Nachdem der Sommer mit all seinen Verlockungen (Nachbarn mit Bier und Grillereien, Sommerfeste, ...) vorbei ist, und ich auch vor ca. zwei Wochen einen sehr ermutigenden Artikel über's Intervallfasten gelesen habe (https://www.derstandard.at/story/2000107857385/abnehmen-was-intervallfasten-tatsächlich-kann), habe ich jetzt auch damit begonnen.
Und zwar (wie der Titel schon verrät) mit der "Alternate Day Fasting"-Methode (auch 1:1-Fasten genannt).
Dabei gibt es nur eine einzige Restriktion: Jeden zweiten Tag darf nichts kalorienhältiges konsumiert werden! Das bedeutet: Wasser, ungesüßte Tees, Kaffee ohne Milch und Zucker sind OK, der Rest ist tabu. Auch auf Getränke mit Süßungsmitteln (ohne Kalorien) sollte man dringlichst verzichten.
Da ich einen relativ hohen Grundumsatz habe (ca. 2.800 kcal/d), hat diese Ernährungsumstellung bei mir gleich in den ersten beiden Wochen relativ heftig zugeschlagen (minus 2 kg/Woche). Da mir dieses Tempo zu schnell geht, mache ich jetzt die 5:2-Methode: Fünf Tage pro Woche normale Ernährung, zwei Tage Totalfasten.
Der erste Tag war die reinste Hölle: Totalfasten ohne das jemals gemacht zu haben (und ich bin der Hungergrant*) in Person), dazu mittelschwere körperliche Arbeit über mehrere Stunden in der Sonne, abends dann noch mit Nachbarn abhängen (unseren sogenannten "Biernachbarn", wohlgemerkt!).
Interessanterweise hatte ich am Anfang auch am Folgetag ständig Hunger! Egal, wie viel ich gegessen hatte! Mittlerweile hat sich das allerdings gelegt. Auch werden die Fastentage zunehmend "normaler". Klar kreisen die Gedanken regelmäßig um das Thema Essen, und selbst üblicherweise verschmähte Gerichte verströmen plötzlich einen erstaunlich angenehmen Duft. Aber der Körper stellt sich mittlerweile besser darauf ein, die Tiefs sind nicht mehr so tief.
Warum ich das überhaupt mache? Witzigerweise hauptsächlich aus einem Grund: Ich esse sehr gerne sehr gut und sehr viel. Und leider legt sich das mittlerweile auch an.
Zusätzlich habe ich dem o.a. Standard-Artikel auch entnommen, dass beim Intervallfasten, insbesondere bei der 1:1-Methode, das die Organe umschließende Fett (welches u.a. auch hormonaktiv ist und so einen Großteil der negativen Effekte zu verantworten hat) als primärer Energiespeicher herangezogen und daher als erstes abgebaut wird. Auch wird die sogenannte "Autophagie" angekurbelt: Dabei baut der Körper nicht unmittelbar benötigte Zellen ab (alte Zellen, Fettzellen), um sie in Energie umzuwandeln.
Dass die Fasten-Zeiten erträglicher werden liegt vermutlich daran dass mein Körper mittlerweile schneller und effektiver auf die ETC-MREs zugreift.
Zusätzlich soll beim Intervallfasten (im Gegensatz zu normalen Diäten) der Grundumsatz bzw. das Immunsystem nicht negativ betroffen sein und dadurch der Jojo-Effekt geringer sein. Und die langen Zeiten niedrigen Insulinspiegels sollen die Insulinsensitivität der Zellen verbessern und dadurch Diabetes vorbeugen - bin mal gespannt, ob das was bringt!
*) Grant ist der bajuwarische Ausdruck für „übel gelaunt, ärgerlich, unmutig“. Ein Grantler ist dementsprechend ein übel gelaunter/ärgerlicher/mürrischer Mensch.