Unvorhersehbare Auswirkungen eines Blackouts

  • Das interessiert dann keinen mehr.

    Nicht ganz. Das Problem ist einmal die Untersuchung des Viehs und einmal die Kühlkette. Man geht ja davon aus das der Blackout irgendwann vorbei ist. Ein Geschäftsführer muss damit rechnen das sich irgendeiner den Magen verdirbt und tot umfällt. Da er um die Risiken und den Lebensmittelvorschriften weiß macht er sich den Vorsatz schuldig und ist persönlich haftbar bei Personenschäden. Das beste wäre die Viecher so weit es geht lebendig zu verschenken und den Rest zu töten und zu verbuddeln. Da kenne ich mich aber zu wenig aus, ob das verschenken von lebenden Masttieren zulässig ist.


    Aber eine Abgabe von getöteten oder geschlachtet Tieren wird nicht erfolgen. Wenn überhaupt nur von einzelnen Mitarbeitern. Dies wird aber niemals von oben angeordnet sein.


    Matteo die Städtekanalisation kann man dann wirklich vergessen. Sah mal eine Reportage das es jetzt schon Probleme gibt weil jeder Wasser spart. Das es ebenfalls in manchen ländlichen Gegenden nicht möglich ist habe ich nicht bedacht. Mir ging es aber auch eher darum zu wissen welche Bäche und Flüsse nicht mit Kläranlagen verbunden sind. Die müssten in Ordnung sein, sofern nicht jeder auf die Idee kommt dort seine "Scheisseimer" auszuwaschen. Nicht jeder hat einen Brunnen bei sich im Garten um an Grundwasser zu kommen.

  • In unserer arbeitsteiligen Gesellschaft greift alles derart ineinander, dass selbst "normale" Notfallpläne nahezu immer auf externe Unterstützung setzen. Problem: Ohne Strom wird es diese Unterstützung so nicht geben!


    Es bedarf vielmehr spezieller Blackout-Notfallpläne und entsprechender Vorbereitungen, um einen Weiterbetrieb bzw. Neustart einer Organisationseinheit aus sich heraus zu ermöglichen!


    Stichworte: zumindest minimale Lagerhaltung von Trinken, Essen und Betriebsstoffen; analoge bzw. stromunabhängige Rückfallebene für absolut notwendige Tätigkeiten; Übernahme von ansonsten ausgelagerten Tätigkeiten weil diese eben sonst nicht erfolgen usw.

    Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

  • Klar, keiner wird und sollte das von Oben anordnen, das ergibt sich von selber. Aber da auch keiner mit dem Messer so an eine Kuh, Bullen oder sonst ein Großtier herankommt ohne sich einen einzufangen, müssten das Jäger übernehmen. Die wissen wo sie hinzielen müssen.

    Ich erinner mich noch an eine Erzählung von meinem Vater. Als er mit dem Fahrad zur Arbeit fuhr, nebenan war gleich der Metzger, hatte sich ein Bulle losgerissen und war auf alles losgegangen was sich bewegte. Mein Vater, ehemaliger Bauer, wusste was solch ein Bulle anrichten kann und versteckte sich hinter einem Baum, bis die Polizei das Tier tötete. Diese brauchte sage und schreibe zwei Magazine aus ihren Maschinenpistolen. Mein Vater schüttelte nur den Kopf über solch eine Unfähigkeit. Er zeigte ihnen noch wo sie hinziehlen müssen, um ein Fangschuss anzusetzen. Aber dafür waren die Polizisten viel zu aufgeregt.

    Ich musste mal eine Jungkuh auf der Weide erschießen mit einer 30-30 welcher ich einen Kopfschuss verpasste. Die lag sofort. Ebenso werden heute viele Rinder, die das ganze Jahr auf der Weide leben so getötet, weil man nicht mehr an sie herankommt.

    Glaube auch nicht das die noch anfangen die Tiere zu verschenken. Wer soll die nehmen außer Bauern. Und töten, wer soll das machen. Ihr habt da völlig falsche Vorstellungen. Die Tiere werden einfach sich selber überlassen, so wie in Fukoshima wo ganze Rinderherden verdursteten, weil sich keiner mehr um sie kümmerte. Sicher einige werden sich Tiere holen, schlachten und vielleicht weiterverkaufen. Ein Geschäft lässt sich sicher damit machen, wenn der Hunger groß genug ist. Und sicher sind da auch viele Vegetaria dabei, denn zu Anfang dieser Jahreszeit wird es nicht mehr viel anderes geben außer viel Fleisch das überall auf den Weiden und Feldern steht. Andere Felder sind schon lange abgeerntet. Nur der Mais steht noch auf dem Halm. Und wer bitteschön kann mit ungemalenem Getreide was anfangen, das auf den Höfen und in den Silos der Mühlen liegt. Mais ist da schon eher was, auch wenn es nur Futtermais ist.

  • ... hatte sich ein Bulle losgerissen und war auf alles losgegangen was sich bewegte

    ja, das hab ich auch schon erlebt wie ein Bulle einen 30cm langen Anker aus der Wand gezogen hat. Das ist dann wirklich kein Spaß mehr.
    Ein großes Problem bei der Verwertung der Tiere wird sein das sich nur noch wenige mit der Warmfleischverarbeitung auskennen.
    Wer hat noch einen Handwolf oder Wiegeblock mit Wiegemesser zur Hand um Wurst zu machen, denn dann nur noch Braten & Steaks zu essen wird irgendwann mal langweilig :winking_face:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Diese Gedankensammlung zu "unvorhersehbaren Auswirkungen eines Blackouts" finde ich hervorragend. Die gedankliche Eingrenzung möglicher "Unvorhersehbarkeiten" ist individuell sehr unterschiedlich und bei den meisten hier im Forum sicher überaus weit ausgeprägt.


    Wir sollten uns nur klarmachen, dass bei Menschen mit bisher kaum Kontakt zum Thema Blackout selbst schon basale Dinge nicht durchdacht oder vorbereitet wurden bzw. bedacht werden. Das ist für mich im Prinzip auch so eine unvorhersehbare Auswirkung eines Blackouts.


    Damit das nicht nur so theoretisch und abstrakt klingt, hier ein paar kleine Anregungen (aus Datenschutzgründen in Fragen formuliert):


    (1) Fragt mal auf einer beliebigen Station eines Krankenhauses, ob die verantwortliche Pflegekraft ad hoc auf eine funktionierende Taschenlampe und die Möglichkeit der Kennzeichnung einer Zimmertür verfügt (also Faserstift, Papierblatt und Pflaster). Solche Vorgaben gibt es z. T. in einem Notfallplan. Fragt, wo sich der ausgedruckte Notfallplan-Ordner befindet. Fragt, welche der farbigen Steckdosen vermutlich nach einem Stromausfall noch funktionieren und wie lange, usw ...


    (2) Fragt eine BOS-Einsatzkraft, welcher der Tankstellen im Ort bei einem Stromausfall noch funktionieren würden. Fragt, ob in deren eigenen BOS-Liegenschaft eine Fremdeinspeisung möglich ist. Fragt, ob und wie das elektrisch betriebene Rolltor manuell zu öffnen ist, usw ...


    (3) Fragt mal junge Erwachsene, wie sie bei Stromausfall in ihrer Wohnung Wärme erzeugen und Essen erwärmen würden, usw ...


    Die Antworten und Überlegungen dazu werden Euch mehr als erwartet ernüchtern und z. T. gruseln!

    Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

  • denn dann nur noch Braten & Steaks zu essen wird irgendwann mal langweilig :winking_face:

    Nicht nur Langweilig sondern auch nicht kalorinhaltig genug, jedenfalls nicht auf Dauer. Eine Suppe mit vielleicht Kräutern und Gemüse macht da mehr her. Auch sind die Knochen, da besonders die Markknochen die wichtigen. Nicht umsonst haben früher die Leute eher Suppen dem gegrillten gegessen, wenn man bedenkt das ein Topf schwerer herzustellen ist wie ein paar Eisenstangen auf das man das Fleisch legt.

  • Mastvieh sind auch Hühner und Gänse und wenn mich nicht alles täuscht fressen die Getreide. Zudem gibt es genügend Bauernhöfe, die aktuell ihren Berieb eingestellt haben, weil nicht wirtschaftlich, aber jeder Zeit wieder loslegen könnten.


    Die Tiere werden wahrscheinlich getötet werden. Bei einem Blackout geht man davon aus das er auch wieder endet. Wir haben in Deutschland andere Gesetze als in Japan. Es muss geregelt sein was passiert wenn man die Tiere nicht mehr versorgen kann, was bei einem Blackout der Fall wäre. Dieses Prozedere ist dann nach Möglichkeit einzuhalten.

  • Zudem gibt es genügend Bauernhöfe, die aktuell ihren Berieb eingestellt haben, weil nicht wirtschaftlich, aber jeder Zeit wieder loslegen könnten.

    Das würde mich wundern. Wenn der Betrieb erst mal stillgelegt ist, bleiben in der Regel auch die Produktionsmittel nicht vorhanden. Es stellt sich ja keiner Traktoren und Landmaschinen für hohe sechsstellige Beträge aus Spaß hin. Dazu kommt, dass die meisten aufgegebenen Betriebe schon vorher einige Jahre mit zu geringem Invest erlebt haben, also die noch vorhandenen Maschinen und Anlagen zum Zeitpunkt der Abgabe des Landes schon nicht mehr optimal waren.

  • Ich würde jetzt gerne mal den Blick auf die Makroperspektive lenken wollen.

    In unseren westlichen Gesellschaften haben wir ja Spezialisierung und Arbeitsteilung in der Berufswelt. Was der eine nicht kann, kann der andere und umgekehrt. Kann man auch Outsourcing auf der persönlichen Ebene nennen. Ich schaffe es jedenfalls nicht ein Brötchen für 40c herzustellen.... Auch die Verfügbarkeit von Benzin, Leitungswasser und Strom ist letztenendes eine Dienstleisung von anderen Menschen. Wir haben dies an jene outgesourced.

    Eigentlich eine effizienzsteigernde Sache, denn so muss nicht jeder alles können und kann seine Fähigkeiten in eine Richtung besonders tief ausbauen.

    Allerdings beherbergt dies ein kleines Manko:


    Nahezu niemand in DACH erhält seinen Lohn in Bar. Und auf die Schnelle kann auf Bar auch nicht umgestellt werden

    Welche Folgen hätte ein Ausbleiben der Gehaltszahlungen?

    Ich vermute dass bis auf wenige löbliche Ausnahmen mit Berufsehre doch praktisch alles zum Erliegen kommen würde. Machen wir uns doch nichts vor, ohne Bezahlung arbeitet keiner.

    Sollte dies tatsächlich so kommen käme dies tatsächlich dem Zusammenbruch der Gesellschaft und der westlichen Zivilisation ziemlich nahe.

    Psychisch für fast alle verweichlichten Menschen der westlichen Zivilisation eine Vollkatastrophe,

    Irgendwann würde sich dann eine Bargeldwirtschaft aufbauen müssen, so wie vor der elektrifizierung der Gesellschaft.


    Ich verstehe es so, dass abstrakt gesehen unsere Preppingmaßnahmen genau darauf abzielen, nämlich den Wegfall der outgesourcten Dinge eine zeitlang zu kompensieren. Wir bevorraten Essen, Diesel und Wasser, weil wir damit rechnen, dass diese Dienstleistungen wegfallen könnten.


    Ein Blackout hingegen würde alle "Dienstleistungen" (ersteinmal) wegbrechen lassen. Entweder weil die benötigten Ressourcen nicht mehr zur Verfügung stehen oder die Akteure nicht mehr zur Arbeit erscheinen.


    Wer mit einem Dauerblackout rechnet muss halt irgendwann wieder alles selbst machen, oder im Clan die Arbeit aufteilen oder in der Kolchose oder sich sonstwie mit anderen Menschen organisieren.


    Huh, das war jetzt theoretischer als ich dachte.:thinking_face:

    Macht das Geschwurbel überhaupt Sinn?:grinning_squinting_face:

  • Ok, ich habs wohl nicht deutlich genug geschrieben. Ein Kuh die nicht gemolken werden kann, muss gekeult werden. Von Hand melken ist ne tolle romantische Vorstellung und mag auf der Alm funktionieren, aber nicht bei Hundertern von Kühen die ein Melkkarussel gewohnt sind , das gibt nur Tote.

    Wenn die nicht gemolken wird ist das ganz schlimm für die Kuh, Mann kann sich das ungefähr so vorstellen als würde man eine Knoten in den Dödel machen, nur mit dem Unterschied dass man dreissig Liter am Tag pinkelt und keine Hilfe rufen kann.

    Und so ne Tote Kuh ist auch nix was besonders lecker ist wenn es in der Landschaft rumliegt, nicht umsonst wurden bis vor einigen Jahren noch in den Bergen verunglückte Kühe zur Förderung der Verwesung manchmal gesprengt...

  • Wie geht es eigentlich den Jugendlichen und generell allen Menschen für die ihr Smartphone ihr Lebensinhalt ist?


    Man spricht hier ja bei exzessivem Medienkonsum auch schon von einer Suchtkrankheit wie beim Rauchen und es zeigen sich Symptome wie Gereiztheit, Unruhe und generell erhöhte Aggressivität, wenn man seiner Sucht nicht nachgehen kann.


    Wird das Auswirkungen auf mögliche Auseinandersetzungen haben?

  • Wo gibt es noch DIE HÜHNER und DIE GÄNSE die man von alten Bauernhöfen kennt. Das sind eher Mastbetriebe in großen Ställen von mehreren Tausend Tieren und die Tiere sind schon in den ersten 24 Stunden elendlich krepiert, weil die Luftzufuhr fehlte. Und die die noch frei herumlaufen dürfen sind einfach zu wenig um auch nur annäherndeine Art von Ernährung zu garantieren.

    Einen Bauernhof kann man so dir nichts mir nichts wieder zum laufen zu bringen. Da fehlt es an allem vor allem an Futter, und tausend anderen Dingen die ein bauernhof zum laufen bringen. Und normales Korn wird auch nicht mehr gefüttert. Warscheinlich könnten diese Tiere normales Korn auch nicht mehr verdauen, weil sie besonders Futter brauchen. Das ist geschrotetes Futter verschiedesnster Zusammensetzung und das gepresst zu Pellets. Und in einem BA schon mal gar nicht.

    Mit ziemlicher Sicherheit hat Japan andere Gesetze wie wir, aber deshalb werden die Japaner sicher ihre Tiere nicht leiden lassen. Es war eben nicht andes möglich, vielleicht auch Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit. Ein Tier darf nach deutschem Recht nicht so einfach getötet werden. Nur weil ein Verdacht besteht das die Tiere nicht mehr versorgt werden können. Nein wie ich schon sagte das wird auch kein Bauer machen. Dann wird er sie lieber auf die Weide schicken oder einfach nur losbinden damit sie was zu fressen und zu saufen finden können.

    Ein anderes Problem sind die großen Milchbetriebe die keine Notstromversorgung haben. Wenn da keine Hilfe aus der Bevölkerung, oder eine Notstromversorgung durch Dritte bekommen, sind die Tiere verloren, und müssten nach dem Tierschutzgesetz getötet werden, denn kein Tier darf unnötig Leiden zugefügt werden. Allerdings bin ich mir da nicht sicher wie man in diesem Fall wirklich verfahren sollte /müsste. Alles nicht so einfach.

  • Ok, ich habs wohl nicht deutlich genug geschrieben. Ein Kuh die nicht gemolken werden kann, muss gekeult werden.

    Ja, das ist bekannt. Und es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass ein 7 tägiger Blackout alleine in Deutschland zu Millionen toten Tieren führen wird.

  • Naja Ben, bei so manchen Schönwetterprepper scheint der Blackout eher so n mentales Heidi-Szenario auszulösen.

    Da muss man schon mal Klartext schreiben.

  • Naja Ben, bei so manchen Schönwetterprepper scheint der Blackout eher so n mentales Heidi-Szenario auszulösen.

    Da muss man schon mal Klartext schreiben.

    Das liegt wohl daran, dass man grundsätzlich versucht Dinge einzuordnen. Das gelingt bei Vorfällen die man noch nie erlebt hat, wie einem Blackout, schwer. Deshalb assoziieren viele Blackout mit dem was einem Blackout am nächsten kommt, ein Stromausfall. Hat jeder schon erlebt, ist nichts schlimmes. Ergo denkt man automatisch, dass auch ein längerer Stromausfall nichts schlimmes ist.


    Deshalb wirken Dinge wie "Ausgangssperren, Militär auf den Straßen, Millionen tote Tiere, kein Leitungswasser, etc." so fremd.


    Dazu kommt noch, dass niemand gerne vom Worst Case ausgeht und an allzu negative Dinge denken möchte.


    Was wenn mein Haus an Tag 3 abbrennt? Was ist wenn ein Familienangehöriger bei einem Streit am Dorfplatz schwer verletzt oder getötet wird? Was wenn ich verhaftet werde, weil der Nachbar behauptet ich hätte versucht den Supermarkt zu plündern?


    Das sind halt alles derart negative Szenarien, die man sich gar nicht vorstellen möchte.

  • ...

    Das sind halt alles derart negative Szenarien, die man sich gar nicht vorstellen möchte.

    Das ist leider ein psychischer Mechanismus, den wir zu oft anwenden. Bis in höchste Ebenen.

    "Es passiert nicht, was nicht passieren darf."

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass viele Menschen denken, dass alle Menschen mit PV Anlagen auf dem Dach weiterhin Strom haben und diese Häuser zu "gefährdeten Objekten" werden könnten, je länger der Blackout andauert.


    Aber selbst im besten Fall wird man wohl öfter aufgesucht mit der Bitte den Akku aufladen zu können.

    Wohl eher nicht, denn:

    Zitat von Saurugg

    Auch Besitzer einer Photovoltaikanlage oder eines Batteriespeichers haben in der Regel bei einem Stromausfall/Blackout keine Stromversorgung! Denn rund 95 % der Anlagen sind netzgeführt. Das bedeutet, sie produzieren nur dann Strom, wenn 50 Hertz in der Leitung anliegen. Bei einem Netzausfall ist das nicht der Fall. Nur Anlagen, die für einen Inselbetrieb ausgelegt sind, können auch ohne Stromnetz eine lokale Stromversorgung sicherstellen. Es gibt zwar Batteriespeicher mit einer Notstromversorgung. Das bedeutet jedoch nur, dass der Batterieinhalt noch genutzt werden kann, aber dass keine Nachladung über die PV-Anlage erfolgt.



    Quelle: Saurugg => Inselbetriebsfähige Photovoltaikanlagen

    Demzufolge, wer seine Solarzellen auf dem Dach hat und diese ans Netz gehängt hat, sieht wohl bei einem Blackout ebenfalls im wörtlichen Sinne schwarz.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • buddelb ein Mastvieh ist keine Milchkuh.

    Sicher kann eine Mastkuh auch Milch geben aber sie ist anders gezüchtet. Das wäre so als würdest du einen Dackel und einen Windhund gleichsetzen.


    Wie ich mehrfach schon schrieb werden die Tiere wahrscheinlich getötet und zugeschüttet. Da sie zum Schlachten gezüchtet wurden und ein Verkauf des Fleisches nicht erlaubt ist.


    Bei den Bauernhöfen täuscht man sich aber. Ich nehme da nur mal das Beispiel meines Partners. Vater und Mutter Bauern, Bruder Anwalt und er in der freien Wirtschaft. Die Kinder führen den Bauerhof nicht weiter, weil eben nicht wirtschaftlich. Seit ein paar Jahren gibt es keine Kühe mehr, auch keine Schweine. Ein paar Hühner gibt es noch. Man lässt den alten Mann einfach machen. Seine paar Felder bestellen und was er sonst noch tun möchte. Auch einer meiner Nachbarn ist Bauer. Der Sohn stieg in Biogas ein der Rest war für ihn nicht wirtschaftlich. Der alte Senior kümmert sich um ein paar Felder und die Hühner. Auf die Frage ob er nicht aufhören wollte sagte er ein paar Puttputts braucht man schon. Er hörte vor 2 Jahren mit den Kühen auf. Diese Menschen haben aber nie etwas anderes gemacht. Da ist Rente wie eine Bestrafung. Aber auch da wäre noch alles da. Teilweise sogar noch Überbleibsel die 100 Jahre alt sind, manuelle Getreidemühlen, Sensen, Pflug, Destillieranlage und vieles mehr, da Bauernhöfe über Generationen vererbt wurden. Natürlich kann so ein Bauernhof keine 5000 Viecher aufnehmen. Aber es wäre eine Möglichkeit nicht alle töten zu müssen und mehr schrieb ich auch nicht.


    Zum Thema ersticken. Ich gehe davon aus das Reinraumhühner gemeint sind. Sie atmen nur gefilterte Luft. Sie dienen dem Zweck möglichst keimfreie Eier unter kontrollierten Bedingungen zu legen. Diese Eier werden werden in Reinräumen als Brutstätte verwendet unter anderen lässt sich so Impfstoff herstellen. Geht die Technik kaputt oder der Reinraum wird unsachgemäß geöffnet, sind die Hühner unbrauchbar. Denn auch sie erfüllen einen ganz anderen Zweck als ein Madtvieh.


    Und tatsächlich laufen Hühner bei mir im Ort über die Straße, genauso wie Hunde und Katzen. Heute stand ein trächtiges Schaf vor meinem Auto als ich in die Ortschaft fuhr.


    Und nein ich bin keine Heidi. Ich bin in der Großstadt groß geworden. Meine Mutter überließ mich selbst da war ich noch in der Grundschule. Meine Katze starb in meinen Armen und ich ging anschließend die Schule. Als ich heimkam packte ich sie in eine Tüte und steckte sie ins Gefrierfach, dazu musste ich ihr die Beine brechen, weil ich nicht wusste wo ich sie beerdigen soll. Mit 13 ging ich dann freiwillig ins Kinderheim. Ich kannte es bis da schon wie es ist keinen Strom zu haben weil die Rechnungen nicht bezahlt waren und wie sich Hunger anfühlt und Katzenfutter schmeckt. Wie es ist alles nach irgendwas essbaren abzusuchen aus Scham jemanden zu erzählen das ich meine Mutter schon wieder mal Wochen nicht gesehen habe und hungere. Ich weiß auch wie Umwelkatastropfen sich anfühlen. Ich telefonierte mit meinem Chef als ich sah das gerade meine Tür wegschimmt. Und ich weiß wie es ist Panik um sein Kind in der Menschenmenge zu haben, die immer dichter wird und man sich nicht wegbewegen kann. Mein Sohn wäre fast zerquetscht worden. Als alle panisch schriehen hier sind Kinder drückte ich mich mit aller Gewalt meine Arme gegen mein Vordermann und entschuldigte mich dafür aber mein Sohn sei zwischen uns. Langsam schaffte er es sich zu drehen und drückte ebenfalls seine Arme gegen meinen Körper, bis sich die Situation langsam löste. Ich kann ganz gut mit Kriesen umgehen. Man kann also in Filmen leben und glauben die ganze Welt sei eine Großstadt mit toten Katzen im Gefriefach oder in der Realität leben und Lösungen finden die Katze zu beerdigen. Denn auch das ginge wenn Die Welt untergeht.


    Ich habe mich hier eigentlich lediglich angemeldet um den Notfallrucksack zu verkleinern und eventuell was zu lernen. Nicht um wegen Nichtigkeiten zu diskutieren. Für alles gibt es bereits einen Notfaplan (vielleicht nicht beim Kleinen Metzger aber im Mastbetrieb oder dem Pharmaunternehmen, oder den Wasserwerken usw.) und diese sind schon zig mal in den einzelnen Unternehmen und Institutionen auf Managementebene durchgekaut worden. Das die nicht jeder weiß liegt entweder an der Vertraulichkeit oder weil es niemanden interessiert. Die aber den Kopf nach einer Kriese dafür hinhalten, kennen diese sehr wohl. Und wenn da drin steht man wird nichts tun, dann ist auch nach jetziger Gesetzeslage zulässig, weil z.B. keine andere Möglichkeit vorhanden ist oder geschaffen werden kann. Denn wenn es nicht zulässig wäre nichts zu tun, dann müsste der Notfallplan solange überarbeitet werden bis er passt.

  • Manche Spekulationen sehe ich von der Zeitschiene etwas übertrieben dargestellt.
    Wegen ein paar Tagen oder einer Woche Nichtbetrieb der Pumpen werden zB. weder Dinslaken noch das Ruhrgebiet oder andere Orte absaufen.

    Zu den Tieren:
    Mastrinder: kein Problem
    Milchkühe: kritisch. Bei kleinen Betrieben wie in Ö, da hat ein Bauer im Durchschnitt 30 Kühe, geht vielleicht noch notfallmäßiges von Hand Melken. Milch entweder an die Nachbarn abgeben oder wegschütten.
    Schweine: kann je nach Wetterlage kritisch werden, vor allem Hitze im Sommer wäre gefährlich
    Masthühner und Puten: dasselbe Problem wie Schweine.
    Legehennen: je nach Haltungsform, Betriebe mit Bio- oder Freilandhaltung sollten kein Problem haben, reine Indoor-Boden sowie bei Batteriehaltung, die in D immer noch erlaubt ist, kann es problematisch werden. Dann fehlt auch Licht. Die Eier sind aber auch ungekühlt sehr gut haltbar.
    Schafe: nur Feilandhaltung üblich. Die sind dann auch am ehesten gefährdet, dass sich jemand eines schnappt und schlachtet. Kommt ja auch in normalen Zeiten immer wieder vor.
    Pferde: kein Problem, außer dass vermutlich viele keine Zeit oder Möglichkeit haben, sich um ihr TIer richtig zu kümmern.
    Futter für die Tiere sollte normalerweise auch kein Problem sein, da haben die Betriebe im allgemeinen größere Vorräte.

    In der Phase nach dem Blackout: wird es aber ziemlich sicher monatelang zu Engpässen bei der Versogung mit Fleisch, Wurst und Milchprodukten kommen. Das liegt daran, dass die ganzen logistischen Ketten stillstehen, und erst langsam wieder in Gang kommen müssen. zB Eier-Küken-Brathuhn, Milch-Molkerei-Käse, Schwein-Schlachthof-Wurstfabrik-Bratwurst. Überall müssen erst einmal Schäden beseitigt und die Betriebe vor allem aufwändig gereinigt werden. Wenn so ein Schlachthof oder Wurstfabrik oder Molkerei mitten im Betrieb stehen bleibt, stinkt es da nach paar Tagen gewaltig.