorräte, welche wir nicht mitnehmen können, werden wir den hiesigen Nachbarn schenken, mit der Bitte , auf unser Haus zu achten.
    (Sollte sich die Lage irgendwann bessern haben wir HIER dann auch noch das Haus)
    Natürlich ist das alles sehr zeit,- und kostentensiv , aber es erscheint UNS so wichtig und richtig.
    Z.Z. stecken wir unser Geld in diese Vorbereitungen und außer den Treffen in D'dorf, a.d.Lütsche und am Silbersee sind nicht viele " Ablenkungen " geplant.
    Also, wenn wir abhauen, dann nicht für eine Nacht ins Hotel in ner Nachbarstadt, sondern erstmal WEIIIIT WEG, weil's hier nicht mehr geht ( und scheinbar auch so bald nicht besser wird ).


    Und,
    wir sind "ganz normale Malocher" die kein " kleines Vermögen " in der Hinterhand haben.
    LG M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Jeder muss für sich und seine persönliche Situation entscheiden, wann das Szenario eines Bug-In oder Bug-Out sinnvoll ist.
    Leicht mache ich es mir mit diesen Überlegungen auch nicht; jeder hat mehr oder weniger im Bug-Out Fall zu hinterlassen und es steht in den Sternen wie man das wieder vorfinden wird, kehrt man jemals zurück.


    Da ich samt eigener Familie in keiner Großstadt wohne ist für mich der Bug-Out wirklich das letzte Mittel einer großen Katastrophe (AKW Unfall) oder einem Krieg aus dem Weg zu gehen. Ich denke dann bedarf es auch keiner großen Überzeugungsarbeit mehr innerhalb der Familie alle auf den gemeinsamen Nenner "Wir gehen hier fort" zu bringen.
    Unsere Region ist eher ländlich geprägt, daher halte ich ausgedehnte Aufstände und Unruhen für eher unwahrscheinlich oder kurzfristige Ereignisse, die sich nicht länger als ein Monat zutragen werden. Irren kann man sich immer, klar, aber irgendwo muss jeder einen Schwellenwert setzen, was ausgehalten werden kann, oder nicht mehr zu ertragen ist.
    Der Bug-In bietet meiner Meinung nach die Chance mit vereinten Kräften vor Ort tätig zu werden um eine Krise zu überstehen; man muss nicht aussortieren und sich von Dingen trennen, die sich als sehr hilfreich erweisen könnten.


    Bug-Out mit der Familie wird zum Problem; manche sind körperlich und / oder mental stärker oder schwächer - will man es jedem recht machen, bringt dies das ganze Vorhaben in Gefahr.
    Einen kurzfristigen Bug-Out für vielleicht eine Woche sehe ich noch als realistisch bewältigbarer an, als eine womöglich dauerhafte Flucht, die wer weiß wo enden mag.
    Die Geschichte hat ja genügend Beispiele parat wie es Flüchtigen so ergeht und ehrlich gesagt mag ich keines dieser Schicksale teilen; von daher Bug-In so lange wie es nur irgend möglich ist.


    Gruss, Fairlane

  • Zitat von HenryWinter;280283

    Und wie das am Ende aussieht, haben wir aktuell grade alle gesehen. Man sitzt im Regen an einer Grenze und ist auf wohl und Wehe der Gnade anderer ausgeliefert...


    Manche konnten sich auch ein Hotel leisten. Die die schnell waren und Geld hatten.


    Und selbst im Regen sitzen kann immer noch dramatisch besser sein als im Gefängnis langsam zu Tode gefoltert zu werden.


    "bug out" könnte auch ähnlich einer langen Reise sein, für manche ist das ein Lebenstraum. Der D--A-CH Pass öffnet einem zumindest aktuell 3/4 der Welt... Mit einem Rucksack, dem passenden Reisepass und lächerlichen 10.000 US$ kann man heute z.B. völlig problemlos 2 Jahre durch Südamerika tingeln.



    Zitat von Fairlane;280334


    Unsere Region ist eher ländlich geprägt, daher halte ich ausgedehnte Aufstände und Unruhen für eher unwahrscheinlich oder kurzfristige Ereignisse, die sich nicht länger als ein Monat zutragen werden


    Du darfst halt in keine ethnische Säuberung rein kommen, dann hast Du gerade auf dem Dorf die A-Karte gezogen... Städte halten solchen Wellen oft deutlich länger stand...


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von HenryWinter;280283

    Man sitzt im Regen an einer Grenze und ist auf wohl und Wehe der Gnade anderer ausgeliefert


    Die vielen Bilder von den ganzen Zelten an Grenzen hat sich mir auch tief eingeprägt. Und im Fall, dass die bedrohliche Situation, vor der ich fliehen muss, nicht nur mich selbst und ein paar Wenige betreffen sollte (z.B. wegen Verfolgung von Menschen mit "falscher" politischer / weltanschaulicher / religiöser Überzeugungen oder falscher Abstammung, um Cepaholuts' Stichwort "ethnische Säuberungen" aufzugreifen), sondern große Menschenmengen, dann rechne ich genau mit solchen Situationen, in denen wir letztes Jahr die unzähligen Flüchtlinge in den Medien gesehen haben.


    Das ist genau der Grund, warum ich auf jeden Fall ein Zelt dabei haben möchte, dass notfalls auch frei stehen kann, ohne dass Heringe in den Boden geschlagen werden müssen oder Abspannmöglichkeiten zwingend notwendig sind. Mein Zelt muss auch notfalls auf einer Asphaltfläche oder in einer großen Halle (Flughafen, Turnhalle, irgendwo Underground, etc.) frei stehen können.


    Und das ist auch der Grund, warum ich unbedingt einen Rucksack wollte, den ich im Notfall "auseinandernehmen" kann, wenn ich mich unterwegs aus irgendeinem Grund von Teilen meiner Ausrüstung trennen muss. Der Teil den ich weiter bei mir haben kann, muss wieder bequem und praktisch transportabel sein (Hände frei). Darum die Entscheidung für einen Rucksack mit abnehmbaren Seitentaschen, die mit Trägern widerum als neuer, viel kleinerer Rucksack dienen.


    Das war mir schon vor der Flüchtlingswelle bewusst und in meinem Fokus. Die Bilder haben mich daher nur bestätigt in meinen Vorstellungen und meinen Anforderungen an meine Ausrüstung.


  • Finde diese 6 Punkte richtig gut. An denen orientiere ich mich auch. Sind sinnvoll für den SHTF Fall, und sollte der doch nie eintreten, dann sind sie es auch für's "normale Leben". Stichwort "simplify your life". Und zwar Vorbereitungen zu treffen, dabei aber unter dem Radar zu fliegen, lässt mich auch zu normalen Zeiten einfach ruhiger schlafen.


    Ich hab mir ferner vorgenommen: für jeden Gegenstand, der neu in meinen Haushalt kommt (egal, ob gekauft, geschenkt, oder selbst hergestellt - Lebensmittel, Drogerieartikel u.ä. natürlich ausgenommen) soll einer, besser zwei Gegenstände meinen Haushalt verlassen (verkaufen, verschenken, entsorgen).


  • Deinen Ausführungen kann ich nur zustimmen,zu viel "Plünnen" hat man grundsätzlich. "Weniger ist mehr " bekommt da eine völlig neue Bedeutung,nach Dingen die Luxus sind bzw. " belasten" strebe ich schon länger nicht mehr an.


    Konsumanschaffungen jeder Art habe ich seeehr lange nicht mehr getätigt,Es kommt nur noch multifunktional und flexibel in die Einkaufstüte :winking_face:


    Ich kannn hier in 2 Stunden "dichtmachen" den Bug in zu einem Bug out verwandeln und brauche keine Tränen abdrücken über teure ( Luxus ) Dinge die ich zurücklassen müsste.


    Wichtig ist nur ein gesundes Mittelmaß zu finden :grosses Lachen:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von Cephalotus;280344

    Manche konnten sich auch ein Hotel leisten. Die die schnell waren und Geld hatten.


    Und selbst im Regen sitzen kann immer noch dramatisch besser sein als im Gefängnis langsam zu Tode gefoltert zu werden.


    Unbestritten. Aber das ist nicht der Punkt. Worum es mir geht ist, dass wenn man keinen Plan hat, wohin man konkret gehen will, sondern sich die Planung auf "einfach nur weg" beschränkt, man bei einem langfristigen Bug Out genau in dieser Situation landen wird. Und zwar zusammen mit allen anderen, egal ob man sich vorher auf den Bug Out eingestellt hat, oder nicht. Vermutlich mit etwas bessere Ausrüstung als die Leute haben, die nicht geplant haben, und möglicherweise zu Anfang in einem Hotelzimmer bis das Geld alle ist, aber ohne konkretes Ziel und genauen Plan, wie man das Ziel auch unter widrigen Umständen erreichen kann, besteht zwischen den Vorbereiteten und den Unvorbereiteten höchstens kurzfristig ein Unterschied.


    Darum ist das Anpassen des aktuellen Lebensstils an einen möglichen langfristigen Bug Out in meinen Augen der letzte Schritt. Der erste Schritt sollte sein, eine BOL zu definieren, und im zweiten Schritt zu planen, wie man unter allen Umständen da hinkommen kann. Wenn das steht, inklusive Fallback Szenarien, dann macht das Ausrichten auf ein BugOut Szenario Sinn, wenn man das machen möchte. Vorher reduziert man sich in meinen Augen, ohne das man davon einen Benefit hat.


    Zitat von Cephalotus;280344

    "bug out" könnte auch ähnlich einer langen Reise sein, für manche ist das ein Lebenstraum. Der D--A-CH Pass öffnet einem zumindest aktuell 3/4 der Welt... Mit einem Rucksack, dem passenden Reisepass und lächerlichen 10.000 US$ kann man heute z.B. völlig problemlos 2 Jahre durch Südamerika tingeln.


    Finde ich jetzt etwas sehr romantisch gedacht. Erstmal muss du früh genug wegkommen und die Devisen flüssig haben, was alleine für sich schon problematisch ist. Die Entscheidung, seine Zelte so komplett abzubrechen trifft man eher zu spät als zu früh, und dann will das Geld erstmal flüssig gemacht werden und vor allem aus- und im Zielland wieder eingeführt werden. Mit großen Bargeldsummen über internationale Grenzen zu gehen ist heute schon nicht ganz einfach und wird im SHTF-Fall sicher nicht einfacher.


    Und der zweite Punkt sind Familie und Freunde. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich träume nicht davon zwei Jahre durch Südamerika zu tingeln und dabei nicht zu wissen, ob es meinen Leuten gut geht bzw. ob sie überhaupt noch leben.

    Haben ist besser als brauchen.