Crashtag - Erste Maßnahmen

  • Zitat von jp10686;156573

    Zur Klarstellung: Mundraub ist straffrei.


    Ich habe keine Ahnung woher du deine Weisheiten beziehst, aber in Deutschland war Mundraub noch nie pauschal straffrei und seid den 70ern ist der sogenannte Mundraub strafrechtlich ganz gewöhnlicher Diebstahl.


  • Das kommt immer auf den Blickwinkel an, wenn ICH etwas dringend brauche ist es ein Notfall, wenn andere was nehmen ist es Plünderung. Mein Mann ist ein Agent, der Feind hat Spione. Wir haben Not, der Feind hat Plünderer.
    Wer richtig Hunger hat, fängt an mit der Moral und dem Gesetz deutlich lockerer umzugehen.


    Die Wut über geschlossene Geschäft und gehortete Waren wird bei einigen groß sein. Kein Bargeld ? Keine Einkäufe. Das wird Agression erzeugen.
    Der Nicht-Prepper wird Prepper nicht nur beneiden er wird lernen sie zu hassen. Die da satt in ihren Verstecken sitzen, während er und seine Familie Müll durchkämmen und hungern.


    Glaubt mir das geht nicht friedlich ab. daher preppen immer so unauffällig wie möglich.
    Lieber kalt essen, als durch Essensdüfte Leute anlocken.

  • Zitat von drudenfuss;156579

    in Deutschland war Mundraub noch nie pauschal straffrei und seid den 70ern ist der sogenannte Mundraub strafrechtlich ganz gewöhnlicher Diebstahl.


    Ich bin nicht in Deutschland ... Wegen Geringfügigkeit und gegenüber Angehörigen straffrei, sonst Antragsdelikt. Wenn man, wie ich vorher schrieb, sich nachher um Schadensregulierung bemüht, wird dich deswegen kein Richter versenken.
    Die Ladendiebstähle fallen nicht unter Mundraub, weil es bei Ladendieben regelmässig an der Notsituation fehlen dürfte und man heute mit etwas eigenem Bemühen überall legal zu Essen kommen kann, und sei es bei der Heilsarmee.
    Ist aber für dieses Thema sowieso OT.

  • ging es hier aber nicht ursprünglich einmal darum, was jeder so zu tun gedenkt, wenn der Notstand ausgerufen wird
    und nicht was nach langer Zeit alles passieren könnte?


    Ich hoffe doch das jeder in diesem Forum soweit vorbereitet ist, das man sich entspannt zurücklehnen kann und die
    ganze Sache erstmal in Ruhe aussitzt.
    Zusätzlich würde ich an bewustem Tag einfach nur die Fensterläden in der unteren Etage zu lassen und von innen,
    für alle unsichtbar, die Metallplatten reinschrauben.


    Außerdem erwarte ich für diesen bewussten Tag noch eine Menge Besuch. Meine Schwiegereltern kommen aus dem
    Norden der Republik zu uns und auch meine Tochter aus der nächsten großen Stadt wird erwartet. Außerdem kommt
    auch noch mein Sohn aus dem Bayovarischen Landesteil zu uns.
    Da gibt es viel zu tun, Kuchen backen, Betten beziehen usw.


    In irgendwelchen Warteschlangen rumstehen? Wozu - VORBEREITUNG heist das Zauberwort!


    Aber das Wichtigste was ich als aller erstes erledige, ich sage meiner BEFA folgendes:


    SIEHST DU; ICH HABE ES DIR SCHON IMMER GESAGT; DAS SOWAS MAL PASSIEREN KANN :grosses Lachen:


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Leute es geht in diesem Threat um erste Maßnahmen während eines Crashs und nicht darum was nach einigen Wochen passiert. Das was hier zum Teil diskutiert wird geht voll am eigentlichen Thema vorbei. Bereits in den ersten Tagen Plündern mit in seine Planung einzubeziehen geht garnicht, was nach ein paar Wochen geschieht steht auf einem anderen Blatt.
    Ich bin dafür die Hälfte des Themas abzuspalten und separat zu diskutieren. Und wer meint wie Janus als erste Maßnahmen in einer Krise Plündern zu gehen hat meiner Meinung nach den Begriff der Vorbereitung nicht verstanden!

  • In Abwandlung des chinensischen Sprichworts: "esse zu Hause wie wenn du beim Kaiser wärst damit du beim Kaiser wie zu Hause essen kannst" wäre demnach, bei passender Vorbereitung, die Antwort auf die Frage, was man als erste Massnahme beim Crash tun soll:
    "Nichts"


    Man sollte die Vorbereitung nicht übertreiben. Es wäre schon sehr ärgerlich, wenn man sich 40 Jahre lang von fast abgelaufenen Dosen ernährt und es wäre gar nicht nötig gewesen.

  • Zitat von jp10686;156586

    Man sollte die Vorbereitung nicht übertreiben. Es wäre schon sehr ärgerlich, wenn man sich 40 Jahre lang von fast abgelaufenen Dosen ernährt und es wäre gar nicht nötig gewesen.


    Deshalb sollte man nur einlagern was man auch mag. Das Datum auf den Lebensmitteln heist übrigens "MINDESTENS HALTBAR BIS" also unter relativ ungünstigen Bedingungen - die in meinem Keller bestimmt nicht vorherrschen.


    Obendrauf, als Bonus sozusagen, kommt dann noch das gute Gefühl.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Zitat von olafwausr;156588

    Deshalb sollte man nur einlagern was man auch mag. Das Datum auf den Lebensmitteln heist übrigens "MINDESTENS HALTBAR BIS" also unter relativ ungünstigen Bedingungen - die in meinem Keller bestimmt nicht vorherrschen.


    Obendrauf, als Bonus sozusagen, kommt dann noch das gute Gefühl.


    Beste Grüße, Olaf


    Aber nicht doch...


    Ihr solltet mal in Monat zwei der Katastrophe bei meiner Frau und mir vorbeikommen. Dann würdet Ihr verstehen was S&P ist: Überleben auf hohem kulinarischem Niveau.


    Da gäbe es keine EPAs oder BP-5, meine Frau würde mit Euch die Speisekarte diskutieren.


    Ein Kürbissüppchen als Vorspeise, dann Garnelen auf Ruccola, anschliessend ein Lammfilet im Speckmantel mit Polenta und Bohnen, dann Ziegenkäse mit Honig, dazu ein schöner Merlot, aber gern.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Basmyr:
    Natürlich habt Ihr das Recht an Euch zu denken.
    War vll. etwas schlecht vormuliert.
    Aber von Akademikern insbesondere von solchen, die sich der Hilfe Dritter verschrieben haben, erwarte ICH mehr als die "Durchschnittshandlungen", d.h. für sich selbst zu sorgen.
    Daher wäre es sinnvoll gewesen, daß Ihr GLEICH geschrieben hättet, dáß ein Teil davon zu Hilfszwecken gedacht war.
    Denn es ist für "Otto-normal-nicht-Arzt" nicht einfach an Antibiotika zu kommen.
    Auch andere, z.B. ich, haben medizinische Vorräte angelegt, in der Hoffnung mir oder anderen zu helfen ohne sie selbst sinnvoll einsetzen zu können...

  • Zitat von Schwede;156594


    Aber von Akademikern insbesondere von solchen, die sich der Hilfe Dritter verschrieben haben, erwarte ICH mehr als die "Durchschnittshandlungen", d.h. für sich selbst zu sorgen....




    Ja hallo Schwede,


    als gelernter E-Techniker und praktizierender Maschinenbauer, mit ein bisserle Physik und Chemie:


    Da schaust Du ganz einfach mal, was Du in Sachen EH machen kannst. Meine Frau und ich haben eine solide EH-Ausbildung, sollte eigentlich jede(r) haben.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Der Ausgangspunkt des Threads war ja, daß die Bundeskanzlerin verkündet, daß mit sofortiger Wirkung die Banken geschlossen sind. Ist was anderes als der Black-Out, Gau, Hochwasser, usw.
    Wenn die Banken dicht sind, muß ich eben mit der Kohle auskommen die zu hause ist. Mit nem halb vollen Tank würde ich schon mal bei der Tankstelle vorbeischauen, ebenso zur Ergänzung von Frischgemüse beim Supermarkt. ( wenn die Nachricht nicht erst nach 20 Uhr kommt) Wenn beides total voll ist, kann man ja gleich wieder weiterfahren.


    Als nächstes würden wir das "Kind" in der großen Stadt anrufen und klären , wie es sich denn das weitere so vorstellt, bleiben , kommen, geholt werden wollen.


    Finanziell, beruflich wird es dann interessant, wie das so ohne Geld funktioniert. Wenn die Banken komplett geschlossen sein sollten , dürfte die Nichtausführung der Stromlastschrift nicht unbedingt gleich zur Stromsperre führen. Ausbleibende Zahlungseingänge wären andererseits nicht sofort relevant, da man eh nicht an die Kohle kommt, bzw nix überweisen könnte.


    Ansonsten auf das Sofa legen und abwarten, was passiert.


    Spannend wird außerdem , wie sich zB die Lebensmittelhändler verhalten. Die Ausstattung der Bevölkerung mit Bargeld ist zwar nicht all zu hoch, es könnte aber doch ausreichen , daß der aktuelle Warenbestand von den Bargeldbesitzern zum Teil leer gekauft werden . (Hier auf dem Land zahlt vielleicht jeder 4. mit der Karte) Interessant ist auch, was mit der Kartenzahlmöglichkeit geschieht. Soweit sich der Verkäufer von der Karte für die spätere Lastschrift lediglich die Daten runter lädt und die Lastschrift dann später bei der Kundenbank einreicht, wäre die Zahlweise prinzipiell auch bei geschlossener Bank möglich , anders als bei einer sofortigen elektronischen Kundenabbuchung. Die Frage ist, ob sich ALDI, REWE und Co auf die Lastschrift ohne sofortige Abbuchung einlassen, oder nur noch gegen Bargeld verkaufen , bis der Laden leer ist. Ein leerer Laden ist natürlich für potentielle "Plünderer" weniger interessant, als ein Laden der noch kontinuierlich beliefert wird, aber nur noch von wenigen Bargeldkunden aufgesucht werden kann.


    Plünderer könnte dann schnell der werden, der sich mit einer Menschenmenge in ein Geschäft an einer Verrkäuferin vorbeischiebt, um dort gegen den Willen des Inhabers mit der Karten zahlen zu wollen ...


    Als Notzahlungsmittel würden mir außer schriftlichen Schuldscheinen noch Schecks und die urtümlichen "Wechsel" einfallen . Geht aber wohl nur dann , wenn sich die Vertragspartner kennen und von einer Zahlungsfähigkeit nach dem Crash zu rechnen ist.


    frieder

  • Tut mir leid, dass wir nicht deinem Bild der selbstlosen Arbeiter in sozialen Berufen entsprechen. Grundsätzlich helfen wir in einer schweren Krise ersteinmal uns selbst.
    Wir würden natürlich helfen, in gewissen Maßen auch ohne einen eigenen Vorteil - aber nur, solange wir uns damit nicht selbst gefährden.


    Angenommen wir verteilen Medikamente - wie schnell spricht sich das rum? Wann kommt der nächste und verlangt Tabletten, droht man uns vielleicht mit Gewalt? Was passiert, wenn es irgendwann aus ist? Gibt sich der sorgende Familienvater mit einem "Nein, wir haben nichts mehr" zufrieden und geht wieder?


    Nächster Punkt, wieviele Antibiotika würden wir bekommen? Soviel wir tragen können? Wahrscheinlich 10, 20, unter Umständen auch 30 Packungen. Klingt viel? Wenn eine Gesundheitsvorsorge zusammenbricht, dann sind Krankheiten an der Tagesordnung. Wir sind 4 aktive Prepper mit einem Kind. Dazu haben wir im nahen Umkreis noch Familie. Da braucht jeder nur einmal krank werden und der Vorrat ist weg. Wenn ich da was weggegeben habe, fehlt es vieleicht dem Kind meines besten Freundes.


    Ich würde meine Familien und Verbündeten also im Endeffekt sogar gefährden, indem wir essentielle Versorgungsgüter weggeben oder von ihrer Existenz berichten würden.


    Wir nutzen einfach einen Vorteil, den andere nicht haben. Das machen andere Prepper auch. Sie haben Futter für Monate, teilweise Jahre. Würde da einer was an andere abgeben, weil er ja hat? Warum gelten da andere Anforderungen? Nur wegen dem Sozialberuf? Wir werden schon heute beschissen von der Gesellschaft behandelt (Bezahlung, Arbeitsaufwand, Verantwortung, etc) - irgendwann hörts mit der Nächstenliebe auf.


    Ich meine es nicht persönlich, aber deine Haltung spiegelt genau die hohen Erwartungen an uns wider, die auch die Bevölkerung hat. Alle wollen haben, aber die wenigsten möchten geben.

  • Hallo,


    Wenn die Banken zu haben, dan funktionieren die Kreditkarten doch immer noch, oder irre ich hier?


    Und was auch immer hier gesagt wird, Prepper sind Egoisten, das geht aus fast allen Posts hier hervor. Ich sage nicht, das es schlecht ist, aber es ist halt so.


    Gruß
    Gerald

  • Gesunder Egoismus gehört zum Überleben in Krisensituationen dazu. Erst an die Familie und sich selbst denken, dann die Freunde. wenn dann noch Kraft und Ausrüstung vorhanden sind kann man über Hilfe für Fremde nachdenken. Nicht davon betroffen sind natürlich kurzfristige Hilfsleistungen wenn man z.B. einen Verletzten versorgt etc.


    Ich kann nun mal nicht über Wasser latschen und Brot regnen lassen, also muss ich auch hier eine sinnvolle "Hilfspolitik" betreiben die als höchste Prämisse hat: Erhalt der eigenen Versorgungssicherheit für meine Familie und mich, erst danach kommt der Rest.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Basmyr;156603

    Tut mir leid, dass wir nicht deinem Bild der selbstlosen Arbeiter in sozialen Berufen entsprechen. Grundsätzlich helfen wir in einer schweren Krise ersteinmal uns selbst.


    Wer ist wir? Für wen sprichst Du? Deinen "Grundsatz" halte ich für wenig gesellschaftskompatibel. Vielleicht verstehe ich Dich auch nur falsch. Für mich wäre ein Grundsatz: "Eigensicherung geht vor, aber dann hilft nur noch gemeinschaftliches Handeln". Z.B. bei einem Hochwasser: zunächst rette ich meine Familie und wichtige Unterlagen aus der akuten Gefahr, aber dann gehe ichmit den anderen zusammen das Hochwasser bekämpfen (Sandsäcke, Deiche, Pumpen etc.), was ich alleine niemals könnte, entweder weil ich den Überblick nicht habe, welche Massnahme in der aktuellen Lage die richtige wäre und weil ich alleine die Logistik gar nicht hinbekäme.


    Die Erfahrung zeigt doch, dass man alleine sehr schnell an die Grenze seiner Handlungsfähigkeit kommt, in der Gruppe aber durchaus auch grössere Aufgaben bewältigen kann. Beispiel Freiwillige Feuerwehr. Klar kann ich mir eine alte Tragkraftspritze aus Armeebeständen hinstellen und versuchen, einen Brand selber und alleine zu löschen. Aber wer mal gesehen hat, wieviele "Mann" schon bei einem popeligen Autounfall mit eingeklemmter Person und einem beteiligten Fahrzeug notwendig und sinnvoll sind, muss zugeben, dass die Schlagkraft einer 1-Mann-Prepper-Armee in jedem denkbaren Szenario sehr schnell an seine Grenzen kommt. Auch der wehrhafteste Prepper muss mal schlafen, einen Infekt auskurieren oder sitzt grad auf dem Klo, wenn der Mob anklopft. Was dann? Seine Kids im Grundschulalter an der Waffe ausbilden a la USA dezimiert eher die Familiengrösse schon in Friedenszeiten. Ich halte nicht viel von Preppern mit dem Einsamen-Wolf-Syndrom.


    Das einzige, was wirklich handlungsfähig und meinetwegen auch wehrhaft ist, ist eine grössere Gruppe mit klarer Hierarchie, verteilten Aufgaben/Fachkenntnissen und mehrfacher Besetzung aller wichtigen Posten (Redundanz).


    Bei einer schweren und möglicherweise unabsehbar lange dauernden Krise wird der am ehesten Überlebenschancen haben, der es schafft, sich und sein Umfeld der neuen Situation angepasst neu zu organisieren. Organisation heisst: Vernetzung, Gruppenbildung, Fähigkeiten einzelner erfassen und z.B: Teams aufstellen, die bewachen, die retten, Essen kochen, Schutt wegräumen, Infrastruktur provisorisch herrichten. Der Sonderling, der als perfekt vorbereiteter Prepper in seiner Burg auf seinen geheimen Vorräten thront, wird alleine schon durch seine Abwesenheit bei den Gemeinschaftsarbeiten negativ auffallen und sich verdächtig machen, da braucht er seine Vorräte gar nicht geheimhalten. Und wenn er - um den Schein zu wahren - bei den allgmeinen Hilfsarbeiten mitmischt, dann hat er niemand, der sein Zuhause bewacht. Alles nicht so einfach.


    Natürlich besteht bei einer "offenen Prepper-Politik" immer die Gefahr, dass jemand einem Übel gesinnt ist und versucht, sich zu nehmen, was er meint zu brauchen. Der sollte sich aber dann vor der Gruppe hüten, wenn die das mitbekommt: "Haltet ihn, er hat unsere Medikamentenvorräte geklaut!" Da würde ich dann für nichts garantieren, das würde die Gruppe von ganz alleine regeln, alleine schon weil ihr Gerechtigkeitsempfinden verletzt wäre (wir schuften hier an den Sandsäcken und er spaziert hier rein und nimmt sich was). Das kann für den Angreifer sehr schmerzhaft werden, ohne dass man das vorher planen oder androhen müsste. Da würde ich mich auf die Dynamik der Gruppe verlassen.


    Die Gruppe ist für mich nicht auf die eigene Familie beschränkt. Wer im Krisenfall zur Gruppe gehört, lässt sich nicht vorhersagen, das dürfte aus der Situation heraus entstehen. Das hängt ja auch davon ab, wo man sich gerade befindet. Bin ich am Tag X grad auf Lanzarote im Familienurlaub, dann muss ich dort notgedrungen eine Gruppe bilden oder mich einer anschliessen. Bin ich bei der Arbeit und ein Erdbeben zerstört die Region weitgehend und ich habe keine Möglichkeit, nach Hause zurückzukommen, muss ich eine Gruppe vor Ort am Arbeitsplatz (bzw. was davon übrig ist) organisieren bzw. finden. Da hilft es natürlich, wenn man so etwas ("Bildung und Führung einer Gruppe") schon mal in normalen Zeiten geübt hat. Man wird merken, dass man sehr schnell eine kleine Schar treu ergebener Anhänger bekommt, wenn man erkennbar Führungsqualitäten zeigt, also einen "Plan" hat. Das kann spielerisch beim Zeltlagerbau in irgend einer Jugendorganisation geübt werden, oder bei selbst organisierten Reisen abseits des Massentourismus. Ich konnte meine Erfahrungen bei einigen Wüstenreisen in der Sahara sammeln. Vor allem bei Wüstenneulingen ist der Wille, sich in einer Gruppe aktiv einzubringen sehr gross, bietet die Gruppe doch Sicherheit und Halt. Steckt man 100km von der Zivilisation mit allen Fahrzeugen wegen eines Havaristen im Weichsandfeld fest, dann beruhigt es die "einfachen Gruppenmitglieder" ungemein, wenn man sie zum Kartoffelschälen oder Zeltbauen einteilt, während sich die "Fachleute" um die Lösung des Fahrzeugproblems kümmern. Auch Zuversicht verbreiten, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor der Gruppenpsychologie.



    Zitat

    Angenommen wir verteilen Medikamente - wie schnell spricht sich das rum? Wann kommt der nächste und verlangt Tabletten, droht man uns vielleicht mit Gewalt? Was passiert, wenn es irgendwann aus ist? Gibt sich der sorgende Familienvater mit einem "Nein, wir haben nichts mehr" zufrieden und geht wieder?


    Die wirklich nützlichen Medikamente dürfte ein normaler Prepper ohnehin nicht im Vorrat haben. Und meine Bestände an Kopfschmerztabletten verschenke ich gerne vollständig an den erstbesten Bedürftigen, wenn er damit glücklich wird.


    Zitat

    Nächster Punkt, wieviele Antibiotika würden wir bekommen? Soviel wir tragen können? Wahrscheinlich 10, 20, unter Umständen auch 30 Packungen. Klingt viel? Wenn eine Gesundheitsvorsorge zusammenbricht, dann sind Krankheiten an der Tagesordnung. Wir sind 4 aktive Prepper mit einem Kind. Dazu haben wir im nahen Umkreis noch Familie. Da braucht jeder nur einmal krank werden und der Vorrat ist weg. Wenn ich da was weggegeben habe, fehlt es vieleicht dem Kind meines besten Freundes.


    Kannst Du denn im Zweifelsfall beurteilen, ob das in solchen Mengen gebunkerte Antibiotikum überhaupt sinnvoll angewendet werden kann? Oder ob es nicht mehr schadet als nutzt? Einfach auf Verdacht einwerfen oder gar einem Kind zu geben, wenn man damit nicht vorher mal bei jedem Familienmitglied wenigstens positive Erfahrung gesammelt hat, halte ich für kritisch.


    Ich habe in meinen 44 Jahren bisher drei Mal ein Antibiotikum genommen. Aber nicht weil ich es lebensnotwendig "gebraucht" hätte, sondern weil ich rasch wieder "funktionieren" wollte (was rückblickend blödsinnig war). Unser 5jähriger Sohn hat noch nie eins bekommen, ich wüsste also z.B. nicht, ob eine Penicillin-Unverträglichkeit vorliegt, meine bessere Hälfte hat eine ähnliche Statistik wie ich, was Antibiotika betrifft. Die Gabe von Antibiotika ist in meinen Augen Bestandteil einer ärztlichen oder klinischen Therapie.
    Als Prepper sollte ich eher auf vorbeugende Massnahmen achten, z.B. das Vermeiden von Verletzungen und Ansteckungen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Hausärzte es schaffen, unbeeinträchtigt durch die ganzen Grippewellen zu kommen, obwohl ihre Wartezimmer von früh bis spät proppenvoll mit Virenschleudern sind. Auch hatte ich in meiner Zeit als Pflegehelfer selber mal die Erfahrung machen dürfen, dass uns bei einem bettlägerigen Patienten bei der Aufnahme durchgerutscht war, dass er offene Tuberkulose hatte. Ich war zwei Wochen lang für die Körperpflege dieses Patienten zuständig, ohne besondere Schutzmassnahmen, ich war lediglich penibel, was die Beachtung simpler Hygieneregelen angeht. Erst dann stellte man die Tbc fest, riesen Aufregung, Isolierstation, volles Programm und ich wurde 3 Monate lang gescreent, getestet usw. Hatte mich aber nicht angesteckt. Hm.


    Zitat

    Wir nutzen einfach einen Vorteil, den andere nicht haben. Das machen andere Prepper auch. Sie haben Futter für Monate, teilweise Jahre. Würde da einer was an andere abgeben, weil er ja hat?


    Wie gesagt, ich würde eine Gruppe bilden und die Gruppe wirft ihre Fähigkeiten, Ausrüstung und Vorräte in die Runde. Dann wird geteilt. Ohne geteilte Vorräte keine Aufnahme in die Gruppe. Das kann sich dann jeder überlegen. Ich würde wetten, dass nach kurzer Bedenkzeit die meisten die Vorteile einer Gemeinschaft erkennen und ihre Habe teilen. Das hat nichts mit dem Glauben an das Gute im Menschen zu tun oder Gutmenschentum. Sondern schlicht eine Kosten-Nutzen-Abwägung, die nahezu jeder Mitbürger hinbekommt. Der eine etwas schneller, der andere etwas später. Aber nach zwei Tagen ohne Strom, Heizung etc. kommt auch der schwierigste Egomane freiwillig zur Gruppe.



    Zitat

    Wir werden schon heute beschissen von der Gesellschaft behandelt (Bezahlung, Arbeitsaufwand, Verantwortung, etc) - irgendwann hörts mit der Nächstenliebe auf.


    Klingt ein wenig nach Rachefeldzug: Ihr behandelt uns schlecht, also teilen wir mit Euch nicht!


    Zitat

    Ich meine es nicht persönlich, aber deine Haltung spiegelt genau die hohen Erwartungen an uns wider, die auch die Bevölkerung hat. Alle wollen haben, aber die wenigsten möchten geben.


    Ich habe, wie gesagt selber auch schon in einem "Sozialberuf" gearbeitet, war lange Jahre mit einer Altenpflegerin liiert und kenne die schwierige Situation in den Pflegeberufen. Aber ich habe nie auch nur einmal ein Anspruchsdenken aus der Bevölkerung gegen Sozialberufler erlebt, eher Anerkennung und Respekt ("Alle Achtung, ich könnte das nicht").


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von DerGerald;156622

    Wenn die Banken zu haben, dan funktionieren die Kreditkarten doch immer noch, oder irre ich hier?


    Nein, ich denke, dass der elektronische Zahlungsverkehr eingestellt wird.

    Zitat von DerGerald;156622


    Und was auch immer hier gesagt wird, Prepper sind Egoisten, das geht aus fast allen Posts hier hervor. Ich sage nicht, das es schlecht ist, aber es ist halt so.


    Das sehe ich auch so. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass Prepper von Natur aus vorsichtig sind.


    nun zurück zum Thema


    Wir würden beim ersten Tag folgendes machen:
    - Alle bleiben zuhause
    - Nachrichten verfolgen (ich weiß, dass die Berichterstattung in einem solchen Fall nicht neutral sein wird)
    - Lage für die Familie auswerten (d.h. welche Auswirkungen hat dieses auf unsere Familie)
    - Ruhe bewahren! Nicht Auffallen!
    - Maßnahmen nach Notwenigkeiten (das lässt sich Pauschal nicht sagen) ggf.:
    + Sicherung des Hauses und der Nebengebäude (ohne dass es nach Festung ausschaut Das würde später erfolgen!)
    + persönliche Netzwerke nutzen, auch hier eine Lagebesprechung
    + im Winter Sicherung der Holzvorräte
    + Wasservorräte auffüllen


    Zur Vorbereitung ist für uns ganz wichtig, dass unsere kleinen Kinder nichts von den den Vorräten wissen, so können sie sich nicht im Kindergarten etc. verplappern. Alles ist in Allukisten/Kartons etc. verpackt.

  • Zitat von Ulfhednar;156509

    Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Was ich gemeint habe sind z.b. Vorratstonnen. Da weiß ich von zwei die in der Umgebung liegen und mein Plan Z (der für den absoluten Notfall) enthält auch die auszuräumen. Das ist mir allemal lieber als zu verhungern, und wer immer die Tonnen bestückt hat wird vermutlich noch andere Vorräte haben.
    .....
    Für mich ist Plündern der letzte Ausweg wenn Vorräte und Garten leer sind und die Jagd auch nichts mehr bringt. Wenn dann jemand mit "Tel. 5.56" kommt muss ich eben hoffen das Tel. 7.92 oder Tel. 12 schneller erreichbar ist.
    .....
    Auch wenn viele von euch jetzt noch anders denken - spätestens wenn ihr ein paar Tage gehungert habt und merkt wie der Hunger euch und eure Verwandten / Kameraden auszehrt werdet ihr anfangen so zu denken wie ich.


    Gruß Ulfhednar


    Wenn dein Weltbild stimmen würde hätten wir uns schon längst ausgerottet.


    Und wenn dir einfallen würde meine Fresstonne dir holen zu müssen in so einer Situation würde das höchst wahrscheinlich schlecht für dich enden.


    Zu glauben man kann einfach mal so versuchen mit Waffengewalt sich etwas zu holen ist einer der sichersten Wege ein schnelles Ableben zu kriegen. Denn wenn du weisst wie und warum die Schiesserei anfängt du weisst aber nicht wie sie endet und du weisst auch nicht wen du gegenüber stehen hast.
    Bei mir und meiner Familie wären zb deine Karten schlecht. Und noch ein Punkt wenn es so hart kommen würde, würde ich mich mit anderen zusammen tun und dann kannst du einpacken.


    Ich würde an deiner Stelle das Wort preppen noch mal mit Akribie studieren.


    Und zu Frage Basmyr. Seine Frau ist Ärztin. Wenn ich das so lese sollen wir absolut selbstlos sein und die barmherzigen Samariter spielen. Und aus welchem Grund bitte. Hier hat ja wohl auch niemand vor seine Vorräte zu verteilen aber genau das wird verlangt. Ist wirklich wie er schreibt, du darfst 70 Std pro Woche arbeiten, mit der entsprechenden Verantwortung und einem beschissenen Gehalt (in den öffentlichen Spitälern). Sollst aber gleichzeitig noch dazu deine eigene Familie ins Unglück stürzen vor lauter auf Opferung wenn mal der SHTF Fall eintritt.
    Nee erst meine Familie und dann die anderen.


    Moléson

  • Also ich würde....


    - meine Leute warnen und sagen Sie sollen ihre Vorräte bereit machen bzw. noch kaufen was sie können.
    - selber noch eine letzte tour durchs Quartier machen und schauen was noch geht
    - Alles bereit machen zum abrücken, ausrüstung prüfen
    - Wasserreserven bereit machen, Vorräte aus dem Keller in die Wohnung holen
    - Netzwerk aktivieren, fluchtpläne durchgehen
    - Nachrichten verfolgen, mit Leuten aus anderen Orten kommunizieren
    - bereit sein


    also wie jede woche :grinning_squinting_face:

    "Der Spinner von Nebenan, der in der Krisenzeit zum besten Freund wird!"

  • Vielleicht könnte es gut tun, neben all den notwendigen materiellen Maßnahmen etwas Spirituelles für sich und die seinen zu tun.


    Sich in Erinnerung rufen, was man allein und gemeinsam für schöne Dinge bis heute erleben durfte.
    Dafür zu danken (wem und was auch immer), auch der Natur für all das gut schmeckende Essen und Trinken.
    Sich bewusst zu machen, daß man für den Crash einigermaßen vorgesorgt hat und sich zu bestärken,
    daß man kommende Schwierigkeiten aushalten und überwinden wird.
    Das Ziel ist der kommende Neuanfang für sich und sein Land nach dem Durchtauchen der finsteren Zeit.