Szenario Pandemie: Woche 2

  • Ich verstehe das auch nicht als meckern, eher als eine andere Meinung, die aus Erfahrung spricht.

    Ob es jemals so stattgefunden hätte weiß ich auch nicht, aber die Menschen brauchen eine Perspektive. Ich hatte ja auch geschrieben das die Leute sich alle vorbildlich verhalten haben. Keiner hat aus derselben Flasche getrunken und keiner hat denselben Teller oder Löffel benutzt. Keiner ist näher als 2–3 Meter an einen herangekommen. Alle haben Mundschutz getragen und alle, wirklich alle haben seit einer Woche keinen Kontakt zu Außenstehenden gehabt.

    Das waren meine Voraussetzungen. Auf diesen habe ich aufgebaut. Es war keiner dabei der kränklich oder übersensibel reagiert. Klar weiß ich das es auch super gesunde erwischen kann, aber da stecken wir in der Zwickmühle. Wie lange soll man warten, wenn die Wissenschaft sagt, dass in 5 Tagen die Viren ihr Werk so weit vollenden, dass der Mensch sich krank fühlt und weitere 5 Tage ihn ins Grab bringen.

    Ich habe einen Tag ausgesucht in meiner Geschichte, der dem Augenblick diente. Die Menschen sind ja nicht in Diskotheken oder Fußballstadion gegangen. Nein, sie haben sich einfach nur unter den üblichen Bedingungen in der Pandemie draußen getroffen und sich den Frust von der Seele geredet. Ich denke, das musste auch mal sein. Es hilft keinem, wenn man zwar von Corona verschont, aber psychisch kaputt ist und Familien zerstört werden. Das erleben wir doch jeden Tag oder hören es von Freunden und Bekannten. Deshalb habe ich versucht trotz Pandemie mal einen positiven Bericht zu schreiben.

    Aber ja ich verstehe deine Einwände und würde es wahrscheinlich in deiner Situation auch nicht machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Arwed51 ()

  • Den Besuch bei meiner Mutter wollte ich abends dann doch zu Fuß machen, da an fahren noch nicht zu denken war. Nach einem halben Kilometer drehte ich wegen der immensen Schneemassen um, auch frischte der Wind auf und es verteilte eisige Polarluft. Unterwegs achtete ich auf Spuren, die sich meist auf ein paar Meter um die Haustüren beschränkten, Menschen habe ich keine gesehen.

    Wieder daheim, war ich froh dass das Auto und der Hauseingang freigeschaufelt war. Der Schnee verharschte immer mehr, das wird langsam zu einem Eispanzer.


    Den strengen Lockdown könnte man sich bei so einem Wetter auch gut sparen - da geht ja keiner freiwillig vor die Tür.


    Im Radio höre ich das man die Essensausgabe verschieben muss da es kleinere Probleme gibt. Wasser kommt immer noch aus der Leitung, hoffentlich bleibt das so. Über die Straße erkundige ich mich bei unseren Nachbarn, dem Mann geht es wohl besser - das starke Fieber lässt nach. Ob ich noch was von dem Tee hätte? Ich leg noch eine Schachtel Tee vor deren Tür.


    Bei uns im Garten haben wir eine kleine Fläche plattgetreten um den Hund mal rauslassen zu können. Vom Dachboden hab ich eine Karton ausgelesene Bücher meiner Frau geholt - die ich nun zwangsweise auch lese, mehr kann man zur Zeit ned machen. wenn es in den nächsten Tagen wettertechnisch besser werden sollte werde ich den Versuch mit dem Besuch noch mal wagen.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Arwed51

    Bei Delta wäre die Feuerschalenszene ja voll in Ordnung.

    Hygienekonzept 1A für einen Virus der 1 bis 2 % killt und die Geimpften im allgemeinen verschont. Da langt Risikominimierung.

    Bei dem angenommenen Omega aber mit 30 % Todesrate und keiner Impfung und keinen Medis sollte man auf Null Risiko gehen.

    Alles andere ist einfach zu gefährlich, Corona trickst einem aus. Wenn man glaubt, das Hygienekonzept langt und man fühlt sich sicher hat Corona gerade gewonnen.

    Zu unserer Situation, vom Risiko her ist Delta für meinen Mann so gefährlich wie das angenommene Omega. Wären wir nur 'normal' gefährdet wäre ich auch vorsichtig würde aber so keinen Aufstand machen.

    Man muss halt Hygienekonzepte dem Erreger anpassen

    Läuse < Schnupfen < Grippe < Delta < Omega

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Apfelbaum ()

  • Wenn einer eine stinkende Pfeife raucht und ein anderer riecht sie, dann bekommt er auch Aerosole vom Raucher ab.

    Genau so ähnlich empfinde ich das wenn bei uns die Bürotür aufgeht wenn z.B. ein Kunde zum Bezahlen / Abrechnen reinkommt.

    Da merkt man ganz schnell wenn jemand ein " Eau de Müffel" aufgelegt hat, der Geruch verbreitet sich ja über die Luft,klar. Aber wie schnell das geht bis man im ganzen Raum dieses Eau de Toilette riecht ist schon erschreckend.

    Wird mit den Virus Aerosolen auch nicht anders sein,die werden sich genauso schnell ausbreiten.

    Zur Selbstberuhigung sage ich mir dann immer bei einem 2 min Aufenthalt einer fremden Person im Büro bei uns nicht so eine hohe Virenlast eintragen kann das es einen trotz Impfung erwischt.

    Schliesslich geht ja die Tür dann auch immer auf und zu, da ist ein ständiger Luftaustausch gegeben.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zur Selbstberuhigung sage ich mir dann immer bei einem 2 min Aufenthalt einer fremden Person im Büro bei uns nicht so eine hohe Virenlast eintragen kann das es einen trotz Impfung erwischt.

    Könnte sich mit Omikron drastisch ändern.:frowning_face:

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Könnte sich mit Omikron drastisch ändern.:frowning_face:

    Du wirst damit leider Recht haben....


    Wir arbeiten momentan an einer Lösung den Kundenverkehr einzuschränken, z.B. Sachen die nicht auf der Fahrzeugwaage verwogen werden müssen rechnen wir gleich per "Kellnerportemonaie" draussen an der frischen Luft ab. Das sind aber nur Kleinbeträge bis 100.-€.

    Für größere Anlieferungen ist uns das zu viel Risiko da einen Mitarbeiter mit xx Tausend in der Hand auf den Hof zu stellen und Ankäufe so abzuwickeln.


    Wahrscheinlich wird es wohl ein Schiebefenster mit einem kleinen Überdach werden, kostet nicht viel und ist effektiv....

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Es ist noch immer kalt und kein Strom da. Der Wind ist etwas weniger geworden. Schneefall hat mal Pause gemacht.

    Der Schnee, ja sind schon Massen. Aber mei, ist hier nix neues. Lockdown ? Witzig denk ich mir - wir sind eingeschneit.

    Muß halt wieder die Schneefräse ran. Aber bis die zu uns kommen, ist es eh nicht mehr nötig.

    Dazu kein Strom, heißt kein Internet, kein Telefon, und wir leben hier noch Funknetzfrei ! also auch kein Handyempfang.


    Mein Sohn berichtet er habe vom Nachbarort die Jungs gesehen, die sind mit 2 Traktoren und Lader unterwegs.

    Es werden immer mehr. Ja das ist der Vorteil in der Pampa, viele Bauern, große Maschinen und jeder hilft jeden.

    Nur halt keinen Fremden mehr. Inzwischen ist so gut wie jeder Bauer hier angezeigt worden weil er mit dem Trecker ein Auto

    aus dem Schnee/ Graben oder so gezogen hat. Die Menschheit ist halt verrückt geworden.

    Zwei Nachbarn räumen im Dorf die Zufahren wieder frei. Mein Mann räumt auch die Zufahrt und Sohnemann macht

    die kleinen Wege. Zum Glück gibt unser Fuhrpark das her - mit Schaufel hätten sie auch nicht den Bock drauf.

    naja, freie Wege gut, freie Wege könnte auch wieder Gesindel anlocken. Aber es ist ja nur der Hauptweg.

    Rest ist nun ohne oder mit Straßensperre für niemanden passierbar und wird auch so nie geräumt.


    Inzwischen haben wir den großen Gasgrill rausgeholt. Klar ist draußen kein Grillwetter, aber es ist ja nicht das erste Wintergrillen.

    Der Campinggrill macht auch seine Sache, aber er nervt mich. Groß ansetzen/koche tue ich jetzt auf den großen Grill.

    Hab ja gute Eisentöpfe die ich unter die Haube stellen kann. Außerdem steht er draussen untern Vordach.

    Der Campinggrill wird mehr für zwischendrin genommen. Wasser für Tee machen, oder schnell was aufwärmen.

    Außerdem habe ich da nicht die Masse an kleinen Gaskartuschen.

    Es kommen alle gut klar mit den Taschenlampen und Windlichtern in der Dunkelheit.


    Die anderen beiden Jungs besorgen Holz Nachschub. Sie entscheiden sich wieder das Fenster zu nehmen, geht am einfachsten.

    Eine Kiste voll holen sie noch aus der Werkstatt, da steht auch immer genug an Holzabfall der eh wieder weg muß.


    Vorräte, och 1 Woche....... ja jetzt ist so die Zeit wo erste normale Sachen ausgehen. Abgepackter Schinken, Joghurt.

    Ich fahre oft erst nach 14 Tagen einkaufen. Es ist bisher kein Engpass in Sicht. Ich mußte noch so gut wie nix aus dem Vorrat nehmen.

    14 Tage gibt meine normale Speisekammer leicht her,

    Einzig das kochen auf den Grill schränkt unseren Speiseplan etwas ein.

    Mein Erdkeller ist sehr abgekühlt und dort habe ich inzwischen die meisten empfindlichen Lebensmittel aus dem Kühlschrank eingelagert.

    Der Rest steht auf der Terrasse in einer Styroporbox griffbereit.

    Die Gefriertruhe ist in Boxen umgelagert worden und ins freie gekommen. Eingelagert im Schneehaufen. Vorsichtshalber habe ich

    überall ein Thermometer reingepackt. Das verbrauche ich auch, bevor ich an den Vorrat gehe.


    Das Wasser läuft. Der Nachbar kommt täglich mit dem Kanister zum nachfüllen vorbei.


    Werde mich hüten und was einkaufen fahren. Es sind 5km bis zur Bundesstraße, dazwischen ist oft schlecht geräumt und

    wenn der Wind geht, kann gar nicht so schnell geräumt werden das da nicht meterhohe Schneewehen liegen.

    Dazu die Aussicht, WAS zu bekommen ? also ob überhaupt was und dann ja was ?

    Habe kg weise Nudeln, wegen der Aussicht auf Nudeln mit Sosse brauch ich mich nicht auf den Weg machen.


    Scheinbar sind hier alle noch gut versorgt. Bisher ist keiner an mich ran getreten das ihn was ausgeht.

    Die meisten wissen das ich immer üppig einkaufe, da wäre ich wohl neben der eigenen Familie die erste Anlaufstelle.

    eigene Familie - wie erklär ich das nun, 4 Häuser, einmal Eltern, 3x erwachsene Kinder mit jeweils schon eigener Familie.

    2 Häuser = 1x Eltern, 1x daneben Kind mit eigener Familie und Kindern.

    Es leben hier schon mal 4 Generationen nebeneinander zum Teil in eigenen Häusern.

    Das Dorf besteht aus 5 Ursprungsfamilien (seit über 100 Jahren) und 2 dazugekommenen "Fremden" in den letzten 30 jahren.

    Also nix mit zusammengewürfelter Siedlung und so gibt es hier auch ganz enge Bande zwischen allen.


    Ich zieh Bella an und spreng sie etwas raus an die frische Luft. Schneemann bauen - hat sie was zu tun.

    Ich sehe meine Nachbarin Essen tragen. Sie als Mutter hat wohl die Versorgung der kranken Familie übernommen.

    Na zumindest hat sie eine Maske auf - denk ich mir. Hoffe das sie so klug ist und genug Abstand hält.

    Die andere Nachbarin kommt vorbei und läd uns zum Glühwein ein. Sie hat den Raketenofen angeworfen.

    Ich winke freundlich ab. Wir ratschen noch kurz und dann geht sie weiter. Super denk ich mir noch.

    Das es für sie kein Corona gibt ist mir schon klar, aber selbst jetzt noch so locker zu sein ?

    Ja der Wind hat aufgehört, das Dorf wuselt. Alle kommen aus ihren Löchern und räumen Schnee und unterhalten sich.


    Schon kommt die andere Nachbarin ums Eck und meckert über die dumme Nachbarin mit dem Glühwein.

    Sie weiß zu berichten das es wohl ne neue Therapie in den USA gibt. Tja das ist weit weg.

    Bis das bei uns greift. Wir sind froh das der normale Flugverkehr eingestellt ist und endlich die Grenzen zu.

    Die Kontaktbeschränkungen jucken uns nicht, geht ja eh keiner freiwillig wo hin wenn er nicht muß.

    Natürlich trifft sich das Dorf, Einzelpersonen. Aber fast alle sind übervorsichtig und es beschränkt sich alles auf draussen mit viiiiiiiiel Abstand.


    Das vom Krankenhaus bekommen wir gar nicht mit. Übers Radio kommen nur nationale Nachrichten und nix sooooo regionales.

    Nur ist klar, wenn es in den Großstädten so zugeht, wird es bei uns nur unwesentlich besser sein.

    Sie sagen was von regionalen Essensausgaben oder das Lebensmittel verteilt werden.

    Das in Landshut das Krankenhaus von Menschen mit Kranken gestürmt wurde, das es in Passau am Domplatz eine Essensausgabe gibt

    und wo überall Lebensmittel verteilt werden. In Regensburg der Mediamarkt geplündert wurde. Nur alles weit weit weg von uns.

    Kann schon sein, das sie bei uns auch Essen verteilen, aber weder weiß ich das mit Sicherheit

    noch habe ich es nötig mich deshalb auf den Weg zu machen.


    Bald wieder Strom ? Das wäre fein. Da sind weitere 14 Tage eingeschneit auch kein Problem. Hauptsache es wird keiner krank.

    Da wir aber niemanden treffen und das auch vorher schon sehr eingeschränkt war, habe ich da keine Bedenken.

    Der Alltagsluxus fehlt schon, der gewohnte Griff zum Lichtschalter, die Wäsche stapelt sich, Die Kocherei am Gasgrill ist einfach

    ungewohnt und lästig. Die Räume sind einfach alle dunkler und ich vermisse mein Internet, mein Telefon oder Handy.

    Habe ein paar alte Bücher rausgezogen. Lesen!?! mir wäre jetzt aber eher nach etwas Tiktok schauen....

  • Nasser Schnee der festfriert und Sturm, zwar ist der Strom in den meisten Landesteilen wieder verfügbar aber die Schneelast hat einzelne Masten zusammenbrechen lassen und Ersatz ist nicht in Sicht, deshalb sind kleinere Regionen immer noch abgeschnitten, es hätte deutlich schlimmer kommen können.

    Under Sat TV bekommt man auf fast allen Kanälen immer nur die selben Bilder, Durchhalteparolen, permanente Meldungen von Gamechangern in der Behandlung von denen man am Folgetag schon nichts mehr hört, und zeitgleich Bilder aus manchen Städten in denen die staatliche Ordnung total kollabiert ist. In DACH war es bis jetzt noch "relativ ruhig", ob es an der eingeschränkten Berichterstattung liegt, oder ob es dem Pöbel zu kalt war um zu randalieren? Via Amateurfunk erfährt man von Plünderungen die , wie nicht anders zu erwarten, in den grösseren Städten vorrangig "lebenswichtige Einrichtungen" wie Juweliere und Elektronikmärkte getroffen haben. Keine Ahnung wie glaubwürdig diese Meldungen sind.


    Der Generator hat natürlich Begehrlichkeiten geweckt. Bin zwar lange nicht der einzige im Dorf, aber die Anfragen häufen sich. Hergeben tu ich ihn nicht, und lange Kabel verlegen ist technisch auch nicht sinnvoll, also was tun?

    Ich kann mich zwar mit den Hinweis auf den kaum vorhandenen Treibstoff etwas rausreden (muss ja keiner wissen dass es n Diesel ist) aber zum Nachbarn linker Hand werde ich wohl ein Kabel legen, soll er in seiner Gartenhütte eine Ladestation für Handys, Funkgeräte usw eröffnen, das trägt zur Beruhigung des Strassenzuges bei.

    Auch wieder so eine Sache die man vorher hätte planen sollen.

    Andererseits haben die falschen Leute wohl noch immer genug Strom und belästigen via lokalem Funk andere ungefragt mit ihren Theorien zur aktuellen Pandemie, das Internet scheint also immer noch ausgefallen zu sein.

    Veronika die zuvor schon ihr Geld mit Gobulis, "Heilkräutern" und dubiosen Nahrungsergänzungmitteln verdient hat erzählt wie sie sich selbst mit Chlorbleiche und geheimen, von der Pharmaindustrie unterdrückten, alternativen Stoffen geheilt hat, natürlich kann man bei ihr die passenden Heilmittel auch erwerben. Kann man der bitte das Funkgerät wegnehmen?

  • Jetzt mal auf den zweiten Blick betrachtet...


    Die gezeichneten Szenarien erwarte ich realistischerweise in Gegenden, wo Leute "vernünftig" sind.


    In Brennpunkten, und davon gibt es ja immer mehr, dürfte nach eineinhalb Wochen Lockdown und halbwöchigem Stromausfall die Kacke am Dampfen sein.


    Eigentlich schön, dass hier keiner so ein Szenario zeichnet, denn das bedeutet, dass wir hier lauter Vernünftige sind :)


    Aber ich denke mir, was diese brennenden Viertel und die Verzweiflung der dortigen Menschen für Auswirkungen auf uns haben würden. Im zweiten Weltkrieg gabs sogenannte "Hamsterfahrten" aufs Land, wo die Stadtbevölkerung die goldene Uhr vom Opa gegen einen halben Zentner Schinken getauscht haben.


    Ob das heute auch so ist? Kommen da Leute, die gar nicht mit Gewalt etwas holen wollen, sondern aus Verzweiflung ihr letztes Hemd gegen ein Stück Butter tauschen wollen?

    Wie würdet ihr damit umgehen?


    Kurz: ich erwarte, dass in der zweiten Woche sich ein Schwarzmarkt entwickelt mit allen seinen Gefahren und Chancen.


    Eine der Gefahren wird sein, dass sich Banden organisieren, Raubzüge starten, und die Beute auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Dürfte ein sehr lukratives Geschäftsmodel sein.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem


  • Dann schau mal in Hambühren bei Struck vorbei, die haben schon vor Jahren den Kassenraum mit Glas abgesperrt und nur durch ein kleines Fenster können sie mit dem Kunden in Kontakt treten. Das oder so ähnlich sollte doch auch bei euch klappen. Ich glaube die haben auch eine Klappe nach draußen. War aber seit Jahren nicht mehr dort, kann sein, dass sie das noch haben, oder sogar ausgebaut wegen Corona.

    Ich muss da mal unbedingt wieder hin, mein Material schwinden dahin.


  • Ich denke, du hast nicht ganz unrecht. Aber solange der Nachschub noch einigermaßen klappt und die Leute nicht wegen Hunger anfangen zu plündern, wird es noch friedlich ablaufen.

    Dass es Menschen gibt, die auch Nutzen aus dieser Misere ziehen, sollte logisch sein. Solange aber die staatliche Ordnung noch funktioniert, wird da auch nichts Großes passieren. Allein schon das Wetter wird die Menschen in ihren Häusern halten, selbst Diebe und Plünderer.

    Was anderes ist es, wenn die Vorräte aufgebraucht sind und der Nachschub nicht mehr vorhanden ist, dann kann auch solch ein Schneechaos die Menschen von Plünderungen nicht abhalten.

    Schwarzmarkt ist zuerst ja nicht schlecht, ist eben ein Tauschmarkt Ware gegen Ware. Der Schwarzmarkt nach dem WH II war da etwas anderes, der wurde durch die Siegermächte unterbunden, zumindest versuchte man es. In unserem Fall ist aber nicht genügend Staatsmacht vorhanden, um das zu unterbinden. Warum sollte er auch? In gewisser Weise hilft dieser Tauschmarkt doch Plünderungen zu verhindern. Es sei denn man plündert erst, um dann die dinge zu verkaufen, Aber das wird im großen Rahmen durch das Wetter ja unterbunden. Denn dann würde man ja mit Autos oder sogar mit Lastwagen die Beute abtransportieren. Wie soll das klappen, wenn die Straßen unpassierbar sind. Im kleinen sehe ich da durchaus Potenzial.

    Aber das sind alles nur Spekulationen.

  • Dann schau mal in Hambühren bei Struck vorbei, die haben schon vor Jahren den Kassenraum mit Glas abgesperrt und nur durch ein kleines Fenster können sie mit dem Kunden in Kontakt treten.

    Ist bei uns leider Bauseitig nicht drin,kein Platz mehr.....

    Beim "Singenden" hatte das leider auch Sicherheitsgründe - der wurde vor einigen Jahren üüübelst ausgeraubt,das ist kein " Corona-Vorraum" sondern eine Sicherheitsschleuse aus Panzerglas :winking_face: Bei ihm kommen ja Summen zusammen - da wird selbst uns schlecht, das hat keine Bank liegen....

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Jetzt mal auf den zweiten Blick betrachtet...


    Die gezeichneten Szenarien erwarte ich realistischerweise in Gegenden, wo Leute "vernünftig" sind.


    In Brennpunkten, und davon gibt es ja immer mehr, dürfte nach eineinhalb Wochen Lockdown und halbwöchigem Stromausfall die Kacke am Dampfen sein.

    Recht hast du... Ich würde mal behaupten, meine Frau und ich wohnen mehr oder weniger auf einer Insel der Glückseligkeit. Unsere Siedlung ist vom Rest des Ortes quasi mit wenigen Bäumen im Weg abgeschnitten.

    Und bevor unsere Siedlung von Plünderern heimgesucht wird, gibt es allein in unserem Ort aussichtsreichere Ziele, die ich fürs Plündern bevorzugen würde...

    Und Hamburg liegt dicht genug bei, um mittel- und erst recht langfristig eine potentielle Gefahr zu sein. Aber: der Mensch ist bequem und würde erst einmal im Nahbereich looten.

    Ungebetene Gäste aus Hamburg würde ich, wenn überhaupt, eher erst in der dritten Woche erwarten. Dann aber würde es aber richtig ungemütlich werden... Meine russlanddeutschen Kameraden während meines Wehrdienstes habe ich als ziemlich robust in ihrem Vorgehen erlebt, um es mal vorsichtig zu umschreiben.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Jetzt mal auf den zweiten Blick betrachtet...


    Die gezeichneten Szenarien erwarte ich realistischerweise in Gegenden, wo Leute "vernünftig" sind.


    In Brennpunkten, und davon gibt es ja immer mehr, dürfte nach eineinhalb Wochen Lockdown und halbwöchigem Stromausfall die Kacke am Dampfen sein.


    Ansteckend wie Windpocken und Sterberate 30%? Die nicht Sterben düften bei so einer Todesrate zumindens schwer krank sein.


    Und was zum Teufel wollt ihr bei einer Virusinfektion mit Antibiotika?


    Mich wundert, das es da noch zu keine Panikreaktionen gekommen ist (z.B. Ausbruchsherde militärisch abzuriegeln)

    Und das sich noch genügend Leute finden, die Essen verteilen, Suppenküchen und die Imfrakstruktur betreiben usw.

  • Und was zum Teufel wollt ihr bei einer Virusinfektion mit Antibiotika?

    Gegen die virale Infektion an sich bringen Antibiotika aller Couleur Null Komma Null. Deswegen regt es mich ja auch regelmäßig auf, wenn ich dem Arzt zuhören muss, wie ihm die Patienten um Antibiose anbetteln, weil sie eine rhinovirale Infektion haben. Für gewöhnlich wird hier eine Antibiose zu Recht abgelehnt.


    Was aber bei einer viralen Infektion der Atemwege gerne mal passieren kann, sind bakterielle Atemwegsinfekte, die sich opportunistisch auf die bereits geschwächten Organe aufsetzt. Das Immunsystem ist bereits im Regelfall bis zum Anschlag damit am Kämpfen, die virale Infektion in Schach zu halten. Da schleichen sich dann irgendwelche bitchigen Bakterien quasi durch die Hintertür oder die Kanalisation unter der Schutzmauer hindurch nach Innen... Das Immunsystem eines jungen, fitten Menschen hat dafür auch noch Reserven. Es dauert nur länger und die Lunge wird am Ende des Tages vielleicht mit einigen Vernarbungen und reduziertem Lungenvolumen klarkommen müssen. Ältere Menschen oder Menschen, die ohnehin schon mit einer grundsätzlichen geschwächten Immunabwehr zu kämpfen haben, würden bei so einer opportunistischen Infektion hart an ihre Grenzen kommen. Und ohne Antibiose könnte so eine Erkrankung einen finalen Ausgang nehmen...


    In diesem Rahmen würden Antibiotika nichts für die Primärinfektion (mit der Omega-Virusvariante) bringen, sehr wohl aber gegen opportunistische, bakterielle Sekundärinfektionen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Der Gedankengang ist auch meiner und aus meiner Sicht ist es deshalb so:


    weil z.B. wir völlig ab vom Schuss sind. die nächste "Stadt" hat 3700 Einwohner - 10km entfernt.

    noch größer so 12.000 rum - alle mind. 20km weg, noch größer 70.000 ist fast 40km weg.

    Millionenstadt ist über 100km entfernt.


    Hier ist dünn besiedelt, sehr gut vernetzt, befreundet, oder Familie vor Ort und ganz viele haben zumindest Vorräte für 1-2 Wochen.


    Wir haben draussen immer noch Schnee. Viel Schnee haben wir öfters hier und auch ich habe schon erlebt das du 2 Tage mal nicht rauskonntest

    weil die mit räumen nicht nachgekommen sind. Nehmen wir jetzt die Pandemie noch dazu und Stromausfall, wird da

    sicher nicht schneller, wenn überhaupt geräumt. Die Straßen sind alles Nebenstraßen, viele durch Waldgebiete, Hügel rauf und runter.

    Real hatten wir am Dienstag Schneefall hier und in den 1km nur um uns rum - sind 5 Auto hängengeblieben plus Schulbus Tochter.

    Überfrierende Nässe und Schneewehen. Jetzt war das aber ein "normaler" Dienstag bei uns. Eigentlich wird nur zwischen 7 und 19 uhr geräumt.


    Hier gibt es keine Geschäfte, nix wo es sich für wem lohnen könnte zu plündern. Erste Phase wäre sicher die Wertvollen Geschäfte.

    Material, Elektro, Schmuck. Lebensmittel zu plündern? Dazu müßte es schon gar keine Versorgung mehr geben.

    Aber auch da, bis die dann bei uns ankommen würden, 4 Wochen ? Oder noch etwas länger. Vorher würde ich damit nicht rechnen.

    Nur mit Leuten die "von hier sind" und "normal" um Hilfe fragen. Das doch der einen oder anderen Nachbarin was ausgeht.

    Je schlechter das Wetter ist, desto später würde ich damit rechnen das von weiter weg wer kommt.

    Mein Mann meinte da so die Tage (ich erzähl ab und an etwas von unseren Planspiel), was hergeben aber nur gegen tausch,

    da muß der schon was haben das ich brauchen kann.


    Das dies in einer Stadt - je größer je gefährdeter so ist - ja das kann ich mir SEHR gut vorstellen.

    je weiter du in die Stadt kommst, umso mehr ist das tägliche Einkaufen "modern", viele Menschen anonym.

    Hier käme es wirklich darauf an, ob es geschafft wird mit Essensausgaben die Menschen zu versorgen.

    Tja wer das dann macht ? Ok, in der Stadt sind kürzere Wege, hier würde deshalb keiner fahren um irgendwo zu helfen, noch dazu

    bei den Straßenverhältnissen. Einzig wenn das Essen knapp wird, dann würde sich sicher welche zusammen tun um zu sehen

    ob es was zu kaufen gibt, ausgabenstellen oder was weiß ich.

    Das sich dort ganz schnell ein Schwarzmarkt entwickelt, ja sicher.


    Banden, ich gehe davon aus das die dort anfangen wo es besser zugänglich ist, mehr Angebot besteht.

    Erst die Geschäfte in den Städten. Siedlungen, dann immer weiter in den Speckgürtel raus, bevor sie sich in meterhohe Schneewehen

    wagen um ein eingeschneites Dorf zu besuchen, wo fast jeder einen Hund hat, und ein Fremder sofort auffällt.

  • Entwicklung in der zweiten Hälfte der Hälfte der Pandemiewoche:

    So langsam geht nervt es, dass kein Strom da ist und man auf seine Batterie-/Akkureserven zurückgreifen muss. Zumindest bei Licht und Radio wird das so schnell nicht zu einem Problem werden. Für Smartphones würde es, theoretisch zumindest, ein Problem werden. Aber da seit über eine Woche das Funknetz eh down ist, spielt das ohnehin keine Rolle.

    Spannend ist, dass die Wasserwerke wohl noch Strom haben und damit noch Druck auf die Trinkwasserleitungen bringen können. Ich bin froh, dass wir seit einigen Jahren in einem Reihenhaus zur Miete wohnen. Somit haben wir zumindest in der Küche und im Keller einigermaßen vollen Wasserdruck und im ersten Obergeschoss ist zumindest noch so viel Wasserdruck da, dass wir mit einigermaßen Vorlauf die Klospülung benutzen können. Hoffentlich haben die Klärwerke auch noch Notstrom, um wenigstens ansatzweise rudimentär die anfallenden Abwässer zu verarbeiten.


    Im Radio hören wir von Unruhen in verschiedenen Hamburger Brennpunktvierteln. Alles nördlich der Elbe interessiert mich nur rudimentär, da diese Menschen ohne Fahrzeuge nicht bis zu uns kommen werden. Ich gehe im Kopf durch, wie viele Kilometer ein durchschnittlicher Mensch heutzutage in einem Zeitfenster von wenigen Stunden in die eine Richtung wandern kann, dann einige Stunden benötigt, um Beute zu sammeln und anschließend wieder bepackt und damit langsamer wieder zurück nach Hause zur Familie wandern kann... Die Welt wird auf einmal richtig klein. Noch kleiner, wenn ich bedenke, wie die Straßenverhältnisse aktuell sind und welche Temperaturen wir gerade haben... Da werden bestenfalls eher die Randalechaoten aus dem Süderelbebereich vielleicht noch zu einer potentiellen Gefahr. Die Hauptbrennpunkte im östlichen Süderelbebereich liegen auch noch zu weit im Osten.

    Und wie schnell sind die Leute, wenn sie ausgehungert, dehydriert, übermüdet, geschwächt, womöglich auch noch von der Omega-Variante infiziert sind und damit ihre Lungenkapazität reduziert ist? Auf der anderen Seite erinnere ich mich, was mein Großvater in Stalingrad alles gemacht hat, um nicht zu verhungern, die winterlichen Verhältnisse zu überleben und der weißen Hölle zu entfliehen. Da waren auch Dinge dabei, die nicht schön waren. Und auch Dinge dabei, die ihn sicherlich Zeit seines Lebens verfolgten...


    Es werden Kräfte in Hamburg zusammengezogen, um die Unruhen einzudämmen und die Ausgangssperren durchzusetzen. Alles, was irgendwie eine Pistole halten kann, soll herangezogen werden heißt es: Polizei, Bereitschaftspolizei, Bundespolizei, Zoll... Ich frage mich, wo die Kräfte dafür herkommen soll. In den anderen Großstädten wird es auch nicht anders aussehen.


    Die Essensausgaben werden personell dünner. Weniger, weil die Motivation nicht da wäre (immerhin gibt es hier garantiert eine warme Mahlzeit täglich und man kann sich zumindest für einige Stunden am Tag aufwärmen, mit warmen Wasser waschen und vielleicht auch noch mal etwas qualifiziertere medizinische Versorgung erhalten... Zwar sind unsere Leute bis auf Einzelfälle (Neuzugänge und Leute, die die Ausbildung zum Sani nicht gepackt haben) Sani und seit einigen Jahren werden auch immer mehr zum Rettungssani ausgebildet, aber wir haben auch viele Notfallsanitäter und Ärzte, die sich in unseren Reihen ehrenamtlich einbringen. Das ist eine nicht zu unterschätzende Hilfe. Nicht zu vergessen: Die Routine dieser Hilfeleistung und das soziale Miteinander, wenn auch unter verstärkten hygienischen Schutzmaßnahmen, stärkt die Psyche und baut auf. Nicht zuletzt: hier hat man einmal am Tag die Möglichkeit, neue Informationen über die aktuelle Entwicklung (im Landkreis, im Bundesland, deutschlandweit) aus frischerer Hand zu erhalten, als sie es zum Teil im Radio verbreitet wird.


    Es häufen sich die Unterstützungsanfragen für unsere HiOrg, um in der Landeshauptstadt Hannover zu unterstützen. Bislang wurden diese Unterstützungsanfragen abgelehnt mit dem Hinweis, dass man nicht genug Leute habe, um zu unterstützen. Es reiche gerade für den eigenen Landkreis. Stimmt. Ein Punkt dürfte aber auch sein, dass es in Hannover mit den Unruhen ähnlich desolat ist wie in Hamburger Brennpunkten. Mich schüttelt es... Es gibt in Hannover Stadtteile, da würde ich nicht mal in "normalen" Zeiten tags durch die Straßen gehen, schon gar nicht nachts. Und dann erst recht nicht, wenn wir so eine Notlage haben wie jetzt, dass die Leute sich im Zweifelsfall auf alles und jeden stürzen, die danach aussehen, als hätten sie etwas zu Essen, zu trinken oder wenigstens etwas Medizin, die helfen könnte. Ich erinnere mich an eine Hauptgrundsatz der San-Ausbildung: Selbstschutz und Eigensicherung!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ende Woche 2, der Pandemie.


    Das wummern schwerer Helo's treibt uns aus den Betten.

    Das bedeutet, dass sich das Wetter gebessert hat; und das bedeutet auch, dass es noch Organisationsstrukturen gibt.

    Im Pyjama stehen wir auf dem Balkon und schauen den 3 Super Pumas nach. Die machen keine Anstalten zu landen, sondern fliegen in geradem Kurs Richtung Stadt.

    Es schneit nicht mehr und so sehen wir das erste Mal wie sich die weitere Landschaft verändert hat.

    Alles ist unter weichen welligen Hügeln verschwunden, Häuser, Auto's Bäume und Büsche, alles unter Schnee begraben.

    Das Dach der Mehrzweckhalle gegenüber hielt den Schneemassen nicht stand. Anstelle wo das Flachdach und die Lüftungskamine waren, klafft ein Krater.

    Wir haben davon gar nichts mitbekommen.

    Der Strom ist immer noch aus.

    Eine zusätzliche, unschöne Überraschung erwartet uns unten in der Küche. Aus dem Wasserhahn röchelt es nur noch schwach. Wasser kommt keines mehr.

    Wir bedienen uns vom Wasser im festen Aggregatzustand und schmelzen einige grosse Pfannen voll Schnee auf dem Wally.

    Das Schmelzwasser soll für die Körperhygiene dienen. Zum trinken und kochen nehmen wir von unserer Trinkwasserreserve.

    Um eine Verstopfung unserer Abwasserleitung zu verhindern, stellen wir die kleine Trockentoilette in der Garage auf.

    Wir hören im Radio die Nachrichten. Weite Teile unserer Region sind komplett von der Aussenwelt abgeschnitten.

    50cm Schnee, das ich nicht lache! Das war die Fehlprognose des Jahres, liebe Meteorologen!


    Wir hauen die letzten frischen Eier in die Pfanne und jeder kriegt eine kleine Portion Rührei zum Frühstück, frisches Brot haben wir noch, da können wir jederzeit welches backen.

    UHT-Milch reicht auch noch ein paar Tage. Kaffee, Müesli gibts reichlich, nur frisches Obst ist aus, abgesehen von zwei fast schwarzen Bananen...

    Bald werden wir also einiges mehr aus dem Notvorrat rausziehen müssen.

    Aber dafür ist er ja da.


    Das CB knistert:

    "Hallo...hier ist der Egghof...hallo hallo? Hört uns jemand? Bitte Antworten...wir brauchen Hilfe..bitte antworten...."

    Für einen Moment sind wir wie erstarrt.

    Die Party ist vorbei!

    Einmal editiert, zuletzt von WAY TO GO ()

  • Und was zum Teufel wollt ihr bei einer Virusinfektion mit Antibiotika?

    das war der Grund für das Antibiotikum:

    und bei einem Haushaltsmitglied der Nachbarn deutet alles auf eine Lungenentzündung hin.


    Aus dem Wasserhahn röchelt es nur noch schwach. Wasser kommt keines mehr.

    nach einem Telefonat mit unseren Stadtwerken glaube ich das sie eine einigermaßen funtionierende Wasserversorgung (Hochbehälter füllen) mit Ihren Erdgas BHKW´s bei einem Stromausfall hinbekommen, jedenfalls solange es Erdgas gibt.

    In unserer Kläranlage werden 2/3 des benötigten Strom mit Klärgas selbst erzeugt (BHKW mit fünf Modulen), die dabei produzierte Wärme deckt 90% vom Bedarf.

    Also sollte das in den Vorfluter geleitete Wasser nicht allzu schlecht sein.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Nach unserem " Mittags-Kriegsrat" haben wir uns entschlossen dem immer stärker werdenen Brandgeruch nachzugehen. Wir kämpfen 300m uns durch die Schneewehen bis zu der Straße die zu der Autobahnbrücke führt von der man den Autohof einsehen kann. Die Straße liegt auf einem Damm,ist also erfahrungsgemäss auch bei Schnee immer freigeweht.

    Was wir dort sehen -mittels einem 7x50 Fernglas- die Vermutung eines brennenden LKW bestätigt, nur das es nicht einer ist sondern 15.

    Die Parkbuchten sind dort alle 15 Plätze durch einen etwa 20 m breiten Grünstreifen unterbrochen auf dem Tische,Bänke und Abfalleimer aufgestellt sind. Da hat also wohl ein brennender LKW eine Kettenreaktion ausgelöst , nur durch die bauliche Brandschneise ist nicht mehr passiert.

    Wir sehen auch das die Eingänge zum Verkaufsraum und dem Restaurant nicht mehr verbarrikadiert sind, dahin werden wohl die armen Schweine denen das "Hotel Scania" abgefackelt ist zurückgezogen haben. Kann man denen nichtmal ansatzweise übel nehmen.

    Auf der Autobahn ist kein fahrendes Fahrzeug zu sehen.


    Das bei der Situation keine Feuerwehr / THW / Polizei zu sehen ist stimmt uns bedenklich, vermutlich werden die zu viele Situationen abarbeiten müssen bzw. die Wetter-Situation lässt nach wie vor keine Fahrten zu.

    ( Ich erinnere mich daran das vor 2 Jahren bei unserer Straßenmeisterei die "hauseigene" Tankstelle dichtgemacht wurde, Umsetzung irgendwelcher blöden EU Normen für Tankanlagen. Das rächt sich jetzt wohl,denn wir haben seit Beginn der Schneefälle keinen Winterdienst gesehen. Wie auch - wenn die auf öffentliche Tankstellen angwiesen sind die nicht mehr beliefert werden )


    Wieder zu Hause nehme ich meinen Funkscanner auf 84,23 Mhz in Betrieb, hier im Landkreis ist meist parallel zu den Digitalfunkgeräten noch die analoge Version in den Fahrzeugen verbaut.

    Mich überrascht das hier reger Funkverkehr herrscht, hauptsächlich Fragen und Antworten über die Befahrbarkeit bestimmter Strecken sowie Nachfragen über Verfügbarkeit von Kraftstoffen sowie " Ausrüstungsmanagement".

    Wie ich da raushöre scheint es bei den Landwirten mit Milchtierhaltung extreme Probleme mit dem Betrieb der Melkanlagen zu geben,betriebseigene Notstromer brauchen dringend Diesel Nachschub.

    Das hier vieles "offen" über den alten BOS Funk behandelt wird legt die Vermutung nahe das die Transit-Vermittlungsstellen des Tetra-Netzes wegen Strommangel auch nicht mehr laufen und das man selbst für die Kommunikation von Dienststelle zu Dienststelle auf den Fahrzeugfunk angewiesen ist.


    Etwas überraschend höre ich am Gartenror jemanden rufen.

    Es ist der Typ vom Anfang der Straße der recht zurückgezogen vor sich hinlebt, aber grundsätzlich freundlich grüßt...

    Er fragt mich dann direkt nach einigen Elektronik-Bauteilen weil er vermutet das ich doch " sicher einiges an Bastelkram" vorrätig habe. Nun gut,ich denke das ich die Handvoll Kabel und einige Verbinder problemlos entbehren kann und hänge ihm das in einer Tüte an den Zaun. Wir kommen dann noch näher ins Gespräch - es stellt sich raus das der Mann Amatuerfunker ist und eine betriebsbereite 2m und 80m Funkanlage hat.

    ( Jetzt fallen mir auch die Isolatoren an seiner "Wäscheleine" auf sowie die komische "Wäschespinne" die eigentlich viel zu groß ist für einen 1 Personen Haushalt.)

    Was der mir dann so erzählt wie es in Hamburg und Hannover aussieht erschreckt mich dann doch. Leichen im Schnee vor den Häusern, Nahrungsmittelausgabe unter Bewachung von Polizeikräften mit automatischen Waffen, viele Brände durch unsachgemässe Versuche die Wohnungen aufzuwärmen - die Feuerwehr rückt wegen Sprit und Personalmangel nicht mehr aus, die Plünderungen haben so gut wie aufgehört weil praktisch nirgends mehr was zu holen ist, überall Dreck und Unrat den die Leute einfach aus den Fenstern werfen, massenhaft gestohlene Haustiere - vermutlich als Nahrung genutzt, Im Hamburger Ölhafen ist ein führerloser Tanker leckgeschlagen und läuft aus.

    Das AKW Brokdorf ( 50 km --> HH ) soll in Schwieringkeiten sein,die hatten zwei Schichtübergreifende Omega-Cluster, 90 % der Belegschaft sollen entweder tot sein bzw. handlungsunfähig.

    Ein Albtraum von Mad Max könnte nicht schlimmer sein denke ich mir...


    Mir brummt der Kopf,ich versuche erstmal etwas zu schlafen.Mitten in der Nacht wache ich auf gucke zur Kopfberuhigung einige Folgen Southpark auf dem Laptop und rauche etwas holländisches Grünkraut, in der Hoffnung wieder einschlafen zu können.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet