ZDF Info, Szene Deutschland, Prepper - Leben für den Ernstfall 10.01.2018


  • Eigentlich wäre es ja eher Positiv zu bewerten wenn wir Prepper ins lächerliche gezogen würden. Unterschätzt und als Spinner lassen sie uns dann wenigstens in Ruhe unserer Paranoia nachgehen - für mich passt das.

  • Zitat von Booner;316025

    und hier ein Artikel in der Welt dazu:
    https://www.welt.de/kultur/med…all-Doku-auf-ZDFinfo.html
    Geht es nur mir so, oder versucht der Autor das "Preppen" ein wenig ins Lächerliche zu ziehen?


    Naja, das ist mir bei der "Welt" schon ein paar mal aufgefallen. Man müsste mal vergleichen, welcher Auto die ganzen Berichte geschrieben hat, ob es da vielleicht einen gibt, der öfters in Erscheinung tritt. Aber ja, die "Welt" legt in die Sache schon ganz diffizil ein leichtes Pushen in eine Richtung zwischen die Zeilen, die gerade am Anfang des Artikel die den Leser in eine Meinungsrichtung stubbst. Da wird nicht mehr neutral berichtet.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von Booner;316025


    Geht es nur mir so, oder versucht der Autor das "Preppen" ein wenig ins Lächerliche zu ziehen?
    Naja, das was die meisten halt machen...


    Kommt mir auch so vor. Positiv ist zu bewerten, dass in dem Artikel differenziert wird zwischen "normalen" Preppern und Extremen bzw. "Doomern".
    Bisher wurde das ja meistens alles über einen Kamm geschehrt...


    Die Doku werd ich mir vorraussichtlich heute Abend mal anschauen.


    Gruß,
    Kc

  • Zitat von Booner;316025

    ... der Autor das "Preppen"...


    Es ist eine Autorin! Aus der Kulturredaktion! Sorry, aber der Artikel (zum Fernsehbeitrag) ergibt für mich so gar keinen Sinn. Klar, dass die Frau bei dem Hintergrund kein Verständnis für das Thema entwickeln kann. So ein unqualifiziertes Geschwurbel ärgert mich immer.


    Der Beitrag war sehr angenehm unaufgeregt, auch wenn der Moderator ein auffallend wild tätowierter Typ war. :) Auch wurde versucht, möglichst viele Facetten der Bewegung zu beleuchten. Auch, wenn es mal wieder sehr Waldlastig war.


    Ansonsten bin ich eher nicht so eurer Meinung.


    Was ich immer wieder interessant finde ist diese blauäugigkeit von Preppern, die das ja bereits Jahre betreiben. Bestes Beispiel ist dieser Christian mit seine Landrover. Aber auch allgemein das Szenario "Stromausfall im Wald aussitzen".


    Da gibt es (meiner Meinung nach) in den Auffassungen und Ansichten der Teilnehmer so viele logische Lücken, dass ich sie hier gar nicht alle aufzählen kann.


    Beispiele:


    • Deutschland besteht zu 30% aus Wäldern. Im Ernstfall besorgt man sich die Ressourcen dort. Man muss nur wissen wie. Wenn Millionen andere ebenfalls auf der Suche nach Ressourcen sind?
    • Wenn ich mit dem Auto (Land Rover) nicht mehr weiter komme gehe ich zu Fuß (mit dem INCH oder BOB). Nur, dass Christian bereits beim Aufbau des Zeltes auf dem letzten Loch pfiff da er völlig unfit ist. Der kommt keine fünf Km mit seinem uralten Militärrucksack.
    • Moderne Ausrüstung ist Teufelswerk. (Ohne Worte)


    Da stellt sich mir immer wieder die Frage nach dem Realismus. Oder ob man vielleicht nicht doch einfach nach Gründen sucht sein Hobby zu legitimieren? Ich kenne das ja auch von mir selbst.

    I feel a disturbance in the force...

  • Das ins Lächerliche ziehen ist eine infantile Verdrängungsstrategie, die noch aus der Kindheit stammt. Denn für "den Ernst des Lebens" war man selber nicht zuständig, das war Domäne der "Erwachsenenwelt", die "nicht lustig" war. Drauf reagierte man als Kind schon mit läppischer Heiterkeit, und manche "Erwachsene" tun das reflexhaft noch immer. Und bei wem's überhand nimmt, kriegt vielleicht mal ne Hebephrenie-Diagnose.


    Und das aggressiv reagieren ist ebenfalls ein Reflex darauf, dass man durch das Beobachten der Vorsorgemaßnahmen anderer jäh aus dem heilen Weltbild des versorgt-sein-Mainstreams gerissen und damit konfrontiert wird, dass "man eigentlich ja auch müsste". Die Entstehungsgeschichte dieses Reflexes ist nur wenige Jahre älter, als im ersten Beispiel.


    Also - alles gaanz normal....!

  • Hallo,

    was mir ganz gut gefiel war, daß mehrmals, herausgestellt wurde, daß die Prepperszene nicht homogen ist, sondern die verschiedensten Facetten enthält.

    Auch der unaufgeregte Beitrag bei dem Bastian Blum (PGD) zu Wort kam hat mit gefallen.

    Etwas, was mir sofort am Anfang missfiel, war „Sie (die Prepper) alle haben Angst“ und später dann auch wieder „Da ist sie wieder, die Angst vor den Mitmenschen“.

    Ich habe keine Angst.

    Wenn ich beim Autofahren den Gurt anlege, habe ich dann Angst vor dem Fahren – nicht unbedingt,
    ist eben auch eine Art der Vorbereitung.


    lord_helmchen hat es auch schon geschrieben. In der Krise gehe ich in den Wald und jage Wildschweine. Das hat einen zu großen Anteil in der Doku. Das für und wieder wurde im HSP Forum (hier auch?) ausführlich diskutiert, es ist eben Unsinn meine ich.
    Was mich persönlich sehr traf war, daß die Zombie-Apokalypse so ins lächerliche gezogen wurde.:kichern:


    Gruß


    Peter

  • Online habe ich mir die Doku angeschaut. Und ich bin echt angenehm überrascht. So einen professionellen, entspannten und sachlichen Bericht zu dem Thema habe ich selten gesehen. Es werden nicht nur Prepper gezeigt, sondern auch das es das Thema schon viel länger gibt (Atombunker der 80er Jahre), das es keine einheitliche Szene gibt und überall eineige Spinner auftauchen und das sowohl THW als auch Bund eine gewisse Vorratshaltung empfehlen. Hut ab vor dem jenigen der das so zusammengestellt hat.


    p.s zu dem Artikel der Dame von Welt ... Nur weil man über etwas schreibt bedeutet es noch lange nicht das man versteht worum es geht. Und zuhören sollte man auch können. Denn Bastian Blum sagt 70 % - 80 % sind politisch interessiert (Beitrag 27 min 35 sek). Laut welt.de ist der Rest (der politisch nicht interessiert ist) der Spinner/Reichsbürger Szene anzurechnen. Was ist das für eine schwach... Logik :zipper_mouth_face:

  • Ich habe mir den Beitrag gerade in der Mediathek angesehen (danke an [MENTION=8976]Timmy[/MENTION] für's drauf hinweisen) und fand ihn recht gut gemacht und er kommt mMn der Realität recht nahe.
    Nicht dieses "in die rechte Ecke gestelle" oder lächerlich machen, sondern eigentlich genau so, wie ich das kenne.
    Viele Szenen habe ich in ähnlicher Form schon auf Treffen etc. erlebt.


    Ob die Vorbereitungen der Einzelnen am realistischen vorbeigehen oder ob einzelne fit genug sind eine Krise zu überstehen, möchte ich jetzt gar nicht bewerten, sondern so, wie das dargestellt wurde, findet es tatsächlich statt.
    (Und ob jemand fit ist oder nicht oder was er tut und was nicht: er tut wenigstens was!)


    Deshalb fand ich die Sendung sehr gut gemacht und eine gute Darstellung der "Szene" ohne das Thema reißerisch darzustellen! :Gut:


    Gruß, Schwarzstart

    -<[ N u n q u a m - N o n - P a r a t u s ]>-

  • Also ich hab die Doku grade im ZDF angekuckt und muss sagen, dass ich unglaublich positiv überrascht bin. Mir fällt nichts ein, was ich an dieser Doku bemängeln möchte. Schade, dass die Doku nur auf ZDF.info lief und nicht auf dem großen Muttersender.... das hätten viele Menschen sehen sollen. Grade nach den letzten Ermittlungen des Verfassungsschutzes ist mal etwas gute Presse nicht schlecht.

  • Ich hab mir die Sendung gestern auch im TV angeschaut und fand sie im großen ganz gelungen.
    Wildschweinjagd im Wald empfinde ich persönlich zwar nicht als gute Reaktion auf die Resultate eines langfristigen Stromausfalls :kichern:, aber ansonsten wurde schon sehr gut auf realistische Szenarien und Möglichkeiten zur Vorbereitung hingewiesen.
    Auch die Interviews mit Feuerwehr, THW, etc. waren prima, um dem uneingeweihten Zuschauer einige Vorurteile über die Prepperszene zu nehmen.


    Abgesehen von dieser Sendung selbst: In ZDF Info lief direkt danach noch eine Sendung über die "Reichsbürgerbewegung".
    Zusammen mit der Prepper-Doku empfand ich das schon als starke Trennung zwischen der Prepper- und der Extremistenszene.
    Das ist mal eine extrem positive Entwicklung, nachdem zuletzt immer alle über einen Kamm gescheert wurden.


    Gruß,
    Kc

  • Da der Beitrag in der Mediathek nur noch bis am 17. Januar verfügbar ist, anbei noch der Link für Youtube:
    https://www.youtube.com/watch?v=8RlponJJwEI


    So kann man die Doku auch später noch anschauen oder runterladen und wie ich am TV schauen während man auf dem Crosstrainer ist.


    Ich habe erst mal in einen Ausschnitt von etwa 5 Minuten reingeschnuppert.
    Es war die Szene, in der dieser Christian im Wald sein Übungscamp aufgebaut hat, in dem er sich verstecken möchte.
    Besonders lustig fand ich den Satz "Christian achtet darauf trockenes Totholz zum Feuermachen zu verwenden. Das qualmt nicht so stark und ist unauffälliger." Gleichzeitig sieht (und hört) man ihn mit einer besonders unauffälligen Motorsäge das Holz zerteilen. :kichern:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Hoffen wir mal, dass es sein Wald war. Ansonsten war das nämlich Raub.


    Über was ich mir aber immer so Gedanken mache beim Schauen solcher Sendungen: Ich kenne immer niemanden. Und anscheinend auch niemanden der jemanden kennt der bei solchen Sendungen mal mitgemacht hat.


    Also ist die Prepper-Szene wohl sehr viel größer als ich es annehme und wohl auch stark zersplittert und teilweise vollkommen unvernetzt.

    I feel a disturbance in the force...

  • Das ist richtig, ich kenne auch bisher niemanden, der bei so einem Kurs mitgemacht macht. Ich vermute auch, dass es einige Teile gibt, die völlig unvernetzt sind. Die Leute von SurviCamp habe ich persönlich bisher auch noch nie gelesen oder gesprochen.


    Ich gehe schwer davon aus, dass es sich bei dem Wald um Eigentum handelt oder der Besitzer dazu sein okay gegeben hat. Die Firma hat ja schon einiges zu verlieren, die die Kurse macht, bzw. der Herr wird denke ich auch keine Klage am Hals haben wollen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von lord_helmchen;316082

    Also ist die Prepper-Szene wohl sehr viel größer als ich es annehme und wohl auch stark zersplittert und teilweise vollkommen unvernetzt.


    Ist ja nicht so verwunderlich. Zum Preppen braucht man, anders als zum Fußballspielen oder für den Chorgesang, nicht notwendigerweise mehrere Leute. Wenn dann noch dazu kommt, dass einige ihre Menschenfeindlichkeit kultivieren (Ich weiß, sind nicht alle.), wird verständlich, warum das so ist.

  • Vorbereitung ist und bleibt nun mal eine sehr individuelle Geschichte. So individuell die Bedürfnisse des Einzelnen sind, so unterschiedlich sind die Formen der Vorbereitung. Vernetzung kann schon Sinn machen, um im Jetzt Erfahrungen etc. auszutauschen, im Ernstfall steht aber jeder erst einmal alleine da.
    Was die einzelnen Ansätze angeht bin der ich da mittlerweile tiefenentspannt. Klar, son Landy macht sich immer gut im Film, ebenso Einsatz von Brachialwerkzeug, das ist doch voll ok.
    Auch die Baumjagdgeschichte kann doch ihre Berechtigung haben, vielleicht nicht zur Jagd sondern um ein anderes Denken aufzuzeigen und nicht zuletzt, sich selbst zu überwinden. ferner ist immer die Frage, womit Du die Teilnehmer den ganzen Tag füttern kannst. Ich fand das schon toll mit Enten und Karnickeln etc., das ist doch was substantielles.
    Zur PGD habe ich irgendwie ein gestörtes Verhältnis, was aber an mir und nicht der pgd liegt.


    Was man doch langhin beobachten kann, ist eine "Normalisierung" der Szene. Ist doch gut so.


    Gruß


    Tid

  • Zitat von Chuck Noland;316081


    Besonders lustig fand ich den Satz "Christian achtet darauf trockenes Totholz zum Feuermachen zu verwenden. Das qualmt nicht so stark und ist unauffälliger." Gleichzeitig sieht (und hört) man ihn mit einer besonders unauffälligen Motorsäge das Holz zerteilen. :kichern:



    ohja das fand ich auch unglaublich witzig :grosses Lachen: Das war aus der ganzen Sendung sowiso der verrückteste von allen. Aber das ist eben sein Weg und sein Plan für SHTF. Jeder so wie er es will :Gut: