Ganz konkret kam heute diese Meldung über die Ticker: "Die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst rechnen mit einer vier Wochen andauernden Kälte-Periode. "
Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 18.1.2019
Artikel in der FAZ vom 18.1.2019 mit detaillierten wissenschaftlichen Erläuterungen.
Für uns im Mittelgebirge kann das erfahrungsgemäß Temperaturen unter -20°C (nachts/frühmorgens) bis -10°C (Tageshöchsttemperatur) bedeuten.
Solange es windstill bleibt und die Sonne scheint, wunderbar. Aber wehe es weht ein konstanter Ostwind. Dann kühlen selbst gedämmte Häuser spürbar runter.
Wie bereitet Ihr Euch auf sowas vor? Speziell die "Landbewohner" (in den Städten wird es meist nicht so extrem kalt)?
Wir haben einen (normalerweise) unbeheizten ehemaligen Kuhstall am/im Haus. Dort lagern unsere Vorräte und befindet sich unsere Wassertechnik/Verteilung und auch der Heizraum ist hier eingebaut. Der Stall ist zwar innerhalb der gedämmten Gebäudehülle, aber eben unbeheizt. Bei der angekündigten Kältephase werden wir folgende Massnahmen durchführen:
- Außen-Stalltür zusätzlich dämmen (außen 5cm Styrodur, innen zugluftdicht verkleiden)
- Heizkörper aufdrehen
- Rohrbegleitheizung (elektr. Heizkabel), die entlang der Trinkwasserzuleitung, Wasseruhr und Filter verlegt ist, einschalten.
- Raum-Temperatur per Funkthermometer überwachen.
Kritisch würde ein (längerer) Stromausfall werden. Bei kürzeren Stromausfällen kann ich die Heizungsanlage über einen 24V-Wechselrichter und große Akkus weiterbetreiben, die Akkus (8 Stück Blei-gel-"NATO-Würfel" 12V/115Ah) kann ich paarweise mit einem Dieselaggregat, das 1,9kW Gleichstrom mit 24V (28V) liefert, rasch nachladen. Oder, wenn die Sonne scheint, über einen separaten Strang der PV-Solaranlage. Die Pellet-Heizung braucht im Schnitt 150W inkl. Heizungs- und Kessel-Pumpe, nur bei der Zündphase sind es kurzzeitig 500W. Zwei Akkus liefern bei 50%iger Entladung ca. 1,3kWh, was rund 9h Heizungsbetrieb entspricht. Mit dem 1,9kW-Aggregat kann ich je zwei der so genutzten Akkus in 45min wieder voll bekommen. Vorausgesetzt es springt bei größer Kälte an.
Bewährt hat sich schon mehrfach die Möglichkeit, mit Gasheizgeräten Wärme zu erzeugen. Wahlweise mit einem stromlos arbeitenden 2kW-Infrarot strahler oder mit einem 33kW-Heizgebläse, das allerdings für den Lüfter und die Zündüberwachung 230V benötigt. Dafür bekommt man damit auch einen bei -20°C im Freien komplett durchgekühlten Unimog zuverlässig gestartet: Man stellt das Heizgebläse hinter die Hinterachse und lässt die warme Luft nach vorne Richtung Getriebe/Motor blasen, hängt eine lange Gewebeplane (Holzabdeckplane) als Schürze rund um das Fahrzeug und geht einen Kaffee trinken 8oder zwei) nach ner Stunde ist der Antriebsstrang und der Motor des Unimogs soweit vorgewärmt, dass er problemlos anspringt. Die Unimogs haben keine Glühkerzen und springen als Direkteinspritzer bis -5° direkt und gut an, darunter brauchts aber Geduld, gute Batterien oder Startpilot-Spray, was aber Stress für den Motor bedeutet. Das Vorwärmen mit dem Heizgebläse ist erheblich schonender, zumal dann auch die zig Liter Öl in den Getrieben und Differentialen wieder dünner sind.
Für die winterlichen Kältephasen haben wir daher immer 2-3 Gasflaschen vorrätig. Und in den Fahrzeugen natürlich Winterdiesel, den man mit "KältePlus" oder anderen Fließverbesserer-Zusätzen noch bis -35°C pimpen kann. Normaler Winterdiesel von der Tankstelle geht nur bis -22°C.
Wer auf sein(e) Auto(s) angewiesen ist, sollte an eine Starthilfemöglichkeit denken (z.B. eine Reserve-Autobatterie, die halbwegs warm gelagert und geladen z.B. im Hausflur steht). In Autos eingebaute Batterien am Ende ihrer Lebensdauer fallen meist im Winter aus, wenn der Anlasser mehr Strom und mehr Zeit braucht, um den kalten Motor im zähen Öl zu drehen.
Abgesehen davon genießen wir die Kälteperiode am liebsten am knisternden Kaminfeuer.
Grüsse
Tom