Aus Sicht der Kämpfer kapiere ch es nicht. Glauben, die, die können das gewinnen?
Belgorod - eine erste Einordnung
Der Vorstoß 🇺🇦 ausgerüsteter und unterstützter 🇷🇺 Oppositionskräfte auf 🇷🇺 Boden verfolgte offensichtlich mehrere mil. und pol. Ziele und hat zudem pol. Implikationen, die nicht nicht gewollt, aber unvermeidlich sind.
Am einfachsten ist die rein mil. Bewertung: der Angriff selbst wurde - soviel scheint jetzt schon klar zu sein - mit so geringen Kräften ausgeführt, dass selbst ein Halten besetzter Ortschaften allenfalls befristet geplant war. Selbst die gestern erreichte Ausdehnung war vermutlich eher Ausnutzen der Schwäche der Verteidigung und so nicht wirklich geplant.
Der Zweck liegt ganz klar darin, die 🇷🇺 zu zwingen, ihre Grenzverteidigung zu verstärken, was Kräfte von der eigtl. Front abzieht. 10T Mann weniger wären dort bereits spürbar, würden auf die 700km Grenze verteilt allerdings noch nicht ausreichen, um solche Angriffe zukünftig ganz zu verhindern. So oder so ein Dilemma für die 🇷🇺 Führung.
Politisch sind Ziele und Auswirkungen mehrschichtig. Ein wesentliches Ziel ist die Stärkung der eigenen Moral.
Die Verkehrung der 🇷🇺 Lügen um Krim-Besetzung und Donbass-Krieg 2014, die bis zu Symbolen (die Fahne der "Volksrepublik Bilhorod" spiegelt mit dem zusätzlichen schwarzen Streifen unterhalb blau-gelb die Symbole der Donbass-"Republiken") reicht, mit der Legende von den 🇷🇺 Freiheitskämpfern ohne 🇺🇦 Unterstützung, verhöhnt den Feind und vermittelt die Befriedigung einer kleinen Revanche.
Das 2. offensichtliche Ziel ist die 🇷🇺 Innenpolitik. Die Schwäche des Systems Putin aufzuzeigen, das noch nicht einmal die eigenen Bürger schützen kann,
ist zusammen mit der Aussage, dass es bewaffnete Oppositionskräfte gibt, potenziell destabilisierend für das Regime.
Zudem fördert es die Fraktionsbildung: der FSB, dem Grenzschutz und Spionage in der 🇺🇦 obliegen. hat einmal mehr versagt, das Militär sah auch nicht gut aus, und schließlich kam eher unerwartet die Sprachlosigkeit der Führung hinzu, die offensichtlich immer noch keine klare Sprachregelung gefunden hat - ein offenkundiges Schwächezeichen eines Regimes, das von der Kontrolle des Informationsraums lebt.
Kleines Nebenziel dürfte der Besuch Putins bei Xi sein - mit einem "bewaffneten Aufstand" im Gepäck sieht Putin noch schwächer aus.
Soweit war die Operation ein voller Erfolg, die Ergebnisse dürften auch wegen der gelungenen propagandistischen Ausnutzung die Erwartungen
übertroffen haben.
Ein potenziell problematischer Punkt ist jedoch die Wirkung im Ausland, insbesondere im W. Mit dem Einmarsch in 🇷🇺 hat die 🇺🇦 eine rote Linie weniger Putins als vielmehr ihrer eigenen Verbündeten überschritten; die 🇷🇺 Propaganda dürfte versuchen, damit gegen die weitere Unterstützung mobil zu machen. Insofern waren die offen gezeigten Fahrzeuge aus US-Lieferungen aufschlußreich: ohne grundsätzliche vorherige Absprache wäre das ein klarer Affront.
Deshalb wird, wie bereits der Abschuß der 4 Maschinen über Brjansk andeutete, zumindest in Washington diese rote Linie flexibler interpretiert; der gestrige Vorstoß passt gut zu einer "boiling the frog"-Strategie - mit der Lieferung der F-16 wird demnächst der nächste Schritt gegangen, danach dürfte der Einsatz von US-Raketen gegen Ziele in 🇷🇺 Thema werden.